Chapter 18

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Behutsam lässt er mich los und ich stehe starr da. Unfähig mich zu rühren.

Er hat mich schon wieder ausgetrickst! Das darf doch nicht war sein, warum falle ich immer auf ihn herein?

Und die Marmelade … Moment! Die Marmelade! Entsetzt wirbel ich herum und sehe Nico, der gerade fertig ist, sein Brötchen zu schmieren. Das leere Glas steht neben seinem Teller.

Ohne groß zu überlegen falle ich über ihn her, schnappe mir das Brötchen und springe zurück, als Nico auch schon vor mir steht.

Haps, verschwindet fast die Hälfte des Brötchens in meinem Mund.

„Verflucht, Liz!“ Er reißt mir die zweite Hälfte aus der Hand und ein Teil der Marmelade landet auf meinem T-Shirt.

Doch das kümmert mich im Moment wenig.

Nico stopft sich gerade den Rest in den Mund, als ich nach dem Brötchen greife. Ich berühre seine Lippen und ziehe an dem Brötchen, versuche dumme Gedanken zu verdrängen.

Nico nuschelt etwas unverständliches, beißt die Zähne fest zusammen und packt meine Handgelenke. Ich lasse mich einfach fallen und er fällt auf mich drauf.

„Was ist denn hier los?“ Mate steht verschlafen in der Küchentür und reibt sich die Augen.

Wir erstarren in unserem Kampf.

„Ähm … die Erdbeermarmelade“, sage ich, als ob das alles erklären würde.

Nico sagt nichts, sondern sieht Mate nur entschuldigend an.

„Kann mir dann jemand erklären, warum Liz T-Shirt rot ist und ihr gerade auf dem Fußboden liegt?“, fragt Mate amüsiert und geht zu der Kaffeemaschine.

Nico schluckt den Rest runter.

„Eigentlich müsstest du jetzt bestraft werden“, brummt er und steht auf.

„Wieso?“, frage ich und wische mir meine marmeladigen Finger an dem eh schon klebrigen T.Shirt ab. „Es war immer hin meine!“

„Gar nicht war, ich hatte sie zuerst.“ Nico kommt drohend einen Schritt auf mich zu.

„He, ihr zwei. Wie wärs, wenn ihr in Ruhe frühstückt?“, schlägt Mate vor und setzt sich an den Tisch.

„Gute Idee“, sage ich schnell und setze mich zurück an meinen Platz. Auch Nico tut es, wenn auch widerwillig.

„Kannst du mir dann mal den Käse geben?“ Er funkelt mich über den Tisch hinweg an.

Also reiche ich ihm den Käse.

„Iah! Deine Finger kleben!“ Er zieht die Hand weg und ich stelle mit einem finsteren Gesichtsausdruck den Teller ab.

„Wir wissen auch, wer von uns daran schuld ist!“

„Du!“

„Nein, du!“

„Vergiss es, erstmal kommst du unter die Dusche, deine Arme sind auch rot, von deinem T-Shirt mal ganz zu schweigen.“ Nico steht auf und packt mich, bevor ich aufspringen kann.

„He! Nein …warte“, protestiere ich, doch er schleift mich schon zum Badezimmer.

Zeternd versuche ich mich in den Türrahmen vom Badezimmer zu klemmen, doch mit einem Ruck zerrt Nico mich hinein.

„Hilfe, hilfe! Nico will mich mitsamt Klamotten unter die Dusche stellen!“, schreie ich.

„Willst du etwa ohne?“, knurrt er mir ins Ohr. Ich verschlucke mich vor Schreck.
„So war das nicht gemeint! He, lass deine Finger von meinem T-Shirt! Mate!“

Geheimagenten verkauft man nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt