Alive - Wie er mir half zu le...

By DancingPalabras

1.4M 55.9K 6.7K

Natalia erlebt einen sehr schweren Start ins Leben und hat so nie die Chance, ein richtiges Mädchen zu sein... More

Kleine Anmerkung zu Beginn
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
Getagt -> kein Kapitel!
26. Kapitel
27. Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
31. Kapitel
32. Kapitel
33. Kapitel
34. Kapitel
35. Kapitel
36. Kapitel
37. Kapitel
38. Kapitel
39. Kapitel
40. Kapitel
41. Kapitel
42. Kapitel
43. Kapitel
44. Kapitel
45. Kapitel
46. Kapitel
47. Kapitel
48. Kapitel
49. Kapitel
50. Kapitel
51. Kapitel
52. Kapitel
53. Kapitel
54. Kapitel
Kleines Gedankenexperiment
55. Kapitel
56. Kapitel (Ethans Sicht!)
57. Kapitel
58. Kapitel
59. Kapitel
60. Kapitel
61. Kapitel
63. Kapitel
64. Kapitel
Epilog
Danke!
Der Badboy, der mich am Leben hielt
Neuer Titel!

62. Kapitel

18.2K 894 186
By DancingPalabras

Ich rannte durch die ganze Klinik zum Hinterausgang.
Plötzlich rannte ich gegen jemand, der sofort nach hinten fiel. Als ich die kleine Abygail erkannte, warf ich mich auf die Knie und half ihr wieder hoch.
„Nati, was ist denn los?", fragte sie geschockt und mit zitternder Stimme.
Es kam nicht oft vor, dass irgendetwas so Schlimmes passierte, dass man gleich so aufgelöst durch die Klinik rannte.
Wir totkranken Kinder sind eben abgehärtet.
„Es ist vorbei, Aby." Ich schüttelte den Kopf und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
Auch in Abygails Augen bildeten sich Tränen und sie schlang ihre kleinen Ärmchen um mich. Augenblicklich musste ich an Rylie denken.
Wie würde sie reagieren, wenn sie erst erfuhr, was passiert war?

Wieder schüttelte ich den Kopf.
Nein, einen Rückzieher würde ich jetzt nicht mehr machen. Meine Familie hatte genug gelitten für ein ganzes Jahrtausend!
Vorsichtig drückte ich Aby an den Schultern zurück, worauf sie hysterisch begann zu schluchzen. „Nein! Nati, bitte tus nicht!"
Ich konnte der Kleinen nicht mehr in die Augen sehen.
Ich wandte mich von ihr ab und wollte weiter laufen.
„Wenn du nicht mehr da bist, was haben wir dann noch für Gründe zu bleiben? DU warst immer unser grösster Hoffnungsschimmer. DU hast es geschafft auf eine normale Schule zu gehen. DU warst immer die, die uns aufgebaut hat und uns gesagt hat, dass wir stark sein sollen!" Ich drehte mich zu ihr zurück, doch als ich hörte, wie die Jungs nach mir riefen, überkam mich die Panik. Ich musste hier weg.
„Diese Natalia gibt es nicht mehr", meinte ich kalt und rannte weiter zum Hinterausgang.
Die Rufe der Jungs hallten noch immer durch die Gänge und das Letzte, was ich hörte, bevor ich Emily's verliess, war Abygail. Sie schrie verzweifelt:„Sie geht zur Brücke!"

Ich musste eine Menge Schmerzen ignorieren, während ich lief, doch absolut nichts würde mich davon abhalten, meiner Familie ein sorgenloses Leben zu verschaffen.
Ohne mich umzuschauen, rannte ich über Strassen und brachte somit viele Auto mit quietschenden Reifen und vor allem hupend zum Stehen. Doch es war mir egal. Alles war mir egal.
Meinetwegen musste meine Familie viel zu oft leiden.
Dem sollte jetzt ein Ende gesetzt werden!
Ich würde es keinen weiteren Tag mehr ertragen, in ihre traurigen Augen zu sehen und dabei zu wissen, dass es meine Schuld war.
Dass alles meine Schuld war.
Warum hatten meine Eltern mich nicht zur Adoption freigegeben, als sie erfuhren, wie krank ich war?
Sie hätten so sich so eine Menge Sorgen und Leid ersparen können.

Ich rannte und rannte. Dabei stiess ich eine Menge Leute um, einige Radfahrer mussten ausweichen und eine Mutter musste noch in der letzten Sekunde ihr Kind aus dem Weg reissen.
Ich hörte wie sie alle über mich fluchten.
Sie sollten einfach alle die Klappe halten!
Wussten sie, wie es mir ging? Wussten sie, was ich durchmachen musste?
Nein!

Ich rannte weiter, meine Lunge stand kurz vor dem Explodieren. Doch es war mir egal.
Erst als ich vor der Brücke stand, blieb ich stehen. Hier liefen nur sehr wenige Leute durch. Die Brücke war nicht gerade das beliebteste Ziel für einen Spaziergang.
Zu viele Leute hatten hier ihrem Leben ein Ende gesetzt.
Ich konnte sie nie verstehen. Ich konnte nicht verstehen, weshalb man sich das Leben nehmen wollte, wo es doch ein Geschenk Gottes war.
Jetzt verstand ich es.
Jeden Einzelnen, der von dieser Brücke sprang, verstand ich. Es gab ganz einfach eine Grenze und sobald diese überschritten wurde, war der ganze seelische wie auch körperliche Schmerz nicht mehr auszuhalten.

Sollten sie mir doch Vorwürfe machen, wie all den anderen vor mir auch!
Mir war es egal, denn ich würde zu dieser Zeit erlöst und vor allem gesund sein.
Wie es sich wohl anfühlte zu sterben?

Mit zitternden aber entschlossenen Schritten lief ich auf die Selbstmordbrücke, wie die Bewohner sie hier benannt hatten.
Niemals hätte ich gedacht, selbst einmal hier oben zu stehen.
Ich sah nach unten.
Mehrere Gleise erstreckten sich unterhalb des Bogens. Sie führten aufs Land hinaus.
Ich schaute zum Horizont, wo der Himmel die Erde küsste.
Dann drehte ich mich um. Die Gleise umgaben den Stadtrand wie ein schützender Zaun.
Wann wohl der nächste Zug kommen würde?

Ich kletterte über das Geländer.
Brauchte ich einen Zug, um hundertprozentig sicher zu sein, dass es funktionierte? Vielleicht hatte Gott ja Mitleid und würde mich sofort zu sich holen und den Teil mit den ganzen Schmerzen gleich auslassen.

„Nati!"
Ich schaute in die Richtung, aus der ich gekommen war.
Meine Brüder und die anderen vier Jungs kamen auf mich zu gerannt. Was taten sie nur? Wieso sahen sie nicht ein, dass ich sie erlösen wollte? Sie waren genauso wie ich in diesem ewigen Teufelskreis gefangen.
„Bleibt stehen!", kreischte ich hysterisch.
Sofort hielten sie an.
Flehend schauten sie zu mir.
„Bitte, Nati! Tus nicht! Egal wie schlimm es wirken mag, wir finden eine bessere Lösung als das!" Mason schluchzte. Unübersehbare Angst spiegelte sich in seinen Augen.
„Nein!
Es wird wieder alles von vorne beginnen wie vor drei Jahren! Ich werde einen Rückfall haben. Ihr werdet euch Sorgen machen, euch streiten und wieder irgendeinen Mist mit Drogen oder was weiss ich anstellen.
Ich werde wieder eure Trauer und Verzeiflung ertragen müssen, und das in dem Wissen, dass ich allein daran Schuld bin!
Nur wenn ich jetzt springe, kann ich dem ein Ende setzen!", versuchte ich mich verzweifelt zu erklären und bemerkte dabei nicht, wie sich Ethan aus meinem Sichtfeld schlich.

„Natalia! Du wirst unserem Leid kein Ende bereiten, wenn du dich selbst umbringst! Du wirst es verschlimmern, denn wir lieben dich doch! Weisst du wie vielen du so wehtun wirst?" Aiden kam mit langsamen Schritten auf mich zu.
„Aiden, stopp!", mahnte ich ihn kalt und fuhr fort:„Ich habe nicht viele Freunde. Es werden nicht viele leiden. Ausserdem wird euch die Zeit helfen mit dem Schmerz klarzukommen." Wieder versperrten mir Tränen die Sicht.
„Das ist ein absoluter Schwachsinn! Dieser Schmerz würde uns niemals loslassen!", mischte sich Dylan nun auch ein. Wie immer in einem vorwurfsvollen Tonfall.
„Nati. Bitte beruhige dich. Du bist jetzt nur völlig fertig und durcheinander wegen der Nachricht.
Lass uns in Ruhe über alles reden", flehte auch noch Meik, doch niemand der Jungs versuchte mehr sich mir zu nähern. 
Aiden schien einen Punkt direkt hinter mir zu betrachten, doch es war mir egal, denn etwas anderes erhaschte meine Aufmerksamkeit: Der Zug, der direkt auf uns zu donnerte.
Auch die Jungs schienen ihn bemerkt zu haben, denn ich konnte sehen, wie sich die blanke Panik in ihre Gesichter schlich.

„Nati!", rief Mason flehend, Tränen rannen ihm über die Wangen.
Sein Anblick brachte mich ebenfalls zum Weinen.
„Lebt wohl!", schluchzte ich, dann liess ich das Geländer los und sprang.

Ich hörte meine Brüder meinen Namen schreien.
Die Augen geschlossen, wartete ich bloss noch auf den Zusammenprall mit dem Zug, bis ich einen heftigen Ruck an meiner Schulter spürte und mit dem Rücken gegen den Zug knallte.
Die Schmerzen liessen schwarze Punkte vor meinen Augen tanzen und für einen Moment fühlte ich mich, als würde ich über einen Abgrund baumeln.

War das der Tod?
Weshalb explodierten dann so viele Schmerzen in meiner Schulter und in meinem Rücken?

Ich realisierte erst einen Augenblick später, dass ich überhaupt nicht tot war. Ich öffnete die Augen und sah gerade noch, wie der Zug ruhig in Richtung Horizont weiterfuhr, als wäre überhaupt nichts gewesen.

Ich blickte verwirrt nach oben und entdeckte genau das Gesicht, das meine Sicht um 180 Grad drehte. Das Gesicht, das mich klar sehen liess und das mich dazu brachte zu erkennen, was für einen gewaltigen Fehler ich fast begonnen hatte.

Ethans Gesicht war vor Anstrengung wie versteinert, doch trotzdem fand ich, war es das schönste Gesicht, das ich jemals gesehen hatte.
Er hielt verzweifelt meine Hand fest, die bereits drohte abzurutschen.
„Nati!", brachte er unter der ganzen Anstrenung hervor. „Gib mir deine andere Hand!"
Wie in Trance streckte ich ihm meinen freien Arm entgegen. Er ergriff ihn und zog mich nach oben und dann zurück übers Geländer.
Meine Brüder schienen genauso unter Schock zu stehen wie ich auch, denn sie machten keine Anstalten sich zu bewegen.

Ethan sank mit mir zu Boden und drückte mich fest an seine muskulöse Brust. Ich spürte, wie er am ganzen Körper zitterte, als er mir zuraunte:„Bitte. Tu mir das niewieder an! Ich will nicht noch einmal jemanden verlieren, den ich liebe!"

Ich drückte ihn etwas zurück - die Schmerzen in meiner Schulter vollkommen ignorierend -, um ihm in die Augen schauen zu können.
Seine braunen Augen strahlten so viel Wärme und pure Entschlossenheit aus wie noch nie. Ausserdem konnte ich einen Funken sehen, der mich selbst jeden Kummer und jedes Leid vergessen liess - Liebe.
Die Liebe, die er zu mir empfand.
Der Badboy vor mir war kaum noch zu erkennen.
Er liebte mich!

Ich legte ihm eine Hand an die Wange und streichelte vorsichtig darüber.
Er liebte mich!
Tränen stiegen mir wieder in die Augen, doch dieses Mal waren es Tränen vor Glück und ... Erleichterung.
Ich hoffte von ganzem Herzen, dass Ethan in meinen Augen genau das sehen konnte, was ich fühlte: Dank, Erleichterung, Glück und vor allem meine Liebe zu ihm.

Ethan legte seine Hand an meinen Nacken und zog mich sachte zu sich, bis seine Lippen sanft über die meinen strichen.
In meinem Bauch explodierte das Feuerwerk des Jahrtausends!
Die Hand, dich ich gerade eben noch an Ethans Wange gelegt hatte, rutschte zu seinem Nacken und so zog ich mich noch näher an ihn heran.
Ich küsste Ethan stürmisch und voller Hingabe, was er auch sofort erwiderte.

Er liebte mich!

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Hallo ihr Süssen! ;)

Tut mir leid, dass ich es gestern nicht geschafft habe... :((

Aber jetzt ist das Kapitel ja da. :)))

Hoffe es hat euch gefallen. ^^

Eure CatGirl1313

Continue Reading

You'll Also Like

76.1K 3.2K 67
Niemals hätte Josephine Langford gedacht, dass sich das Leben innerhalb von Sekunden komplett verändern kann. Wie das Sprichwort „Zur falschen Zeit a...
345K 18.6K 61
,,Mir wurde das Leben schon einmal fast genommen. Wenn es ein zweites Mal passieren sollte, dann nicht ohne, dass ich vorher richtig gelebt habe." Ei...
872K 21.1K 33
„Du bist eifersüchtig", flüsterte er, bevor er den Abstand zwischen uns schloss und seine Lippen endlich auf meine legte. Ohne auch nur eine Sekunde...
1.5M 40.1K 90
"Ich will dich doch überhaupt nicht heiraten." flüsterte ich leise und sah in sein Gesicht, dass nur wenige Zentimeter entfernt von meinem war. "Und...