Light me up.

By Lacy1987

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Es war das zwölfte Mal, dass ich mit meiner Pflegefamilie in eine andere Stadt gezogen bin. Der Arbeitsplatz... More

Kapitel 1.
Kapitel 2
Kapitel 3.
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6.
Kapitel 7.
Kapitel 8.
Kapitel 9.
Kapitel 10
Kapitel 11
AN
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15

Kapitel 16

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By Lacy1987

Kapitel 16

Clarkes pov.

Meine Gefühle fuhren Achterbahn. In den letzten Wochen entwickelte sich eine Spannung zwischen mir und Lexa, die sich kaum aushalten ließ. Ich wusste nicht, ob es echt war oder ob meine Einbildung mir mal wieder schlechte Streiche spielte. Ich hatte ein Talent, Dinge zu überinterpretieren um dann hinterher vollkommen am Boden zerstört zu sein. Raven sorgte dafür, dass mir das bei Lexa nicht passierte. Wenn ich ehrlich bin, wäre ihr das nicht gelungen. Ich hatte noch niemals dieses Gefühl der absoluten Verbundenheit bei einem Menschen. Wir waren uns zwar noch nie so nah wie an diesem Abend, aber das Gefühl, dass wir auf einer Welle gleiten war unglaublich. Ich genoss jede Sekunde, jede Berührung, jedes Lächeln, ich hatte das Gefühl, ich würde jede Sekunde aus einem viel zu schönen Traum erwachen.

Die Menge lichtete sich langsam, auch Raven und die anderen verabschiedeten sich von uns. „Wann musst du nach Hause?" Lexas Blick sah leer an mir vorbei. Ich griff nach ihrer Hand, doch sie erwiderte den Griff nicht. „Hey, ist alles okay?" Sie schüttelte immer noch schweigsam den Kopf und ließ sich langsam in den Sand sinken. „ich kann nicht zurück, Clarke." Ich setzte mich neben sie und umgriff ihre Schultern. „Wenn du möchtest, kannst du mit zu mir kommen. Sofa, Gästebett, mein Bett, kannst du dir aussuchen." Sie musste lächeln und legte anschließend ihren Kopf auf meine Schulter und sah aufs dunkle Meer hinaus.

Es tat gut in ihrer Gesellschaft zu schweigen. Es gibt nur wenige Menschen bei denen nichts sagen nicht unangenehm ist. Ich finde es ist eine ganz andere Möglichkeit einen Menschen und seine Gegenwart wertzuschätzen. Bei Lexa überkam mich fast das Gefühl, als wären wir in den Gedanken gemeinsam. Ich wollte so gern wissen, was passiert war, allerdings kannte ich sie inzwischen gut genug um zu wissen, dass sie von alleine reden würde und zwar erst dann, wenn ihr danach war.

Ich bemerkte den Alkohol in meinem Kopf und legte mich in den Sand. Lexa blieb sitzen. Ich strich ihr mit meiner Hand vorsichtig über den Rücken, woraufhin sie erschrocken zusammen zuckte. Vorsichtig zog ich sie am Arm zu mir, um sie schließlich fest im Arm halten zu können. Ich merkte wie sich ihre Anspannung langsam löste und sie verstand, dass ich sie hielt, so fest ich nur konnte. Ich inhalierte den Duft ihrer Haare und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. Es kam mir so vor, als wären wir uns schon ewig so nah. Bis zu unserem Abschluss waren nur noch wenig Zeit und ich wusste, dass unsere gemeinsame Zeit absehbar war. Ich hatte keine andere Wahl, ich musste das Studium so wählen. Ich wollte schon immer Ärztin werden und wo wäre es besser als in meiner geliebten Heimat? Mit meiner Mutter an meiner Seite, die mir eine der besten Dozentinnen sein würde? „Clarke? Meinst du, deine Mutter hätte was dagegen wenn ich für die letzten zwei Wochen bei euch wohnen würde? Ich bezahl natürlich auch Miete." Ich musste kurz lachen. „Spinnst du? Meine Mutter freut sich, wenn du ihr mal Pesto- Lexa kochst, aber bezahlen wirst du nichts!" Ich sah wie sie rot wurde. Die Situation war für uns beide ungewohnt. Keiner wusste so recht wie er sich zu verhalten hatte. Einerseits konnte ich kaum meine Hände bei mir behalten und wollte ihr gerne so nah wie möglich sein, andererseits merkte ich, dass sie noch nicht bereit war, für die volle Ladung Clarke. Wir lagen eine ganze Weile so im Sand, bis ich eine Gänsehaut auf Lexas Haut bemerkte. „Hey du frierst ja... Wieso sagst du denn nichts? Dann lass uns los..." Sie lächelte dankbar und stand auf. Sie streckte mir ihre Hände entgegen und half mir auf, unsere Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, ich spürte ihren Atem auf meinen Lippen und musste lächeln bei der Erinnerung, an die süßen Küsse während des Konzertes. Ich streichelte ihre Wange und gab ihr einen zaghaften Kuss auf den Mund. Sie griff zu meiner Hand an ihrer Wange und schmiegte ihren Kopf an diese. „Ich bin so froh, dass die Sterne uns zusammen gebracht haben Clarke." Ich erwiderte nur mit einem Lächeln und ging mit ihr an der Hand den Strand entlang. An der Bühne stand Costia und dirigierte die Bühnenbauer beim Abbau der Bühne und winkte, als sie uns sah. „Costia voll in ihrem Element." Sagte Lexa lachend, während sie zurück winkte.

Wir schwiegen den gesamten Weg zu unserem Haus und genossen die Stille der Nacht. Man hörte in der Ferne einen Hund bellen und einige Grillen lieferten sich energische Zirpduelle, mehr war allerdings nicht zu hören.

„Ist deine Mom zuhause?" Ich schüttelte den Kopf. „Nachtschicht... Wie fast jedes Wochenende." „Oh... Sie arbeitet wirklich viel oder?" Ich nickte und musste seufzen. „Ja, leider... Seit dem mein Dad... Also, seit dem mein Dad gestorben ist, habe ich das Gefühl, dass ich nicht mehr an sie heran komme. Sie ertrinkt ihren Kummer mit Arbeit und verliert sich dabei einfach selbst aus den Augen. Ich habe Hoffnung, dass es etwas besser wird, wenn sie mir bei meinem Studium helfen muss. Ehrlich gesagt sehe ich sie kaum noch." Ich sah Lexas bedrückten Blick und ahnte schon, mit welcher Frage ich konfrontiert werden würde. „Das mit deinem Dad... Tut mir leid Clarke... War er krank?" Ich nickte. „Krebs. Im Magen. Sie haben alles versucht, aber es hat nichts geholfen. Die Diagnose bekam er im Januar, gestorben ist er im Oktober. Das ganze ist nun 3 Jahre her, aber es tut immer noch weh." Ich musste schlucken. Eigentlich hatte ich mich inzwischen im Griff und musste nicht mehr bei jedem Gedanken an meinen Dad weinen, aber bei Lexa war es auch in dieser Situation wieder anders. Ich spürte wie ihre Hand fester drückte und mir ein Zeichen von Mitgefühl gab.

Als wir Zuhause ankamen, besorgte ich Handtücher und Schlafkleidung für Lexa. „Fühl dich einfach wie Zuhause, okay?" Sie nickte und lächelte verlegen, nahm die Sachen und verschwand im Bad. Ich kochte in der Zeit eine große Kanne Kräutertee und sah die Nachrichten von Raven und O auf meinem Handy.

„Was lange währt... Clarkey, treib es nicht zu wild heut Nacht! Möchte morgen alles wissen. Xo Rav" Ich musste lachen und antwortete kurz „Raven, ich bin kein Kerl sondern eine Lady, du Spinner! :-D"

„Ich wusste gar nicht, dass es dir doch so ernst ist. Ihr saht beide schwer verliebt aus. Vergiss aber nicht, dass sie bald weg ist. Ich möchte nicht, dass dir wieder das Herz zerbricht. Drück dich, O. xx" Octavia war leider gnadenlos ehrlich. Normalerweise war das eine Charaktereigenschaft, die ich an ihr sehr schätzte. In der Situation war es allerdings ein heftiges aufkommen, auf dem Boden der Tatsachen. Ich wollte nicht wahr haben, dass etwas zu ende sein konnte, bevor es überhaupt richtig angefangen hatte. „Daran denke ich jetzt noch nicht O. Hab dich lieb, schlaf gut!"

Ich nahm die Teekanne, ein paar Kekse und zwei Becher auf einem Tablett mit in mein Zimmer und stellte sie auf der Kommode ab. Ich hörte wie Lexa mit dem Duschen fertig war, sodass ich mich mit dem Herrichten des Gästebettes beeilte. „Eure Dusche ist so schön groß, das bin ich überhaupt nicht gewöhnt und musste mich überreden überhaupt aufzuhören." Stellte sie fest, während sie in meinen Schlafsachen und einem Handtuchturban auf dem Kopf in mein Zimmer kam. „Ich hab dir das Gästebett fertig gemacht, du kannst natürlich auch bei mir im Bett schlafen aber... Suchs dir einfach aus. Ich gehe jetzt auch erst mal Duschen. Auf der Kommode stehen Kekse und Tee, bediene dich bitte." Ich lächelte noch kurz und verschwand dann auch im Bad. Ich war ungewöhnlich nervös und bemerkte leider zu spät, dass ich wie ein Wasserfall geredet hatte. Als ich nach einer ausgiebigen Dusche wieder in mein Zimmer kam, war es verdächtig stillt. Lexa lag in meinem Bett, unter meiner Decke und schlief. Auf dem Nachttisch lag ein angebissener Keks und ein Becher mit Tee, immerhin hatte sie noch etwas davon genommen. Ich musste schmunzeln. Sie war wirklich süß, auch wenn sie sonst eher abgeklärt und erwachsen wirkte. Ich goss mir auch einen Becher Tee ein und setzte mich so leise ich konnte auf meine breite Fensterbank und beobachtete Lexa von dort. Sie schlief friedlich, ihre Gesichtszüge waren entspannt und ihr Atem ruhig. Nachdem ich meinen Tee ausgetrunken hatte, versuchte ich so leise wie möglich unter die Bettdecke zu schlüpfen und konnte es nicht vermeiden, dass unsere Beine sich berührten. Lexa öffnete kurz verschlafen die Augen, nuschelte irgendetwas unverständliches und kuschelte sich an mich. „Gute Nacht..." flüsterte ich und schloss meine Augen.

Lexas pov.

Ich hatte kurz überlegt in welchem Bett ich schlafen sollte, aber eigentlich war es klar, dass ich nicht allein schlafen wollte. Ich hatte noch nie in meinem Leben die Chance, mich im Schlaf nicht allein zu fühlen, also legte ich mich in Clarkes Bett. Als ich lag, bemerkte ich erst wie müde ich eigentlich war. Der Tag hatte mich geschafft und das, was in den nächsten Tagen noch auf mich zu kam, würde alles andere als einfach werden. Es dauerte nicht lang, da verlor ich mich auch schon in meinen Träumen. Ich wurde kurz wach, als Clarkes Beine meine berührten. Überraschenderweise brachte mich ihre Berührung nicht so aus der Fassung wie es normalerweise der Fall gewesen wäre. Ich war glücklich, dass sie endlich da war und kuschelte mich eng an sie und schlief fast augenblicklich wieder ein.

Am nächsten Morgen war die Seite auf der Clarke schlief leer. Einen kurzen Moment überkam mich die Panik, bis ich Stimmen von unten hörte. Es waren Clarke und Abby die ziemlich laut miteinander redeten. Ich stand leise aus dem Bett auf und stieß dabei ungeschickt meinen kleinen Zeh an der Bettkante. „Scheißdreck!" fluchte ich leise. Ich steckte meinen Kopf aus der Tür und versuchte dem Gespräch zu folgen.

„Ihre Eltern machen sich doch sorgen. Sie kann nicht einfach hier bleiben Clarke! Ich hab keinen Problem mit Schlafbesuch deiner Freundinnen, aber ich möchte, dass sie die Erlaubnis hat hier zu schlafen."

-fuck- kreiste es in meinem Kopf. Ich zog mich um, packte meine sieben Sachen und wollte gerade zur Tür raus als Clarke ins Zimmer kam. Überrascht sah sie mich an. „Lexa, du bist ja schon wach. Eigentlich wollte ich ein guter Gastgeber sein und dir gleich Frühstück ans Bett bringen..." Ich schluckte und überlegte kurz, ob ich ihr sagen sollte, dass ich das Gespräch gehört hatte. Jedenfalls den elementaren Teil davon. Ich konnte und wollte mit meinen ‚Eltern' nicht sprechen. Sie sollten nicht wissen wo ich mich aufhielt, ich wollte nicht, dass Clarke sich in Gefahr begab. „Clarke ich... Danke, dass ich hier schlafen durfte, aber ich denke, ich sollte vielleicht doch wieder zurück." Ich lächelte gezwungen, suchte mir meinen Weg an Clarke vorbei und ging die Treppe hinunter. „Hey Lexa." Sagte Abby freundlich, aber ich lächelte nur. Ich hätte vermutlich kein einziges Wort mehr rausbekommen ohne in Tränen auszubrechen. Das wollte ich nicht. Der Abend war so wunderschön, zu schön um wahr zu sein. Da war ich also nun wieder, zurück auf dem Boden der Realität. „Ich muss jetzt los, einen schönen Sonntag für euch!" ich drehte mich kurz zu Clarke, winkte emotionslos und ging hinaus.

Keine zwei Hausecken weiter konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten und heulte hemmungslos. Ich wusste nicht wohin, ich wusste nicht wieso und ich wusste auch nicht wie es weiter gehen sollte. Ich war nicht der Typ der so leicht aufgab, aber in diesem Moment wäre ich dem Tod am liebsten näher gewesen als es mir lieb war. Mein Handy vibrierte.

„Du hast das Gespräch gehört, richtig? Lexa. Komm zurück, du kannst hier bleiben, meine Mutter meinte es nicht so. Wir sollten nur deinen Eltern bescheid sagen wo genau du bist, damit sie sich keine Sorgen machen müssen... Bitte... :*"

Mit Tränen gefüllten Augen flüsterte ich ein „Ich kann nicht..." dem Bildschirm entgegen und ging, wohin mich meine Beine trugen.


AN

Meine lieben Leser, ich hoffe euch geht es gut und ihr habt das Finale von Season 3 gut verkraftet? Ich brauchte mal wieder einen Moment um alles sacken zu lassen. Ich werde die Sendepause nun nutzen und versuchen so regelmäßig es geht zu updaten. Danke für eure Treue, eure ganzen Votes und die vielen Kommentare, ich verspreche, ich werde ab sofort auch wieder antworten! Liebe Grüße an euch alle <3

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