Blinded: Rache von Feuer und...

By Alessa_Gabathuler

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Die Welt ist nicht so, wie sie scheint. Hinter der Scheinfassade herrscht ein Kampf zwischen den Magiern und... More

Kapitel 1 Kassra
Kapitel 2 Kirian
Kapitel 3 Kassra
Kapitel 4 Kirian
Kapitel 5 Kassra
Kapitel 6 Kirian
Kapitel 7 Kassra
Kapitel 8 Kirian
Kapitel 10 Kirian
Kapitel 11 Kassra
Kapitel 12 Kirian
Kapitel 13 Kassra

Kapitel 9 Kassra

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By Alessa_Gabathuler

Der Wind flüsterte mir zu, dass sie mein kleines Geheimnis erraten hatten. Ich schickte Siher eine Nachricht, welche zwar bloss gehaucht waren, doch der Wind trug sie zu den Ohren des Greifes und verstärkte sie.

War es zu riskant mein Wappen zu zeigen? Ich wollte nur damit besiegeln, dass ich wieder zurück war.

Das sanfte Streicheln durch den Wind, welches von dem Windgeschöpf geschickt worden war, weckten alte Erinnerungen wieder auf. Wie Siher mich früher so immer weckte oder wenn wir zusammen spielten, mir meine Verteidigungslücken immer mit einem leichten Windstupser gezeigt hatte. Doch nicht nur Siher hatte mich so durch das Leben geführt, sondern meine Vaters Kunststücke, gemischt mit meiner Mutter ihrem Feuer zeichnete sich so klar vor meinen Augen ab, dass ich unwillkürlich daran dachte, dass Vater und Mutter hinter mir stehen müssten. Doch hinter mir war nur die weite leere des Himmels. Doch etwas oder eher gesagt jemand stiehl sich in meine Gedanken. Während Vater mit Siher verbunden war, hatte meine Mutter Zechar, welcher keine Minute von ihrer Seite wich, ausser an dem Tag ihres Todes, da er an diesem Tag einen Auftrag übernehmen musste. Auch er hätte später meine Vertraute werden sollen, wenn die Vergangenheit rosiger ausgesehen hätte.

Weisst du, wo sich Zechar aufhält?

Sihers Stimme war voller Trauer. Auch ihn hat den Tod sehr mitgerissen und wollte nach dir suchen gehen. Nach Jahren sah ich ihn dann wieder einmal. er ist gebrochen und konnte ebenfalls wie ich keinen Vertrauten mehr annehmen, doch konnte er auch niemandes Nähe mehr spüren. er wollte nie wieder Freude empfinden, denn seine Herrin wurde getötet, als er nicht in ihrer Nähe war.

Er und Zechar waren mit der Zeit gute Freunde geworden und es war nur klar, dass es ihn schmerzte, seinen Freund verloren zu haben. Ich legte meine Hand auf seinen Hals.

Lass ihn uns zurückholen.

Wir landeten vor den ersten ausläufern des Waldes. Ein grosser Baum war darunter, auf welchem man nach einem zweiten Blick ein Baumhaus sehen konnte. Als ich ihn sah, wurden meine Augen feucht. Sein mittellanges schwarzes Haar war versaust, seine Kleidung schmutzig und zerlöchert, während an seinem Hosenbund überall dolchartige Waffen hingen. Seine bronzefarbene Haut wirkte fahl im Gegensatz zu früher und seine wunderschöne Augen wirkten irr und waren von tiefen Schatten umgeben. Was war aus dem Zechar geworden, den ich kannte?

„Zechar?"

Wie wild geworden drehte sich der Junge um und fauchte laut auf, als er uns sah. Mit einem Mal schien sein Körper von Flammen und schwarzen Schlieren überzogen zu werden und unter diesem Feuer formte sich eine grosse schwarze Katze ab, welche orangeglühende Augen hatte und dessen Krallen wie ein Krummschwert gefährlich glänzten.

„Was willst du von mir, Siher. Ich habe letztes Mal deutlich gesgat, falls du noch einmal auftauchst, werde ich gegn dich kämpfen, vor allem wenn du Abschaum mitnimmst."

Das Fauchen und die Worte traffen mich bis in mein Innerstes. Während Siher sofort gewusst hatte, dass ich vor ihm stand, schien Zechar zu sehr in seinem Schmerz versunken zu sein, um mich überhaupt wahrzunehmen. Er lauerte sich hin und sprang auf uns zu mit herausgefahrenen Krallen, während er eine Feuerwand auf mich losschickte. Ich fühlte wie sich meine Haare hoben und wie sich die Luft um mich herum erhitzte. Das vertraute Gefühl das Feuer zu rufen, stieg in mir hoch und ich bemerkte, wie meine Augen von dem typischen eiskalten Blau meines Vaters in das brennende Braun wurde mit Splitter von blau darin. Meine Augenform wurde katzenartig, schwarz umrandete meine Augenlider. Meine Haut fing an golden zu schimmern und ich konnte spüren, wie sich meine Fingernägel verlängerten und spitz wurden. Meine Haut brannte dort, wo sich das erbe meiner Mutter anfing zu zeigen. Wie eine Art Tigermuster breitete sich rötlich auf meinem Körper aus, welche die Form von Flammen hatte. Meine ganze Haltung war lauernd, wie eine Raubkatze vor dem entscheidenem Sprung. Ohne jegliche Mühe blockte ich seine Feuerwand ab, durch das er wieder zurück zu seinem Ausgangspunkt flitzte.

„Zechar, wie kannst du es wagen, deinen Meister anzugreifen? Erinnere dich deines Bündnisses und Knie nieder!"

„Mein Meister ist tot!" Er schrie es mit so voller Verzweiflung und Schmerz, sodass mein Herz sich schmerzhaft zusammen zog.

„Schau mich an und erkenne mich! Es ist Zeit wieder an meiner Seite zu kämpfen! Schau mich an Zechar und erkenne deine Freunde wieder, ebenso wie deine Feinde!"

„Sie sind tot, alle beide! Ich habe mich an niemanden sonst mehr gebunden und nun werdet zu Asche, so wie die Mörder durch mein Feuer hätten verenden sollen, wenn ich dazumals dort gewesen wäre!"

Das Gras um ihn herum verbrannte langsam und wie er dort stand, konnte ich es nicht mehr ertragen. Ich rannte auf ihn zu, während die alte und geheime Sprache meines Stammes mir mit einem Schrei über die Lippen kam.

„Zechar sash kressal zihirk!"

Er riss erschrocken die Augen auf, welche sich vorher noch bösartig auf mich gerichtet gewesen waren. Während sich langsam die Macht, welche in diesen Worten verborgen waren, umsetzte, schaute er mich das erste Mal richtig an. Während durch den Befehl dieser alten Sprache er sich in seine andere Form verwandeln musste, versiegte langsam sein Feuer um ihn herum. Kurz bevor seine Beine unter ihm nachgeben konnten, war ich schon bei ihm und umschloss meinen Vertrauten, welcher nun als Mensch vor mir stand.

„Kassra?" Sein ungläubiges Wispern brach mir fast das Herz und ich presste in fester an mich.

„Zikan hassera zirfiss kressal zihirk."

Seine Arme schlossen sich um mich herum zusammen, als ich in unserer Sprache redete.

„Auch ich bin froh, dich wieder an meiner Seite zu haben. Doch wie? Wo warst du, ich habe alles abgesucht doch ich konnte nichts finden, wie?"

Er hob den Kopf und sah mich mit seinen braunen Augen an, welche leicht schimmerten. Plötzlich überfiel ein Schatten seine Gesichtszüge und er löste sich aus meiner Umarmung.

„Wie kann ich es wagen, übehraupt mir noch Hoffnungen zu machen, an deiner Seite verweilen zu dürfen? Ich habe deine Mutter im Stich gelassen, genau wie ich dich aufgegeben habe."

Mit forschem Schritt ging ich auf ihn zu und grub meine Hände in seine Schultern, bis er seinen Blick vom Boden hob und mich mit einem Blick voller Schuldgefühle ansah.

„Du hörst mir jetzt ganz genau zu, Zechar, Schutzgeist des Stammes Zahaless und Vertrauter von Zeluma Zahaless und Kassra Hiharish. Du bist nicht schuld an ihrem Tod, ebenso wenig daran, dass ich verschwand. Du hattest dort bloss deine Pflicht erfüllt und hattest du dich sogar noch gesträubt von uns zu weichen, bis meine Mutter dich dazu gezwungen hatte. Und jetzt willst du einfach abhauen und dich verkriechen, dass lasse ich nicht zu! Wie du auf mich aufpassen musst, muss ich auf dich aufpassen und ich will nie wieder solch einen Blick wie vorher bei dir sehen!"

Seine Augen glitzerten verdächtig und schliesslich rollte dann wirklich eine einzige Träne seinen Wangen herab. Wieder schloss ich ihn in meine Arme und diesmal presste auch Zechar mich an sich heran.

„Danke." Sein leises Wispern besiegelte die Vergangenheit, in der niemand von uns mehr leben wollte.

Langsam löste ich mich von ihm und lief zu Siher zurück, ohne dabei meinem feuervertrauten loszulassen. Dieser blickte uns entgegen mit seiner typischen Gelassenheit, doch ich erkannte in seinen Augen, dass er sich freute, Zechar wieder an seiner Seite zu haben. Als die beiden Vertrauten sich gegenüberstanden, nickten sie sich zu und vergassen den Streit der letzten dreizehn Jahren.

„Siher kannst du uns beide tragen? Ich möchte schnell von hier wegkommen und du, Zechar, bist zu auffällig als Grosskatze."

Siher nickte und breitete langsam seine Schwingen aus.

„Musst du noch etwas holen gehen, bevor wir gehen?"

„Ich habe alles vor mir, was ich brauche."

Endlich zuckten seine Mudnwinkel etwas noch oben. Ich lächelte ihn glücklich an und stieg bei Siher auf. Auch wenn etwas unwillig, stieg Zechar hinter mir auf und umschloss mit seinen Armen langsam meine Talje. Ich blickte nach unten auf die starken, gebräunten Hände und strich sachte über Sihers Gefieder, welches sich anfühlte wie eingefangene Wolken. Endlich waren wir wieder zusammen und würden nun ein neues Leben beginnen, ohne an die Narben der Vergangenheit zu denken.

„Warte, geh nicht!"

Wie ein Würgeschlange, welche immer enger um mein Herz sich schnürte, rissen mich die Worte zurück. Langsam drehte ich mich um und sah ihn. Bradians Gesicht war gerötet und er schwitzte am ganzen Leib. Hat er mich so verzweifelt gesucht? Ich wusste, dass Zechar wie auch Siher mich schweigend beobachteten, als ich mit trauriger Stimme antwortete.

„Es war schön dich gekannt zu haben, doch unsere Schicksale führen in andere Richtungen. Leb wohl."

Siher verharrte noch einen Augenblick, bevor er sich in die Lüfte erhob. Bradians Schrei ging mir durch Mark und Bein und ich spürte, wie Zechar mit sachtem Druck seiner Arme mich tröstete. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich weinte, um jemanden, den ich schon viel zu früh wieder hatte verlassen müssen. Entschlossen rieb ich mir über meine Augen, denn es gab keinen Grund zu trauern. Endlich waren wir wieder vereint und ich konnte wieder frei leben. Voller Hoffnung blickte ich zum Horizont, welcher mir eine neue Zukunft versprach.

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