„Du verlässt mich nicht", stammelt sie. „Nein, mich wirst du nicht los", besänftige ich sie.

Sie wiederholt wieder meine Worte, als ich ihre Tränen mit meinem Daumen wegwische. 

„Und jetzt lass uns schnuckelige britische Prinzen aus dem 19. Jahrhundert anschmachten", schmunzele ich grinsend, als ich den Fernseher anschalte.

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Die >Swan< Bar liegt wie an jenem Tag versteckt, sodass man diese Bar nur zufällig finden kann. Von draußen hört man bereits Musik und Geschreie. Wie sehr ich solche Orte hasse.

Augen zu und durch.

Dieses Mal ziehe ich meinen Mantel bereits bevor ich die Bude betrete, aus. Das luftige schwarze Kleid bedeckt meinen Körper. Auch wenn es bereits der erste Februartag ist, ist es natürlich noch immer verdammt kalt. Deshalb habe ich auch eine dünne Strumpfhose an, aber drinnen wird es sicherlich wärmer.

Was ich alles dafür geben würde, um wieder in meiner Wohnung zu sein.

Lange warte ich nicht, bevor ich die Tür aufmache. Wie letztes Mal ertönt das Geräusch der Glocke über meinen Kopf. Stell dir mal vor, dass sie auf deinen Kopf fällt.

Mein Blick gleitet durch die Bar, während ich mich zur Theke bewege. Wie letztes Mal sitzt an dieser wieder Agustín.

Da er wieder mit dem Rücken zu mir sitzt, bemerkt er mich nicht. Das kann erst einmal auch so bleiben. Ich setze mich auf einen der Barhocker hin und klimpere mit meinen Fingernägeln auf dem Tresen.

Wer hätte es gedacht? Der Barkeeper ist Xavier Garcia.

Als auch sein Blick auf mich fällt, breitet sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. Meine Mundwinkel kräuseln sich, als er zu mir herüberkommt.

„Was kann es für dich sein, Schönheit?", fragt er.

Nachdenklich lege ich meinen Kopf schief, wobei auch alle meine Haare zur Seite fallen. Ich hatte weder Lust meine Haare zu glätten noch Zeit wie ein Busch mitten in einer Bar offen zu halten. Aus diesem Grund habe ich sie einfach zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden.

„Nur eine Cola", antworte ich dann.

Ich muss morgen wieder ins Reyes Gebäude. Da will ich auf gar keinen Fall verkatert oder verschlafen wirken. Überrascht hebt er seine Augenbrauen, aber macht sich dann an meine Bestellung.

Träge hängen meine Mundwinkel. Wieso ist er hier? Habe ich noch immer das Missvertrauen der FBI? Vielleicht aber passiert gleich etwas, was nicht geplant war ... wobei ich den Plan für heute eigentlich hatte. 

„Heute nicht so mutig?", ertönt auch schon die tiefe Stimme, auf die wir alle gewartet haben.

Hallo, Agustín; trällert meine innere Stimme.

Schmunzelnd drehe ich mich zu ihm, aber wie erwartet schaut er noch immer gerade heraus.

„Der Abend hat erst gerade eben angefangen", summe ich nur.

Die Uhr zeigt bereits kurz nach 10pm. Xavier bringt mir meine Cola, wobei ich ihm dankend zunicke. Der Südländer macht sich dann auch schon an die Arbeit, die anderen Gäste zu bedienen. Es ist leicht überfüllt, aber die meisten Menschen tanzen, weswegen es hier an der Bar noch recht frei ist.

Schweigend sitzen wir nebeneinander und nippen an unseren Getränken. Agustín trägt ein schwarzes Hemd und eine schwarze Jeans. Das ist ziemlich ungewöhnlich.

Im Gegensatz dazu wie ich ihn bis jetzt immer gesehen habe, sieht er wie ein normaler Bürger aus und nicht wie ein monotoner, arroganter Geschäftsführer. 

Agustín ~ Believe me Where stories live. Discover now