Borderlands *Buch 8 - Der Stu...

By sheseya

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Drei Jahre sind vergangen, nachdem der große Friedensvertrag zwischen der Föderation und dem Romulanischen Re... More

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By sheseya

A'kebur behielt leider Recht, als sie bei der Station ankamen. Über den Schiffsruf kamen die Nachrichten, dass Xaris weit mehr in den letzten Stunden gemacht hatte, als sich vor einigen Monaten als Ka'ossianerin zu offenbaren. Sie hatte die Admiralität darüber informiert, dass eine Zeitreise stattfinden würde und was der Auftrag war. Während die Wissenschaftler jetzt einmal mehr über das aufgeworfene Paradoxon den Kopf schüttelten und herausfinden wollten, was für Einflüsse das Universum jetzt auszugleichen hatte, suchten andere Wissenschaftler den Sturm.

Die Station glich daher einem Bienenstock. Jedes Schiff im Umkreis hatte sich auf den Weg gemacht und so kam die Sovk in einem Pulk von Schiffen an.

Dennoch wurde gleich eine Andockstation für sie freigemacht, und Reparaturteams hielten sich mit frischen Energiekristallen und allem anderen Benötigten bereit. Admiral Servala, weitere Vertreter der Admiralität und eine Menge Schaulustiger waren zugegen, um Captain Lakon und seine Senioroffiziere sowie Commodore A'kebur offiziell zu empfangen. In Galauniform standen sie in großem Foyer der Station, und Applaus brach los, kaum dass die Crew der Sovk hereintrat.

"Bis vor kurzem wussten sie nicht einmal was von dem Sturm", murmelte A'kebur.

"Offenbar ist uns unser Ruf doch vorausgeeilt", zischte Malloy zurück und nahm Haltung an. Admiral Servala eilte freudestrahlend und so gutgelaunt wie nie auf sie zu und schüttelte A'kebur und Lakon die Hand. "Willkommen auf der Station, Commodore, Captain. Wir sind inzwischen über alle Geschehnisse auf dem Laufenden und möchten im Namen von Starfleet, nein, im Namen der gesamten Föderation unseren Dank aussprechen."

"Es ist unsere Pflicht und unsere Ehre", meinte Lakon und wiegelte damit auf vulkanische Weise ab.

Der Admiral lächelte breit. "Und dennoch, es war weit mehr als nur bloße Pflichterfüllung. Sie sind alle für eine Auszeichnung vorgeschlagen. Doch heute geben wir allen die Ehre, Sie und Ihre Mannschaft zu feiern. Und auch Sie, Commodore. Ich glaube, Ihre Lösung für die Energie hat auf Anhieb ein Team von Wissenschaftlern inspiriert, seitdem bekommt sie keiner mehr aus dem Labor."

A'kebur kam gar nicht zu einer Erwiderung, denn schon schüttelten ihm weitere Admiräle die Hand. Irgendwo begann Musik zu spielen, und von da ab wusste er, dass es kein Entkommen gab aus dieser Feier. Fast beneidete A'kebur die Fähnriche der Sovk, denen weitaus weniger Beachtung geschenkt wurden. Sie konnten in dieser Nacht noch an Schlaf denken.

Exakt das war eingetreten, wovor er Tiaren gewarnt hatte.

Aber auch diesem schien es besser zu gehen, als ihm selbst. Da Vulkanier von sich aus eine Aura ausstrahlten, dass die meisten Menschen auf Abstand hielt, wurde er kurzerhand für alle die emotionalen Bekundungen ausgesucht, die übrig blieben und die sich daher nicht in sachliche Worte kleiden ließen.

A'kebur war müde. Er hatte schon lange nicht mehr meditiert. Richtiger Schlaf war auch eine Kostbarkeit geworden. Er sehnte sich nach einer Fluchtmöglichkeit. Möglichst so groß, dass er ungesehen verschwinden konnte. Zudem suchte er Tiaren, während Lakon sich im Moment an einem Glas festhielt und so tat, als ob es für ihn von Interesse war, mit einer hohen Diplomatin nette Worte zu wechseln.

Schließlich konnte A'kebur sich zur Wand des Foyers vorkämpfen und von da aus die Treppe ein Stockwerk höher nehmen. Hier war es bedeutend ruhiger. Tiaren lehnte an der Brüstung und sah auf das Treiben hinunter. Seine Haltung hatte etwas von einem Raubvogel auf seinem Ausguck. "Du willst doch nicht etwa dem Lob und den Glückwünschen entkommen?", fragte er A'kebur.

"Ich hatte genau das vor. Wirst du mich decken oder muss ich mich noch einmal da unten durchkämpfen?", fragte A'kebur und stützte sich neben ihm auf die Brüstung und schaute hinunter. "Schöne Aussicht. Warum bist du hier?"

"Siehst du doch: es ist der beste Platz. Ich an deiner Stelle würde außer Sicht bleiben, bis der Zauber vorbei ist. Zum hinter mir verstecken bist du zu groß", meinte Tiaren schmunzelnd.

A'kebur sah zu ihm. "Warum bist du wirklich hier?", fragte er und seine Stimme hatte den plaudernden Ton verloren.

"Auf der Station? Weil ich musste. Hier oben? Weil ich nicht eingeladen bin. Außerdem liegen mir solche Veranstaltungen sowieso nicht. Gute Drinks bekommt man auch woanders."

A'kebur seufzte stumm. "Feigling", murmelte er. "Spitzohriger, romulanischer Feigling. Du stehst auf der Liste der Leute, die ausgezeichnet werden. Du wirst dich dem nicht entziehen." Damit richtete er sich auf und blickte unverwandt nach unten. "Ich mag kein Selbstmitleid. Steh zu deinen Taten."

"Ich dachte, die Diskussion hatten wir schon. Und erzähl mir keine Märchen. Natürlich stehe ich auf keiner Liste für Auszeichnungen! Nicht einmal Starfleet ist so dumm", knurrte er, "ich habe die Daten weiter durchgelesen. Nach dem "kleinen" Zwischenfall auf Risa wurden Vulkanier vermehrt als Sklaven gefangen, und Romulus hatte einige üble Grenzkämpfe mit den Orionern. Alles in allem mehr als 1.000 Tote deswegen. Im Großen und Ganzen haben sich also keine universumserschütternden Dinge geändert, wie ich schon sagte." Tiarens Stimme troff vor Sarkasmus.

"Es war Notwehr, wie die Menschen sagen. Dein Motiv ist egal. Dein Instinkt war hier die ausschlaggebende Kraft. Und wegen des Rests, du bist nur meinem Herzen gegenüber verpflichtet, weil es das ist, was uns bindet. Steh hier also nicht herum. Rede mit Lakon über die Vulkanier, die versklavt wurden. Er wird dir sagen, dass es außerhalb deiner Verantwortung lag. Mag sein, dass deine Tat den Anstoß gab. Aber die Verantwortung liegt bei denen, die so handeln."

"Ich werde mit Lakon reden. Nur nicht jetzt und hier. Aber danke, A'kebur."

Tiaren war wirklich dankbar, dass A'kebur dieses Vertrauen in ihn hatte, wenn es auch sonst keiner besaß. Er kämpfte den Impuls nieder, seinen Gefährten zu umarmen. Hier sahen ihnen immer noch genug Leute zu.

"Das habe ich auch nicht gesagt. Doch, wenn ich das ertragen habe, wirst du dich nicht aus dem Staub machen. Manches Schlachtfeld betritt man ohne Waffen."

"Und das sagt der, der sich gerade hierher geflüchtet hat", Tiaren musste erneut grinsen. "Ich denke, wir sollten unsere Kräfte für wichtigere Kämpfe aufsparen. Und sagte Lakon nicht etwas von Urlaub?"

"Wenn wir das hier überlebt haben. Außerdem war ich schon unten. Jetzt bist du dran. Versuchs mit der stoisch-vulkanischen Miene."

"Nicht meine starke Seite. Aber im Ernst, was soll ich da unten?", fragte Tiaren zurück.

A'kebur musterte ihn und fragte sich ganz offenkundig, wie Tiaren zu dieser Unwissenheit kam. "Du löst mich ab", erlöste er Tiaren jedoch davon.

"Uns wird man wohl kaum verwechseln", kam die trockene Antwort, "aber meinetwegen." Tiaren wusste wirklich nicht, was A'kebur damit bezweckte, aber wenn dieser darauf bestand, würde er sich eben da unten hindurchdrängeln, sich an der nächsten Wand ein ruhiges Plätzchen suchen und darauf warten, dass es vorbei war. Außerdem war er auf den ersten Blick nur ein Vulkanier unter vielen, da konnte es so schlimm nicht sein. Doch er fing etwas in ihrer Verbindung auf, das sich vage wie Rache anfühlte. A'kebur wollte ihn nur unten wissen, während er sich selbst das ruhige Plätzchen suchen würde. Da Tiaren sich schon hatte etwas ausruhen können, konnte er so etwas wie seinen Platz einnehmen. "Ich wünsche dir einen guten Kampf", meinte A'kebur.

Tiaren grinste bloß und schritt die Treppe hinunter. Fest davon überzeugt, dass ihn niemand beachten würde, betrat er den unteren Teil des Foyers und versuchte sich zur Bar durchzuschieben. Wenn schon, dann brauchte er etwas zu trinken.

Sonderlich weit kam er jedoch nicht. "Gut, dass Sie doch noch zu uns gefunden haben", meinte Lakon. "Ich habe schon vermutet, dass Sie es vorziehen, nicht dazuzugehören. Mein Neffe scheint sich Gefährten zu suchen, die sich selbst als Außenseiter betrachten und sich auch so verhalten. Äußerst interessant, finden Sie nicht auch?"

"Es lag nicht in meiner Absicht, mich zu drücken, Captain", gab Tiaren zurück, "ich fand es nur eher unwahrscheinlich, dass man mich dabei haben will."

"Worauf basiert Ihre Annahme, Mr. Tiaren?"

"Ich habe gesehen, was sich alles verändert hat aufgrund meiner Handlungsweise, und zwar nicht zum Guten. Dafür kann man mir sicher keine Auszeichnung geben wollen."

Lakons Blick wurde für einen Moment weit, dann nickte er bedächtig. "Ihre Handlung hatte zweifelsfrei Einfluss. Wissen Sie, welchen Einfluss die Handlung des Commodores hatte? Es ist nicht nur Gutes daraus erwachsen. Sie haben sich verteidigt. Vielleicht irrational. Vielleicht auch aus Bedacht. Doch dieser Feind ist für einen Telepathen der gefährlichste. Trasks Bericht ist eindeutig. Sich jedoch dafür verantwortlich zu machen, was andere tun, entbehrt jeder Logik. Es hieße, dass wir immer wissen müssten, was geschieht, welche Wendung etwas nimmt, wenn wir uns anders verhalten in dem einen oder anderen Moment. Wir wissen es nicht. Sie wussten es auch nicht. Natürlich, Sie haben gegen die Prinzipien der Zeitreise gehandelt. Aber die größte Veränderung haben wir mit unserem Auftrag an sich verursacht. Der Sturm kam niemals hierher. Das Energiefeld der Planeten hier ist so beeinflusst worden, dass nicht absehbar ist, was daraus noch resultieren wird. Es ist weit mehr als diese Station. Nein, entweder wir gingen auf diese Reise und lernen jetzt mit den Konsequenzen leben oder wir hätten diesen Teil des Universums dazu verurteilt, einem umfassenden Terraformingprogramm preis zu geben, das keine Rücksicht darauf nimmt, dass es hier noch Leben gibt. Der Sturm ist nicht vergessen. Wir haben uns lediglich Zeit verschafft. Sein Programm ist noch immer defekt. Er wird zurückkommen und wir werden wohl Fehler machen, wenn wir versuchen, ihn zu verändern. Nehmen Sie sich also bitte nicht gar so wichtig, Mr.Tiaren."

Dieser runzelte die Stirn. "Captain Lakon, bei allem Respekt, aber Sie widersprechen sich selbst. Ich kann Verantwortung nicht von mir weisen, und was ich tat, hatte nichts mit Selbstverteidigung oder mit unserem Auftrag zu tun. Noch bis vor einigen Jahren hätte mich das absolut nicht gestört, im Gegenteil, ich wäre stolz drauf gewesen, meine Feinde bekämpft zu haben. Aber der Vorfall hat mir gezeigt, dass ich noch einen langen Weg zu gehen habe. Also tun Sie mir den Gefallen und halten Sie die Admiräle davon ab, mir auch noch freudestrahlend die Hand zu schütteln."

"Sie werden es nicht tun. Man fasst keine Spitzohren an", meinte der Captain und schmunzelte dabei nicht im Geringsten. "Ihre Motive mögen nicht gut gewesen sein. Sie haben dennoch Mr. Trasks Leben gerettet. Das genügt."

"Wenn Sie es sagen, Captain." Überzeugt war Tiaren trotzdem nicht. Es ging ja nicht nur um die sichtbaren Konsequenzen seines Handelns, sondern um die Tat selbst. So ungern er es auch zugab, es hatte ihm Angst gemacht, wie leicht er in alte Verhaltensmuster zurückgefallen war. Es war so einfach gewesen, und Etiennes Ehre und Gewissen hatten für Momente nicht mehr existiert. Da war nur der kalte, gewissenlose Centurio Tiaren Nevius gewesen, der nur einen weiteren Mord in einer langen Liste beging.

Lakon schien das zu wissen, er sah es ihm an. Aber er ignorierte es genauso, wie es A'kebur tat. Warum nur? Tiaren konnte ihnen nicht Blindheit vorwerfen. Höchstens bewusste Ignoranz. Vielleicht war dazu A'kebur in der Lage. Doch ein Vulkanier würde so eine Unlogik nie begehen. "Ich gedenke, Ihnen das Angebot zu unterbreiten, Mitglied meiner Crew zu werden. Ihre Fähigkeiten füge sich gut ein", unterbrach Lakon seine Gedankengänge.

"Mitglied einer Starfleet-Crew? Als was?", war Tiaren jetzt neugierig.

"Sicherheit und Kommunikation. Beides deckt Sie mit Ihren Fähigkeiten ab."

"Aber gibt das keine Konflikte, wenn ich außerhalb der Rangordnung stehe als Nicht-Offizier?"

"Sie müssten noch eine Prüfung als Starfleetoffizier ablegen. Darauf bestehe ich." Lakons funkelte ihn an. "Mr. Tiaren, ich denke, dass ich Sie abwerben kann. Sie sind ein Gewinn. Die Admiralität wird zustimmen, ich habe schon eine entsprechende Anfrage gestartet."

Tiaren fasste kaum, was er da hörte. Lakon wollte ihn auf der Sovk haben, mitten zwischen den Vulkaniern. Es war kaum zu glauben. "Danke, Sir", erklärte er schließlich, "es wäre eine Ehre unter Ihnen zu dienen." Da war die Wahrheit; Tiaren hatte Lakon als hervorragenden Kommandanten schätzen gelernt, der auf bemerkenswerte Weise vulkanische Logik mit einem eindeutig warmen Herzen verband.

"Dann erwarte ich Ihren Antrag auf der Akademie, um die Prüfung abzulegen. Ich schätze, die Sovk wird einer Generalüberholung unterzogen, so dass genug Zeit bleibt."

"Ich kenne mich mit den Bestimmungen nicht aus, aber denken Sie, so ein Schnellverfahren wird geduldet? Dann konnte ja jeder kommen und mal eben schnell Starfleet-Offizier werden", blieb Tiaren skeptisch.

Lakon hob eine Augenbraue. "Sie müssen Recht büffeln. Aber die praktische Prüfung sowie einige andere dürften Sie beherrschen. Ich habe mir die Ausbildung für Agenten angeschaut sowie für einen Centurio. Ich habe vollstes Vertrauen in Sie."

"Danke Sir. Ich werde sehen, was ich tun kann." Tiaren deutete eine Verbeugung an, noch ein Relikt seiner romulanischen Erziehung. Er als erster Romulaner offiziell bei Starfleet. Es wäre ein ungeheurer Vertrauensschritt.

Er erinnerte sich jedoch auch an A'kebur. Einen Klingonen. Nicht der Erste. Der Erste war Worf. Sicherheitsoffizier der Enterprise.

Starfleet war eine Sammlung merkwürdiger Kuriositäten. Und mitunter verirrten sich ein paar einsame Seelen dorthin, die nur mit einer Bedingung aufgenommen wurden: Dass sie sich Starfleet und den Idealen der Föderation verschrieben.

Einen Moment später wurde er von unbekannten Diplomaten angesprochen und Lakon zog sich dezent zurück. A'kebur und Lakon hatten Recht: Wenn man sich vulkanisch gab und wirklich vulkanisch wirkte, wurde man nicht näher belästigt. Und spitze Ohren schützten vor Berührungen.

A'kebur durchwanderte die Gänge des Freizeitbereichs der Station. Er hatte sich einen Umhang besorgt und ihn über die verräterische Uniform geworfen und mit der Kapuze sein Haar und seine Ohren versteckt. Die Station war fremdartig in ihrer Technik, trug jedoch auch vertraute Föderationstechnik. Nach einiger Zeit identifizierte er eine Mischung aus Ka'ossianertechnik, die sich jedoch hauptsächlich im Design niederschlug. Es gab auch Melusianische Elemente. A'kebur hatte eine Ahnung, wem er diese Station verdankte. Sie war eine Nachricht an ihn. Nur, ob er glauben sollte, dass er so wichtig war, wagte er erst einmal zu bezweifeln. Fasziniert entdeckte er immer mehr Fremdes und Bekanntes und er wünschte sich einen Tricorder.

Doch dann fiel ihm wieder ein, dass er hier ja kein Fremder und Eindringling war, sondern schlicht den Stationscomputer befragen konnte. Bereitwillig wurde ihm Auskunft erteilt, und als er hinunter zum Herzen der Station wanderte, fand er einen Energiekern vor, der so genial konstruiert war, dass er praktisch ewig halten würde. Das war reinste Bewahrertechnik.

A'kebur schlug die Kapuze zurück, um einen ungehinderten Blick zu riskieren. Ihm blieb vor Bewunderung der Atem weg. Staunend ging er um den Energiekern. Er erkannte seine Blaupausen. Aber dies hier überstieg seine Ideen bei weitem. Es war sogar so, dass er glaubte, dass hier nichts von ihm sein konnte, da die Ka'ossianer hieran gearbeitet hatten. Sie hatten einen sehr viel intensiveren Zugang zu dieser Technik. Einen Zugang, den er nie gehabt hatte.

Es war einfach phantastisch. Und obwohl der Kontakt mit den Ka'ossinanern auch in dieser Zeitlinie zunächst recht ruppig verlaufen war, hatte sich die Zusammenarbeit viel schneller eingestellt als er es in Erinnerung hatte. Dank Xaris. Das Reich von Ka'oss erwog aktuell sogar bereits, der Föderation beizutreten.

Trotz des Misstrauens gegenüber der falschen Melusianerin schien ihre Vorarbeit mehr Früchte getragen zu haben, als später bei der Offenbarung zerstört worden waren. A'kebur drängte es danach, Xaris zu treffen. Aber sie war nicht bei dem Empfang gewesen, so sehr er es auch gehofft hatte.

Doch auf der Erde würde er sie sehen, da war er sich sicher. Ein großes Familientreffen mit all seinen Töchtern - hoffentlich allen. A'kebur mochte nicht an Kaneha denken. Er glaubte kaum, dass Amaris inzwischen etwas bewirkt hatte und dass ihre Zeitreise Einfluss gehabt hatte, bezweifelte er. Nicht alle Probleme verschwanden so bequem.

"Gefällt sie dir?", hörte er hinter sich eine weiche, angenehm klingende Frauenstimme, die vage vertraut wirkte. A'kebur drehte sich langsam um und starrte Xaris an.

Das nüchterne Bild im Computer hatte ihre unglaubliche Schönheit und Präsenz nicht einfangen können. Xaris hatte sich eigentlich nicht verändert; das Gesicht war noch immer zeitlos jung und zart, die Statur schlank, und sie war nicht sehr gewachsen. Und doch umgab sie ein Zauber, der als Jugendliche nur zu erahnen gewesen war. Kein Wunder, dass die Ewige Kaiserin sich hinter einer Rüstung und einer Maske versteckte, schoss es A'kebur plötzlich durch den Kopf. Xaris' Anblick trieb ihm die Tränen in die Augen; ihr Anblick schmerzte fast körperlich, so wundervoll war er.

A'kebur ballte seine Hand und legte sie auf seine Brust. "Botschafterin", flüsterte er.

Sie lächelte. "Commodore. Willkommen zurück." Dann, ohne Vorwarnung, hatte sie A'kebur sanft umarmt. Dieser erstarrte, atmete nur vorsichtig ihren Duft, um endlich sich ihrer zu versichern und sie in seine Arme zu schließen. "Einfach so zu gehen", warf er ihr vor.

"Es musste so sein", erwiderte sie schlicht, "alles ist nun so, wie es sein soll. Du wirst sehen, Vater."

"Wirklich alles? Tiaren zweifelt daran und ich zweifle auch, wenn auch nicht so oft. Es ist, als würde ich manchmal sehen können, was du siehst." A'kebur drückte sie leicht von sich, um in ihre Augen zu schauen. "So kurz kenne ich dich und weiß nicht, wer du bist."

"Du wirst noch Zeit haben, mich kennenzulernen", versprach sie, "für den Augenblick muss genügen, dass ich dich kenne. Mach dir keine Sorgen. Dein Gefährte kämpft mit sich selbst, so wie du es dein ganzes Leben tatest. Niemand weiß besser als du, wie es ist, zwischen zwei Welten zu leben. Was geschah, ist geschehen. Jetzt zählt nur die Zukunft." Xaris' leise, sanfte Stimme klang, als würde sie ein Lied singen, fast hypnotisch. Offenbar hatte sie ein wenig von den Melusianern gelernt.

A'kebur hatte Probleme, sich zu konzentrieren. Sein Kopf wurde schwer und ehe er es verhindern konnte, lehnte er sich an Xaris zarte Schulter. Schuldbewusst richtete er sich wieder auf. "Entschuldige", stammelte er und versuchte von ihr fortzuweichen.

Sie lächelte sanft und zog ihn an sich. "Ruh dich aus. Schlaf! Du hast es dir verdient. Die neue Welt, die du zu schaffen geholfen hast, wird warten."



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