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Oleh _time_to_fly_

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*** WATTYS 2018 GEWINNER *** Nachdem Betty den Kampf gegen den Krebs verloren hat, hinterlässt sie nichts als... Lebih Banyak

Prolog
1. Brief
Challenge Nr. 1
1. Antwort
2. Brief
Challengen Nr. 2
2. Antwort
3. Brief
Challenge Nr. 3
3. Antwort
4. Brief
Challenge Nr. 4
4. Antwort
5. Brief
Challenge Nr. 5
5. Antwort
6. Brief
Challenge Nr. 6
6. Antwort
7. Brief
Challenge Nr. 7
7. Antwort
8. Brief
Challenge Nr. 8
8. Antwort
9. Brief
Challenge Nr. 9
9. Antwort
Challenge Nr. 10
10. Antwort
11. Brief
Challenge Nr. 11
11. Antwort
12. Brief
Challenge Nr. 12
12. Antwort
Epilog
Danksagung

10. Brief

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Oleh _time_to_fly_





Hallöchen allerliebste Leica,

darf ich vorstellen? Ein Tier, einen Vogel, ein von Gott geschaffenes Wesen, welches ich absolut bewundere und welches auf eine merkwürdig faszinierende und besondere Art ziemlich lehrreich sein kann. Lass mir dir das Ganze erklären.

Ich spreche von einem Adler und ich würde dieses Tier nicht so hoch loben, wenn es dafür keinen Grund gäbe. Schauen wir uns mal meine Augen an, die wirklich nicht sonderlich schlecht sind. Immerhin trage ich keine Brille und kann die meisten Dinge noch so mehr oder weniger gut erkennen. Weniger gut immer dann, wenn irgendein Lehrer etwas undefinierbares an die Tafel kritzelt, aber seien wir mal ehrlich, dann sind nicht meine Augen der Übeltäter sondern ganz einfach angesprochener Lehrer, oder besser gesagt seine Schrift.

Jaja, Lehrer und ihre Sauklauen, darüber könnte ich vermutlich einen ganzen Brief schreiben, aber das ist nicht so ganz der Plan und auch nicht sonderlich wichtig.

Zurück zum Adler. Zahlen und Fakten unnötig - meiner Meinung nach, aber ich liste sie hier trotzdem einmal auf, weil ich weiß, dass du sie interessant findest und weil sie, wenn man es genauer betrachtet, vielleicht doch ziemlich spektakulär sind. Ein Adler nämlich, sieht bis zu 8 Mal schärfer als ein Mensch, wohl bemerkt ein Mensch mit mindestens so guten Augen wie ich, was heißt, dass so ein Tier eigentlich im Großen und Ganzen einen weit größeren Prozentsatz schärfer sieht. Wie dem auch sei aufgrund seiner wahnsinnig guten Sehfähigkeit, kann ein Adler aus über drei Kilometern höhe eine Maus am Boden sehen. Wenn er schließlich ein Tier fängt, dann lässt er sich von absolut nichts ablenken, während er auf seine Beute hinunterstürzt.

Letztendlich geht es mir aber dann doch relativ wenig um die Zahlen, sondern vielmehr um die Flughöhe. Ich finde es absolut faszinierend wie hoch ein solcher Adler fliegen kann. Manchmal, da wünschte ich, auch ich könnte so einfach abheben, die Welt von ganz oben sehen, nicht mitten drin stecken und einfach fliegen, leben, die Freiheit genießen. Dieser Möglichkeit steht dem Adler nichts im Wege. Aber er fliegt nicht immer nur ruhig und gleichmäßig kilometerweit über uns, zumal das auf Dauer bestimmt absolut langweilig wäre, nein so ein Adler kann binnen Sekunden zurück auf die Erde kommen, die Perspektive wechseln. Während er da oben das große Ganze wahrnimmt und doch nicht so richtig mitten im Geschehen steckt, so sieht er unten nur einen Bruchteil dieser Welt, wiederum alles näher, genauer, einfach anders.

Es sind zwei ganz verschiedene Perspektiven, die dieses wundervoll faszinierende Tier da einnehmen kann und genau um jene Perspektiven soll es heute gehen, um unsere Perspektiven, denn seien wir mal ehrlich zu uns selbst, wie oft in unserem Leben sehen wir Dinge nur so wie wir sie sehen wollen. Das Ganze beginnt schon in den Nachrichten. Ein Erdbeben als Beispiel, tausende Tote. Einer zum Beispiel nimmt sofort die vielen Hilfsbedürftigen wahr, packt seine Sachen und fliegt auf der Stelle in das Land um dort zu helfen. Ein anderer nimmt die Bedürftigen zwar wahr, hilft aber nicht und wieder ein anderer sieht nur die Zahl der Toten und beobachtet die Katastrophe im Fernsehen für wenige Sekunden, bevor er weiter klickt.

Jeder hat eine andere Perspektive auf dieses Erdbeben und vermutlich ist es unmöglich einen desinteressierten Zuschauer dazu zu bewegen, in das Land zu reisen, um zu helfen. Andersherum ist es vermutlich nicht anders. Jeder hat seinen Blickwinkel, seinen Standpunkt, aber zu wechseln, einmal andere Dinge wahrzunehmen, das große Ganze zum Beispiel, oder das besonders Kleine, das Detail, fällt einem Adler wohl um einiges leichter als uns Menschen.

Ich möchte gerne wieder einmal aus meine Leben berichten. Inzwischen weißt du ja, dass ich das absolut gerne mache. Die Unmöglichkeit den Blickwinkel zu wechseln, das kenne auch ich nur zu gut, beziehungsweise ist es manchmal viel mehr die Festgefahrenheit, die wir im Hinblick auf manche Dinge haben.

Bei mir waren es Jungs und bei vielen anderen Mädchen auf diesem Planeten vermutlich auch. Beliebtheit und das Gefühl selbst nich zu genügen sind zwei weitere Punkte die hier eine relativ wichtige Rolle spielen.

Wenn ich meine festgefahrene Perspektive hierfür einmal beschreiben dürfte dann klänge das vermutlich ziemlich niederschmetternd und selbstkritisch. Ich, als unzufriedenes Mädchen. Was auch immer ich gerade wieder einmal an mir auszusetzen habe, ob es jetzt Größe, Gewicht, die Farbe meiner Augen oder die Speckröllchen an meinen Hüften sind... genügend Dinge, die an dieser Stelle aufzuzählen wären, sind es allemal. Hinzu kommt mein Bedürfnis nach Anerkennung. Das Bedürfnis geliebt werden zu wollen, wertgeschätzt und so weiter und so fort. Natürlich nicht von Gott - warum sollte ich mich auch von jemandem lieben lassen, wenn seine Liebe bedingungslos ist, es aber auch das genaue Gegenteil gibt und sich verletzten zu lassen, dass macht uns Mädchen manchmal scheinbar ganz besonders viel Spaß.

Ich brauche Anerkennung. Ich brauche Liebe. Dann fühle ich mich wertgeschätzt und besonders und für einen kurzen Moment zufrieden. Um das zu erreichen brauche ich Jungs, weil sie mir genau das geben können.

Meine Perspektive. Meine Sichtweise.

Ich als Adler, der mit verletzten Flügeln am Boden sitzt und nur diese Sichtweise wahrnimmt. Nicht die vielen verletzenden Augenblicke, nicht all den damit zusammenhängenden Schmerz, die Vergänglichkeit, die Folge, die mich trotz jeglicher Anstrengung und anfänglicher Motivation als zerrissenes, kaputtes und mit mir selbst total unzufriedenes Mädchen zurücklässt, ohne etwas verändert, geschweige denn besser gemacht zu haben.

Wenn ich inzwischen auf diesen Blickwinkel, diese Perspektive meiner Selbst zurückschaue, dann kann ich nur den Kopf schütteln und erkennen wie absurd es ist und wie falsch viele Dinge sind, die einst so richtig und unumgänglich erschienen. 

Es ist ganz einfach so, dass ich inzwischen die Perspektive geändert habe, ich sitze nicht mehr verletzt auf dem Boden, sondern ich bin aufgestiegen, fliege über meiner Vergangenheit, dem ständigen Springen von der einen in die andere Beziehung und sehe Dinge nun total anders und komplett neu.

Das Ganze ging leider nicht so schnell wie bei einem Adler. Ich bin nicht einmal kurz abgestürzt, nur um dann, nachdem ich meine Mahlzeit gegessen habe, wieder aufzusteigen, um dort weiterzumachen, wo ich angefangen hatte.

Es war ein langer und extrem schmerzlicher Weg. Und dennoch bin ich unfassbar dankbar ihn mit Gottes Hilfe gemeistert zu haben. Nun hier zu stehen und dir von einer ganz neuen Perspektive berichten zu können macht mich einfach so unendlich glücklich.

Single zu sein war für mich damals keine Option, heute ist vergeben zu sein, keine Option mehr. Woran das liegt? Ich habe begonnen zu fliegen und ich habe gelernt Dinge von oben zu sehen und damit verbunden nicht nur die ständig schlechten Seiten des Single Daseins, sondern besonders auch die Guten, vor allem die Guten.

Du sitzt gerade an deinem Platz und schüttelst abwertend den Kopf. Fragst dich, was diese Olle hier eigentlich labert und was genau sie damit bezwecken will, wo es doch eigentlich der Wunsch jedes Mädchens ist in einer Beziehung zu sein.

Ja, das ist vielleicht der Wunsch, auch meiner, aber muss das noch heute sein? Kann das nicht auf morgen warten? Können wir stattdessen nicht unser Single Dasein ein wenig genießen?

Wenn du jetzt ganz eindeutig mit Nein antwortest, dann lasse es mir dir trotzdem versuchen zu erklären und am Ende kannst du dann immer noch urteilen und beschließen, dass dieser Brief hier absolut unnötig und so ziemlich kompletter Schrott war. Dann habe ich auch nichts dagegen, wenn du ihn zerknüllst, in Richtung deines Mülleimer zielst und sowieso nicht triffst - weil du das nie tust und anstatt lachend auf deinem Bett zu sitzen, kann ich dann lachend im Himmel sitzen und mir bewusst machen, dass sich doch eigentlich gar nichts verändert hat.

Jedenfalls möchte ich dir an dieser Stelle einmal erklären warum ich das Singlesein mega gelernt habe wertzuschätzen und dann kannst du dir immer noch deine eigene Meinung dazu bilden.

Letztendlich sind es glaube ich genau 3 Punkte und ich bin wieder einmal total stolz über meine Strukturiertheit. Ich meine dieses Punkte Dings, sowas bringt lediglich unser Pastor immer, der ist aber definitiv auch stets sehr geplant und manchmal irgendwelche Lehrer, die dann eher so tun wollen, als wären sie strukturiert, bei genauerem Hinsehen, sie aber dann eher das genaue Gegenteil beweisen.

Wie dem auch sein... fangen wir an:

1. Ich muss ehrlich sagen, dass es Zeiten im Leben gibt, da sind wir vielleicht einfach nicht bereit für einen Partner. Zumindest nicht so ein Partner, der wirklich ein Leben lang an unserer Seite bleiben soll, eine Beziehung, wie sie sich Gott wünscht, ohne wenn und aber und mit dem Ausgang einer Hochzeit. Also nein natürlich endet die Beziehung mit der Ehe nicht, sie fängt da erst so richtig an - egal, du weißt schon was ich meine, oder? Ich hoffe es!

Es braucht Zeit uns auf die Ehe vorzubereiten und mit jedem von uns geht Gott da seinen eigenen Weg. Wir müssen uns verändern, wir müssen lernen und wir müssen eine Frau nach dem Herzen Gottes werden. Bei manchen geht das eben länger und sie brauchen dabei Abstand von Jungs. Ich habe in den letzten Jahren unglaublich viel gelernt. Gelernt was es bedeutet eine ehrende, dienende und liebende Frau zu sein. Ich habe gelernt was es bedeutet eine echte Beziehung, nach Gottes Willen zu führen. Ich habe grundlegende Dinge gelernt, Dinge über meine eigene Identität und Dinge über andere Menschen, über den Umgang mit ihnen, Freundschaften, Partnerschaften. Aber das Ganze hat noch Zeit und ist nichts was man überstürzten muss. 

"Gods timing is perfect." 

Um ehrlich zu sein, lese ich auf Insta ja wirklich nicht ganz so viel sinnvolles Zeug, aber dieser Satz hier, der hat es mir irgendwie angetan. Rein theoretisch weiß ich zwar, dass Gott alles zur richtigen Zeit geschehen lassen wird und dass es spätestens rechtzeitig passiert, aber das Ganze rein theoretisch zu wissen, ist das Eine, dann aber ganz praktisch darauf zu vertrauen das Andere. Ich glaube es gibt keinen Tag, an dem ich nicht bete, dass Gott mir Geduld schenkt. Ich meine was die Geduld betrifft habe ich allgemein so meine Probleme, aber auf diesem Gebiet ganz besonders. Ich durfte jedoch auch schon des Öfteren erfahren, dass Gott mir genau diese Geduld gibt und dazu einen tiefen inneren Frieden und das Vertrauen, dass er mir zur richtigen Zeit, den richtigen Partner zur Seite stellen wird.

Was ich tue, um diese dazwischenliegende Zeit zu überbrücken? Hier kommen wir zu Punkt Nummer 2.

2. Beten natürlich. Irgendwann habe ich mir angewöhnt unter der Dusche immer eine kurze Gebetseinheit einzulegen. Ich bete meist nicht viel und immer das Gleiche, aber ich bete eben genau dass was mir wirklich wichtig ist. Dass Gott mich verändert und mich für meinen zukünftigen Ehemann vorbereitet und anders herum genauso und natürlich, dass er mir Geduld schenkt, aber darüber hatten wir ja bereits gesprochen. 

Beten ist aber nicht alles was ich tue. Wäre ja langweilig wenn ich allein durch beten ganze Monate, vielleicht Jahre überbrücken müsste. Da wäre die Sache mit der Geduld dann noch schwerer, als sie das sowieso schon ist. Stattdessen bin ich unterwegs.

Wie du weißt bin ich ein unfassbar freiheitsliebender Mensch. Ich liebe es unterwegs zu sein, zu erleben, mich zu investieren, zu geben. Entspannt Urlaub machen ist nicht so meins, ich will Action und ich brauche genau das.

Mit einem Mann an meiner Seite? Klar wäre auch das möglich, aber es wäre schwieriger. Ich müsste mich mit ihm absprechen und könnte nicht einmal kurz spontan entscheiden in meinen 6 Wochen Ferien zu irgendwelchen Missionaren auf der andere Seite der Welt zur reisen, um dort mitzuarbeiten oder einen Roadtrip mit Freundinnen durch Europa zu machen oder irgend eine solch verrückte Idee. Zumal mein Partner ja auch Zeit mit mir verbringen will. 

Stattdessen kann ich Dinge erleben, wachsen und ich kann in Beziehungen investieren. In jenen Zeiten, in denen ich ständig nur mit Jungs abhing, da habe ich meine ganzen Freundinnen verloren. Ich war in einer Beziehung und fühlte mich trotzdem allein und das ist eine ziemlich erschreckende Tatsache und etwas was ich nie wieder erleben will. 

Und Beziehungen sind nun einmal sehr zeitintensiv und Freunde ebenso wichtig wie ein Ehepartner und neben Jungs gibt es genug Menschen, in die man sich investieren kann und mit denen man Zeit verbringen kann. Das ist super cool und so gar nicht langweilig, weil es genug Mädchen in unserem Alter gibt, die sich mit den genau gleichen Problemen, Ängsten und Fragestellungen herumschlagen wie wir.

Und wenn wir nicht gerade an unserer Beziehung mit anderen bauen, können wir mit Gott Gemeinschaft haben, denn auch diese Beziehung läuft nicht einfach so nebenher, sondern braucht Zeit - sehr viel Zeit. Diese Zeit ganz allein mit unserem König zu verbringen, dass ist wirklich etwas ganz besonderes.

Wir warten ständig auf die erste Liebe, aber ist nicht Gott unsere eigentliche große Liebe. Erinnerst du dich an die Zeit, in der du deinen Glauben gerade erst entdeckt hast? Da wo du branntest und voller Tatendrang warst. Da wo du Schmetterlinge im Bauch hattest. Diese anfänglich große Liebe vergessen wir oft und suchen stattdessen nach einer Neuen. Viel lieber sollten wir jedoch die Liebe zu unserem Papa im Himmel wieder neu aufflammen lassen, denn sie ist es, die uns Nahrung gibt und die Luft zum Atmen. Sie füllt uns auf und allein sie schenkt uns Leben und genau deshalb ist diese Singlezeit so wichtig. Weil wir mit Gott ganz intim werden können und weil er uns genau in dieser Zeit richtig krass verändern kann und weil es uns so viel gibt, Gemeinschaft mit ihm zu haben.

Was würdest du für einen Jungen alles auf dich nehmen? Ihn spontan besuchen gehen, dafür einmal um die halbe Welt reisen, ihm ein mega teueres Geschenk kaufen, oder einfach nur in seiner Gegenwart sein.

Was nimmst du für Gott dahingehend auf dich? Und nein, ich meine nicht, dass du jetzt in das nächst beste Schmuckgeschäft rennen sollst nur um ihm ein teurer Ring zu kaufen, stattdessen sollst du Zeit mit ihm verbringen, denn vermutlich ist genau das seine Liebessprache. Zeit im Gebet, Zeit im Lobpreis, Zeit mit seinem Wort. Wie du das machst ist mir vollkommen egal. Mache verrückte Sachen, Dinge die dich prägen. Eine Nacht durchbeten, fasten, zwei Tage unterwegs sein, allein nur mit ihm, mache Dinge, die vielleicht manchmal mehr von dir fordern, als du eigentlich geben willst, aber macht man das bei einer großen Liebe nicht so? Ich finde schon.

Den dritten Punkt. Den habe ich irgendwie gerade vergessen. Oder vielleicht habe ich auch schon darüber berichtet, ich weiß nicht so genau. Irgendwie bin ich wieder einmal total abgeschweift und muss traurigerweise erkennen, dass ich mich vielleicht doch schon beinahe zu jenen Lehrern zählen kann, die so tun als wären sie super strukturiert und sind es letztendlich doch nicht, denn genauso ist es doch bei mir auch irgendwie, mal abgesehen davon dass der Beruf nicht stimmt und ich hoffentlich nicht ganz so nervig bin, wie einer dieser vielen Lehrer. Okay, ich gebe es ja zu, vielleicht bin ich noch viel nerviger. Ziemlich sicher bin ich noch viel nerviger. Ist mir aber auch egal - Pff!

Bevor wir zur heutigen Challenge kommen, möchte ich noch einmal kurz auf meinen letzten Brief zu sprechen kommen, bei welchem ich jetzt nicht gerade sonderlich glücklich klang. Inzwischen geht es mir wieder um einiges besser. Es ist nach wie vor nicht perfekt, aber gestern wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen und zwar geben sie mir wieder einmal nur noch ein paar Monate, aber das ist absolut nicht schlimm, weil diese Monate hoffentlich ausreichen werden, diese Briefe hier noch fertigzustellen. Seit es mir wieder besser geht, bin ich sowieso voller unglaublicher Tatendrang und da ich nicht ständig unterwegs sein darf, sondern viel liegen muss, habe ich dementsprechend auch viel Zeit zu schreiben und meine Briefe entstehen hier wie am Fließband - einer nach dem anderen. Was vielleicht nicht immer gut ist, weil sich meine Gedankengänge meist um die selben Themen drehen - ich erlebe momentan ja nicht so viel und dementsprechend sind auch die Dinge die mich beschäftigen nicht ganz so vielfältig, aber irgendwie habe ich von Gott die Zusage, dass es gut ist, momentan viel über Jungs und so zu schreiben (kann es sein, dass du momentan irgendwelche Jungsprobleme hast - ich fände es witzig, wenn Gott das wirklich so perfekt planen würde) und deshalb schreibe ich einfach fleißig weiter und fülle Seiten über Seiten und bin viel zu faul sie noch einmal durchzulesen, geschweige denn zu überarbeiten und so entstehen eben diese Art von Briefe.

Ich bin Gott mega dankbar, dass er mir die Geduld und Ausdauer gibt, so etwas zu produzieren,- manchmal geschehen wirklich noch Wunder,- und dir bin ich total dankbar, dass du all mein Geschreibsel gerade liest. Beziehungsweise, dass du diesen Absatz gerade liest, weil ich weiß ja nicht, ob du einfach gegen meine Anweisung Dinge übersprungen hast oder gar die Briefe gar nicht nach der richtigen Reihenfolge öffnest. Was ich aber weiß ist, dass du dich Regeln absolut selten widersetzt und stehst tust was dir befohlen und so gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass du deiner besten Freundin gehorchst, auch wenn du ihr natürlich auch jederzeit widersprechen könntest, denn selbst wenn ich immer meine Recht zu haben, so ist es doch nicht so.

Wie dem auch sei, kommen wir nun wirklich zu unserer heutigen Challenge. 

Ich habe ganz viel vom Single sein gesprochen und so weiter und davon intensiv Zeit mit Gott zu nutzen und deshalb habe ich jetzt einmal eine ziemlich kleine Challenge für dich. Beten! Im Allgemeinen weiß ich, dass du eine total große Beterin bist und dass du auch mit einer Stunde beten kein Problem hast. Ich will dir nicht vorschreiben wie lange du beten sollst, auch nicht über welches Thema, ich habe ja schließlich keine Ahnung wie es dir geht oder was dich beschäftigt  Jedenfalls in diesem Moment, in dem ich diesen Brief verfasse nicht, wenn ich dann im Himmel sitze, während du diese Brief liest, hoffentlich schon. 

Jedenfalls gibt es nur eine Vorgabe. Oder sagen wir 1,5. Bete laut! Wenn du nicht irgendeine depressive Phase hast, tust du das zwar sowieso, aber irgendwie habe ich das Gefühl es hier hinschreiben zu müssen. Und dann: bete mit einem anderen Menschen. Ich bin nicht mehr da, also musst du dir jemand ganz anderes suchen. Wer bleibt dir freigestellt. Während meiner Abwesenheit hast du bestimmt sowieso schon viele neue Menschen kennengelernt, die ich nie kennenlernen werde. Bei deiner Menschenkenntnis, sind das aber bestimmt ganz besonders tolle Menschen, deswegen brauche ich mir definitiv keine Sorgen zu machen. Bete einfach in einer Gebetsgemeinschaft. Von mir aus auch zu dritt oder zu viert. Aber bete, weil beten so wichtig ist und weil ich genau weiß, dass es dich herausfordern wird, gerade in den schweren Zeiten. Tue es trotzdem - letztendlich wird es dir nur gut tun, dich auffüllen und dich glücklich machen.

Das war es also von meiner Seite. Ich denke ich setzte mich jetzt gleich an den nächsten Brief, denn du dann aber wohl erst in einem Monat lesen wirst, vorausgesetzt natürlich du hälst dich an die Regeln, aber das hoffe ich doch stark.

Bis dahin... Sei gesegnet!

Deine Betty

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