Fifteen

1.9K 154 34
                                    

Finn pov

Er hasste Thrase dafür, dass er ihn überredet hatte.

Wenn er sich nicht beeilen sollte, würde er ihn ohne zu zögern allein lassen und wegfahren. Es war schließlich so offensichtlich, dass sie für ihn nicht einfach irgendein Opfer war. Sie bedeutete ihm was.

Aber warum? Sie hatte doch nichts, außer gutes Aussehen. Das Einzige was sie tat war sie in Probleme zu bringen, zu kotzen, zu schlagen, zu nerven und zu beleidigen.

Unter den Umständen war es eventuell ja normal, aber dann findet man automatisch den Menschen eigentlich nicht toll, genauso wie sie die nicht toll fand, oder?

Er drehte sich zu ihr um, beobachtete wie Leonard ihr mit Vergnügen grob Isolierband gegen den Mund presste, sodass man erkannte das es weh getan haben musste und unnötig heftig war.

Hauptsache er übertrieb es nicht.

Aber sie so zu Behandeln war durchaus besser zu verstehen, als Thrase sie behandelte. Er hatte dem Labor doch selbst zugesagt, er würde ein brauchbares Mädchen dort hinbringen und wenn sie Probleme machte, sie auch bestrafen...

Irgendwas war mit ihm schief gelaufen. Eigentlich war Thrase bitter hart, das wusste Finn genau, denn als sie sich auf die Suche nach dem passenden Mädchen im Ausland machten, schien er nicht wie ein rücksichtsvoller und beschützerischer Mensch.

Nein, ganz im Gegenteil. Er würde aufpassen, dass Thrase nicht zu weit ging. Später wird er noch so viel Mitleid und Zweifel an allem haben, dass er sie...

Er dachte nicht weiter darüber nach. Das war doch absurd.

Durch das ganze Misstrauen gegenüber Thrase wurde er noch zappeliger als sonst. Seine Hände machten taktvolle und schnelle Bewegungen, er zwinkerkte oft und wippte mit dem linken Bein hin und her.

Ganz ruhig... Ganz ruhig...

Entsetzt bemerkte er, dass er wieder sehr schnell atmete. Zu schnell.

Um sich abzulenken sah Finn wieder zu Leonard und Loreen, indem er in den Rückspiegel sah, stellte dabei zu seiner Verwunderung fest, dass Leonard nichts schlimmes tat, stattdessen dem angespannten Mädchen etwas ins Ohr flüsterte mit einem hinterlistigen Lächeln.

Die Reaktion von ihr zeigte, dass es wohl nichts schönes war, denn sie kniff betend die Augen zusammen und rutschte etwas weiter von ihm weg.

Finn schüttelte bloß den Kopf. Man sollte ihr erst keine Beachtung schenken. Was Leonard tat war falsch, dümmliche Emotionalität.

Diese Erkenntnis machte Finn noch nervöser und er fiel in einen gehetzten Zustand. Er fühlte sich beobachtet. Verfolgt.

Er spürte es!

Panik ergriff praktisch grundlos die Obermacht und er riss die Augen auf, sah wilden Blickes durch das Auto und hätte die beiden hinter ihm am liebsten angeschrien, dass sie dran Schuld seien.

Aber... Woran?

"Alles gut bei dir, Finn? Brauchst du deine Tabletten?", nahm er verstörend zu seiner rechten war. Oder war er zu seiner linken?

War die Stimme vielleicht nur Einbildung? Erneut erklang eine verzerrte Stimme in seinem Ohr, sie klang aber unlogisch und unreal, wie ganz weit weg, hinter einer Scheibe.

Er wurde verrückt!

Nein. Du bist verrückt.

Die Stimme in seinem Kopf, die gruselig hoch und angreifslustig auf ihn wirkte und oft seinen Schlaf aufhielt, kam erneut aus ihrem Loch gekrochen und machte sich in seinem Schädel breit.

Schallendes, hysterisches Gelächter hörte er. Oder war er das?

Verrückt bist du! Deine Mama hatte Recht, die Klapse ist dein wahres Zuhause!

"FINN! SCHEISSE, NIMM DIE TABLETTEN!"

Er bekam wie in einer Trance mit, wie ihm etwas in den Mund gestopft wurde und er kräftig geschlagen wurde.

"Nein, das stimmt nicht! Mit mir ist alles in Ordnung!", schrie Finn sich die Seele aus dem Leib, woraufhin ihm der Mund ruckartig zu gehalten wurde.

Nein, mit dir ist nichts in Ordnung. Das weißt du!!

Finn schluckte, wobei er bemerkte, dass er etwas runter schluckte.

Urplötzlich hatte er das Gefühl er würde fliegen, während zwei Hände vorsichtig seine Wange tetschelten.

"Gaanz ruhig. Denk einfach wieder an... Kamine oder so. Gaanz ruhig.", hörte er eine bekannte Stimme weit entfernt, sehen tat er jedoch nur verschwommen.

Träumte er? Was war passiert? Es war, als würde allmählich mehr und mehr Last von seinen Schultern fallen.

Er schlug die Augen weiter auf, wollte endlich wieder vernünftig sehen, schaffte es aber nicht.

"Wir müssen hier weg Leonard... Ich weiß es einfach...", flüsterte er rau und bekam langsam eine klarere Sicht.

Die hohe Stimme war auch verschwunden. Er bemerkte, wie die komische Seite in ihm die normale zurück ließ.

"Wir sind doch gleich wieder weg."

Mit den Worten ließ Leonard die Hand von seiner Schulter und saß sich wieder zu der geschockten Loreen.

Die Tablette hatte gewirkt. Nach nur ein paar Minuten, war er wieder in der Realität.

Dennoch verließ ihn das Gefühl nicht, dass sie weg mussten.

Eigentlich hätte Thrase doch schon längst wieder kommen müssen! Krampfhaft konzentrierte er sich darauf nicht zu zappeln und versuchte sich einfach an etwas schönes zu erinnern, damit die Zeit schneller verstrich.

Doch auf einmal klopfte es an der Scheibe. Endlich war Thrase wieder...

"Polizeikontrolle. Lassen Sie die Scheibe runter, ich will Ihren Führerschein sehen."

→Nachwort! :)
Hey! ^^ Ich habe gerade bemerkt das meine Eltern Donuts gekauft haben! *-* :D Wer liebt noch alles Donuts? ♥

AbductionWhere stories live. Discover now