Summer Love

By wildblumenmeer

274K 13.1K 1.1K

Ein Sommer und ein Junge und auf einmal waren die Dinge nicht mehr so, wie sonst. © Copyright liegt bei mir! More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Epilog
Nachwort, Danksagung oder was auch immer

Kapitel 16

7.7K 385 14
By wildblumenmeer

„Nur um dich vorzuwarnen, ich muss nachher die Kinderbetreuung übernehmen", sagte Leo mir beiläufig, als wir gemeinsam an der All Inclusive-Theke standen und unsere Teller mit Essen beluden.

„Och nö", maulte ich, bevor ich mein Gehirn einschalten konnte. Ich ließ die Kneifzange für die Minisandwiches sinken und sah ihn an. „Ernsthaft jetzt?"

„Ja, ernsthaft. Ich muss einen Kollegen vertreten, der kurzfristig krank geworden ist."

Ich verdrehte die Augen. Er redete, als wäre er hier fest angestellt und nicht im Urlaub. „Solange du mich nicht zwingst, dir auszuhelfen", meinte ich uns fuhr fort, mir Minisandwiches auf meinen Teller zu füllen. Die Dinger waren einfach zu verführerisch.

„Natürlich nicht. Du kannst gerne weiter die Sonne genießen und auf der faulen Haut liegen."

„Mit dem größten Vergnügen."

Nach zwei Minuten kam mir jedoch in den Sinn, dass ich das Vergnügen mit Leos Eltern haben würde, wenn ich am Pool bliebe. Verdammt, schon wieder nicht nachgedacht, bevor ich geredet hatte. Jetzt musst ich mir überlegen, wie ich Leo vom Gegenteil meiner Entscheidung überzeugte, ohne dass er dachte, ich würde etwas gegen seine Eltern haben, denn das hatte ich nicht. Ich fand den Gedanken, mit den Eltern meines Sommerflirts am Pool zu liegen nur etwas merkwürdig.

„Ich glaub, ich komme doch mit zu deiner Kinderbetreuung", sagte ich auf halbem Weg zwischen der Essenstheke und unseren Liegen und vermied es, Leo anzusehen.

„Jetzt doch? Warum das auf einmal?"

„Einfach nur, um zuzusehen, wie die Kinder dich zur Weißglut treiben." Ich grinste fies und er verdrehte die Augen. „Viel Spaß dabei."

„Ich denke, den werde ich haben."

Als ich dann jedoch eine gute Stunde später neben Leo den Raum betrat, in dem wir vor zwei Nächten miteinander getanzt hatten, auch besser bekannt als Kinderdisko, wünschte ich mich doch wieder zurück an den Pool. Zu der friedvollen Stille, der angenehmen Wärme der Sonnenstrahlen, meinem Buch und meiner Musik. Nicht zu diesem wahnsinnig machenden Gedudel, was es wagte, sich Musik zu nennen und einen Haufen glücklich strahlender Kinder komische Bewegungen machen ließ.

Aber um ehrlich zu sein, war der nerventötende Haufen von Kleinkindern nicht das, was mich am meisten an diesem Bild störte. Nein, es war die rothaarige Schönheit in der Mitte dieses Kinderhaufens, die ihrer Arbeit als Kinderbetreuerin perfekt nachkam und sich um die kleinen Schreihälse kümmerte, als ob es das schönste auf der Welt wäre.

Ich überlegte, ob es möglicherweise zu viel des guten wäre, wenn ich Leo jetzt einen Kuss auf die Lippen pressen würde, um ihr zu signalisieren, dass sie die Finger von ihm lassen sollte. Aber ich wettete, das hätte sie nicht im Geringsten interessiert, denn das breite Lächeln, mit dem sie ihn empfing, sah so aus, als ob man es ihr durch nichts aus dem Gesicht wischen konnte.

„Seht mal, wer da ist", flötete sie ihren Schützlingen zu, die wie auf Kommando mit ihrem Rumgehampel aufhörten und Leo mit großen Augen anstarrten.

„Na, ihr kleinen Racker?" Ich beobachtete, wie er in die Hocke ging und seine Arme ausbreitete. „Wer von euch ist bereit für ein super-duper Abenteuer?"

Sofort begannen die Kinder zu jubeln und stürmten auf ihn zu. Ich konnte gerade noch rechtzeitig aus der Schusslinie entkommen, bevor ich von dem verrückten Armeisenvolk über den Haufen gerannt werden konnte.

Ich ließ mich auf einem Stuhl nieder, der so weit wie möglich von dem ganzen Geschehen entfernt war und beobachtete belustigt, wie Leo umzingelt wurde. Jedes der Gören wollte irgendwas von ihm und er brachte tatsächlich die Geduld auf, auf jedes einzeln nacheinander einzugehen, ohne sofort einen Kollaps zu bekommen.

Ich hätte die Nervenbündel sicherlich schon zusammengeschissen und sie mit meinem Verhalten in eine Ecke vergrault, die sie, verängstig durch mich nicht mehr verlassen würden, bis ihre Eltern sie abholen kämen.

Vielleicht sollte ich wirklich wieder an den Pool verschwinden, damit alle lebend wieder diesen Raum verlassen würden.

„Hi, ich bin Nicki."

Ich löste meinen Blick von Leo und sah in das Gesicht der Rothaarigen, dessen Miene sich nicht das kleinste bisschen verändert hatte.

„Ich hätte eher auf Sunny getippt", murmelte ich.

„Wie bitte?" Grinsebacke sah mich verwirrt an.

Ich verdrehte meine Augen. „Nichts. Ich bin Tessa."

„Schön dich kennenzulernen."

„Hm." Nicht so. Trotzdem brachte ich ein winziges Lächeln zu Stande.

„Was gibt uns denn die Ehre, dass du heute hier bist?" Ich fragte mich, ob das Mädel meine verschollene Schwester war. Sie redete genauso spießig, wie meine Mutter.

„Ach, ich dachte, ich könne mal bei dem super-duper Abenteuer dabei sagen", meinte ich und nickte zu Leo, der immer noch von den Kindern bedrängt wurde.

Grinsebacke fing nun an, laut und schallend zu lachen, als ob mein Satz so unglaublich witzig gewesen wäre. Meine Güte, sie war anstrengend! Schon jetzt war ich genervter von ihr als von den Kindern und das grenzte an ein Wunder.

Ohne ein weiteres Wort stand ich auf und hastete förmlich zu Leo, damit es später nicht so aussah, als ob ich der Grund für ihren plötzlichen Tod wäre. Todesursache Ersticken, erklärte sich wohl schon von alleine.

„Oh, starker Ritter, rettet mich!"

Leo drehte seinen Kopf zu mir uns sah mich an, als ob ich Geisteskrank wäre.

„Was?", grummelte ich unbeeindruckt. „Du hast von den Abenteuern angefangen."

„Ah", begriff er und räusperte sich. „Was fürchtet ihr denn, meine holde Prinzessin?"

„Die grauenhafte Hexe." Ich legte meine Hand auf mein Herz und setzte einen ängstlichen Blick auf.

„Die grauenhafte Hexe sagt ihr?"

„Ja." Unterstützend zu meine kurz bevorstehenden Ohnmacht fächerte ich mir mit der Hand Luft zu. „Sie hat es auf mich abgesehen!"

Leo runzelte die Stirn. „Ich verstehe nicht ganz..."

„Oh, ihr seid so ein dummer Ritter, Leonard", meinte ich Augenverdrehend. „Die rothaarige Hexe aus dem tiefen, dunklen Wald."

Sein Blick wanderte zu Grinsebacke, die immer noch lachte, als hätte sie nie wieder die Gelegenheit dazu. „Ah, diese Hexe meint ihr."

„Ja. Ich fürchte, die ist auf Drogen!"

Leo lachte nervös. „Drogen... Lustig... Nein, sicherlich nicht." Er sah mich warnend an und zischte, für alle Kinder und mich hörbar: „So ein Unsinn!"

Oh Mist, das war wohl doch keine so gute Idee, von Drogen anzufangen, wenn eine Herde unwissender und unglaublich neugieriger Kinder um uns herum stand.

„Was sind Drogen?", kam auch schon prompt die erste Frage, unterstützt von dem Nicken anderer Kinder, die die Frage anscheinend auch beantwortet haben wollten.

„Das, meine lieben Kinder, ist äh... der Name ihres Hexenbesens. Drogen. Ja, genau, so heißt er."

Ich verkniff mir mein Lachen, als Leo versucht, den Kindern eine Lügengeschichte aufzutischen, aber erstaunlicherweise gaben sie sich damit zufrieden.

„Das ist aber ein komischer Name", stellten sie fest.

„Oh ja, das ist er", stimmte ich zu und sah Leo grinsend und mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Aber ihr solltet euch nie, niemals mit ihm anlegen, versprochen?"

Die Kinder machten große Augen, als ich vor dem bösen Hexenbesen warnte und nickten brav, bevor Leo geschickt die Gelegenheit nutzte, um das Thema zu wechseln.

„Worauf haben meine großen Abenteurer denn heute Lust?"

Sofort brachen alle in Gebrabbel aus und schlugen sämtliche Sachen vor, die man jedoch nicht verstehen konnte, da alle wild durcheinander riefen.

„Gestern hatten wir uns drauf geeinigt, dass wir rausgehen und mit den Bodypainting Farben spielen." Ich schreckte zurück, als Grinsebacke auf einmal neben mir auftauchte. Ich hätte echt gedacht, sie wäre an ihrem Lachanfall verreckt.

„Aah, die Hexe", brüllte auf einmal ein Kind und alle anderen Kinder schrien mit und sahen sie mit weit aufgerissenen Augen verängstig an.

„Die Hexe?", fragte sie verwirrt.

Leo und ich winkten schnell ab und er wendete sich wieder den Kindern zu, bevor Grinsebacke weitere Fragen stellen konnte. „Was haltet ihr davon, wenn wir heute rausgehen und ihr euch selber anmalen könnt?", schlug er vor.

Sofort herrschte Begeisterung bei den meisten der Kinder und sie mussten regelrecht davon abgehalten werden, nicht auf eigene Faust nach draußen zu stürmen und irgendwo auf dem großen Gelände verloren zu gehen.

Ich wollte nicht wissen, was gleich los sein würde, wenn sie ihr Ziel erreicht hatten und es sie nur wenige Minuten kosten würde, herauszufinden, dass sie sich super mit der Farbe bekriegen konnten.

Continue Reading

You'll Also Like

410K 12.4K 69
Wie reagierst du, wenn du in eine neue Stadt ziehst und dein Nachbar plötzlich der Junge ist, dem du vor fast 2 Jahren deine Liebe gestanden hast? Wi...
Blake By HaseLaura1

Teen Fiction

38.9K 1.4K 54
Er der Sohn eines Mafia Bosses Sie ein ganz normales Mädchen. Bis an den Tag wo ihr Vater tot aufgefunden wird und seid dem nach dem Mörder gesucht...
1.2M 20.7K 33
Wer hätte gedacht, dass ein einfacher Kuss bei Wahrheit oder Pflicht Vanessas Leben komplett auf den Kopf stellen würde? Adrien ist heiß, kann wahnsi...
155K 5.7K 97
Sie ist ein schüchternes liebes Mädchen. Eine der besten Schülerinnen der gesamten Schule. Er ist das genaue Gegenteil, er ist ein Draufgänger, ein...