|Kapitel 14|- Von Nudeln und Simulationen

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Ich schaue von ihm zu meinem Teller auf dem sich ein riesiger Berg voller Nudeln befindet.
Ich habe wirklich keinen Hunger.
Aber Jeremy hat recht: Wenn ich nicht mehr einsatzfähig bin, muss er all das durchmachen, was sie mir gerade antun.
Und das kann und werde ich nicht zulassen.

Ich sehe erneut zu dem Jungen mir gegenüber.
"Danke, dass du das hier mit mir durchstehst."

Er lächelt mich an und nickt in Richtung der Gabel, die nur darauf wartet endlich benutzt zu werden.

Also nehme ich sie in die Hand und schiebe die erste Nudel in meinen Mund.

***

"Was machen wir heute?"

Meine Stimme klingt mehr nach einem Knurren als nach irgendetwas anderem.

"Nun", meint Janson und reckt sein Kinn in die Höhe, "das ist eine sehr gute Frage. Aber ich denke du bist bereit."

Skeptisch blicke ich ihn an.
"Wofür bereit?"

"Na für die erste richtige Simulation."

Ich muss schlucken.

"Das, was Sie mit Jeremy angestellt haben?"

Ich weiß noch genau wie Jer dabei ausgesehen hat.
Nass geschwitzt von oben bis unten. Er hat geschrien und war einige Stunden danach nicht wirklich ansprechbar.

Eine Ärztin lächelt mich entschuldigend an, bevor sie mir bedeutet mich auf ein Podest zu stellen und mir dann schließlich Hand- und Fußfesseln aus Stahl anlegt.

Der Rattenmann beginnt zu lachen als ich festgeschnallt an der Vorrichtung stehe.
"Das bei deinem Freund Jeremy neulich war nur der Prototyp. Wenig effizient, nur ein Testobjekt, so wie ihr es seid. Deine Simulation wird realer und schlimmer als all deine Albträume zusammen. Also viel Vergnügen dabei."

Er lacht und nimmt eine Spritze mit einer durchsichtigen Flüssigkeit in die Hand.

"Sie sind ein Arsch! Ich hoffe Sie werden irgendwann von einem Crank in Stücke gerissen!"
Noch bevor ich meine wütende Stimme erneut zu weiteren Beschimpfungen anheben kann, sticht er mir ohne Vorwarnung die Nadel in den Hals.

Und augenblicklich wird es schwarz.

°°°°°

Ich öffne die Augen.

Wo zur Hölle bin ich?
Es ist dunkel und ich strecke meine Hände aus, doch ich kann nirgends irgendetwas fühlen. Blind laufe ich umher.

"Seht ihn euch an", höre ich eine Stimme sagen.

Liv.
Unverkennbar ist sie das.

"Liv? Wo bist du?"

Ich weiß zwar nicht wo ich bin, dennoch sagt mir mein Gefühl, dass sie eigentlich nicht hier sein dürfte.

"Ich bin hier", es schallt von allen Richtungen auf mich herab.

"Wie bist du hier her gekommen? Ich kann nichts sehen, wo bist du?"

Sie beginnt zu lachen.
Doch es ist nicht das Lachen, das ich so liebe.
Es klingt höhnisch, fast schon wild.

"Du glaubst doch nicht, dass ich zu dir komme oder? Ich habe Newt bei mir und Thomas. Sie sind besser als du es je warst und es jemals sein wirst!"

"Was redest du da?"
Ein mulmiges Gefühl breitet sich in meiner Magengegend aus.

"Ich weiß du hoffst, dass wir euch retten.
Aber ANGST kann euch haben, dich braucht niemand. Du bist egoistisch und stur, nichts weiter. Ich habe mir Gefühle eingebildet wo keine waren. Jetzt muss ich mich nicht mehr verstellen. Da wo ich jetzt bin, sind viele Männer Minho, sie stehen Schlange bei mir. Denkst du wirklich ich brauche dich?"

Weil ich dich finde || Maze Runner -Minho FF ||Where stories live. Discover now