Thirty

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Mit neuer frischen Kleidung am Körper, die Leonard uns geholt hat, noch immer angefeuchteten Haaren, wegen der Wasserflasche die ich über meine klätschigen Haare gegossen und anschließend zu einem Zopf gemacht hatte und ohne Durst, geschweige denn Hunger, wurde ich von Finn aufgefordert auf zu stehen.

Es war unheimlich schwer, mich von den kalten und vor allem harten Steinen zu erheben, da meine Knochen durch die ungemütliche Sitz Position die ich Stunden halten musste, schmerzten.

Da es Finn aber anscheinend zu langsam war, wie ich schlapp versuchte die Wände als Halt zu nehmen während ich aufstand, griff er Augen verdrehend nach meinem Arm und zog mich grob hoch.

Im nächsten Moment zückte er sein Messer, welches er in der Hosentasche noch immer mit sich trug, und wo noch Blut von seiner mittlerweile verbundenen Wunde zu sehen war und sah mich dabei breit lächelnd an, als er in meine vor Panik aufgerissenen Augen sah.

"Ich würde, aber ich darf nicht.", sagte er bloß mit vergnügtem Lächeln auf den Lippen, welches mir Gänsehaut verschaffte und kam damit mit dem gezückten Messer auf mich zu, um die Fußfesseln auf zu machen.

"Ich brauch dir nicht zu sagen, dass du nicht weglaufen sollst, oder? Kannst dir ja einfach denken was dann passiert...", murmelte er und schaute sich im nächsten Augenblick gedankenverloren um und sah zu Thrase, "Wo ist der Schlüssel für die Handschellen?"

Ich beobachtete Thrase dabei, wie er noch immer mit tiefen Augenringen und niedergeschlagenem Gesichtsausdruck, den er hatte seitdem er aufgestanden war, den Schlüssel zu ihm warf, woraufhin Finn auch meine Handschellen aufmachte, um anschließend feste nach meinem Arm zu greifen.

Als dann noch Leonard wieder den Raum betrat und sagte, dass er den Müll und die Tüten weggeschmissen hatte, setzten wir uns wortlos in Bewegung nach draußen.

Mittlerweile war es Nacht geworden und ich schätzte es war ungefähr Mitternacht, aber leider keine Schöne.

Die dunklen Wolken vor dem tiefschwarzem Himmel verdeckten die wahrscheinlich wunderschönen Sterne, bloß der Mond war verblasst zu erkennen.

Dadurch das es totenstill und gruselig hier war, durch die ohnehin schon kaputten und unheimlich verlassenen Häuser, die in der Schwärze der Nacht mich förmlich bedrohlich anstarrten, wie auch die Bäume, dessen Blätter fast alle zu Boden gefallen waren

und dadurch das Finn, ein unberechenbarer Psychophat, so nah neben mir lief und mich am Arm hatte, fühlte ich mich total unwohl und fürchtete mich.

"Bevor wir gehen...", hörte ich Leonards noch immer etwas verschlafende Stimme hinter mir, während wir gerade zum Bürgersteig gehen wollten, weswegen Finn und somit auch ich uns zu ihm und dem danebenen Thrase drehten.

"Was wenn Finn wieder... einer seiner Anfälle bekommt? Ich meine, dann wären wir am Arsch, wenn das am Flughafen passiert.", beendete Leonard daraufhin seinen Satz.

Vor Angst herzrasend spürte ich, wie Finns Griff um meinen Arm daraufhin viel fester wurde und hörte ihn dann knurrend antworten: "Der einzige Grund, weswegen ich einen Anfall bekommen könnte, bist du! Also Klappe jetzt, wenn's passieren sollte, haben wir halt Pech gehabt."

Ok. Finn mochte Leonard wohl definitiv nicht. Und wegen des finsteren Blickes von Leonard, nachdem sich Finn wieder umgedreht hatte, erschloss ich daraus, dass er ihn wohl auch nicht ganz leiden konnte.

Was ich in beiden Fällen auch verstand.

Und damit wendeten wir uns wieder dem Weg zum Flughafen zu und gingen die ersten Schritte. Wir kamen dem Ziel, meinem Lebenszerstörer mit jedem Schritt näher: Dem Labor.

AbductionWhere stories live. Discover now