The New Me

By DiamondKiki23

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Klappentext Das Leben spielt selten nach Regeln. Es passiert einfach. Jedem von uns, auch Lilly. Für sie läuf... More

Vorwort
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27. Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
31. Kapitel
32. Kapitel
33. Kapitel
34. Kapitel
35. Kapitel
36. Kapitel
37. Kapitel
38. Kapitel
39. Kapitel
40. Kapitel
41. Kapitel
42. Kapitel
43. Kapitel
44. Kapitel
45. Kapitel
46. Kapitel
47. Kapitel
48. Kapitel
49. Kapitel
50. Kapitel
51. Kapitel
52. Kapitel
53. Kapitel
54. Kapitel
55. Kapitel
56. Kapitel
57. Kapitel
58. Kapitel
59. Kapitel
60. Kapitel
61. Kapitel
62. Kapitel
63. Kapitel
64. Kapitel
65. Kapitel
66. Kapitel
67. Kapitel
68. Kapitel
69. Kapitel
70. Kapitel
71. Kapitel
72. Kapitel
73. Kapitel
74. Kapitel
75. Kapitel
76. Kapitel
77. Kapitel
78. Kapitel
79. Kapitel
80. Kapitel
81. Kapitel
82. Kapitel
83. Kapitel
84. Kapitel
Epilog
Playlist
My Brother's Keeper - The New Me Teil 2
Eine Reise mit, durch und zu The New Me

1. Kapitel

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By DiamondKiki23

1. Kapitel - Die äußere Erscheinung

Beschuldige niemanden der Wankelmütigkeit, weil er sich zu seinem Vorteil verändert hat.

- Marcus Tullius Cicero

Ich erinnere mich, dass ich nie so sein wollte, wie alle Anderen. Nein. Ich wollte einfach nur besonders sein. Jemand, den man hübsch findet, vielleicht sogar schön. Jemand mit langem, gesundem Haar. Jemand mit makellosem Gesicht. Jemand mit einer tollen Figur. Jemand, mit dem man gerne befreundet wäre.

Nach 18 Jahren hatte ich die meisten dieser Dinge. Meine Haare waren lang und gesund, ich hatte eine tolle Figur - klingt eingebildet, aber manchmal darf man sich loben - und ein ebenmäßiges Gesicht. Ich fand mich auch nicht hässlich. Eher durchschnittlich. Freunde hatte ich auch. Zwar nicht viele, aber dafür gute. Keine falschen, die einen nur benutzen und dann wegwerfen wie ein benutztes Taschentuch. Also alles in allem hatte ich mein Ziel erreicht. Der einzige Haken? Meinen Style mochte nicht jeder. Das lag wohl daran, dass ich da eher praktisch veranlagt war. Ich meine, warum sollte ich auf zehn Zentimeter hohen Absätzen herumlaufen, wenn ich bloß mal eben zum Bäcker ging? Und in der Schule hatten solche Schuhe ohnehin nichts verloren. Früher wurde ich dafür gemobbt und das nicht zu knapp. Doch in dem Jahr, in dem ich 20 wurde, hat sich alles verändert.

Als ich mit der High School fertig war, pausierte ich zusammen mit meiner Freundin ein Jahr lang die Schule und reiste mit ihr durchs Land. Anschließend schrieb ich mich an einem College ein, an dem ich auch angenommen wurde. In den Sommerferien veränderte sich dann etwas. Mein Bruder Leo hatte nach langer Zeit wieder Heimaturlaub und ich genoss jede Minute mit ihm. Er war fast zehn Jahre älter und einen halben Kopf größer als ich. Meine Mutter sagte immer, ich wäre ein wundervoller Nachzügler. Mein Vater sah das ähnlich. Für ihn war ich seine kleine Prinzessin, obwohl ich mittlerweile, genau wie er, 1,80 Meter groß war. Aber manche Dinge ändern sich nun mal nie. Wie die Tatsache, dass er beim Militär war, genau wie mein Bruder. Allerdings saß mein Dad die meiste Zeit am Schreibtisch, während sie Leo immer wieder in Kriegsgebiete schickten. Vermutlich war das der Grund, weshalb ich jede Sekunde, die mein Bruder da war, so sehr schätzte. Mir war sehr bewusst, dass er eines Tages vielleicht nicht mehr wiederkommen würde. Ein Tag, vor dem ich mich immer gefürchtet hatte. Mein Bruder war ein Teil von mir. Ich konnte mir nicht vorstellen, irgendwann ohne ihn zu sein. Nicht für den Rest meines Lebens.

In der letzten Ferienwoche verkündete mein Bruder, dass er mich einfach in seinen Koffer packen und mitnehmen würde. Ich lachte, um meine Rührung zu überspielen. Gefühle zu zeigen, war in unserer Familie nicht unbedingt üblich. Leo und ich waren die Ausnahme. Er hatte immer auf mich aufgepasst und war da gewesen, wenn ich ihn brauchte. Unseren Eltern schossen in diesem Moment tatsächlich auch ein paar Tränen in die Augen. Bevor es jedoch zu sentimental werden konnte, schnappte mich mein Bruder und fuhr mit mir ins Einkaufszentrum.

„Ich brauche noch neue Unterwäsche", erklärte er, als wir auf den Highway fuhren.

„Zu viel Info", meinte ich nur.

„Wie geht es eigentlich Drew", erkundigte ich mich irgendwann.

„Ganz gut. Er ist froh, endlich wieder bei Julia zu sein", berichtete Leo.

„Kann ich verstehen. Julia hat ihn auch vermisst. Ständig in der Angst zu leben, dass der Mensch, den man am meisten liebt, nicht wieder zu einem zurückkehrt, macht das Leben nicht gerade einfach", bemerkte ich und musste daran denken, wie furchtbar es für mich selbst war, wenn Leo im Ausland war und die ganze Zeit ums nackte Überleben kämpfte.

„Jetzt sind wir ja wieder da."

Er grinste, sah mich aber nicht an, weil er sich auf den Verkehr konzentrieren musste. Um diese Uhrzeit waren die Straßen die Hölle. Überall hörte man Hupen und sah rote Lichter aufleuchten, ob nun von quietschenden Bremsen oder roten Ampeln. In solchen Momenten war ich froh, dass ich nicht fahren musste. Nicht, dass ich nicht gerne Auto fuhr, aber mir fehlte die Geduld für Staus und Verkehrsbehinderungen.

Wir fuhren auf den großen Parkplatz vor dem Zentrum. Da Samstag war, fanden wir erst in der hintersten Reihe einen freien Platz.

„Mein Gott, als würde morgen die Welt untergehen", murmelte ich, als ich meinen Blick über die vielen Autos streifen ließ und geduldig wartete, bis Leo seine Parkscheibe eingestellt hatte.

Zusammen schlenderten wir durch die Einkaufspassagen. Vor einem Unterwäscheladen blieben wir schließlich stehen. Mein Bruder ging rein und besorgte, was er brauchte. Ich wartete draußen, da ich darauf verzichten konnte zu erfahren, was er unter seiner Jeans so trug, und sah mir die Auslagen der nächstgelegenen Schaufenster an. In einem entdeckte ich etwas, das mir gefiel: Eine dunkelblaue Röhrenjeans, ein Paar ungefähr 5 cm hohen High Heels, bei denen sich fünf breite, khakifarbene Riemchen über den Fuß zogen, ein schwarzes Oberteil, dessen Rücken nur mit Spitze bedeckt war und in der Hand der Schaufensterpuppe hing eine braune Lederjacke. Nachdenklich betrachtete ich das gesamte Werk. High Heels waren so gar nicht mein Fall, aber diese waren nicht allzu hoch. Ich stellte mir vor, wie ich wohl in dem Outfit aussehen würde. Als mein Blick jedoch auf mein Spiegelbild im Schaufenster fiel, schüttelte ich den Kopf. Das passte nicht zu mir. Ich trug alte, ausgelatschte Chucks, eine Bootcut-Jeans und ein türkisfarbenes Top, an dessen unterem Rand sich bereits ein Loch fand. Praktisch war es, mehr aber auch nicht.

„Hey, hier bist du", ertönte plötzlich Leos Stimme hinter mir.

Irgendwie fühlte ich mich ertappt und drehte mich schnell zu ihm um. Natürlich wusste Leo sofort, was los war. Er kannte mich manchmal einfach ein bisschen zu gut.

„Gefällt dir das?", fragte er neugierig und musterte seinerseits die Schaufensterpuppe.

Ja. „Nein. Hab's mir nur angesehen", log ich.

„Aha." Schmunzelnd sah mich mein Bruder an. Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen, war um einen neutralen Gesichtsausdruck bemüht, doch irgendwann musste ich selbst lächeln. Ich konnte einfach nichts dagegen tun. Für Leo war es ein Triumph und die Bestätigung seiner Vermutung.

„Komm, wir gehen mal rein", schlug er deshalb vor.

Ich öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber noch bevor ich Einwände erheben konnte, zog er mich schon mit sich durch die geöffneten Ladentüren. Sofort kam eine Verkäuferin auf uns zu. Sie war hübsch, aber einen Tick zu stark geschminkt. Ohne das ganze Make-up würde sie vermutlich schöner aussehen. Ihre blauen Augen strahlten einen regelrecht an. Zuviel Kajal und Lidschatten zerstörten das Bild jedoch.

„Kann ich Ihnen helfen?", flötete sie in Richtung meines gut aussehenden Bruders.

Ein dickes Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. Ich wusste genau, dass er sich nicht für sie interessieren würde. Dafür waren ihre Haare zu blond, ihre Lippen zu rot bemalt und ihre Stimme etwas zu nervig hoch.

„Ja. Meine Schwester würde gerne die Klamotten anprobieren, die die Schaufensterpuppe ganz links anhat", erklärte mein Bruder höflich, jedoch ohne auf den Flirtversuch einzugehen.

Entsetzt stach ich Leo den Ellbogen in die Rippen. Ihn interessierte das nicht. Vermutlich hatte er es kaum bemerkt, so muskelbepackt wie er war. Sein hartes Training brachte eben viele Vorteile mit sich.

Die Verkäuferin wuselte durch den Laden und suchte die Sachen zusammen. Nach meiner Kleidergröße fragte sie nicht. Als ich zum anprobieren in der Kabine stand, wusste ich auch warum sie nicht gefragt hatte: Sie hatte es mit geübtem Blick gesehen. Eine Fertigkeit, die eine gute Verkäuferin ausmachen sollte. Jedenfalls nahm ich das an. Als ich das Outfit anhatte, betrachtete ich mich im Spiegel. Alles passte wie angegossen. Der Stoff schmiegte sich an meinen Körper wie eine zweite Haut. Eine kleine Stimme in meinem Inneren flüsterte, dass ich toll aussah. Mein Verstand brachte die Stimme jedoch erbost zum Schweigen. Die Sachen passten, aber es sah völlig ungewohnt aus.

„Komm schon raus, Lil", forderte mein Bruder, der ungeduldig vor der Kabine stand und wartete.

Unruhig fuhr ich mir durch die langen Haare. Als ich es nicht länger vor mir herschieben konnte, trat ich zögernd aus der Kabine. Mein Bruder und sogar die Verkäuferin lächelten mich an. Beinahe einstimmig sagten sie: „Toll!"

Unschlüssig drehte ich mich zu dem großen, golden gerahmten Spiegel.

„Meinst du?", fragte ich in Leos Richtung und zog ein paar Haarsträhnen aus der Jacke heraus.

„Auf jeden Fall. Haben Sie noch mehr, was in die Richtung geht?", wandte sich Leo an die Verkäuferin.

Sein Wunsch war ihr Befehl und schon zog sie los.

„Leo, ich kann mir das weder alles leisten, noch ist das mein Stil. Ich mach mich doch zum kompletten Idioten, wenn ich so draußen rumlaufe", meinte ich zu meinem Bruder, kaum das die falsche Blondine außer Hörweite war.

Leo war das wohl egal. Er schob mich zurück in die Umkleidekabine und reichte mir weitere Klamotten zum Anprobieren.

„Mach dir mal ums Geld keine Gedanken. Ich mach das schon."

Schön, dass wenigstens einer von uns das Ganze so gelassen sah.

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