Es gibt in meinem Leben wenige Momente, in denen ich mich so glücklich fühle, dass ich am liebsten die die Zeit anhalten würde. Aber dieser Augenblick in Sams Armen, ist ein solcher Moment. Mein Kopf liegt auf ihrer Brust und ich höre ihren Herzschlag. Ba-dumm, ba-dumm, ba-dumm. Ich kann mich kaum auf den Film konzentrieren. Meine Hand ruht auf ihrem Bauch. Ihr T-Shirt ist ein wenig hochgerutscht und meine Fingerspitzen berühren die nackte Haut. Sie ist warm und zart. Am liebsten würde ich meine Hand unter ihr T-Shirt schieben, doch ich zögere. Die Versuchung ist groß. Ich spüre ein sanftes Ziepen in meinem Unterleib, das immer stärker wird, je länger wir eng umschlungen in meinem Bett liegen. Ihr Geruch vernebelt mir die Sinne und ich höre sie kichern über etwas, das im Film gesagt wird. Irgendwann kann ich nicht mehr widerstehen und lasse meine Finger ganz langsam unter ihr T-Shirt gleiten. Die Hitze ihrer Haut kribbelt an meinen Fingerspitzen und mein Herz schlägt schneller. Ich schiele zu Sam hoch und sehe, dass sie breit grinst.
„Ist das ... okay für dich?", flüstere ich.
„Natürlich. Mach ruhig weiter." Sam zwinkert mir zu. „Das gefällt mir."
Ich schiebe meine Hand noch etwas weiter unter den Stoff, passiere den Bauchnabel und lasse meine Finger unterhalb ihrer Brust ruhen.
„Weiter", wispert Sam. „Nicht aufhören."
Ich zögere einen Moment, dann berühre ich ihren Busen. Zu meiner Überraschung trägt sie keinen BH. Mein Gesicht wird heiß. Bestimmt bin ich knallrot.
Sam kichert leise. „Bist du nicht neugierig? Los, fass sie an."
„Was?", frage ich, dabei weiß ich genau, was sie meint.
„Na, meine Brustwarze. Du bist doch kurz davor. Trau dich."
Ich taste mich weiter vorwärts und spüre schließlich den harten Knubbel auf ihrer Brust. Vorsichtig umkreise ich ihn mit der Spitze meines Zeigefingers.
„Genau so!" Sam nimmt meinen Kopf in die Hände und küsst mich, während ich weiter mit ihrem Nippel spiele, sanft hinein kneife und daran ziehe. Sams Atem geht schneller. Sie löst sich von mir und lässt sich tief ins Kissen sinken.
Ich umfasse ihre rechte Brust und massiere sie langsam. Das Ziehen in meinen Unterleib wird stärker. Ich betrachte Sams entspanntes Gesicht. Sie hat die Augen geschlossen und nimmt tiefe Atemzüge. Gerade will ich ihr T-Shirt hochschieben und ihre linke Brust ebenfalls berühren, als es an meine Zimmertür klopft.
Erschrocken ziehe ich die Bettdecke über Sams nackten Oberkörper.
Die Tür öffnet sich und Sabine schiebt ihren Kopf herein. „Störe ich?"
„Nein, gar nicht!", rufe ich schnell und merke, wie mir wieder die Röte ins Gesicht steigt.
Sabine sieht aus, als würde sie sich ein Lachen verkneifen. „Ich wollte nur kurz Bescheid geben, dass Hartmut und ich jetzt einkaufen fahren. Wird ein bisschen länger dauern – ihr seid also allein." Sie zwinkert uns verschwörerisch zu.
Mann, ist das peinlich! Am liebsten würde ich mir die Decke über den Kopf ziehen und nie wieder hervorkommen. „Oh ... okay!", stottere ich und Sabine, die nun wirklich kichert, verschwindet wieder und schließt die Tür hinter sich.
„Hast du gehört? Wir sind allein." Sam wackelt mit den Augenbrauen. „Das heißt, wir können ..."
Ich breche in Schweiß aus. Mein Herz poltert mir gegen den Brustkorb. Ich weiß nicht, ob ich dafür wirklich bereit bin. Was, wenn ich es nicht hinkriege und Sam mich dann nicht mehr will? Was, wenn ich mich nicht entspannen kann und alles schief läuft? Was, wenn ich eine miese Liebhaberin bin? Ich will mich vor Sam nicht blamieren.
„Was ist denn los?" Meine Freundin sieht mich fragend an. „Alles klar? Du wirst ja ganz blass."
„Ich ... weiß nicht, ob ich ... ich meine, wir sind ja jetzt noch nicht sooo lange zusammen und ..."
„Willst du mir sagen, dass du keine Lust hast?" Enttäuschung spiegelt sich in ihren schönen Augen wider und ich fühle mich elend.
„Doch, Lust schon, nur ... ich hab das noch nie gemacht und ..."
Auf ihren Lippen erscheint ein Lächeln. „Ach so, du hast Lampenfieber. Brauchst du nicht zu haben. Ich bin's, deine Sam. Du vertraust mir doch, oder?"
„Ja, das schon. Aber was, wenn ich was falsch mache und du nicht ... ich meine, was, wenn es dir nicht gefällt?"
„Dany", Sam streicht mir über die Wange und ihre Miene wird ganz sanft. „Es geht hier nicht darum, etwas richtig oder falsch zu machen. Es geht darum, sich gegenseitig zu erkunden, herauszufinden, was dem anderen gefällt und was nicht. Ich weiß, dass du noch nie Sex hattest und das ist absolut okay. Um ehrlich zu sein, finde ich es sogar ziemlich heiß, dass ich die Erste bin, die dich anfassen darf. Wie gesagt, wir werden einfach nur ein bisschen rumprobieren. Du brauchst keine Angst zu haben, ich werde dir Signale geben, ob mir etwas gefällt oder nicht und du tust bei mir dasselbe. Das erste Mal Sex mit einer Person zu haben, ist immer sehr aufregend, da jeder etwas anderes mag. Ich habe, was dich betrifft, also genauso wenig Erfahrung, wie du bei mir. Ich bin auch nervös." Sie drückt mir einen Kuss auf die Lippen und ich atme tief durch.
Ihre Worte beruhigen mich und die Aussicht darauf, dass Sam sich womöglich genauso unsicher fühlt, wie ich, macht mir Mut, es doch zu versuchen. Zwar hatte ich Papa versprochen, es nicht zu tun, doch Sam hat recht gehabt. Ich bin alt genug, um selbst zu entscheiden, mit wem ich ins Bett gehe.
„Dany? Wenn du aber nicht willst, dann können wir es auch verschieben ..."
„Nein, ich will. Lass es uns ausprobieren."
„Wirklich? Bist du dir sicher, dass du bereit dazu bist?"
Ich atme tief durch. Der Gedanke, gleich mein erstes Mal zu erleben – und zwar mit dem Mädchen, das ich über alles begehre – löst ein heftiges Kribbeln in meinem Bauch aus. Ich weiß, dass ich es will. Mein ganzer Körper will es und auch die Zweifel in meinem Kopf werden weniger. Ich möchte mit meiner Freundin intim werden, wenn wir schon einmal die Gelegenheit dazu haben. „Ja", sage ich. „Ich bin mir sicher. Ich will ... dich erforschen."
Sam gluckst. „Ja? Wie gut, dass ich mich gerne von dir erforschen lasse."
„Aber du sagst mir, ob dir was gefällt oder nicht, ja?"
„Natürlich, das habe ich dir doch versprochen."
„Und du bist nicht sauer, wenn ich es nicht hinkriege, dass du ..."
„Nein, bin ich nicht. Weißt du, die meisten Leute halten Sex für eine Art Sport. Erst wenn der Partner oder die Partnerin einen Orgasmus hatte, war der Sex erfolgreich. Das ist totaler Quatsch. Man kann auch ohne Orgasmus seine Sexualität erforschen und Spaß haben. Gerade wir Frauen brauchen ja oft etwas länger, als die Mannsbilder. Deshalb: Selbst wenn ich nicht komme, werde ich jede deiner Berührungen genießen."
„Ja?"
„Absolut." Sam beugt sich vor und küsst mich leidenschaftlich, ehe sie mich an sich heranzieht. Ich schlinge die Arme um ihren Oberkörper, lasse meine Zunge in ihren Mund gleiten. Ihre Hände wandern unter mein T-Shirt und schieben es nach oben. Ich lasse es geschehen. Gerade als sie mir das T-Shirt über den Kopf zieht, fährt mir ein heftiger Schmerz in die Füße. Ich ächze auf und verziehe das Gesicht.
„Ach Mist, deine Wunden. Daran habe ich ja gar nicht mehr gedacht." Sam betrachtet mich besorgt.
Ich schlucke. „Tut mir leid, ich wollte nicht die Stimmung versauen."
„Das hast du nicht." Sam drückt mich rückwärts ins Kissen. „Komm, leg dich auf den Rücken. Du brauchst dich nicht zu bewegen, ich kümmere mich um dich."
„Aber ich will nicht, dass die ganze Arbeit an dir hängen bleibt."
„Diese Arbeit mache ich sehr gerne." Sie zwinkert mir zu.
„Du sollst auch Spaß haben", führe ich an.
„Ich habe Spaß, glaub mir. Jetzt bist erst du mal dran, verwöhnt zu werden. Danach können wir ja schauen, wie wir die Position wechseln, ohne dass es dir wehtut." Sie beugt sich über mich und ihre Lippen wandern meinen Hals hinunter. Ich bekomme Gänsehaut am ganzen Körper. Ihre Hände sind überall, erforschen meinen Körper. Ich schließe die Augen und genieße ihre Berührungen. Ihre Haare kitzeln meinen Bauch als, sie ihre Küsse über meine Brüste verteilt.
„Gefällt dir das?", wispert sie.
„Und wie!"