𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 𝟷𝟹 | 𝙳𝚎𝚛 𝚅𝚎𝚛𝚕𝚞𝚜𝚝

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"Zahra ist noch in der Narkose. Aber sie wird jeden Moment wach werden. Die OP war also erfolgreich, wir werden sie jeden Moment auf ihr Zimmer bringen. Ihr könnt gerne schon rein und auf sie warten", sagte der Arzt erfreut und öffnete uns die Tür zu Zahras Zimmer.
Wir bedankten uns herzlich bei ihm und schon war er weg.
Danke dir Allah! Al hamdoulillah für alles!
Endlich konnte ich ein Lächeln auf seinen Lippen sehen. Ich sah ihn an und lächelte ihn zu, doch er ignorierte mich und setzte sich auf die Bank.

Was ist nur los mit ihm? Sonst freut er sich, wenn ich ihn zulächeln. Heute ist echt nicht mein Tag.
Ich setzte mich wieder gegenüber von ihn.
"Hat Ayoub dir gesagt, dass du dich fern halten sollst von mir?", fragte ich schließlich.
"Nein wieso sollte er?", lachte Amir und schaute den Boden an.
"Was hat er sonst gesagt?", fragte ich ernst.
"Was soll er gesagt haben? Wie kommst du darauf, dass er irgendwas schlimmes gesagt hat?", fragte er belustigt und schaute mir weiterhin nicht in die Augen.
"Wie ich darauf komme? Ich hab doch gesehen, wie verletzt du warst, als Ayoub dir irgendwas erzählt hat was nicht stimmt!"
"Ach Quatsch! Mir ging es einfach so nicht gut", log er.

"Ich will wirklich die Wahrheit wissen", sagte ich ernst.
Plötzlich sahen wir, Zahra auf ihren Bett, wie sie von einer Krankenschwerster auf ihr Zimmer geschoben wird. Amir stand auf und begleitet sie. Ich stand ebenfalls auf aber blieb dort stehen.
Ging es Amir wirklich einfach nicht so gut? Was ist wenn ich einfach übertreibe? Niemals! Amir war innerlich verletzt! Da bin ich mir sicher!

Ich setzte mich wieder auf die Bank. Ich wollte Amir etwas Zeit für sich lassen und bin deshalb nicht mit ihn reingegangen. Naja ehrlich gesagt wollte ich nicht rein, da es mir unangenehm wäre. Obwohl Zahra ja auch da ist, hätte ich das Gefühl alleine mit Amir in einem Raum zu sein.
Mittlerweile waren 10 Minuten vergangen. In diesen Moment kam Amir zu mir.
"Zahra ist aufgewacht, wenn du willst kannst du rein"
Ohne weiteres zusagen folgte ich ihn in Zimmer nahm ein Stuhl, welchen ich links neben Zahras Bett platzierte. Amir saß gegenüber von mir.

"Ich glaub ihr müsst jetzt raus. Ich hab noch eine OP", sprach Zahra erschöpft.
"Du hast die OP schon hinter dir", sagte Amir sanft und legte seine Hand auf ihre Stirn.
"Nein! Mach dir keine Sorgen Amir, Layla ist für dich da! Nach meiner OP wird alles gut! Keine Sorge Amir, Layla ist für dich da", wiederholte sich Zahra schwindelig.
"Ist alles Okay Zahra?", fragte Amir besorgt.
"Ich denke das ist normal. Sie hatte grad noch eine Narkose und ist dementsprechend noch durcheinander", erklärte ich Amir.

"Ah Okay danke"
"Ich will jetzt in die OP. Passt auf euch auf. Möge Allah euch beiden Segnen", sprach Zahra verwirrt und nahm Amir Hand und zugleich auch meine mir ihrer jeweiligen anderen Hand. Dabei sahen uns Amir und ich tief in die Augen. Ich hatte soviel Schmerz und Verlust in seinen Augen gesehen. Ich konnte das nicht mehr ertragen und senkte mein Blick.
"Stop!", rief plötzlich Zahra ganz laut und fuhr fort "Ich will zuerst meine Pizza! Ich will Pizza! Aber ich muss zur OP. Was ist mit Papa und Mama? Die haben mich im Stich gelassen", sagte Zahra und fing daraufhin leicht an zu weinen.

"Die kommen jetzt gleich. Ich sag denen Bescheid, dass es dir gut geht", sagte Amir und rief seine Eltern an. Während er das tat, schaute mich Zahra an.
"Willst du meinen Bruder heiraten?", lächelte Zahra.
Anscheinend ist sie wirklich nicht bei Sinnen. Ich hoffe Amir hat es überhört. Oh nein!
Amir schaute Zahra erschrocken an.
"Ähm... Willst du ein Glas Wasser?", stotterte ich und überreichte ihr eine kleine Wasserflasche. Daraufhin schaute ich Amir an, welcher mich anschneiden beobachte hatte, schnell drehte er sich um und sprach weiter mit seinen Eltern.

"Die sind in 10 Minuten da", sagte Amir und setzte sich wieder hin.
"Hast du es schon ihr gebeichtet?", fragte Zahra Amir, welcher nervös aber auch enttäuscht aussah.
"Ich denke ich sollte es gehen. Eure Eltern kommen ja auch jetzt jeden Moment", sprach ich leise und stand auf.
"Aber warum? Bleib doch bitte", flehte mich Zahra an.
"Ich muss noch was erledigen", log ich und ging aus dem Zimmer. Kurz bevor ich ich Tür öffnete, drehte ich mich das letzte Mal zu Amir um, doch er sah mich nicht an.

Ich dreht mich wieder um, öffnete die Tür und ging aus dem Zimmer. Ich spürte dabei ein Stechen in meinen Herzen. Es war als ob ich aus Amir Leben gehen würde. Es war als ob ich ihn nie wieder sehen würde.
Als aus dem Krankenhaus war, traf ich auf Amirs Eltern am Eingang. Ich wischte mir eine Träne weg und begrüßte sie.

"Salam Waleikum"
"Waleikum Salam mein Kind", sprach Amir Mutter Nora und schloss mich in ihren Armen. Als sie sich von mir löste begrüßte mich Amirs Vater.
"Salam Waleikum! Was machst du hier? Gehst dir gut?", fragt er mich bekümmert.
"Al hamdoulillah mir geht es gut. Ich war hier nur kurz wegen Zahra", sagte ich und dachte an Amir.
"Oh Ma Sha Allah danke dir", sagte Tante Nora und ihr Ehemann bedankte sich ebenfalls herzlich bei mir.
"Willst du dich noch etwas bei uns bleiben?", fragte mich Amirs Vater freundlich.
"Ich würde sehr gerne, hab aber leider keine Zeit."

Ich verabschiedete mich bei ihnen und machte mich auf dem Weg nach Hause. Als ich zu Hause ankam war ich alleine Zu Hause, da meine Eltern zu Besuch waren.
Ich zog meine Schuhe aus, setzte mich auf der Couch und schloss meine Augen. Kurz darauf spürte ich, wie Tränen meine Wange runterrollen.

Warum fühle ich mich so leer? Warum tut es so als hätte ich jemanden verloren? Ist es weil Ayoub mich verletzt hat? Wie konnte er sowas nur tun! Was hat er Amir erzählt? Ich vermisse seine Witze, sein Lachen, seine funkelnden Augen und am meisten seine Anwesenheit. Aber manchmal ist er auch echt seltsam. Auch Amir hat sich verändert. Er hat mir im Krankenhaus keine Aufmerksamkeit geschenkt, außer wenn ich ihn ansprach. Ya Allah was ist nur los plötzlich. Was mach ich nur falsch. Bitte schenk mit Sabr (Geduuld).

Montag
Mit diesen Gedanken verging mein Wochenende. Ich war nicht mehr die selbe, dies meinte zumindest meine Eltern zu mir. Ich lache angeblich weniger. Sie spürten es einfach immer, wenn es mir nicht gut geht. Ich haben ihnen erzählt, dass ich mir nur Sorgen mache um Zahra.
Mit Zahra hatte ich auch noch gestern gesprochen. Sie hatte sich entschuldigt wegen dem willst du meinen Bruder heiraten. Anscheinend war sie wirklich nicht bei Sinne.

Schließlich machte ich mich fertig für die Schule. Heute ist der erste Schultag nach den Herbstferien. Ich zog einen schwarzen Lederrock an, darunter eine schwarze Strumpfhose und einen lockeren Rosé Kragenpullover. Dazu ein schwarzes Kopftuch aus Seide.
Davor hatte ich natürlich noch gebetet und auch Dua gemacht, sodass mir Allah kraft schenkt für all seine Prüfungen. Den Quran hatte ich auch gelesen. Nachdem allen fühlte ich mich zwar besser Al hamdoulillah, aber ich fühlte mich immer noch verlassen.
Doch Allah ist immer für einen da!

Nun ging ich runter und frühstückte etwas schnell. Daraufhin zog ich schon meine Schuhe an und ging los zur Schule. Auf dem Weg zur Schule wurde ich immer nervöser. Wie werde ich reagieren, wenn ich Amir sehen werde. Wie wird er reagieren? Ist alles so wie immer? Wird er weiterhin mich ignorieren? Vielleicht wird er mir heute sagen, was Ayoub zu ihm gesagt hatte und vor allem, wie er es ihn gesagt hat.
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Salam, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Ich würde mich sehr über ein Feedback über euch freuen.
Was denkt ihr? Wie wird der erste Schultag nach den Ferien?
Bis zum nächsten Kapitel

Layla & Amir | Wahre liebe? Where stories live. Discover now