„Ich,...ich,...ich finde keinen Anker." stotterte ich hektisch und sah Liam hilflos und verzweifelt an.
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„Warte...", stoppte ich Liam, der mir etwas sagen wollte „A...als ich gestern einen Anfall hatte,... habe ich mich schon ein wenig beruhigt, als Stiles dich erwähnt hat. Du...", ich dachte nochmal gut nach, bevor ich mir 100 Prozentig sicher war: „Du bist mein Anker."
Liam war überrascht. Natürlich, aber er musste sich schnell wieder fangen.
„Wir haben nicht so viel Zeit, das zu überprüfen, also machen wir es kurz. Denk an mich und sag dann den Spruch, der uns beide beruhigt." Liam sah mich gespannt an. Ich beeilte mich, ich hatte das Gefühl, als hätten wir nicht mehr viel Zeit. Ich schloss meine Augen und stellte mir Liam vor...
Doch dann schlich sich eine andere Erinnerung in meinen Kopf, und zwar die, wo ich vor ein paar Jahren, bevor mein Dad gestorben war, mit ihm Zelten war. Damals war ich noch vollkommen normal, ein normaler Mensch.
Nun Stellte ich mir vor wie dieses Ich, zurückkehrte und wie ich menschlicher wurde. Wie alles Übernatürliche verschwand, meine leuchtenden Augen, meine Krallen. So konnte ich Liam nicht mehr verletzten. Ich dachte immer wieder daran:
~Mein menschliches Ich, kann den Menschen, den ich liebe nicht verletzen~
„Die Sonne, der Mond, die Wahrheit." Flüsterte ich total entspannt und atmete tief ein und aus. Ich dachte daran wie ich Liam, das erste Mal gesehen hatte, sein hübsches Gesicht, so Schmerz verzerrt. Das wollte ich ihm nicht antun.
~Mein menschliches Ich, kann den Menschen, den ich liebe nicht verletzen~
Dann sagte ich den Spruch wieder. Und wieder. Ich spürte wie die Kontrolle wieder zu mir zurück kam. Das ich niemanden mehr schaden konnte. Ich machte die Augen auf.
„Die Sonne, der Mond, die Wahrheit." Sagte ich wieder und sah wie meine Nägel wieder die normale Form und Größe bekamen.
~Mein menschliches Ich, kann den Menschen, den ich liebe nicht verletzen,~
dachte ich ein letztes Mal, bevor alles wieder dunkel war. Ich wusste, meine Augen hatten aufgehört zu leuchten. Ich sah wieder so wie vorher. Ich sah in die Richtung, in der Liam vorher gestanden hatte. Ich erblickte kurz zwei Gold-Gelbe Augen aufleuchten und dann spürte ich zwei Hände, die mich an den Schultern packten und mich weiter weg schoben.
Liam stellte sich mit dem Rücken an eine der Umkleide- Gitter. Jedenfalls dachte ich, dass es so etwas war. Dann spürte ich wie er seine Arme um mich schlang und an sich zog. Wir atmeten leise. Ich konnte hören wie die Tür aufstieß und wurde von einer Lichtflut geblendet.
„Liam, Jane, kommt raus, wir sind's nur", Hörte ich Lydia sagen. Ihre Stimme, wie das Leuten, kleiner schriller Glocken.
„Ich denke das haben sie befürchtet." Murmelte Malia, darauf hin sah mich Liam fragend an. Ich nickte und wir kamen aus unserem Versteck. Alle waren da. Theo auch. Ich merkte wie sich meine Wangen nach unten zogen. Ich würde gleich in Tränen ausbrechen. Ich hatte sie so zusammen gemeckert.
„Hey, alles ist gut", Flüsterte Theo, kam näher an mich heran und zog mich einfach in eine Umarmung wobei er mir über den Rücken streichelte, „Wir wissen, dass das nicht du warst,...jedenfalls nicht richtig...Es war der Mond der aus dir gesprochen hat. Hey, hör auf zu weinen. Es ist okay. Wir sind wirklich nicht sauer." Er ließ mich los, bis Theo es erwähnt hatte, hatte ich gar nicht bemerkt, dass ich weinte. Liam zog mich an der Hand weiter von dem Rudel weg. Oder sollte ich besser sagen, weiter von Theo weg.
Ich verschränkte meine Hand mit seiner, was mir wieder die Kraft gab weiter zu sprechen.
Mein Anker, dachte ich nur.
Und tatsächlich, es klappte, ich hörte sofort auf zu weinen und mein Herz schlug nicht mehr so übertrieben schnell.
„Trotzdem, muss ich mich bei euch entschuldigen. Bei euch allen." Ich sah zu Liam. Mir fiel erst jetzt auf, dass er mich getröstet hatte, obwohl ich ihn so angemeckert hatte, ich hatte das als selbstverständlich angesehen, aber so war es nicht gewesen. Nach diesem Streit, wenn man es überhaupt so nennen konnte, war Liams Unterstützung alles andere als selbstverständlich gewesen. Es war etwas, was nur jemand tat, der einem echt gern hatte. Und alles verzog, egal was man tat, oder tun würde, unbewusst lächelte ich bei diesem Gedanken, „ Bei dir Theo, und bei dir Liam, muss ich das aber am meisten. Theo, ich weiß jetzt, dass es nur ein Scherz war, mehr nicht, und es tut mir leid, ich hab überreagiert und mich aufgeführt wie so ne Drama Queen...Und Liam, Oh mein Gott, wie ich dich angeschnauzt hab, tut mir so so so so so Leid. Du wolltest mir nur helfen. Und als du nach alle dem, trotzdem zu mir raus kamst...", entschuldigte ich mich, doch Mr. Neunmalklug auch bekannt als Neuzugang des Rudels, quatschte mir dazwischen:
„Hast du das als selbstverständlich angesehen, obwohl es das nicht war." Beendete er überraschender Weise meinen Satz richtig.
„Ja, ihr habt schon gesagt, dass ihr mir verzeiht, außerdem wärt ihr sonst nicht alle hier. Aber verzeihst du mir auch Liam?", fragte ich klein laut. Ganz so unnötig und dumm kam mir die Frage nicht vor, bis ich mich an unseren Kuss vor ca. einer Stunde erinnerte. Jedenfalls an den, den Liam mir nicht gegeben hatte, um mich abzulenken.
„Natürlich." Ich liebte dieses Geräusch, was seine Stimme machte, wenn er belustigt war und gleichzeitig ernst sein wollte. Ich lächelte und drehte mich wieder voll und ganz zu dem Rudel, als Kira anfing zu reden.
„Ich denke, wir sollten unser Sportzeug holen, der Sportunterricht beginnt gleich. Oh man, ich habe keine Lust auf den Waldlauf, immer diese ganzen lahmen Enten, auf die wir warten müssen." Scott, Malia, Kira und Liam sahen Stiles an.
„Ach kommt. Als ob ich der einzige langsame wäre. Hallo? Ich bin nicht so ein übernatürliches Wesen, mit sonder Ausstattung, das so leicht cheaten kann wie ihr! Schaut mich nicht so an! Als ob Lydia schnell wäre..." Lenkte Stiles ab.
Lydia riss den Mund empört auf:
„Ich bin auch kleiner und schwächer wie du Stiles, also kein guter Vergleich." Beleidigt rollte Stiles die Augen.
„Ich bin auch nicht gut im Laufen, liegt wohl in der Familie." Wand ich ein.
Liam war der Erste, der die Augenbrauen hochriss. Gefolgt von den anderen.
„Was ist denn?" fragte ich leicht genervt. Ich hatte keine Ahnung, warum sie mich so ansahen. Das Rudel sah sich kurz an.
Auf einmal wanderten alle Blicke auffordernd auf Stiles.
Er schüttelte den Kopf.
Nochmal sahen alle ihn so an.
Er schüttelte erneut den Kopf und tat so als würde er die Blicke nicht bemerken.
Unschuldig wie ein Lamm starrte er an die Decke.
Mit noch eindringlicheren Blicken der anderen, wurde er jetzt gelöchert.
„OH MEIN GOTT...IST JA GUT...aber warum ich????" wollte er noch zuvor wissen.
„Du bist der einzige der das sagen darf, wenn Lydia, Kira, oder Malia es sagen würden, käme es wie ein Konkurrenz-Kampf rüber, wenn Scott oder Theo es sagen würden, nun ja, käme es du weißt schon rüber, und wenn ich es sagen würde, würde sie es nicht glauben, also...Mach schon", Forderte Liam auf.
Stiles nickte atmete kurz ein und fing dann so an: „Nun...du bist groß,...schlank,...gut gebaut,...hast kurz gesagt eine super Figur, quasi gemacht fürs rennen...", Ich errötete.
Liam hatte recht gehabt. Hätte er es mir gesagt, hätte ich gedacht, er sagt es mir nur, weil er mich gern hatte, und hätte Scott oder Theo es gesagt, käme es...eben körperfixiert rüber. Als würden sie nur aufs Äußere achten.
Und bei uns Mädchen, hätte es eine von ihnen gesagt, käme es gleich so rüber, als fänden sie sich selbst nicht schlank oder so was. Sie hatten recht, es durfte mir nur Stiles sagen. Denn er war mein Cousin und in allen Punkten enthalten, da er mich zwar auch mochte, aber nicht so wie Liam es tat, nicht auf die selbe Art....
Hoffte ich jedenfalls!
„Ouh, ich verstehe...Trotzdem war ich ne gut im rennen", Widerlegte ich. Da meldete sich Kira zu Wort: „Du bist doch eine Kitsune und ein Werwolf, was beides Wesen sind, die unglaublich schnell rennen können, vielleicht kannst du es ja jetzt auch."
Ich dachte kurz darüber nach.
„Muss aber nicht sein. Sie hat uns doch erzählt, sie hätte als erstes besser gehört, und das lange Zeit, bevor sie besser sehen konnte, vielleicht ist das mit den anderen sinnen auch so, wie z.B. rennen und riechen. Das hat sich beides noch nicht verändert oder? Alles noch so wie früher?" fragte Scott. Ich nickte.
„Es ist bloß eine Frage der Zeit, wann es so sein wird", Meinte Kira aufmunternd.
Es ist bloß eine Frage der Zeit...
...wann es so sein wird, dachte ich
...Bloß eine Frage der Zeit, bis ich ein Monster werde...
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Hey meine kleinen Wölfe ;)
Hoffe es geht euch gut?
Dieses Kapitel hab ich extra heute noch für meinen Stummen bzw. Jetzt nicht mehr so Stummen Leser fertig gemacht und etwas verlängert :* hatte dafür grade ja viel Zeit, weil ich im Krankenhaus war.
Was haltet ihr von:
Bis ich ein Monster werde?
HEL
~Giu
Und VIELEN DANK für die 5 ½ K Reads *-*
Ihr seid der Hammer!!