24. Kapitel

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Es war kalt. Erdig und nass. Sehr kalt und unbequem. Ich hatte Schmerzen. Starke.
Doch trotzdem spürte ich eine gewisse Wärme. Am Arm. Ich hob den Kopf und sah ein bersorgtes Gesicht. Zu besorgt um ehrlich zu sein. Was hatte die Person? Hab ich etwas damit zu tun?

„Louise, hörst du mich? Ich bin da, gleich wird es dir besser gehen.”
„Ja”, krächzte ich. Die Person hockte sich vor mich und strich mir über die Wange bis zu meinen Lippen. „Bitte rede weiter. Was ist passiert? Geht es dir gut? Hast du dich verletzt?” Zu viele Fragen, eindeutig. Wie soll ich sie alle gleichzeitig beantworten?
„Auuuuuuh”, ich heulte auf vor Schmerzen. „Was zum Teufel tust du, willst du das ich doch noch sterbe, nachdem ich die Nacht schon fast gestorben wäre?!” Er hatte mich hochgehoben und brach mir dadurch beinahe semtliche Knochen. „Louise...tut mir leid. Weißt du überhaupt noch wer ich bin??” „Ja natürlich! Du bist mein Vater, wer denn sonst?” Die Person schaute mich geschockt an. Ich stöhnte, „nur weil ich in dieses verdammte Drecksloch gefallen bin, heißt es noch lange nicht, dass ich nicht weiß, dass meine jetzige Lieblingsperson vor mir steht! Gellert Grindelwald.” Ich lächelte gequält zu ihm auf. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und lächelte. „Ich bringe dich jetzt zurück und pflege dich erstmal.”
„Pflegen?! Ich bin doch keine alte Oma im Heim!” Rief ich empört. „Nein Herz, ich versorgte deine Wunden und lege dich in einen Schlaf zum ausruhen. Währenddessen werde ich eine Versa-” Erklärte er, doch den letzten Satz ließ er weg und schon apparierte er mit mir in mein Zimmer. Hach, wie hatte ich es vermisst... Kein zackiger, harter Stein, sondern ein warmes weiches Bett und sogar mit Decke!
Okay, okay. Ich übertrieb vielleicht ein klitzekleines bisschen, aber wer will denn schon eine Nacht in einem Loch schlafen, ohne zu wissen wann oder ob man da wieder raus kommt?? Ich jedenfalls nicht. Nicht nocheinmal.

„Es wird wieder weh tun. Aber ich betäube es so gut wie ich kann, okay?” Er schaute in mein jetzt schon mitleidiges Gesicht und sein Blick wurde angenehm weich. „Du wirst es überleben. Wenn du einen gemeingefährlichen Krafft, einen tiefen Sturz und ein kaltes Erdloch überstanden hast, wird das hier ein Kinderspiel für dich sein, ehrlich!” Ich murrte. Er sah das als 'okay' und sagte einen Spruch. Mein ganzer Körper wurde von kleinen Stromschlögen durchfuhren. Bis es endlich aufhörte. Grindelwald seufzte. „Arm gebrochen, Bein geprellt und eine Gehirnerschütterung.... Ferula!” Mein Arm und mein Bein wurde geschient. Als ich meinen Kopf abtastete merkte ich ein kleines Verband um ihn. „Wenn du, und auch ich, Glück haben, dann werde ich das alles in ein paar Stunden fertig bekommen.” Er lächelte und sah mich zufrieden an. „Aber wieso hat das damals mit meinem Knöchel so lange gedauert?” Fragte ich ihn verwundert. „War komplizierter, da eine Sehne angerissen war.” Ich nickte. „Ich muss los, wenn irgendwas ist, berühre die Kette und denke an mich. Das wirst du hin bekommen, oder? Ich bin bald wieder da.” Lächelte er verschmitzt und gab mir eine Kette, deren Anhänger das Symbol der Heiligtümer des Todes war. Er gab mir auch noch meinen Zauberstab zurück und ich grinste zufrieden. „Bis dann Gelli”, neckte ich ihn. Die Abkürzung war scheußlich, aber ich wollte ihn damit ärgern. Er warf mir einen leicht gespielt bösen Blick zu und verschwand dann hinter der Tür.
Ich kuschelte mich in meine Decke und dachte an Grindelwald. Huch, jetzt bloß nicht die Kette berühren, sonst kommt er noch, ich kicherte bei dem Gedanken. Eigentlich dachte ich, dass er mich in einen Zauberschlaf versetzen wollte, doch anscheinend denkt er, dass ich mich auch so ganz gut ausruhen kann. Er hält bestimmt eine Versammlung ab, wegen Krafft, da bin ich mir sicher. Was ihm wohl blühen wird? Wahrscheinlich das selbe wie bei Krall, da es sehr viel schlimmer war, als nur ungewollt geküsst zu werden. Die anderen werden mich noch mehr hassen, wenn das überhaupt noch möglich ist.. Ich seufzte. Können mich die anderen nicht mal so akzeptieren wie ich bin??

Nach ungefähr einer Stunde kam Grindelwald wieder in mein Zimmer. Er beobachtete mich scharf, als ob er untersuchen wollte, ob ich aus dem Bett heraus gegangen war. Dann kam er auf mich zu und fragte, wie es mir geht. „Was soll sich groß geändert haben? Ich lag doch nur im Bett...” „Süße, ich habe dir vorhin einen Trank gegeben und der Zauber sollte auch heilen.” „Oh.” Ich hob meinen Arm und das Bein, und... es ging! Es tat kaum weh! „Danke!!” Ich sprang auf und fiel ihm um den Hals. Am Anfang war er einen bisschen schockiert, dann drückte er mich fest und streichelte meinen Kopf. Er löste das Verband, ließ die Schienen jedoch dran. Ich ging ein Stück zurück und sah ihm in die Augen. Dann hob ich meine Hand und legte sie an seine Wange. Ich ließ sie sanft über seinen Kiefer wandern. „Du bist mir ziemlich... wichtig”, wisperte ich. „Wirklich? Das habe ich nicht erwartet...” meinte er gespielt verblüfft. „Ach ja? Denkst du denn ich küsse jeden verdammten Idiot?” Ich lächelte. „Geküsst? Wir?” Das soll doch kein peinlicher Moment werden! Ich wollte ihm gerade meine Liebe gestehen! Will er mich verarschen...?? Aber ich spiele mit, wenn er das so möchte!
„Du warst wahrscheinlich schon sehr angetrunken, und hast es nicht gemerkt”, eiferte ich los. „Wirklich? Und war er gut?” „Mmh, nicht einfach zu beschreiben...” Seine Aura machte sich bemerkbar, sie strahlte nur so, denn er kam näher. Mein Herz fing heftig an zu klopfen. „Wie war es, Louise?”
Seine Fingerspitzen strichen zart über meine Wange und mein Herz schlug so stark, als ob es gleich aus mir herausspringen würde. Ich zog ihn an seinem Mantel noch näher zu mir und meine Hände legten sich auf seine Schultern. Sie wanderten in seinen Nacken. „War es so?” hauchte er fragend mit einem amüsierten Unterton. Seine Worte strichen mir über die Lippen und ließen mich erschaudern. Meine Hände klammerten sich an seinen Nacken, er war etwas größer als ich, während er durch meine Locken strich. Ich rührte mich kein Stück, als seine Lippen auf meine trafen. Er war vorsichtig, als ob ich wegen meiner Verletzungen sonst Schmerzen erleiden würde, doch seine Nähe heilt mehr als alles andere. Jeder Zentimeter Haut wurde mit Hitze durchströmt, ich musste aufpassen, dass ich mich nicht verbrannte. Sein Geruch war so stark, dass mir fast schwindlig wurde. „Ich würde niemals damit aufhören wollen”, wisperte er an meine Lippen. Er drückte mich die paar Zentimeter zurück, so dass wir an die Wand stießen, jedoch nicht hart. Er nahm auch meine Hände und legte sie an die Wand. Ich beobachtete seine außergewöhnlichen Augen und überlegte, was er jetzt wohl denkt... Liebt er mich so wie ich ihn? Es fühlt sich so ernst an, dass ich es nicht glauben könnte, dass er mich damit manipulieren will.
Als ob er meine Gedanken gelesen hatte, streichelte er meine Hände, die er immer noch sanft gegen die Wand drückte.
„Ich liebe dich, Louise. Ich liebe dich wirklich sehr und werde immer auf dich aufpassen, dich beschützen. Egal ob du mich irgendwann abweist und mich verlässt. Ich werde immer auf dich Acht geben.” Eine Träne kullerte mir die Wange runter, seine Worte waren das Schönste auf der Welt... Er fing sie mit seinem Mund auf und küsste mich daraufhin wieder. Dieses Mal leidenschaftlicher und doch trotzdem zart und beschützend. Niemals in meinem ganzen Leben würde ich diese Person gehen lassen!
Als wir uns voneinander lösten umarmte ich ihn und schluchzte glücklich vor mich hin. Er legte eine Hand beschützend an meinen Kopf die andere an meine Taille. „Ich liebe dich auch, Gellert Grindelwald. Ich hätte das nie gedacht, aber man weiß ja nie was sonst noch alles kommt...”
Daraufhin küsste er meinen Kopf bishin zu meinem Hals und Nacken und ich vergaß, dass ich hier überhaupt nicht hin wollte und ich Grindelwald nie in meinem Leben sehen wollte. Jetzt konnte ich nicht genug von ihm bekommen und will ihn niemals mehr loslassen. Das habe ich beschlossen.

OMG, ich bin so aufgeregt und glücklich dieses Kapitel endlich geschrieben zu haben. Hoffe es gefällt euch ❤️😉
LG KimGrindelwald 💕

Das Unvorstellbare wird wahrWhere stories live. Discover now