Reue III - Vergiss Mein Nicht

By Thoronris

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[Harry Potter Fanfiction] Zeitreise-Fanfiction, in der Hermine aus Versehen im Jahr 1944, zur Schulzeit von V... More

Trailer
I
Ruhe vor dem Sturm | 1
Ruhe vor dem Sturm | 2
Ruhe vor dem Sturm | 3
Ruhe vor dem Sturm | 4
Ruhe vor dem Sturm | 5
Ruhe vor dem Sturm | 6
Ruhe vor dem Sturm | 7
Ruhe vor dem Sturm | 8
II
Pläne für die Zukunft | 1
Pläne für die Zukunft | 2
Pläne für die Zukunft | 3
Pläne für die Zukunft | 4
Pläne für die Zukunft | 5
Pläne für die Zukunft | 6
Pläne für die Zukunft | 7
Pläne für die Zukunft | 8
III
Die erste Saat | 1
Die erste Saat | 2
Die erste Saat | 3
Die erste Saat | 5
Die erste Saat | 6
Die erste Saat | 7
Die erste Saat | 8

Die erste Saat | 4

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By Thoronris

Tom starrte auf das Ergebnis der Formel. Mit Hermines Hilfe war es ein Leichtes gewesen, sie für drei und vier Horkruxe anzupassen, so dass sie nur etwa eine Stunde daran gearbeitet hatten. Hermine hatte seine ursprüngliche Formel zunächst überprüft und sie für korrekt befunden, ehe sie diese für die kleineren Zahlen angepasst hatten.

Womit er nicht gerechnet hatte, war, dass die Ergebnisse für vier, fünf und sechs praktisch gleich waren. Seine Seele wäre instabil, bis er das sechste Horkruxe erstellte und sie somit in sieben Teile gespalten war. Er hatte Glück, dass er nach zwei Horkruxen vorerst aufgehört hatte, da die Zahl drei ebenfalls eine gewisse Stabilität zu geben schien. Doch wenn er weitere erstellen wollte, sollte er versuchen, sie in schneller Abfolge zu kreieren, damit er ohne größere Phase der Instabilität bei sieben Seelenteilen ankam.

„Tom", riss Hermines leise Stimme ihn aus seinen erstarrten Betrachtungen, „hast du schon Pläne für weitere Horkruxe?"

Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schob das Pergament mit ihren Berechnungen ein Stück von sich. „Pläne ja, aber keine konkreten."

Es war erstaunlich, wie sachlich Hermine Dumbledore mit ihm über dieses Thema sprechen konnte. Als wäre es für sie nur ein theoretisches Problem, das keine Auswirkungen auf die Realität hatte. Oder vielleicht unterschätzte er sie mal wieder, wie abgebrüht sie im Angesicht von Mord und Tod tatsächlich war.

Sie nickte, ehe sie ihren Stuhl näher an seinen rückte und seine Hände mit ihren ergriff. „Ich will dir deine Pläne nicht ausreden, Tom, aber ich will sicher gehen, dass du auf deine Sache fokussiert bleibst. Warum denkst du, dass du sechs Horkruxe brauchst?"

Toms Blick fiel auf ihre verschränkten Finger. Auch das war etwas, was ihn immer wieder verwunderte. Hermine war so sanft und liebevoll mit ihm. Er konnte damit nichts anfangen und trotzdem ließ er das zu. Sie zeigte sich sanft, obwohl sie das nie zurückbekam. Obwohl er sie gerade am Anfang nach moralischen Standards abscheulich behandelt hatte. Und nun saß er hier, sprach mit ihr über die dunkelsten Abgründe der Magie, über Mord, während sie seine Hände hielt, sanft, aber fest, ihm vollkommen zugewandt, ohne irgendetwas vor ihm zu verbergen.

War das normal? Gingen Ehepaare so miteinander um? War dies hier, was sie teilten, das, was andere Liebe nannten?

Sie hatte ihm gesagt, dass sie ihn liebte. Noch immer spürte er die Nachwirkungen davon. Fühlte diese Imbalance in sich selbst, die ihre Worte hervorgerufen hatten. Das Misstrauen und den Hass, diese so bekannten Gefühle, die immer kamen, wenn jemand ihm etwas sagte, was er nicht glauben konnte. Aber er erinnerte sich auch an dieses andere Gefühl. Es war wie Sonnenschein, Wärme, die seinen ganzen Körper umfloss. Zufriedenheit, Stolz, Zuversicht. Das Gefühl, dass er alles schaffen konnte, was er sich vornahm, solange sie an seiner Seite war und ihn liebte.

Da hatte er realisiert, dass sie wirklich an ihn glaubte, an seine Fähigkeiten. Es war seltsam, wie viel ihm das bedeutete. So viele Professoren hatten ihm immer wieder gesagt, wie beeindruckt sie von seinen Leistungen waren. So viele Mitschüler schauten zu ihm auf. Alle waren voller Lob für ihn. Alle sagten ihm eine große Zukunft voraus. Aber wenn diese Menschen ihm solche Dinge sagten, hatte ihn das stets nur verärgert. Ein kleiner Teil von ihm, den er nie richtig verstanden hatte, war immer voller Verachtung für alle gewesen, die ihn gelobt hatten.

Und jetzt saß er hier, hielt die Hände von Hermine, und sonnte sich in dem Gefühl der Zuversicht und Wärme, das sie ihm brachte. Vielleicht war es anders, weil sie ihn wirklich kannte. Weil sie ihm ebenbürtiger war als alle anderen. Er glaubte ihr, wenn sie ihm sagte, dass sie an ihn glaubte. Er glaubte ihr, dass sie ihn liebte. Es wirkte nicht heuchlerisch. Es war nicht aus Unwissenheit und Ignoranz geboren. Es war echt. Er konnte dieses Lob, diese Hingabe akzeptieren, weil es anders als bei allen anderen nicht subjektiv wirkte.

„Tom?"

Ihre sanfte Stimme erinnerte ihn daran, dass sie ihm eine Frage gestellt hatte. Er schenkte ihr ein schmales Lächeln. „Verzeih mir, mein Herz. Deine weichen Hände haben meine Gedanken ganz woanders hin entführt. Aber um deine Frage zu beantworten. Ich habe mir die Anzahl sehr genau überlegt. Das Ziel meiner Horkruxe ist, dass ich den Tod überwinden kann. Wenn mich jemand tötet, bekomme ich eine weitere Chance. Ich nutze ein Horkrux, um mein Leben zurückzuerhalten. Dabei wird das Horkrux natürlich zerstört. Wenn ich nur ein Horkrux habe, würde ich also nach meinem ersten Tod vollkommen schutzlos dastehen. Das kann ich mir nicht leisten, ich brauche also mehr."

Hermine nickte, während sie mit ihren Daumen über seine Finger streichelte. „Das verstehe ich. Warum aber nicht bei zwei bleiben. Du hättest nach dem Tod noch eines übrig als Reserve und könntest dann ein neues erschaffen, so dass du wieder bei zwei bist."

„Das habe ich auch zunächst überlegt", gab er zu. „Doch ich bin der Überzeugung, dass das nicht klug ist. Was, wenn meine Gegner realisieren, dass ich durch ein Horkrux wieder zum Leben zurückgefunden habe? Sie müssten nur eines zerstören und ich wäre wieder schutzlos. Wenn ich mehrere habe, an verschiedenen Orten, gut versteckt und geschützt, dann würde es meinen Gegnern nicht viel bringen, von den Horkruxen zu wissen. Bevor sie alle zerstören können, bin ich wieder am Leben und kann sie ausschalten."

Er sah, wie Hermine scharf die Luft einsog. Ihr Blick wurde nachdenklich und schien in die Ferne zu sehen, als dächte sie über etwas nach, was ganz weit weg war. Dann wurde ihr Blick wieder scharf. „Glaubst du, dass du mitbekommst, wenn jemand ein Horkrux zerstört?"

Das war eine interessante Frage, über die er noch nicht genauer nachgedacht hatte. Würde er es spüren? Er dachte lange nach, ehe er zu einer Antwort fand. „Ich denke schon. Ich spüre nicht, dass meine Seele gespalten ist, das hatte ich dir ja erklärt. Aber ich kann spüren, wenn ein Horkrux in meiner Nähe ist. Es ist, als ob etwas nach mir ruft. Ich gehe also davon aus, dass ich merken würde, wenn ein Teil plötzlich verstummt."

Hermines Blick wanderte zu der Pergamentrolle mit den arithmantischen Berechnungen. Sie legte ihren Kopf schräg, während ihr Blick über die Zahlen und Buchstaben wanderte. Wieder nahm sie sich lange Zeit, ehe sie fortfuhr. „Die Arithmantik sagt uns, dass eine gewisse Relation zwischen dir und deinen Horkruxen besteht. Deswegen hat die Zahl sieben so eine Auswirkung auf die Stabilität deiner Seele. Die einzelnen Teile müssen in irgendeiner Form miteinander in Beziehung stehen, ansonsten würden die Berechnungen zu keinem Ergebnis führen. Es liegt also nahe, dass alle Teile deiner Seele sich gegenseitig spüren können."

Er nickte, ohne zu verstehen, worauf sie hinauswollte. Sie legte eine weitere Pause ein, kaute auf ihrer Unterlippe und starrte blicklos in die Ferne. Wie so oft juckte es ihn in den Fingern, einfach in ihren Kopf zu schauen, doch er unterdrückte den Impuls, wie er es jedes Mal tat. Obwohl er inzwischen besser in Legilimentik geworden war, wollte er nicht riskieren, dass Hermine ihn dabei erwischte. Es würde alles zerstören.

„Du hast davon gesprochen, dass der Sinn der vielen Horkruxe ist, dass es zu lange für deine Gegner dauert, sie alle zu zerstören, ehe du zurück ins Leben gefunden hast." Ihre Stimme klang seltsam neutral, als sie weitersprach. „Es klang so, als wolltest du sie an verschiedenen Orten, vielleicht auch weit entfernt voneinander aufbewahren."

„Korrekt. Ich habe schon einige Orte im Auge, auch wenn die zwei Horkruxe bisher noch gemeinsam woanders aufbewahrt werden."

„Was, wenn du sie nicht mehr spürst, wenn sie zu weit weg sind? Du sagst ja selbst, du merkst nicht, dass du einen Teil deiner Seele vermisst, weil man seine Seele nicht spürt. Dass du die Horkruxe spürst, liegt vielleicht nur daran, dass sie gerade in relativer Nähe sind." Sie schaute ihn nicht an, während sie diese Überlegung in den Raum stellte. Er wusste nicht, ob er das seltsam finden sollte oder ob es nur daran lag, dass sie sich gerade auf ihre Gedankengänge konzentrierte.

Er blinzelte die Unsicherheit weg und dachte stattdessen über ihre These nach. Er hatte sich, wie er genervt zugeben musste, noch nie damit beschäftigt, ob er seine Seelenteile immer spüren würde. Er war einfach davon ausgegangen, dass es so war, weil er jetzt gerade deutlich fühlte, dass sie existierten. Nachdrücklich legte er Hermine eine Hand auf die Wange und zwang sie, ihm in die Augen zu schauen. „Das ist eine sehr kluge Überlegung. Wir sollten das testen."

Ihre Augen wurden groß. „Testen? Wie willst du das anstellen?"

„Nächstes Wochenende können wir wieder nach Hogsmeade. Ich gebe dir ein Horkrux mit und bleibe selbst hier."

Zu seiner Überraschung wurde Hermine blass. „Du würdest mir ein Horkrux anvertrauen?"

Es war eine spontane Idee und normalerweise würde Tom sich mehr Zeit nehmen, alle Vor- und Nachteile genau zu durchdenken. Normalerweise würde er niemals einem anderen Menschen etwas so Wichtiges anvertrauen. Aber bei Hermine war das anders. Sie wusste, dass die Horkruxe existierten, und sie war diejenige, die ihn dazu drängte, mehr über alle Rahmenbedingungen nachzudenken. Es war nicht gefährlich, ihr für ein paar Stunden ein Horkrux anzuvertrauen. Sie würde ihn nicht betrügen. Sie würde ihn niemals betrügen. Das war eine unerschütterliche Wahrheit, die für ihn inzwischen außer Frage stand.

Also schenkte er ihr ein warmes, aufmunterndes Lächeln. „Es gibt nichts, was ich dir nicht anvertrauen würde, mein Herz. Und keine Sorge, es wird nicht weiter auffallen. Es ist ein alter Ring, der schon seit Generationen im Besitz meiner Familie ist. Du kannst ihn am Finger tragen und Handschuhe anziehen. Niemand wird es bemerken."

Tom stand auf und ging zu seinem Nachttisch. Es dauerte einige Minuten, ehe er alle Schutzzauber von der Schublade genommen hatte, dann griff er hinein und holte den Ring raus. In seiner Hand fühlte er sich beinahe warm an und schien zu vibrieren. Es fühlte sich gut an, ihn anzufassen, und nicht zum ersten Mal wünschte er sich, er könnte es riskieren, ihn weiterhin zu tragen.

Er schüttelte den Gedanken ab und setzt sich wieder zu Hermine. „Hier. Das ist ein Ring, der seit Generationen von Vater an Sohn vererbt wird in meiner Familie. Auf dem kleinen Stein hier siehst du unser Emblem."

Er hielt ihr den Ring hin, doch Hermine schien wie auf ihrem Stuhl festgefroren. Mit einem Ausdruck, der beinahe nach Panik aussah, starrte sie auf den Ring. Irritiert und verärgert ließ Tom seine Hand sinken. „Mein Herz? Was stört dich?"

Sie öffnete den Mund und schien zu einer Antwort ansetzen zu wollen, doch dann klappte sie ihn wieder zu. Ihre Gesichtsfarbe wurde noch blasser, während sich auf ihrem Dekolletee rote Flecken ausbreiteten. In ihren Augen stand noch immer Angst. Ungeduld stieg in Tom hoch. Was war ihr Problem?

„Der Ring", brachte Hermine schließlich schwach hervor. „Verzeih mir, Tom, ich stehe ein wenig neben mir. Der Ring ist ein Familienerbstück?"

„Wie ich bereits gesagt habe."

Sie nickte. „Und außer, dass es ein Horkrux ist, hat es keine weitere Bewandtnis damit? Hast du ihn irgendwie geschützt?"

Noch immer verstand er nicht, woher ihre Angst kam. Es machte ihn rastlos. „Es ist einfach nur ein Ring, Hermine. Der Ring selbst ist nicht geschützt, aber wie du vielleicht gesehen hast, habe ich meine Nachttischschublade mit diversen Schutzzaubern versehen, damit niemand ihn zufällig klauen kann."

„Also ist der Ring selbst nicht irgendwie verzaubert oder anderweitig geschützt?"

Langsam begriff er, warum sie so ängstlich dreinschaute. Obwohl er immer noch genervt war, zwang er sich zu einem Lächeln. „Ich würde dich niemals so in Gefahr bringen, mein Herz. Das weißt du doch. Der Ring ist völlig harmlos."

Endlich streckte sie ihm die Hand hin. Er selbst hatte den Ring immer am kleinen Finger getragen, aber bei Hermines schlanken Fingern passte er perfekt auf ihren Ringfinger. Er erlaubte sich ein Grinsen, während er ihr den Ring sanft auf den Finger schob. „Nicht mehr lange und ich wiederhole diese Geste mit einem viel bedeutungsvolleren Ring."

Endlich gewann sie wieder an Farbe. Mit einem Hauch von Röte, die ihr ausgezeichnet stand, schaute Hermine ihn unter langen Wimpern an. „Danke, Tom. Danke für dein Vertrauen."

Er streichelte ihr einmal über den Kopf. Auf seltsame Art und Weise gefiel es ihm, sie diesen Ring tragen zu sehen. Als gehörte sie damit ein Stück mehr zu ihm. Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und begann, Pläne für das nächste Wochenende zu machen. Hermine hörte ihm aufmerksam zu, nickte immer wieder, doch er konnte sehen, dass ihr Blick immer wieder zum Ring zurückkehrte. Es lag eine untypische Unsicherheit darin, als könnte sie nicht glauben, dass er ihr diesen Ring gegeben hatte. Es brachte ihn immer wieder zum Schmunzeln.

Hermine Dumbledore liebte ihn tatsächlich und er mochte das Gefühl.

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