The Heartbreak Chronicles [GE...

By marianaboloba

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Oliver, Alec, Xander und JJ sind vier ganz normale Jungs. Sie sind aber auch Mitglieder einer weltberühmten B... More

Wichtig!
(Buch 1) Kapitel 1
(Buch 1) Kapitel 2
(Buch 1) Kapitel 3
(Buch 1) Kapitel 4
(Buch 1) Kapitel 5
(Buch 1) Kapitel 6
(Buch 1) Kapitel 7
(Buch 1) Kapitel 8
(Buch 1) Kapitel 9
(Buch 1) Kapitel 10
(Buch 1) Kapitel 11
(Buch 1) Kapitel 12
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(Buch 1) Kapitel 14
(Buch 1) Kapitel 15
(Buch 1) Kapitel 17
(Buch 1) Kapitel 18
(Buch 1) Kapitel 19
(Buch 1) Kapitel 20
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(Buch 1) Kapitel 22
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(Buch 1) Kapitel 24
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(Buch 1) Kapitel 27
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(Buch 1) Kapitel 29
(Buch 1) Kapitel 30
(Buch 1) Kapitel 31
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(Buch 1) Kapitel 33
(Buch 1) Kapitel 34
(Buch 1) Kapitel 35
(Buch 1) Kapitel 36
(Buch 1) Kapitel 37
(Buch 1) Kapitel 38
(Buch 1) Kapitel 39
(Buch 1) Kapitel 40
(Buch 1) Kapitel 41
(Buch 1) Kapitel 42
(Buch 1) Kapitel 43
(Buch 1) Kapitel 44
(Buch 1) Kapitel 45
(Buch 1) Kapitel 46
(Buch 1) Kapitel 47
(Buch 1) Kapitel 48
THE QUEEN OF HEARTS

(Buch 1) Kapitel 16

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By marianaboloba

Adrenalin. Kampf oder Flucht. Dieses grauenvolle, bange Gefühl, das man bekam, wenn man wusste, dass etwas schrecklich schief gelaufen war, und einen plötzlich jede einzelne Zelle im Körper anschrie.

So fühlte ich mich beim Anblick von Cara, die in Drews Arme fiel.
   
Es war nicht unüblich für Cara, plötzlich und zu jeder Tageszeit gewaltsam krank zu werden. Für mich war es eines der angsteinflößendsten Dinge der Welt. Aber durch ihre Kondition hatte ich gelernt, die Panik über die Jahre hinweg im Griff zu haben. Ich hatte mich an den plötzlichen Terror gewöhnt und wusste damit umzugehen.
    
Aber diese Situation war anders, beunruhigend. Ich wusste wegen der Boy Band nicht, wie ich auf die in Ohnmacht gefallenen Cara reagieren sollte. Technisch gesehen war sie nicht krank, aber war sie okay? Der Gedanke schien dumm, doch ich wusste nicht, was ich tun sollte. Sollte ich Mom und Dad anrufen?

„Oh mein Gott, wir haben sie umgebracht!", rief JJ. Sein Gesicht verfärbte sich unattraktiv grau und ein Schweißtropfen bildete sich auf seiner Stirn. Als Drew Cara zur Couch trug, schwirrte JJ mit einem besorgten Gesichtsausdruck im Gesicht um ihn herum. „Kommt sie wieder auf die Beine?"
   
„Alles in Ordnung", erwiderte Drew steif und versuchte, die Verärgerung aus seiner Stimme herauszuhalten. „Sie ist nur ohnmächtig geworden." Beim Klang von Drews Tonfall trat JJ einen Schritt zurück. JJ tat mir leid; Drew war nicht sauer auf ihn, aber stressige Situationen verwandelten meinen Bruder immer zu Eis.
   
Im Gegensatz zu JJ, der nicht aufhören konnte, sich zu bewegen, stand Xander direkt vor den Kissen, sein Gesicht war vor Schock zu Stein erstarrt.
   
„Xander...", sagte Drew und versuchte ihn dazu zu bewegen, sich zu regen, damit er Cara hinlegen konnte. Aber mit vollen Armen konnte Drew nichts tun außer dort wartend zu stehen, und ich trat rührte mich endlich.
   
„Xander?", wiederholte ich und kam einen Schritt auf ihn zu, als er nichts erwiderte. Dieses Mal schaute er beim Klang seines Namens auf, sein Mund war etwas geöffnet. „Denkst du, du kannst dich bewegen?", fragte ich und deutete auf meinen Bruder. Er wirbelte zu Drew, der hingegen Cara etwas weiter hochhielt, um sein Vorhaben zu unterstreichen: sie aufs Sofa zu kriegen.
   
„Oh, genau", sagte Xander und sprang aus dem Weg. „Tut mir aufrichtig leid", ergänzte er mit sanftem Tonfall.
   
„Ja, es tut uns unglaublich leid", sagte JJ und schob sich weg. „Sollen wir etwas un? Wollt ihr, dass wir gehen?"

„Stella", sagte Drew und ignorierte JJ. „Kannst du in der Küche einen kühlen Waschlappen holen gehen", fragte er ohne aufzusehen. Seine Konzentration war einzig und alleine auf Cara gerichtet, während er eine Strähne strahlend blondes Haar, das ihr ins Gesicht gefallen war, zurückschob.
   
Ohne etwas zu erwidern, flog ich förmlich in die Küche, mein Körper war auf Autopilot: Geh zum Schrank, nimm einen Waschlappen, schalte kaltes Wasser ein, mach es nass. Beim Zurückrennen in die Wohnstube fielen Wassertropfen auf den Boden.
   
„Hier, Drew", ich drückte den Lappen in seine Hände.
   
„Danke, Stella." Sehr vorsichtig setzte sich Drew an den Rand des Sofas neben Cara hin. Danach faltete er den nassen Lappen, schob ihren Pony zurück und drapierte es auf ihrer Stirn. „Cara, kannst du mich hören?", fragte er.
   
Ihre Augen zuckten, blieben aber geschlossen.
   
„Oh Gott sei Dank", flüsterte ich, als sie begann, sich zu rühren.
   
„Also haben wir sie nicht umgebracht?", hakte JJ nach und spähte über Drews Schulter.
   
„Vielleicht solltest du dich etwas zurückziehen", sagte Xander und zog seinen Freund zurück. „Wir wollen sie nicht noch einmal verängstigen."
   
Dankbar für seine Bedenken, warf ich Xander ein Lächeln zu.
   
„Drew?", wisperte Cara schwach, ihre Augen waren noch immer geschlossen. Sie hob ihre Hand an die Stirn, um den Waschlappen zu erfühlen.
   
„Ja, ich bin genau hier. Entspann dich einfach."
   
„Wo ist Stella?"
   
„Ich bin auch hier", sagte ich zu ihr und ging auf die andere Seite des Sofas, wo ich auf sie herabschauen konnte.
   
Cara lächelte. „Ihr würdet es mir nicht glauben. Ich hatte den besten Traum überhaupt."
   
Drew und ich tauschten besorgte Blicke miteinander aus. „Und um was ging es?", fragte ich vorsichtig.
   
„Xander und JJ von den Heartbreakers haben sich hinter unserem Sofa versteckt. Wie lustig ist das denn bitte?" Ich lugte kurz zu den beiden Jungs, die ein paar Meter hinter uns standen und unbehaglich dreinschauten.
   
Es war für ein paar Sekunden leise, ehe Drew etwas erwiderte. „Cara, wenn ich dir jetzt etwas erzähle, versprichst du dann, liegen zu bleiben und dich nicht zu bewegen?"
   
„Ähm, okay?", antwortete sie verwirrt über seine Bitte. „Mein Kopf fühlt sich immer noch ein bisschen komisch an."
   
„Okay, deinen Traum betreffend. Was wäre, wenn er wahr wäre?", fuhr Drew fort.
   
„Ha-Ha", meinte Cara sarkastisch. „Sehr witzig, aber die Heartbreakers würden niemals in unserem Wohnzimmer sein. Das ist einfach unmöglich."
   
„Nicht unmöglich, nur sehr unwahrscheinlich. Und wie ich Stella zuvor erklärt habe, sind wir nur die halben Heartbreakers", meinte JJ und hörte sich dabei wieder wie sein übliches besserwisserisches Selbst an.

Mein Kopf schnellte hoch beim Klang seiner Stimme und ich funkelte ihn finster an. JJ schlug eine Hand auf seinen Mund, als wäre er überrascht, dass die Worte herausgekommen waren. Xander entfernte sich einen Schritt von seinem schuldigen Freund.
   
Caras Augen öffneten sich. „Niemals", sagte sie und versuchte, aufzusitzen.
   
„Hey", schimpfte Drew und drückte sie zurück nach unten. „Du hast mir versprochen, dass du dich nicht rühren würdest."
   
„Aber sind sie wirklich hier?", flüsterte Cara und drehte ihren Kopf auf die Seite, um an Drew vorbeisehen zu können. Der Lappen rutschte von ihrer Stirn und fiel auf den Teppich. „Also in unserem Haus?"
   
Drew nickte und Cara versuchte erneut, sich aufzurichten. „Leg dich hin", befahl er ihr.
   
„Aber ich glaube dir nicht", jammerte sie.
   
Drew seufzte und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, ehe er widerwillig aus dem Weg ging. Für einen Augenblick war es still im Zimmer, als JJ und Xander betreten in der Raummitte standen. Dann aber atmete JJ tief ein und trat vor. „Hey, Cara, ich bin JJ."
   
„Oh mein Gott", hauchte Cara und schlug sich dann eine Hand über den Mund.
   
Xander, der genauso geschockt dreinschaute wie Cara, stand immer noch wie eine Eisstatue da, also packte JJ ihn und riss ihn nach vorne. „Und das hier ist Xander", stellte er ihn vor. Anstatt zu schreien, was ich annahm, das sie tun würde, entkam eine kleine Träne ihrem Augenwinkel. „Ich würde dich ja umarmen oder so", faselte er unbeholfen, „aber du bist auf der Couch..."
   
Als Cara sich dieses Mal aufsetzte, unternahm Drew nichts, um sie zu stoppen. Stattdessen sah er böse drein und verdrehte die Augen. „Was ist passiert?", fragte sie. Sie schnitt eine Grimasse und rieb sich die Stirn. „Mein Kopf bringt mich um."
   
„Ähm", sagte JJ und kratzte sich am Hinterkopf.
   
„Cara", meinte ich sanft und legte eine Hand auf ihrer Schulter ab. „Du... Also, du bist in Ohnmacht gefallen."
   
Meine Schwester war für einen Moment lang mucksmäuschenstill, bevor ihr Kopf sich leuchtend rot verfärbte. „Bin ich das wirklich? Das ist sowas von peinlich." Sie umarmte ihre Knie vor der Brust und vermied es, in die Richtung der Jungs zu schauen.
   
„Es ist nicht so schlimm", meinte JJ plötzlich und setzte sich aufs Sofa neben Cara, ehe jemand etwas sagen konnte. „Während unseres ersten Konzerts war ich so nervös, dass ich in der Mitte unseres ersten Konzerts quer über die ganze Bühne gekotzt habe. Wir mussten für ein paar Minuten mit dem Performen aufhören, damit die Sauerei weggemacht werden konnte."
   
Cara sog scharf die Luft ein und starrte runter auf die sich berührende Haut der beiden. JJ schien es nicht zu bemerken. „Und Xander, erinnerst du dich an das eine Mal, als wir bei den MTV Video Music Awards erschienen sind und du beim Aussteigen aus der Limo gestolpert bist? Jemand hat es aufgenommen und das YouTube-Video ging dann viral, noch bevor die Preisverleihung vorbei war", erzählte er leicht glucksend. Xander nickte und sagte nichts.
   
Er sah wie gelähmt aus.
   
Das läuft ja wunderbar... „Wieso hole ich uns nicht etwas Eiswasser?" Ungläubig schüttelte ich meinen Kopf, bevor ich mich zur Küche drehte.
   
„Ich helfe dir", meinte Xander rasch und eilte mir hinterher.

Ich überquerte die Küchenschwelle und den Linoleumboden. „Die Gläser sind im Schrank oberhalb der Mikrowelle", wies ich ihm an, während ich gleich auf den Kühlschrank zusteuerte. Ich öffnete das Gefrierfach und holte eine Eisform heraus.
   
Xander stellte die Gläser neben mir auf der Küchentheke ab. Seine Lippen bewegten sich leise, während er eine gerade Anzahl von Würfeln für jeden Becher herauszählte und sie rhythmisch hineinplumpsen ließ.
   
„Geht es dir gut?", erkundigte ich mich bei ihm, nachdem ich das Brita aus dem Kühlschrank geholt hatte. Seine Hände zitterten, als er den letzten Eiswürfel loslöste. Es verfehlte das Glas und fiel auf den Boden. „Xander?"
   
Mit geschlossenen Augen seufzte Xander und lehnte sich gegen die Theke. Er war so groß, dass er seine Stirn mühelos an den hölzernen Hängeschrank legen konnte. Für einen Augenblick sagte er nichts zu mir, doch dann stellte er die Frage, seine Augen waren immer noch geschlossen. „Sie ist sehr krank, oder?"
   
Ich öffnete meinen Mund, jedoch wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Als ich ihm keine Antwort gab, drehte sich Xander mit tristem Ausdruck zu mir um. Es war solch ein starker Kontrast zu seiner ansonsten so quirligen Persönlichkeit, dass ich tief Luft holen musste.
   
Meine Augen wurden wässrig, während ich über seine Frage nachdachte. Ja, Cara ist unglaublich krank, und da gab es nichts, was ich dagegen tun kann...

„Das ist sie schon seit einer Weile", sagte ich letztendlich, als ich meine Worte fand. Meine Kehle war unfassbar trocken, doch ich wusste, ich würde noch nicht einmal das Glas Wasser auf der Arbeitsplatte neben mir hinunterkriegen; ich fühlte mich so schlecht.
   
Xander nahm seine Brillen vom Gesicht und kniff seine Nasenwurzel. „Gott, als du letzte Woche im Hotel gesagt hast, dass deine Schwester krank ist, dachte ich, dass du damit die Magengrippe meinst."
   
„Es ist nicht wirklich etwas, das wir gerne hinausposaunen", sagte ich und lehnte mich gegen den Küchentresen neben ihm.
   
„Nein, das verstehe ich, aber wenn ich das gewusst hätte...", er verstummte. Für eine Sekunde war es still, dann fuhr er fort. „Wir wollten euch nicht stören und alles schlimmer machen." Er vermied meinen Blick und starrte stattdessen auf seine Schuhe hinunter. Durch die Art und Weise, wie seine Schultern nach unten sackten, realisierte ich, dass ich genau wusste, wie er sich fühlte. Xander litt.

Caras kristallklares Lachen durchschnitt die Anspannung in der Küche und ließ mich zusammenzucken. In meinem Kopf spielte ich den Klang ihrer Glückseligkeit wieder und wieder ab und erwischte mich dabei, wie sich ein kleines Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete. „Ihr habt Drew und mir zwar eine Heidenangst eingejagt, aber ich bezweifle, dass irgendetwas, das ihr tut, Caras Zustand verschlimmern könnte", meinte ich und versuchte, ihn aufzumuntern. Ich hörte, wie JJ etwas anderes sagte und Cara kicherte erneut. „Tatsächlich könntet ihr Jungs die Medizin sein, die sie braucht."
   
Ich nahm drei Gläser Wasser und peilte die Richtung des Wohnzimmers und des Gelächters an. „Du bleibst hier", wies ich Xander an. „Ich bin gleich zurück, aber wir müssen reden." Etwas stimmte mit Xander nicht und ich würde herausfinden, was.
   
Ehe er etwas erwidern konnte, flitzte ich aus der Küche hinaus. Das kalte Wasser schaukelte in den Bechern wie ein kleiner Regensturm hin und her.

Als ich die Wohnstube betrat, stellte ich das Wasser vorsichtig auf den Kaffeetisch und versuchte dabei, keines von Moms Cosmo-Magazinen, die ausgebreitet waren, zu ruinieren.
   
„So, bitteschön", ich stellte mich wieder gerade hin.
   
„Danke, Stella", sagte JJ ohne mich anzusehen. Sein Blick war auf meinem Zwilling fixiert, und er lehnte sich vor und griff nach zwei Gläsern: eines für ihn und eines für Cara. „Für dich", er reichte es meiner Schwester.
   
Cara wurde rot, als sie sein Angebot annahm. „Danke", sagte sie und drehte sich weg. Überrascht hob ich eine Augenbraue. Cara war ein übertrieben großer Fan. Wer war diese schüchterne Person, die vor mir saß? Normalerweise war meine Schwester laut, kokett und selbstbewusst. Ich fand es ziemlich seltsam, dass sie sich nicht auf JJ stürzte und mit Fragen bombardierte.
   
Trotzdem war das nichts Schlechtes. Wenn JJ sprach, lag ihr Fokus vollkommen auf ihm. Ihre Augen strahlten und sie lehnte sich in die Unterhaltung. Die Farbe auf ihren Wangen ließ sie gesünder wirken, als ich sie in einer langen Zeit gesehen hatte.
   
Als ich mich zu Drew drehte, zuckte er bloß mit den Schultern, bevor er einen Schluck Wasser trank. Eigentlich war er so beschützerisch uns beiden gegenüber, aber während Cara und JJ miteinander flirteten, ließ er sich einfach mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen im Sofa zurückfallen. Was mich noch mehr umhaute, war, dass das JJ war, über den wir hier sprachen! Auch bekannt als Mädchenschwarm von tausenden Teenagern, der in der kurzen Zeit, die er schon berühmt war, wahrscheinlich ein paar Herzen gebrochen hatte.
   
Wieso flippt Drew nicht aus? Was ist dieses Mal so anders? Als JJ letzte Woche im Hotel versuchte, sich an mich ranzumachen, hatte Drew mich mit einer Aggressivität verteidigt, die schon an Dummheit grenzte.
   
Verwirrt runzelte ich die Stirn und nahm JJ genauer unter die Lupe. Er sah so aus wie das letzte Mal, als ich ihn gesehen hatte – groß mit Muskeln, die aus seinem Shirt hervorragten, und dennoch kuschelig. Ich schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an und trat einen kleinen Schritt näher. Vielleicht war da was, das anders war? Seine Wangen waren ein bisschen rosa und er kaute immer wieder auf seiner Lippe herum.

„Stella, was ist los?", fragte mich JJ.
   
„Was?", ich riss mich von meinen Gedanken los.
   
„Du hast mich angestarrt. Ist da was auf meinem Gesicht?" JJ blickte auf das Bandshirt, das er trug, hinunter und wischte ein paar unsichtbare Krümel weg.
   
„Oh, nein", sagte ich und fühlte mich dämlich, weil er mich beim Starren erwischt hatte. „Bin gleich zurück." Ohne ihm auf weitere Fragen eine Antwort zu geben, verschwand ich wieder in die Küche, wo Xander bereits wartete.
   
Er stand vor dem Kühlschrank und betrachtete die ganzen Familienbilder, die von bunten Magneten an Ort und Stelle gehalten wurden. „Ihr zwei seht euch verdammt ähnlich", meinte er, ohne sich umzudrehen.
   
„Wir sind identisch", erzählte ich ihm und schob meine Hände in meine Taschen. Identisch bis auf die Tatsache, dass sie krank ist und ich gesund bin...
   
„Ich kann nicht einmal sagen, wer hier wer ist", sagte Xander. „Ihr habt hier beide dunkle Haare."
   
Ich durchquerte die Küche, um neben Xander zu stehen. Die Fotografie, von der er sprach, war von unserem Abschluss in der Achten. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits krank, aber wir hatten davon noch keine Ahnung. Wir standen nebeneinander – Drew war in der Mitte – mit einem breiten Lächeln auf unseren Gesichtern und aufgeregt darüber, dass wir die Mittelstufe überwunden hatten. Niemand von uns hatte eine Ahnung, dass sich unsere Leben bald komplett verändern würden, und es gab keinen Unterricht, der uns darauf hätte vorbereiten können.

Ich hob meine Hand und fuhr mit meinem Finger über das glatte, glänzende Papier genau dort, wo Caras lange braune Haare für die Ewigkeit festgehalten wurden. „Sie hat Leukämie", erklärte ich leise.
   
Anstatt zu sagen, wie leid es ihm tat, schlang Xander einen Arm um meine Taille und zog mich an sich heran, unsere Hüften stießen aneinander. Mein Kopf ruhte auf ihm, als wir dastanden und in Stille die Bilder auf dem Kühlschrank anstarrten. Ich versuchte, nicht zu weinen.
   
Letztendlich zog ich mich zurück und wischte die eine verirrte Träne, die es bis hinunter zu meiner Wange geschafft hatte, weg. Xander blickte mich wortlos an, etwas an seinen ruhigen Augen ließ mich zu einem Schluss kommen.
   
„Wer war es?", fragte ich.
   
Xander schluckte. „Meine Nichte", sagte er mit gebrochener Stimme. „Sie hatte Probleme mit dem Herzen. Sie war erst neun." Ich streckte meinen Arm aus, nahm Xanders Hand und drückte sie. Wir wussten beide, dass Worte nichts halfen. Aber Xander überraschte mich, als er fortfuhr: „Ich wusste gleich, dass mit Cara etwas nicht stimmte. Es war nicht, weil sie ohnmächtig geworden ist, aber die Art und Weise wie Drew sich um sie gekümmert hat. Als wäre er der Einzige, der sie vor ihrem eigenen Schmerz beschützen könne. Ich kenne das Gefühl." Xander stieß einen tiefen Seufzer aus. „Tut mir leid, Stella. JJ und ich hätten niemals kommen sollen. Ich würde niemals etwas schlimmer machen wollen."
   
„Hey", sagte ich scharf und funkelte ihn finster an. „Sag das nicht. Echt jetzt, ihr beide habt ihr gerade wahrscheinlich das beste Geburtstagsgeschenk ihres Lebens bereitet. Die Heartbreakers zu treffen? Es ist so, als wäre ihr Traum wahr geworden."
   
Xander lächelte schüchtern. „Wirklich?", hakte er nach. „Du sagst das nicht einfach so?"
   
Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust und schenkte ihm einen Blick. „Ich verspreche es", sagte ich.
   
Xander verarbeitete für einen Augenblick meine Antwort, schließlich nickte er. „Es wurde noch nie jemand wegen mir ohnmächtig", meinte er. Wir sahen einander kurz an, bevor wir in Gelächter ausbrachen.
   
Nachdem wir unser Kichern endlich unter Kontrolle hatten, schnappte Xanders Kopf in die Höhe und seine Lippen formten ein Lächeln. „Hey! Ich habe eine Idee."
   
„Ach so?"
   
„Morgen ist euer Geburtstag, nicht?"
   
„Äh, ja?", erwiderte ich unsicher darüber, worauf er mit seiner Frage hinauswollte.
   
Das Lächeln auf seinem Gesicht verwandelte sich in ein breites Grinsen und er rieb seine Hände aufgeregt aneinander. „Ich weiß, wie wir daraus einen sogar noch schöneren Geburtstag für Cara machen können."
  
   
  
    
   
  
  
 
  

 
Leukämie = Blutkrebs

A/N:
Spinnt Wattpad bei euch auch so? Ich versuche schon die ganze Zeit, die Kapitel in die richtige Reihenfolge zu bringen, aber es würfelt sie trotzdem immer durcheinander🤔

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