Wie Glaspapier im Scheinwerfe...

By carinalisah

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Rico will seinen weltberühmten Vater nicht zurück in sein Leben lassen, denn der kommt nur mit schrägen Fans... More

1 Mission Papa (Prolog)
2 Samstagabend
3 Lou
4 Party
5 Nachts
6 Gewissensbisse
7 Sonntagmorgen
8 Brief
9 Stadtgespräche I
10 Stadtgespräche II
11 Montag
12 Dienstag
13 Ein Date?
14 Nicht optimal
15 Scheiße
16 Wunschdenken
17 Albträume
18 Schlechtgelaunt
19 Wiedersehen
20 Fühl' dich verarscht
21 Fuck!
22 Zu viel, zu spät
23 Peng
24 Peng
25 Weltuntergangsstimmung
26 Flüstern
27 Schule
28 Krankenhaus
29 The loosing card
30 Daheim
31 Explosiv
32 Fans und Gekreische
33 Systemabsturz
34 Schockmomente
35 Chelsea Hamilton
36 Alkohol
37 YOLO
38 Panik
39 Donald Duck
40 Aufwachen
41 Guillermo
42 Catch me if you can
43 Funkenfänger
44 Eine Verhaftung
45 Ein Verhör
46 Heldenspiel
47 Heldentragödie
48 Heldentod
49 Lous Plan
50 V's Plan
51 Unberechenbar
52 Eine Nachricht
53 Eine Handynummer
55 Es beginnt
56 Alles wird gut
57 Definiere 'gut'
58 Zu spät?
59 Geheimnisse
60 Die Waffe
61 Der Schuss
62 Der Schütze
63 Viscerocranius
64 Mission Familie (Epilog)
Checkliste - Überarbeiten

54 Regentropfen

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By carinalisah

"Halt, Polizei!", brüllte der Mann hinter Rico. Es war nicht Kommissar Herbst, sondern der dünne Riese. Sein Funkgerät rauschte, er nannte Position und Richtung. Der Kollege würde kommen und Rico den Weg abschneiden.

Wenn sie ihn jetzt in Handschellen abführten, war alles umsonst. Sie würden ihm nicht glauben, sie sahen doch nur die Waffe in seinen Händen!

Rico erreichte endlich die Straße, raus aus der Gasse, in der es nichts als ein Vorwärts gab. Kein verworrener Fluchtweg, kein Versteck. Aber an der Straße war es nicht besser.

Rico bog nach links und sein Blick haschte nach hinten, aber viel mehr als Blaulicht konnte er nicht erkennen. Vorne kam ihm nur ein einsamer Mofafahrer entgegen, der sich genauso durch den Regen kämpfte.

Die Schritte des Polizisten wurden langsamer oder bildete er sich das nur ein? Rico sah sich um, sah den Mann, sah dessen Waffe in der Hand. Shit. Würde er auf Rico schießen?

Der Mofafahrer winkte ihm zu und drehte dann auf seiner Höhe um. Unter dem Helm schrie jemand etwas.

„Spring auf, verdammt!" Das war Lou. Was zum Teufel?

Rico starrte die Person auf dem Mofa an, eindeutig Lou, die ihn herbei winkte. Er zögerte nicht und schwang sich hastig auf das Fahrzeug. Schon gab sie Gas, dass er sich gerade noch bei ihr festhalten konnte.

Prompt schlug ihm der Regen noch fester ins Gesicht und er kniff die Augen zu, während er seine Waffe an sich heranzog und unter seinem Pullover versteckte. Lou bog derweil auf eine vielbefahrene Straße ein, Abgase und Lichter lenkten Rico ab. Er klammerte sich mit einer Hand an Lou fest. Unter ihrer nassen Regenjacke konnte er ihren warmen Körper spüren, aber sein Körper rauschte vor Adrenalin. Er konnte nicht daran denken und dachte doch an alles gleichzeitig.

Bei der ersten Ampel schlängelte Lou sich gekonnt zwischen den wartenden Autos ganz nach vorne. Gegen den Stadtverkehr hatte der Polizeiwagen keine Chance. Aber es war egal, sie kannten Ricos Namen, wahrscheinlich auch Lous Kennzeichen.

Gegen den Lärm schrie er: „Was machst du hier?"

„Ich rette deinen Arsch!"

„Ach, ja? Was, wenn wir jetzt beide am Arsch sind?"

Lou antwortete darauf nicht, sondern bog in eine kleinere Straße ein und kurz darauf nochmal irgendwo in eine Gasse. Keine Ahnung, wo genau sie jetzt eigentlich waren, aber hier war es ruhig und nirgends war Blaulicht zu sehen. Nur der Regen blieb, unaufhörlich durchnässte er seine Kleidung, seine Haare, alles an ihm und er fühlte sich elend.

Zwischen zwei parkenden Autos lenkte Lou das Mofa auf die Seite und stoppte. Schwungvoll sah sie zu ihm hinter, wobei er fast von ihrem Helm erschlagen wurde. Ihre Nähe, die Bewegungslosigkeit überforderte ihn und so stieg er ab, marschierte unruhig hin und her. "Und jetzt?"

Lou zuckte mit den Schultern. „Du bist doch der Irre, der einen Plan hatte. Scheinbar ein sehr bescheuerter Plan, wo zum Teufel hast du eine Waffe her? Ist die echt?"

„Jap, ist sie." Rico sah zögerlich auf den gefährlichen Gegenstand in seiner Hand. War ja nicht so, als hätte er die Pistole benutzt, aber als Drohung hatte sie funktioniert. Ob er sie wirklich einsetzen würde ... nach all dieser Aufregung eben war er sich das nicht mehr so sicher.

Davor war er so fixiert gewesen. Da war dieser Gedanke, um Leben und Tod, und alles für Felina zu riskieren. Würde er immer noch. Irgendwie, wenn er gerade nicht so unsicher wäre.

"Hast du wenigstens etwas rausbekommen vom Flieder?", riss Lou ihn zurück in die Gegenwart. "Oder hat nicht einmal das geklappt?"

"Doch." Rico schluckte. "Ich habe die Handynummer von diesem Psychopathen. So scheiße ist der Plan also doch nicht gewesen, okay?"

„Also war das wirklich der USB-Stick vom Flieder und kein gefälschter Beweis? Steckt wohl doch mehr hinter unserem spießigen Mathelehrer." Lou schüttelte ungläubig den Kopf.

"Jap. Der anonyme Tipp scheint richtig gewesen zu sein", erklärte er dann. "Der Flieder hat diesen Blogger, der sich bei ihm als Gerhardt vorgestellt hat, zweimal getroffen. Mehr nicht, aber wenn die sich zum Programmieren oder so getroffen haben, wird es für den nicht schwer gewesen sein, einen USB-Stick mitgehen zu lassen."

"Das heißt, der hat das schon früher geplant."

"Oder ist vorsorglich kleptomatisch. Er konnte da noch nicht wissen, wer Felina ist."

"Naja, vielleicht hat er etwas in die Art geplant und dann hat er zufällig von euch erfahren, es hat in seinen Plan gepasst und keine Ahnung", riet Lou. Sie schien unsicher, zuckte mit den Schultern und wagte es nicht, Rico in die Augen zu sehen.

"Du willst sagen, wir waren nur zufällig zur falschen Zeit am falschen - ich meine, im Rampenlicht?"

"Naja. Also er hatte eine Person im Visier, die im Scheinwerferlicht steht, und da kam dein Vater halt in Frage. Dass Cielo live im Fernsehen mit Chelsea Hamilton Schluss gemacht hat, hat für einige Schlagzeilen gesorgt - mal wieder. Die Medien reißen sich darum, was er treibt, insbesondere wenn er wieder offiziell single ist. Ist er doch, oder?"

"Äh."

"Jedenfalls kommt da eine unbekannte Tochter gerade passend, besonders wenn sie nicht hinter zehntausend Sicherheitsleuten versteckt wird. Und weil sie noch niemand kannte, hat das noch mehr Schlagzeilen gebracht. Keine Ahnung, aber das ist doch irgendwie das, was der will?"

"Kranker Scheiß."

"Jap." Lou zuckte mit den Schultern. Sie hatte das Visier ihres Helms hochgeklappt und trotzdem sah man dahinter nicht viel von ihrem Gesicht. Wieder sah sie ihn kaum an, kaute auf ihrer Unterlippe und Rico konnte nicht anders, als sie einfach nur anzustarren.

Ihre Wörter, die Gedanken hinter dem Handeln des Psychopathen, sie kamen nur halb bei ihm an, weil Lou vor ihm stand und ihm erst jetzt bewusst wurde, wie nah sie sich eigentlich gekommen waren. Sie hatte ihn gerettet.

"Hey ...", nuschelte er und fuhr sich verlegen durch die nassen Haare. "Danke übrigens."

"Hä?"

"Naja, für deine Rettungsaktion. Ich hoff, du bekommst keine Probleme mit der Polizei." Rico zuckte leicht mit den Schultern, dann fiel ihm etwas ein. "Wobei du dann deine Mutter ultimativ schocken könntest."

Lou lachte. "Ja, stimmt. Mal abwarten. Wir haben geredet, also meine Mum und ich. Ich konnte sie davon überzeugen, dass Hendrik kein perfekter Schwiegersohn ist, und das ist ein guter Schritt, schätze ich."

"Gott, an den Idioten hab ich schon lange keinen Gedanken mehr verschwendet."

"Ich hab' gehört, er hat dir am Freitag nach der Schule noch aufgelauert? Mit ein paar Jungs aus dem Abschlussjahrgang?"

"Äh." Das war gefühlt schon Wochen her, obwohl es tatsächlich letzten Freitag gewesen war. Vorgestern. Wow. An diesem Wochenende war viel zu viel passiert.

"Unsere Mütter erzählen sich alles. Es ist furchtbar", meinte Lou jetzt und kramte dann ihr Handy heraus. "Sorry, mich ruft jemand an. Oh, es ist Sam. Vielleicht hat er dich nicht erreicht."

"Hab mein Handy auf Flugmodus", gab Rico zu. Das war etwas, was man aus Krimis lernte. Wenn man eine Straftat vorhatte, dann nahm man keine elektronischen Geräte mit, die sich automatisch irgendwo einloggen - oder stellte sie in Flugmodus.

In der Zwischenzeit hatte Lou den Helm abgenommen und hielt sich jetzt ihr Telefon ans Ohr. "Hi Sam. Ja, der ist hier, hab ihn grad vor der Polizei gerettet."

"Weshalb ruft er an?", mischte sich Rico ein und kam näher, um vielleicht die Wörter seines Freundes zu verstehen. Der Regen, der auf das Mofa und den Helm hämmerte, erschwerte das allerdings, deshalb beschloss er einfach zu handeln. So schnappte er sich das Handy aus Lous Hand, drehte es und stellte es auf Lautsprecher.

Sams Stimme rauschte. "... mit einem Link."

"Was?", hakte Rico nach. Panisch hatte er die Augen aufgerissen und erwartete sofort eine Antwort, eine Erklärung, irgendetwas. Was für ein Link, von was sprach Sam und wieso war Lou so geschockt, so leichenblass geworden?

Sie holte tief Luft, dann antwortete sie. "Er hat wieder etwas gepostet. Und es klingt nicht gut."

.

.

.

posted by viscerocranius at 06:31 pm

Tick. Tack. Tick. Tack.
Es hat begonnen. Das Finale.
Felina ihre Eltern. Live.

Hier ist der Link.

Los, ihr Lieben. Teilt ihn, sieht es euch an. Eure Neugier wird es erzwingen, was soll euch denn Schlimmes geschehen? Ich verrate euch sogar noch etwas: Alles, was ich mit der Seite einnehme, wird an den argentinischen Regenwald gespendet. Jeder mag Sauerstoff, oder? Also, klick!

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