Chapter 12

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Zuhause angekommen wirft sich Mate erstmal auf das Sofa.

„Willst du nicht packen?“, fragt Nico und zerrt zwei große Koffer aus dem Keller hoch.

„Nö, hat noch Zeit“, brummt Mate und schließt für einen Moment die Augen.

„Gut, ich packe und hau mich dann aufs Ohr“, informiert ihn Nico und verschwindet in Mates Zimmer.

„Lass mir auch noch etwas zum Anziehen da, ja?“, ruft Mate und steht auch schon wieder auf. „Ich fahre in die Stadt Geld holen.“

„Bis gleich“, ruft Nico zurück. „He, cooler Pullover, den kenn ich ja gar nicht!“

„Lass meinen Pulli in Ruhe und pack dein eigenes Zeug ein“, flucht Mate und schnappt sich die Autoschlüssel.

Als er zurück kommt ist es bereits dunkel.

„Wo warst du denn so lange?“, fragt Nico, der im Eingangsbereich lehnt.

„Hab noch was zu Essen gekauft“, verkündet Mate und stellt eine Schachtel mit Pizza auf den Tisch.

„Wow, super. Ich habe einen Mords Hunger!“

„Ich auch. Hoffentlich reicht das Geld auf unserem Konto noch.“

„Bestimmt“, sagt Nico zuversichtlich und beißt ein großes Stück von der Pizza ab. Mate nimmt sich ebenfalls eins und die Pizza ist im Nu verputzt.

Nico stopft die Packung in den Müll und streckt sich. „Ab ins Bett. Es ist bestimmt schon mitten in der Nacht.“

Mate nickt und gähnt als plötzlich das Telefon klingelt.

Es ruckelt leicht, als das Flugzeug auf die Startbahn rollt und ich hoffe die ganze Zeit, dass mir nicht schlecht wird. Mein Magen scheint es zumindestens bis jetzt ziemlich gut zu verkraften, immerhin bin ich ja an Nicos rasanten Fahrstil gewöhnt.

Finja hingegen sieht ziemlich grün im Gesicht aus.

Ich sehe aus dem Fenster und lasse das Gebäude nicht aus den Augen. Wo Nico und Mate wohl gerade sind?

Das Flugzeug beschleunigt und ich atme tief ein und aus, damit mir nicht übel wird. Herr Moralez sitzt völlig gelassen da und liest in einer Zeitschrift, doch sein Sohn scheint auch nicht allzu glücklich über den Flug zu sein.

Ich sehe wieder aus dem Fenster in dem Moment, in dem wir abheben. Sofort schrumpft alles in sich zusammen und ich presse mich gegen das Fenster, starre auf den immer kleiner werdenden Flughafen und glaube für einen Moment einen schwarzen Van davon fahren zu sehen. Kann das sein? Unruhig versuche ich noch einen Blick auf das Auto zu erhaschen, doch wir sind schon zu hoch, ich kann es nirgends mehr zwischen den anderen Autos entdecken.

Langsam setze ich mich wieder gerade hin. Wenn das gerade wirklich …

Vergiss es, denke ich und schüttel heftig den Kopf. Es gibt bestimmt total viele von diesen Autos.

Dann bemerke ich den seltsamen Blick von Herrn Moralez, sehe ihn böse an und sehe wieder weg. Verdränge einfach wieder die Erinnerungen.

„Ich glaube mir wird schlecht!“, bringt Finja hervor, springt auf und will gerade davon rennen, als Herr Moralez sie am Arm festhält.

„Schreiten“, zischt er ihr zu.

Bevor ich etwas einwerfen kann hat er Finja bereits losgelassen und sie rauscht in einem unglaublichen Tempo davon. Etwas besorgt sehe ich ihr hinterher.

„Das gibt sich gleich wieder“, erklärt Herr Moralez und als ich kurz in seine Richtung sehe stelle ich fest, dass zwei Plätze zwischen uns frei sind. Überrascht sehe ich noch einmal hin und erkenne, dass Herrn Moralez Sohn auch nicht mehr da ist.

Geheimagenten verkauft man nichtWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu