Begin |Vkook|

By ElenaChoi

120K 14.9K 4K

«Macht ist ein Spiel, ein Spiel, das seit Anbeginn der Menschheit gespielt und das selbst nach unserer Ausrot... More

First Words
Charaktere
♕ 1 • Widerstand ♛
♕ 2 • Das, was uns erwartet♛
♕ 3 • Könige ♛
♕ 4 • Verflucht und verloren ♛
♕ 5 • Süden ♛
♕ 6 • Kein Ausweg ♛
♕ 7 • Die Mauer ♛
♕ 8 • Der Tod naht ♛
♕ 9 • Marsex Nichts ♛
♕ 10 • Blutsbande ♛
♕ 11 • Der Fremde aus dem Norden ♛
♕ 12 • Blau wie Eis, Rot wie Blut♛
♕ 13 • Die Sonne und der Mond ♛
♕ 14 • Sterne, die vom Himmel fallen ♛
♕ 15 • Auge um Auge ♛
♕ 16 • Des Königs Waffe♛
♕ 17 • Die Seelen der toten ♛
♕ 18 • Von heute an für die Ewigkeit♛
♕ 19 • Göttertränen ♛
♕ 20 • Gnade♛
♕ 21 • Kontrolle ♛
♕ 22 • Ewigkeit♛
♕ 23 • Träume♛
♕ 24 • Einsame Nächte♛
♕ 25 • Kein Weg zurück♛
♕ 26 • Eisblume♛
♕ 27 • Was wir geben mussten♛
♕ 28 • Bettgeflüster♛
♕ 29 • Krieg der Herzen♛
♕30 • Neustart♛
♕31 • Die Hand des Schicksals♛
♕32 • Feuer und Eis♛
♕33 • Puppenspiel♛
♕34 • Eiszeit♛
♕35 • Des Verräters Treue♛
♕36 • Flügelschlag♛
♕37 • Friedenskuss ♛
♕38 • Gut und Böse♛
♕39 • Schatten♛
♕40 • Der grausame Jeon♛
♕41 • Zuhause♛
♕42 • Bündnis♛
♕44 • Seok♛
♕45 • Letzte Worte♛
♕46 • Versprechen♛
♕47 • Dunkle Magie♛
♕48 • Rheos♛
♕49 • Der Weg des Helden♛
♕50 • Spinne im Netz ♛
♕51 • Geheimgänge♛
♕52 • Traumwelt♛
♕53 • Eine bessere Welt ♛
♕54 • Entscheidungen ♛
♕55 • Steinerner Weg ♛
♕56 • Der Geist der Jeons ♛
♕57 • Im Licht des Feuers ♛
♕58 • Wunden der Zeit ♛
♕59 • Des Königs Geheimnis♛
♕60 • Zusammen ♛
♕61 • Südwind ♛
♕62 • Marsex Untergang ♛
♕63 • Schwarzes Blut ♛
♕64 • Das flüstern des Windes ♛
♕65 • Schattenwald ♛
♕66 • Des Monsters Seele ♛
♕67 • Ausgestoßen ♛
♕68 • Zwillinge ♛

♕43 • Blutszauber♛

1K 153 26
By ElenaChoi


Taehyung

„Was?" Ich kann die Frage nicht zurück halten, ich kann mich nicht länger kontrollieren und den Mund halten.

Der Mann, der dort steht ist Jungkook, derselbe Mann, der mir sagte er hält nichts von Kriegen obwohl er sie kämpft, derselbe Mann der mir den Frieden versprach, ihn mir schwor und es ist der selbe Mann der diesen jetzt verhindern will.

„Ist dir klar, was du da vorschlägst? Du sprichst von Krieg, mein Sohn."

"Nein, kein Krieg", sagt er sofort und tritt eine Stufe nach oben. „Waffenstilltstand. Ihr löst die Verlobung des Prinzen von Illiora mit der Prinzessin von Skravis auf, gewehrt dem Prinzen freies Geleit bis an die Tore von Illiora und beendet die Schlachten, genau sowie ihr es mit dem Bündnis getan hättet, nur dass das hier einen größeren Vorteil für Euch hätte."

Freies Geleit? Auflösung der Verlobung? Ich hatte vor dafür zu sorgen, dass er mich hasst, ich wollte die Hochzeit mit Joohyun so schnell wie Möglich hinter mich bringen, denn Jungkook wäre niemals in der Lage seine Schwester zu verletzen. Er würde niemals versuchen ihrem Glück in die Quere zu kommen, selbst wenn das bedeuten würde ich müsste mein Leben verbringen in dem Wissen, dass er mich verachten könnte.

Wir hätten Abstand genommen, er hätte weiter gemacht wie bisher und irgendwann hätten wir uns vergessen. Ich habe mir selber eingeredet, dass es nur eine kurze Bekanntschaft war, das ein paar nette Worte und Vertrautheiten ausgetauscht wurden. Ich habe mir selber eingeredet, dass das Wort Liebe hier keinen Platz findet, aber ich kenne kein anderes Gefühl, das es vermag einen in einem Moment das Glück so greifbar zu machen, nur um es im nächsten durch Schmerz zu ersetzen.

„Du bist ein Idiot, Jungkook." Sofort verstummt jedes Geräusch, die Köpfe aller Berater schießen hoch und ebenso meiner. Die Worte des Königs hallen an den Wänden wieder und an den Gesichtern der anderen Männer sehe ich, dass sie ebenfalls nicht mit einer solchen Reaktion und einer solchen Wortwahl gerechnet hätten. „Du bist ein verdammter Idiot wenn du glaubst, dass ich die wertvollste Waffe die ein Mensch besitzen kann gegen ein nutzloses Mädchen eintausche und du bist ein noch größerer Idiot wenn du glaubst ich würde diese Waffe zurück geben."

„Vater...-„, versucht Jungkook wieder Wort zu ergreifen, aber er wird vom König unterbrochen. „Nein, jetzt ist genug! Es gibt einen Grund, warum du noch neben dem Thron stehst und nicht auf ihm sitzt, denn du bist kein König Jungkook und bevor du nicht verstehst wie einer zu denken, denke ich gar nicht erst daran zu sterben und dieses Land in deine Hände zu geben."

Keiner der Anwesenden rührt sich, keiner traut sich auch nur das geringste Geräusch zu machen, selbst Seok, der immer ein Wort übrig hat, ist vollkommen verstummt. Ich bin nicht nur schockiert, weil es das erste mal ist, dass ich wirklich sehe wie sehr das Verhältnis zwischen Jungkook und seinem Vater geschädigt ist, sondern auch über die Entscheidung des letzteren.

Es wäre schlauer gewesen auf Jungkooks Forderung einzugehen, der König hatte nie Frieden im Sinn, das wird auch jetzt nicht sein Ziel sein, aber er weiß nur das, was ich ihm gesagt habe undzwar das ich meine Fähigkeiten nicht konrollieren kann. Es stimmt, das ich geübt habe, aber ich bin noch lange nicht soweit das ich es in Gegenwart von Menschen testen will. Sich auf mich zu verlassen ist ein Risiko für ihn, aber mich zu töten wäre sein geringstes. Also warum tut er es nicht?

„Mit Verlaub, Eure Majestät", sagt Seok nach einer gefühlten Ewigkeit und durchbricht die Stille. Leise fange ich wieder an zu atmen und sehe ihn stumm an während er einen Schritt nach vorne tritt. „Ich akzeptiere Eure Entscheidung den Prinzen nicht fort zu schicken, aber ich hätte trotzdem einen Vorschlag, der alle Parteien zufrieden stimmen wird."

Es dauert eine Weile bis der König seinen Blick von Jungkook abwendet und sich Seok zuwendet. Er sieht ihn stumm an, als würde er überlegen ob er ihn töten oder sprechen lassen soll. Langsam zieht Jungkook sich in der Zeit zurück und geht mit gesenktem Kopf zurück an seinen Platz neben dem Thron. Nur kurz hebt er ihn und sieht direkt in meine Richtung, er sieht mir direkt in die Augen.

Ich kann meine Emotionen nicht kontrollieren, obwohl ich mir nichts anmerken lassen möchte, spüre ich wie die Wut mein Gesicht übernommen hat. Ich bin wütend, ich kann mich nicht daran erinnern jemals so wütend gewesen zu sein, denn ich habe mich noch nie von einem Menschen so betrogen gefühlt, wie ich es in diesem Moment tue, aber er erwidert meinen Blick einfach nur, als wäre er sich bewusst wie sehr er mich mit diesen Worten verletzt hat.

„Fahr fort", sagt der König nach einer Weile. Einige Sekunden sehe ich ihn weiter an, suche nach dem winzigsten Anzeichen von Reue, aber da ist nichts, sein Blick ist kalt wie Eis.

"So töricht die Worte Eures Sohnes auch waren, Eure Majestät, mit einem hatte er nicht Unrecht. Der Norden und der Süden sind Feinde, das waren sie schon immer. Das Volk fürchtet sich vor ihm, die Bediensteten sagten, er würde selbst im Schlaf die Kontrolle verlieren, sie haben Angst um ihr Leben und wenn wir...-„

„Welche Bediensteten sagten das?", frage ich und reiße die Aufmerksamkeit damit zum ersten Mal seit dem Beginn dieses Albtraums auf mich. Ich trete einen Schritt nach vorne und sehe Seok zum ersten Mal seit wir uns kennen wirklich in die Augen. „Keiner Eurer Bediensteten, nicht wahr?"

Ich spüre die verwirrten Blicke der anderen auf mir, aber ich ignoriere sie. Ich weiß, dass es keiner der Bediensteten hier sein kann, ich hatte seitdem ich in Skravis bin keine Nächte mehr, in denen ich die Kontrolle verlor. Er weiß, dass nur wir beide wissen können woher er diese Information hat und obwohl ich in seinen Augen sehe, dass da keinerlei Reue ist, trete ich einen Schritt zurück und lasse ihn weiter sprechen.

Er ist kein Mann, vor dem man sich fürchten muss, zumindest nicht Augenscheinlich. Er ist ein älterer Mann, dünne Statur, kaum noch Haare und die Zähne sind auch nicht mehr alle dran. Aber ich bin nicht dumm und gewiss nicht Taub. Man spricht von diesem Mann voller Respekt, denn er ist vielleicht nicht furcheinflößend, aber er ist schlau und er weiß was er tun muss um dort zu stehen wo er gerade steht.

Die Bediensteten sagen er hätte seine Ohren überall, dass er dieses Schloss und jeden Menschen hier drin besser kennen würde als sie sich selber, aber scheinbar hat selbst dieser Mann seine tricks.

„Er hat keine Kontrolle darüber. Ich weiß, wie wichtig er für Euch ist, aber was glaubt Ihr, wie sicher Ihr vor jemandem seid, der beinahe seinen eigenen Bruder getötet hätte?"

Mein ganzer Körper erstarrt zu Eis und zum ersten Mal im Leben spüre ich Kälte. Ich spüre Jungkooks Blick auf mir, genau wie der aller anderen Anwesenden, aber so sehr ich auch versuche mir nicht anmerken zu lassen was gerade in mir vorgeht, ich schaffe es nicht. Ich fühle mich, als hätte sich das Eis gegen mich gewendet und würde mich von innen heraus durchbohren.

„Er ist eine Waffe, die Ihr noch nicht kontrollieren könnt, Eure Majestät. Schließt sie weg, bevor sie Euch gefährlich werden kann."

Ich bin niemand, der sich einfach so das Wort nehmen lässt. Ich weiß, wann ich die Klappe zu halten habe und wann ich sprechen darf, aber ich habe dem König oft genug bewiesen, dass ich mich nicht behandeln lasse wie ein Tier das er züchten kann und dennoch bleibt mir hier nichts anderes übrig als zu schweigen, denn mein Körper weigert sich zu reagieren.

"Was soll das?", fragt Jungkook und geht auf Seok zu. „Schlägst du vor ihn in Gefangenschaft zu halten?"

„Nein, ich sagte doch bereits, dass ich einen Vorschlag habe, der für das Wohl aller Parteien gedacht ist."

Das hier ist ein Albtraum, ein einziger Albtraum, es kann nicht anders sein. Joohyun sagte, dass die Besprechungen langweilig wären, aber innerhalb weniger Minuten ist meine ganze Zukunft in Gefahr geraten. Jeder hier scheint eine andere Ansicht von dem zu haben, was sie für Gut halten, aber nichts von dem ist auch nur ansatzweise Gut für mich.

„Wenn du was zu sagen hast, sag es", spricht der König und deutet Jungkook stumm sich wieder an seinen Platz zu stellen, aber der bleibt vor Seok stehen und macht auch keine Anstalten sich dort weg zu bewegen.

„Ich habe eine Hexe gefunden."

Es werden verwirrte Blicke untereinander ausgetauscht, einige trauen sich zu flüstern, aber meine ganze Aufmerksamkeit gilt Seok. Ich werde nicht schlau aus diesem Mann, was auch immer er vor hat, es kann nicht zu meinem Vorteil sein.

„Und gibt es einen Grund warum du mir das erzählst? Du kennst die Bestrafung für Hexen."

„Gewiss, aber eine tote Hexe kann uns nicht bei dem Problem helfen."

Er spricht von den Hexen als wäre es etwas vollkommen normales über sie zu sprechen, dabei sind Hexen neben den Sehern die einzigen, die kein Recht auf eine Verhandlung haben, sondern die alleine für ihre Existenz mit der Todesstrafe bestraft werden, niemand greift da so hart durch wie König Jeon es tut. Alleine der Verdacht, jemand könnte eine Hexe oder ein Hexer sein reicht für die Hinrichtung.

Seok räuspert sich und stellt sich gerade hin bevor er weiter spricht. „Wir können den Prinzen nicht weg sperren, aber wir können seine Fähigkeiten unter Kontrolle bringen." Er macht eine Pause und sieht den König zögernd an, bevor dieser ihm mit einem nicken deutet, dass er weiter sprechen kann.

„Es handelt sich um eine schwarze Hexe, solche, die mit Blutzaubern bewandert sind, mit Flüchen und dem Tod." Er greift in die Innentasche seines Mantels und zieht einen Armreif hervor. Es ist durchsichtig, aus einem Material, das ich noch nie zuvor gesehen habe, etwa von der Breite eines Fingers, aber auf den ersten Blick vollkommen wertlos. Das ist eines ihrer Werke, Eure Majestät."

Ich habe so etwas in meinem Leben noch nie gesehen. Ich erinnere mich an die Hexe, mit der ich im Kerker geredet habe, ich erinnere mich an ihre Geschichte und was sie mir über die schwarzen Hexen erzählt hat. Ich brauche nicht zu wissen was das in seiner Hand ist um zu wissen, dass es auf keinen Fall gut sein kann.

„Du weißt, dass diejenigen, die sich an den Praktiken von Hexen bereichern, ebenfalls hingerichtet werden, nicht wahr?"

„Nicht, wenn ihr erfahrt, dass dieses Gefäß befüllt werden kann, mit dem Blut des Prinzen."

Die Falte zwischen Jungkooks Augenbrauen vertieft sich, ich sehe wie er die Hände zu Fäusten ballt, bereit los zu schlagen wenn er ihm einen Grund dafür liefert. Ich sehe ihn an, versuche seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen und ihn davon abzuhalten, aber er beachtet mich gar nicht.

Der Zorn lenkt ihn und jeder kleinste Reiz könnte für Jungkook großen Ärger bedeuten.

„Wir würden ihn nicht töten, wir bräuchten nur ein wenig von seinem Blut, damit die Hexe den Rest tun kann. Er wäre nicht länger eine Gefahr, solange er den Armreif trägt."

„Das ist verrückt!", sagt Jungkook mit erhobener Stimme und dreht sich zu seinem Vater. „Euer Berater steht in Kontakt mit dunkler Magie, Vater, das ist ein Grund für eine Hinrichtung. Ihr könnt es doch nicht tatsächlich in Erwägung ziehen dem zuzustimmen. Ihr habt mein Bündnis für Blödsinnig erklärt, weil Ihr seine Fähgikeiten braucht. Wie soll er die benutzen wenn er sie nicht einsetzen kann?"

„Wenn die Zeit gekommen ist, entfernen wir das Armband natürlich, aber bis dahin...-„

Seok kommt gar nicht dazu sein Vorhaben weiter zu erläutern, Jungkook hat sich umgedreht und die wenigen Stufen die zwischen ihm und dem Berater seines Vaters standen mit schnellen Schritten hinter sich gelassen. Es bleibt kaum Zeit um zu reagieren, da landet Jungkooks Faust bereits in seinem Gesicht.

Ich verziehe mein Gesicht, denn alleine das Geräusch, das durch den Schlag erzeugt wird, lässt erahnen wie sehr er weh getan haben muss, aber trotz des Schocks der tief in meinen Knochen sitzt, verspüre ich für einen kurzen Moment genugtuung. Ich atme tief durch, aber kaum hat Seok den ersten Schlag verkraftet, holt Jungkook für den nächsten aus und schlägt ihm erneut ins Gesicht.

„Das reicht!", schreit der König und holt Jungkook damit aus seinem Blutrausch. Er reißt die Augen auf, eine Faust über dem Kopf erhoben, bereit für den nächsten Schlag und es sieht so aus, als würde er jetzt erst begreifen was er gerade getan hat. Er bleibt eine Weile so stehen, Seok fest fixiert und die Atmung beschleunigt, aber wir alle sind uns sicher, dass es keinen weiteren Schlag geben wird.

Er braucht eine Weile um sich zu beruhigen, aber nach ein paar tiefen Atemzügen lässt er sogar die Faust sinken und hebt den Kopf. Er sieht mich nicht an, er sieht einfach nur an mir vorbei, als würde da jemand hinter mir stehen, aber da ist niemand. Seine Lippen zittern und seine Brust bebt, seine Knöchel sind voller Blut, aber der Schmerz scheint ihm egal zu sein.

Er sieht kurz zu Seok rüber, der mittlerweile wieder auf den Beinen ist und mit aller Mühe, aber erfolglos, versucht so zu tun als hätte ihm das gerade nichts ausgemacht. Jungkook wirft ihm einen letzten warnenden Blick zu bevor er sich die Haare aus dem Gesicht nach hinten wischt und an uns vorbei rauscht.

Ich drehe mich nicht um, kämpfe dagegen an ihm hinterher zu laufen und ihn zu fragen was das gerade sollte, warum er mich hintergeht nur um danach wieder für mich einzustehen und den Berater seines Vaters zu schlagen, aber ich tue es nicht. Ich bleibe stehen ohne mich vom Fleck zu rühren und sehe ihm auch nicht hinterher.

„Ich lasse dich nicht hinrichten", sagt der König als wäre das alles gerade nicht geschehen. „Aber ich lasse deine Hexe hinrichten und jeden, der dich mit ihr hat sprechen lassen."

„E-Eure...-„

„Hälst du den Prinzen für stark, Seok?", fragt der König ihn ohne auf sein gestottere einzugehen.

Seine Beine zittern, sein Gesicht ist rot von den Schlägen, die er gerade einstecken musste und so gut er auch versucht es zu verstecken, ich sehe die Furcht in seinen Augen. Ich habe sie nicht gesehen, als er mich angestarrt hat, ich habe sie nicht einmal gesehen, als Jungkook ihn geschlagen hat, aber ich sehe sie jetzt ganz deutlich und ich höre sie in seiner Stimme als er mit einem kurzen „Ja" antwortet.

„Bedeutet das, du hälst mich für schwach?", fragt der König und sieht Seok forschend an.

„Nein, gewiss nicht, Eure Majestät."

„Dann verstehe ich eines nicht." Zum ersten mal, seit dem beginn der Besprechung, erhebt der König sich. Wenn es bis jetzt nicht still war, dann ist es das spätestens jetzt. Langsam kommt er auf uns zu, keiner der anderen Berater hebt den Kopf, sie alle halten ihn gesunken und treten mit gebeugtem Rücken einen Schritt zurück.

Ohne mich überhaupt anzusehen geht er an mir vorbei, zu Seok, der sich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten kann. „Ich sagte dir, dass dieses Bündnis einen größeren nutzen hat als irgendein anderes. Ich sagte dir, dass dieser Junge in meinen Kriegen kämpfen wird. Wieso stellst du mich in Zweifel?"

Wenn man Gerüchten glauben würde, dann hätte ich jetzt mit einer anderen Situation gerechnet. Joohyun sagte mir, dass Seok der Kopf dieses Reiches wäre, das sein Rat über dem aller anderen stünde und das er den König auf eine Weise lenkt, die niemand zu durchbrechen mag, aber spätestens als die Hand des Königs nach vorne schießt und den Hals des Mannes umfasst, von dem die Leute so viel respekt haben, wird mir klar, dass es nie so war.

Seok mag der engste Berater des Königs sein, aber nicht einmal er hat die Kontrolle über ihn, ganz im Gegenteil. Das hier sind keine Männer, die dem König mit Rat zur Seite stehen sollen, denn das ist es nicht was er will. Das sind Männer, die ihn in seinen Kriegen unterstützen sollen, die ihm nicht sagen sollen was für Fehler er macht, sondern ihm dabei helfen diese zu begehen.

Er hat sie alle unter Kontrolle.

„Ich sagte es meinem Sohn bereits und ich sage es dir noch mal. Ich sitze auf dem Thron, dein Platz ist hier unten, also stelle nie wieder meine Autorität in Frage." Seine Griff um Seoks Hals wird fester, doch dieser wehrt sich nicht einmal. Er hat ihn so sehr unter Kontrolle, dass bei ihm sogar der natürlichste Mechanismus des Menschen versagt, die Angst. Er kämpft nicht, er versucht nicht mal sich aus seinem Griff zu befreien, er lässt es einfach über sich ergehen, bis es vorbei ist.

Seok sackt in sich zusammen, seine Beine geben unter ihm nach als wäre jegliches Blut aus ihnen gewichen. Keiner rührt sich, alle starren sie irgendwohin, nur nicht nach oben und so bekommt keiner mit wie der König mich ansieht, bevor er sich umdreht.

Und nur ich sehe das lächeln, das für keinen von uns was gutes bedeuten kann.

Continue Reading

You'll Also Like

31.1K 804 42
du ziehst zu deinem dad nach barcelona, da es bei deiner mom nicht gut läuft. deine drei brüder leben bei deinem dad, die du seit über einen jahr nic...
95.4K 3.1K 70
❁ 𝑻𝒐𝒑 𝒐𝒇 𝒕𝒉𝒆 𝑳𝒆𝒂𝒈𝒖𝒆 ❁ >>> ❞ I've survived for this long by myself. But since talking to you, I suppose... I suppose I've had a slight...
21K 1.1K 37
Luna wurde als Baby von Santa, dem Boss, gefunden und am Nordpol von ihm aufgezogen. Sie war ein Mädchen mit unglaublichen Kräften, von denen niemand...
13.8K 653 52
Wir sehen mal die andere Seiten der Wächter. Was ist passiert, bevor der Mann im Mond überhaupt auf die Erde kommt. Wie sah es im Leben der Wächter a...