Alive - Wie er mir half zu le...

By DancingPalabras

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Natalia erlebt einen sehr schweren Start ins Leben und hat so nie die Chance, ein richtiges Mädchen zu sein... More

Kleine Anmerkung zu Beginn
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
Getagt -> kein Kapitel!
26. Kapitel
27. Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
31. Kapitel
32. Kapitel
33. Kapitel
34. Kapitel
35. Kapitel
36. Kapitel
37. Kapitel
38. Kapitel
40. Kapitel
41. Kapitel
42. Kapitel
43. Kapitel
44. Kapitel
45. Kapitel
46. Kapitel
47. Kapitel
48. Kapitel
49. Kapitel
50. Kapitel
51. Kapitel
52. Kapitel
53. Kapitel
54. Kapitel
Kleines Gedankenexperiment
55. Kapitel
56. Kapitel (Ethans Sicht!)
57. Kapitel
58. Kapitel
59. Kapitel
60. Kapitel
61. Kapitel
62. Kapitel
63. Kapitel
64. Kapitel
Epilog
Danke!
Der Badboy, der mich am Leben hielt
Neuer Titel!

39. Kapitel

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By DancingPalabras

Am nächsten Morgen verliessen wir schon früh unser Haus und machten uns auf den Weg zu Emily's Home. Auch wenn ich meinen Psychiater, meinen Arzt und einige der Kinder, die leider dort leben mussten, vermisste, graute es mir trotzdem davor, wieder dorthin zu gehen. Es kam mir vor, als wäre ich Jahre nicht mehr dort gewesen, doch war es gerade einmal ein Monat...

Da wir eine ellenlange Autofahrt vor uns hatten, beschloss ich noch etwas zu schlafen. Wenn ich schon nicht auf den Winterball konnte, so wollte ich wenigstens meinen Schlaf!

Ich erwachte, durch ein Schaukeln und als sich uns eine hohe aufgeregte Stimme näherte. „Was ist mit ihr? Hatte sie einen Rückfall? Ist sie bewusstlos? Ach was frage ich! Natürlich ist sie das! Ich werde sofort einen Arzt benachrichtigen!"
Kaum hatte die Dame ihren Redeschwall beendet, meldete sich Aidens Stimme, die von oben her kam:„Ganz ruhig, Mrs! Sie schläft bloss. Wir sind früh aus dem Haus und haben eine lange Autofahrt hinter uns. Ihr geht es gut."
Lagsam öffnete ich die Augen und fand mich in den Armen meines zweitältesten Bruders wieder.
„Guten Morgen, Prinzessin!", strahlte mich Aiden an, worauf ich einfach nur zurückstrahlen musste.
Die Empfangsdame liess sich erleichtert auf ihren Stuhl hinter dem Tresen nieder. „Na dann ist ja gut. Sie können in den Aufenthaltsraum gehen. Sie werden bereits erwartet, so wie mir das zu Ohren gekommen ist", zwinkerte sie mir zu und widmete sich wieder ihrem Bildschrim. Ich schaute meine Brüder fragend an, doch diese zuckten bloss, eben so verwirrt wie ich, mit den Schultern.
Meine Neugier stieg und ich raste schon fast auf den Aufenthaltsraum zu. Was Überraschungen anging, war ich nicht der geduldigste Mensch auf Erden.
Gespannt riss ich die Türen auf und was sich in dem Raum befand, rührte mich fast zu Tränen.
So ziemlich alle Patienten, was nicht mehr besonders viele waren, standen da und als sie mich erblickten, kamen sie so schnell, wie sie mit den Sauerstoffflaschen, Geräten, Krücken und Rollstühlen eben konnten, auf mich zu.
Die Kleinsten von ihnen schrien freudig:„Nati ist wieder da! Nati ist wieder da!"

Als sie mich dann noch alle in die Arme nahmen, da flossen die Tränen doch noch. Ich hatte total vergessen, dass ich hier ja auch Freunde hatte!
Das erinnerte mich ein weiteres Mal daran, dass ich mit meiner Krankheit viel offener umgehen musste. Alle diese Kinder teilten ein ähnliches Schicksal: Sie alle waren Krank und hatten keine Hoffnung auf eine vollständige Heilung. Die jüngsten waren erst sechs oder sieben Jahre alt und die ältesten... maximal siebzehn.
Bei meinem letzten Besuch musste ich erfahren, dass die Klinik vier Patienten verloren hatte.
Dass war der grösste Punkt, der uns alle zusammen schweisste: Der Tod.
Jedes Mal, wenn hier jemand starb, schweisste uns das bloss noch mehr zusammen.
Eigentlich betraf mich das bis vor einen Monat noch gar nicht wirklich. Ich war bisher immer diejenige, die zurückgezogen in ihrem Zimmer oder draussen gelernt oder sonst etwas in dieser Art getan hatte. Mein Ziel war es damals keine Freundschaften zu knüpfen. Ich wollte niemanden verletzten, falls ich sterben sollte und ich wollte auch selbst nicht verletzt werden, wenn das Umgekehrte eintreffen sollte. Doch unter den vier Kindern, die erste gerade gestorben waren, war Deborah. Debbie war in meinem Alter und nie wirklich eine richtige Freundin für mich  gewesen. Ab und zu hörte sie mir beim Gitarre spielen zu oder lernte neben mir. Manchmal hatten wir auch über irgendetwas meist Unwichtiges gesprochen. Auch wenn ich nicht einmal ihren Nachnamen oder sonst etwas über sie wusste, kam sie einer Freundin sehr nahe.
Als ich letzten Monat erfahren hatte, dass sie nicht mehr da war, dass sie mir niewieder von einem ihrer Bücher erzählen konnte, das sie gerade las, bekam mein Herz einen kleinen Spalt. Sie hatte Leukämie, wie ich erfuhr. Ihr war genau wie mir nicht bestimmt gewesen lange zu leben.
Ab diesem Tag passiert aber etwas ganz Entscheidendes: Endlich nahm ich die anderen Kinder wahr, die gleich waren wie ich. Da ich nicht wusste wohin mit meinen Gefühlen setzte ich mich mit einer Gitarre in den Aufenthaltsraum und begann zu spielen und meinen Kummer wegzusingen. Die andernen hörten mir zu und beteten für einander. Von da an gehörte ich dazu.
Eigentlich war es traurig, dass ich erst da bemerkte, dass ich nicht alleine war mit einem höllischen Leben. Ich war es nie gewesen. War es möglich, dass ich Angst davor hatte Kontakte zu knüpfen, damit ich nicht verletzt wurde? Aus irgendeinem Grund musste ich an Ethan denken. Hatte er womöglich die selbe Angst?
„Nati? Was hast du? Tut dir etwas weh? Warum weinst du denn? Was ist los?", fragte mich die kleine Abygail unsicher, worauf ich lachen musste. „Nein, meine Süsse. Ich bin glücklich. Deshalb weine ich", lächelte ich und hob sie vorsichtig hoch, worauf sie mir die Tränen wegstrich und meinte:„Ich weine nicht, wenn ich glücklich bin. Da lache ich. Wenn mir die Therapie weh tut, weine ich. Und wenn wieder jemand stirbt." Ich sah ihr in ihre süssen Glubschäuglein und stellte traurig fest, dass sie für ihre sieben Jahre leider schon viel zu viel durchmachen musste. Sie litt bereits seit Jahren an Sekundärknochenkrebs. Das bedeutete, dass sich der Krebs in ihrer Lunge gebildet hat und sich dann bis zu ihren Knochen ausbreiten konnte...

„Natalia. Du kannst ins Begandlungszimmer kommen!", meinte John und hielt mir die Tür auf. Ich seufzte und stellte Abygail wieder auf den Boden.
Etwas unbehaglich folgte ich meinem Arzt in das Zimmer, worauf er seine üblichen Tests durchführte. Er nahm mir Blut ab, fragte mich über diese und jene Sache aus, überprüfte Gewicht und Grösse und sonst noch so einiges.
Als er mit allem fertig war, ging ich wieder zurück in den Aufenthaltsraum, wo sich die anderen immernoch befanden. Jetzt hiess es ganze vier Stunden lang warten, bis die Ergebnisse endlich da waren.

Ich redete mit den anderen und spielte mit den Kleinen Spiele, bis mir jemand eine Gitarre in die Hand drückte und fragte, ob ich etwas vorsingen konnte.
Natürlich fanden die anderen diese Idee grossartig und liessen nicht locker, bis ich schliesslich den Song anspielte, den ich geschrieben hatte, als ich zum ersten Mal in Phoenix zur Schule konnte.

Look at me
You may think you see who I really am
But you'll never know me
Every day
It's as if I play a part
Now I see
If I wear a mask
I can fool the world
But I cannot fool my heart

Who is that girl I see
Staring straight back at me?
When will my reflection show
Who I am inside?

I am now
In a world where I have to hide my heart
And what I believe in
But somehow
I will show the world
What's inside my heart
And be loved for who I am

Who is that girl I see
Staring straight back at me?
Why is my reflection someone I don't know?
Must I pretend that I'm
Someone else for all time?
When will my reflection show
Who I am inside?

There's a heart that must be free to fly
That burns with a need to know the reason why
Why must we all conceal
What we think
How we feel

Must there be a secret me
I'm forced to hide?
I won't pretend that I'm
Someone else
For all time
When will my reflection show
Who I am inside?

When will my reflection show
Who I am inside?

Kaum war der darauffolgende Applaus verklungen, erschien Mason an meiner Seite und meinte entschuldigend zu den anderen:„Tut mit leid, aber Nati muss sich nun fertigmachen, sonst ist sie nicht rechtzeitig bereit und das wollen wir ja nicht."
Verwirrt sah ich ihn an, worauf er nur geheimnisvoll zwinkerte.
Wofür sollte ich mich fertigmachen? Das Ergebnis von den Test war doch noch lange nicht da.
Sanft zog er mich in mein altes Zimmer, wo meine anderen vier Brüder auch schon auf mich warteten. Sie alle standen vor dem Krankenbett und grinsten mich an.
„Was habt ihr getan?", fragte ich misstrauisch.
Wie aufs Kommando machten sie einen Schritt zur Seite und gaben so den Blick aufs Bett frei. Was da drauf lag verschlug mir die Sprache.
Es war wunderschön!

Das Kleid war dunkelblau. Oben wurde es mit silbernen Steinchen besetzt, die weiter unten abnahmen, sodass es nur noch wenige waren. Für meinen Geschmack war es einfach nur ein Traum!

„Was stehst du denn da noch so rum? Du musst dich umziehen und schminken und die Haare machen und was weiss ich! Du sollst auf dem Ball perfekt aussehen", stresste Mason und drückte mir das wunderschöne Kleid in die Hand. „Aber wofür ist das denn?", fragte ich verwirrt. „Na für den Winterball!", antwortete Dlyan wie selbstverständlich. Ich konnte gar nichts mehr antworten, da waren meine lieben Brüder auch schon zur Tür hinaus.
Etwas perplex starrte ich in den Spiegel, der noch immer da stand, und hielt mir das Kleid vor die Brust. Winterball? Ich betrachtete mich nicht lange, da zog ich es auch gleich an. Es passte beinahe perfekt!
Wo hatten meine Brüder dieses wahnsinns Kleid bloss her?
Ich lief ins Badezimmer und sah, dass dort bereits einige Dinge standen, womit ich mich schminken und frisieren konnnte. Sollte ich meine Haare locken? Nein. Das würden wahrscheinlich alle Mädchen machen. Hochstecken? Nein. Zu edel. Kurzer Hand entschloss ich mir einen Wasserfallzopf um meinen Kopf zu flechten. Schminken tat ich mich nur dezent. So wie immer eben, denn so fühlte ich mich am Wohlsten.

Als ich fertig war, stellte ich mich vor den Spiegel und betrachtete mein Werk. Ich konnte nicht glauben, dass das, was ich da vor mir sah, tatsächlich mein Spiegelbild war.
Nach einer Weile entdeckte ich neben dem Spiegel auf einem Stuhl eine Schachtel. Ich ging darauf zu und fand dunkelblaue Ballerinas, die genau zum Kleid passten. Um ehrlich zu sein, war ich froh, dass es keine High Heels waren.

Glücklich drehte ich mich vor den Spiegel im Kreis, bis es an der Tür klopfte und Kyle den Kopf ins Zimmer streckte. „John hat die Ergebnisse der Untersuchungen."
Ich nickte und folgte ihm ins Besprechungszimmer, wo die anderen bereits auf uns warteten. Auch meine Brüder hatten sich in Schale geworfen und trugen alle je einen Anzug, der jedem einzelnen hervorragend stand!

John sah mich mit seinem typischen Pockerface an und meinte ernst, ohne lange um den heissen Brei zu sprechen:„Ich habe schlechte Nachrichten."

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Hallo meine Schnuffis! :*

Der wundervolle Song im Kapitel heisst 'Reflection' und ist von Christina Auguilera.
Da ich finde, dass er eine wichtige Rolle spielt und dass es cool wäre, wenn man den Text versteht, habe ich für diejenigen, die genauso wenig in Englisch durchblicken (wie ich) noch die Übersetzung hingeschrieben.

Also wen es interessiert:

Sieh mich an
Du denkst vielleicht, dass du mein wahres Ich siehst
Aber du wirst mich nie kennen
Jeden Tag scheine ich eine Rolle zu spielen
Jetzt verstehe ich
Wenn ich eine Maske trage
kann ich die Welt zum Narren halten,
aber nicht mein Herz

Wer ist dieses Mädchen, dass ich sehe,
welches meinen Blick erwidert?
Wann wird mein Spiegelbild zeigen
wer ich im Inneren bin?

Ich bin jetzt in einer Welt, wo ich
mein Herz und das woran ich glaube verstecken muss
Aber irgendwie
werde ich der Welt zeigen
was in meinem Herzen ist
und werde so geliebt werden, wie ich wirklich bin

Wer ist dieses Mädchen, dass ich sehe,
welches meinen Blick erwidert?
Warum zeigt mein Spiegelbild
jemanden, den ich nicht kenne?
Muss ich für alle Zeit vorgeben
jemand anderes zu sein?
Wann wird mein Spiegelbild zeigen
wer ich im Inneren bin?

Da ist ein Herz das frei fliegen können muss
Das darauf brennt den Grund zu kennen

Warum müssen wir alle verbergen
was wir denken, wie wir fühlen?
Muss es ein geheimes Ich geben,
dass ich verstecken muss?
Ich werde nicht für ewig vorgeben
jemand anderes zu sein
Wann wird mein Spiegelbild zeigen
wer ich im Inneren bin?

Ich hoffe sehr das Kapi hat euch gefallen und ihr lasst mir euer Vote/ einen kleinen Kommentar da ;)

Ich wünsche noch einen schönen Rest der Woche ;)

CatGirl1313

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