17. Kapitel

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Was war los mit mir? Wo kommt das plötzliche Kribbeln her? Dieses eigenartige, aber auch schöne Gefühl hatte ich noch nie in meinem Leben verspürt... Und Grindelwald? Was soll ich unter den plötzlichen Näherungen und seiner Wortwahl sagen? Wollte er mich wirklich Süße nennen?? Oh mein Gott! Ich habe gerade so ein Glücksgefühl!

Es ist Morgen und ich liege mit diesen Gedanken noch im Bett. Ich fühle mich so eigenartig... Mir ist irgendwie auch schlecht... Ganz plötzlich springe ich auf, renne in das Bad nebenan und erbrach mich in das Klo. Nach dem Spülen bin ich ganz zittrig auf den Beinen. Was ist bloß los mit mir??

Ich zog mich an, diesmal etwas schlichtes: ein schwarzer Pulli und eine graue Hose. Sozusagen drückte dies mein Wohlbefinden aus. Ich hatte auch überhaupt keinen Hunger... Plötzlich klopfte es und die Tür ging auf. Vinda Rosier stand im Rahmen. Sie ist die einzig nette Person hier. Die anderen akzeptieren mich noch nicht ganz so. Das liegt daran, dass Gellert Krall einfach umgebracht hat. Wegen mir. Sie glauben nicht, dass er mich wirklich geküsst hat und denken ich wollte ihn bloß aus dem Weg räumen. Das hat mir Vinda auf jeden Fall erzählt... Ich vertraue ihr. „Es gibt Frühstück, du kannst mit uns essen!” Eigentlich hatte ich ja keinen Hunger, aber ich wollte ja nicht unhöflich sein. Also nickte ich und folgte ihr nach unten in die Küche. „Nein Liebes, gehe schon mal in den Essenssaal. Ich mache nur noch das Essen fertig.” Erklärte sie mir lieb. Ich lächelte und verließ die Küche. Dann lief ich den Flur entlang und hörte, aus welchem Raum besonders viele Stimmen kamen. Ich wusste nämlich jetzt leider nicht mehr wo der Saal war.. Dann wurde mit einem Mal eine Tür geöffnet und prallte mir voll gegen den Kopf. Aus meinem Mund entfuhr ein Stöhnen. Wieder überkam mir das Gefühl von Übelkeit. Im Hintergrund hörte ich lachen und Gespött. Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich sah nur verschwommen, dass in der Tür Leute standen und über mich lachten. Dann hörte ich einen französischen Akzent aus dem Trubel heraus:„Hört auf über sie zu lachen ihr Dummköpfe!” Vinda. Ich war ihr echt dankbar. Auf sie kann man sich verlassen. Zarte Arme nahmen mich in den Arm und bugsierten mich auf einen Stuhl. „Danke”, hauchte ich ihr zu. Sie lächelte. Ich rieb mir die Tränen aus den Augen und tastete meinen Kopf ab. Eine leichte Beule wurden von meinen Fingern erfühlt. „Keine Sorge, das ist nichts was Grindelwald nicht wieder in Ordnung bringen könnte”, meinte sie.

Und wenn man vom Teufel spricht erschien er. „Was kann ich machen, und wieso steht ihr hier alle rum?” Fragte er verwundert. „Ach, die haben Louise die Tür gegen den Kopf gehauen und dann ausgelacht.” Vinda seufzte und ließ sich neben mir auf einen Stuhl nieder. Grindelwald beäugte mich besorgt und sofort durchschoss mich wieder das Kribbeln im Bauch und mir wurde übel. Ich unterdrückte ein Ächzen indem ich die Hand auf meinen Mund drückte. „Alles in Ordnung mit dir? Irgendwas ist los, sag es mir bitte. Du bist ziemlich blass im Gesicht.” Stellte er besorgt fest, dennoch war seine Stimme ziemlich ruhig. „Nein, es ist nichts. Mir geht's gut. Wirklich.” Versuchte ich ihn zu überzeugen. Ich wollte nicht zeigen, dass ich gerade etwas schwach bin. „Sicher?” Fragte er nochmal nach, während er seine Augenbrauen hob. Ich nickte und schaute auf den Tisch. Er war gerade interessanter als alles andere hier im Raum. Ich spürte immer noch den durchbohrenden Blick von Grindelwald, und schaute dummerweise nach oben. Er saß mir gegenüber, so dass ich geradewegs in seine Augen blickte. Er musterte meine und suchte nach jegliche Emotionen, doch ich schloss meine Übelkeit und trotzdem mein Glücksgefühl, da er sich Gedanken um mich machte, hinter eine Mauer, an die bisher niemand rangekommen ist. Außer vor kurzem er selbst.. Ich habe sogar vor ihm geweint...! Aber ich hatte plötzlich so eine Verbindung zwischen uns beiden gespürt... Warte mal was?! Bin ich etwa - verliebt?? In Grindelwald?? O nein, das darf er auf keinen Fall rausfinden, sonst schmeißt er mich bestimmt angeekelt raus, wo ich gerade doch Vertrauen zu ihm aufgebaut hatte...

Dann sagte er jedoch ziemlich streng:„Setzt euch endlich hin. Und wehe ihr tut ihr nochmal weh.” Seine Stimme hat einen drohenden Ton angenommen. Gänsehaut bildete sich wieder auf meinem ganzen Körper... Das Essen erschien auf dem Tisch und die anderen schaufelten es sich nur so auf die Teller. Ich starrte wieder auf den Tisch, auf dem jetzt ein Teller stand. Ich rührte nichts an, sondern starrte weiterhin auf meinen leeren Teller und dachte nach was ich jetzt tun sollte. Die anderen ignorieren oder ihnen eins auswischen?? „Sag mal, irgendwas stimmt wirklich nicht mit dir.” Riss mich Vindas französischen Akzent aus den Gedanken. Ich schaute hoch und blickte abwechselnd Vinda und Grindelwald an. Die beiden hatten sich wohl ohne Worte verständigt. Widerwillig nahm ich den Löffel in die Hand, der in einer Schüssel steckte, und schaufelte einen kleinen Klecks von dem Eintopf auf meinen Teller. Jedoch nahm ich nur meine Gabel, um ihm Eintopf rumzustochern. „Hast du keinen Hunger?” Fragte Grindelwald leise. Jedoch starrten mich jetzt alle an und fingen wieder an zu tuscheln. Ich nickte nur, damit ich mich nicht gleich übergebe. Dann stand ich ruckartig auf und rannte aus dem Saal. Scheiße, scheiße, scheiße! Wo beim Barte des Merlin war jetzt nochmal das Klo?! Ich schaute in einen Raum und keuchte auf. Vor Glück. Ich rannte zur Toilette, klappte den Deckel mit einem Ruck nach oben, so dass es leicht schepperte, beugte mich über sie und erbrach mich darüber. Als ich meinen wenigen Inhalt des Magens ausgeleert hatte, spülte ich es runter und taumelte zum Waschbecken, damit ich mich waschen konnte. Als ich fertig war schlossen sich zwei starke Arme um mich, als ich in den Spiegel schaute, erkannte ich, dass es Grindelwald ist. Am Geruch hätte ich ihn auch erkannt. „Hey Süße, was ist los. Ich weiß dir geht es schlecht. Bist du vielleicht krank??” Seine Arme drückten mich leicht von ihm weg und er fühlte mit seiner Hand meine Stirn und Wangen. „Nein, nichts. Kein Fieber und keine glühende Wangen...” Wohl eher eine Gefühlskrankheit, dachte ich sarkastisch. Das er sich so um mich sorgt ist soo süß von ihm. Außerdem hat er mich eben wirklich 'Süße' genannt und hat nicht mal dabei gestockt! „Mir fehlt nichts. Ehrlich. Ich glaube ich habe vielleicht bloß eine Magenverstimmung.” Versuchte ich irgendetwas zu erfinden. „Wie oft hast du schon gebrochen? Sag die Wahrheit!” Meinte er ernst. „Das war jetzt das zweite Mal. Heute Morgen nach dem Aufstehen kam mir zum ersten Mal... naja du weißt schon.” Nuschelte ich verlegen. „Und wie oft war dir übel?” Hakte er jetzt nach. „Schon ein paar Mal. Keine Ahnung, ich habe das ja nicht gezählt.” Ich sah immer noch auf den Boden, es war mir echt peinlich, über meine Schwächen zu reden. Er legte seine warme Hand auf meine Wange, die eine wohliges Gefühl in mir ausbreitete. Er machte das doch nur bei mir, oder? Vielleicht habe ich ja doch eine Chance bei ihm?? Aber vielleicht machte er das ja nur um mich zum reden zu bringen. Manipulations Masche.. Er drückte meinen Kopf nach oben, sah mir eindringlich in die Augen und drückte mir anschließend ein Kuss auf die andere Wange. Omg, wie süß! Mag er mich doch? Mit diesen Gedanken ließ er mich alleine...

Das Unvorstellbare wird wahrWhere stories live. Discover now