Free Together (Eine Pferdeges...

By FlexCia

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Zara ist ein ganz normales Mädchen und hat mit Pferden nicht viel am Hut. Doch das soll sich ändern, als sie... More

Prolog
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27. Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
31. Kapitel
32. Kapitel
33. Kapitel
34. Kapitel
35. Kapitel
36. Kapitel
37. Kapitel
38. Kapitel
39. Kapitel
40. Kapitel
41. Kapitel
42. Kapitel
43. Kapitel
44. Kapitel
45. Kapitel
46. Kapitel
47. Kapitel
49. Kapitel
50. Kapitel
Epilog

48. Kapitel

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By FlexCia

Ich schnappte erschrocken nach Luft, als Vento drohend den Kopf hob. Beide Pferde sahen in eine Richtung, doch als ich ihren Blick zum Waldrand folgte, konnte ich nichts erkennen.

„Was ist denn da?", flüsterte ich, doch die Pferde standen weiterhin ganz still da, mit wachsam gespitzten Ohren, und bewegten sich keinen Zentimeter. Ihr Atem ging stoßartig in Nebel über.

Das Unbehagen in mir wuchs stetig und schnürte mir fast den Hals zu. Mir wurde bewusst, dass hier etwas nicht stimmte. Meine Beine fühlten sich schwer an, während ich wacklig einen Fuß vor den andern setzte. Ich musste wissen, was da ist.

Vento gab abermals ein warnendes Schnauben von sich. Es war, als spürte er die plötzliche Gefahr. Ich blieb stehen. Von weiten sah es fast so aus, als würde sich etwas aus der Dunkelheit lösen, wie eine Silhouette. Nein, drei Silhouetten!

„Hierher", flüsterte ich zu den Pferden und lief ein paar Schritte rückwärts, während die drei schemenhaften Gestalten näherkamen – direkt auf uns zu. Die Pferde kamen unruhig in meine Richtung und blieben neben mir stehen. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich zu den Männern und musste feststellen, dass einer von ihnen ein Seil in den Händen hielt. Sie wollten ihn holen, sie wollten Vento tatsächlich holen!

Vento schmiss den Kopf und schubste mich auffordernd an der Schulter. Erst jetzt konnte ich mich wieder rühren und legte eine Hand auf seinen Hals. Sora stand ebenfalls dicht hinter mir.

Ich starrte nach vorne und konnte sofort die Gestalt von Philipp Siegemann ausmachen. Oh nein. In meinem Inneren machte sich mich auf das Schlimmste gefasst.

„Du schon wieder", hörte ich prompt seine fiese Stimme sagen. „Damit hatte ich schon fast gerechnet", trotz der Dunkelheit wusste ich, dass ein höhnisches Grinsen auf seinem Gesicht lag.

„Und wie sieht's aus? Bist du vernünftig, oder müssen wir uns erst einmal um dich kümmern?", langsam merkte ich, wie Wut in mir aufstieg. Ich holte tief Luft.

„Ihr werdet Vento nicht bekommen. Das lasse ich nicht noch einmal zu", meine Stimme klang so fest, dass ich selber überrascht war, doch meine Wut begann stärker zu werden als meine Furcht.

„Es wäre besser für dich vernünftig zu sein. Wir werden dir nichts tun, aber wir müssen etwas zurückholen, was dir nicht gehört", versuchte der Mann, welcher sich zu meinem Entsetzten als Damien entpuppte, es nun etwas umgänglicher. Ich schlug mir erschrocken die Hände vors Gesicht.

„Damien?! Wie... wie kannst du...?", ich war überfordert. Klar hatten wir Damien im Verdacht gehabt, doch hatte er eine Krankschreibung nachgereicht und auch auf dem alten Hof war er nirgends dabei gewesen.

„Hör mal", fuhr er nun fort und klang langsam ungeduldig, während er das schwere Seil über seine Schulter schob.

„Ich rate dir, uns lieber aus dem Weg zu gehen, bevor wir dich dazu zwingen müssen", das war eindeutig eine Drohung. Ich musste etwas unternehmen. Und zwar sofort. Mein Blick flog hinter zum Ende der Lichtung, wo ich mit wachsenden Entsetzten sah, dass dahinter mehrere Geländewagen, einschließlich Pferdehänger, bereitstanden. Das war dann wohl die Verstärkung.

Als Damien unvermittelt einen Schritt auf uns zumachte, wurde Vento panisch und trat nach hinten aus. Auch Sora machte einen panischen Satz und galoppierte in Richtung der alten Eiche. Doch bevor die Männer reagieren konnten, griff ich nach Ventos Mähne und schwang mich mit Vollschwung auf seinen Rücken.

„Los!", Vento bäumte sich im ersten Moment auf, bevor er geradewegs zwischen den Angreifern hindurchgaloppierte.

„Hinterher!", hörte ich Siegemanns Stimme, und auch die anderen Männer hinter dem Zaun setzten sich in Bewegung. Vento raste über die Koppel, durch den Nebel, wie ein schwarzer Blitz. Wir mussten schneller sein.

Doch die Männer am Ende der Koppel schnitten uns bereist den Weg ab. Erschrocken sah ich, wie einer von ihnen Longen und eine Longierpeitsche in der Hand hielt. Was musste denn alles noch kommen? Vento bremste und tänzelte panisch. Siegemann, Damien und der andere hatten uns fast erreicht.

„Also wie sieht's aus? Bist du brav und übergibst ihn uns freiwillig, oder müssen wir dich erst runterholen?"

In einem letzten verzweifelten Versuch schlang ich die Beine um Ventos Flanken. Der Hengst stürmte zur Seite los, wurde immer schneller. Wir ritten geradewegs auf den Zaun zu, und bevor ich hinter mir noch irgendetwas wahrnahm, hatte Vento schon die Beine angezogen und übersprang den Zaun so elegant, als würde er fliegen.

Trotz meiner Panik musste ich begeistert auflachen und der Hengst fegte weiter, direkt in den Wald hinein. Wir hatten es geschafft. Ich drehte meinen Kopf nach hinten, konnte aber niemanden sehen. Hatten wir sie abgehängt?

Unvermittelt wurde ich nach der nächsten Biegung von Scheinwerfern geblendet. Vento galoppierte weiter. Ein Geländewagen war direkt hinter uns her. Geschickt wichen wir den Baumstämmen aus, als wir im halsbrecherischen Tempo quer durch den Wald jagten. Unsere Verfolger blieben hinter uns liegen, doch da konnte ich schon die nächsten Lichter hinter den Bäumen ausmachen.

Der Wald erwachte zum Leben. Geräusche, Motoren, Stimmen – all das war direkt hinter uns. Wir ritten nun direkt in Richtung des Felslabyrinths. Panisch krallte ich meine Finger noch fester in Ventos Mähne und beugte mich über seinen Hals. Gerade wünschte ich mir nichts sehnlicher, als wenigsten einen Sattel zu haben. Wenn ich jetzt stürzte, war alles aus.

Ventos feuchtes Fell dampfte in der Kühle der Nacht. Wir hatten das Labyrinth erreicht und der Hengst legte eine scharfe Kurve ein. Leider waren die Geländewagen wendiger, als ich gedacht hatte. Doch als ich mich jetzt umdrehte, war von unseren Verfolgern keine Spur mehr. Die Felsen waren unser Schutz. Ich parierte Vento durch und horchte in die Dunkelheit, aber mit einem Mal war alles still. Waren sie im Wald stecken geblieben?

Plötzlich schoss ein schwarzer Schatten hinter einem Fels hervor. Der Schrei blieb in meiner Kehle stecken, als ich Soras Silhouette und einen Lockenkopf erkannte.

„Harry?"

„Wie konntest du mich nur auf dem Baum lassen?!", kam es empört und ich atmete erleichtert aus.

„Es tut mir so leid. Das war nicht so geplant", versuchte ich ihn zu erklären, während mein Herz weiterhin aufgeregt gegen meine Rippen schlug.

„Mhh verstehe"

„Harry, was sollen wir jetzt machen? Hier wimmelt es nur von diesen Typen. Die können jeden Moment hier auftauchen", ich hyperventilierte fast.

„Keine Angst, ich hab schon bei der Polizei angerufen. Sie müssten jeden Augenblick hier sein"

„Oh Harry, du bist genial", mir viel beinahe ein Stein vom Herzen. Endlich hatte dieser ganze Albtraum bald ein Ende.

„Ich weiß", wimmelte Harry in seiner bescheidensten Art ab, bevor er fortfuhr: „Aber bis dahin dürfen diese Kerle uns nicht in die Finger kriegen"

Kaum hatte er zu ende gesprochen, war ein Schuss zu hören. Erschrocken fuhr ich zusammen, als es mich eisig überlief.

„Das ist eine Warnung, also komm raus, sonst wird es nur noch schlimmer! Wir finden dich ja eh", hallte Damiens Stimme drohend durch die Nacht. Nie hätte ich gedacht, wozu dieser Typ im Stande war.

„Harry schnell, wir müssen hier weg!", flüsterte ich mit panikerstickter Stimme.

„Ja, und zwar bevor sie das ganze Labyrinth umstellen. Du und Vento müsst auf jeden Fall hier raus. Vielleicht kann ich sie von euch ja irgendwie ablenken"

„Bist du verrückt? Ich lass dich doch hier nicht alleine"

„Mensch Zara, Pferde fängt man von zwei Seiten", ich lachte bitter auf.

„Nur das wir nicht die Fänger sind"

„Los jetzt mach schon!", Harry gab Vento einen Klaps, welcher sofort losraste. Erschrocken fuhr mein Kopf zu ihn hinter, doch Harry verschwand mit einem letzten aufmunternden Lächeln hinter einer Felsbiegung. Mein Kopf flog wieder nach vorne, wo sich Vento geschickt zwischen den Felsen hindurch schlängelte. Hinter jeder Ecke befürchtete ich das schlimmste.

„Schneller Vento!", der Hengst legte erneut eine scharfe Kurve ein, als ich hinten einen Ausgang erkannte. Ja, wir hatten es fast geschafft. Nur noch ein paar Meter.

Wir stürmten auf die Felsöffnung zu, als ich plötzlich geblendet wurde und der Hengst vor Schreck auf die Hinterbeine stieg. Meine Finger krallten sich in seine Mähne. Ich war kurz davor abzurutschen, als Ventos Vorderhufe wieder auf dem Boden landeten. Dann ging alles ganz schnell. Vento machte eine halbe Drehung und rannte in die Richtung aus der wir gekommen waren, der Geländewagen uns dicht auf den Fersen. Er hatte gerade so Platz, zwischen den Felsbrocken hindurchzukommen. Da kam mir eine Idee.

Kurz bevor uns der Jeep fast erreicht hatte, lenkte ich Vento in einen kleinen Seitenweg. Der Wagen bremste und nahm ebenfalls den schmalen Pfad. Der Weg wurde immer enger, als hinter uns ein Rumsen zu hören war. Mein Plan war voll aufgegangen, als ich mich umdrehte und das bullige Auto zwischen zwei Felsen feststeckte. Aber wir mussten uns beeilen, bevor die Typen ausstiegen und uns hinterherrannten.

Als mein Blick nach oben flog, sah ich bereits einen der Männer auf einem Plateau nach ums Ausschau halten. Unser Weg mündete in einer Art Tunnel. Hier konnte uns glücklicherweise niemand von oben sehen, doch hoffentlich war dies keine Sackgasse.

Der Abstand der Felsen wurde immer enger, dass ich Angst bekam, wir würden auch stecken bleiben, doch hier drin war es so dunkel, dass ich kaum etwas erkennen konnte. Ich betete, dass wir hier irgendwie wieder rauskamen. Mein Herz raste, als sich der Gang plötzlich ein klein wenig aufhellte. Hinten konnte ich eine Öffnung ausmachen. Hoffentlich war dies keine Falle und jemand lauerte dahinter. Doch zurück konnten wir nicht mehr. Wir mussten es riskieren.

„Komm mein Junge, nur noch ein kleines Stück", spornte ich Vento an. Dann fegten wir durch den Ausgang hindurch, direkt in den Wald.

Ich drehte mich um, aber da war niemand. Wir hatten es sicher aus dem Labyrinth geschafft! Ich parierte Vento durch und er wurde langsamer. Wir waren frei.

Plötzlich zerriss erneut ein Schuss die Luft. Was folgte war ein schmerzerfüllter Laut und dann Stille.

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