Lady Bentley von Highclere Ca...

De Moonwriter98

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Lady Bentley ist eine reiche, alte Dame, die dem britischen Landadel angehört. Doch das war nicht immer so... Mais

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De Moonwriter98

"Als ich in Highclere eintraf war es noch recht früh am Morgen. Ich sah wie die Sonne über den Dächern von Highclere Castle empor stieg. Dies war einer der schönsten Anblicke meines Lebens. Die Fenster glitzerten im Morgenlicht und aus den Schornsteinen stieg dunkler Rauch empor. Und die Luft roch nach Tau und den Rosen, die im Garten des Hauses blühten."

Versonnen blickte ich zu den Dächern des Schlosses hinauf. "Charlotte?" fragte ich, "Was hälst du davon, morgen früh einen kleinen Spaziergang mit mir zu unternehmen?" Eifrig nickte Charlotte ihre Augen glänzten und sie lächelte. "Ich würde Highclere gerne noch einmal so sehen, wie ich es an diesem Morgen gesehen hatte. Außerdem möchte ich, dass du es auch so sehen kannst."

"Ich betrat das Gebäude dieses Mal durch den Dienstboteneingang. So gelangte ich zum aller ersten mal in die Räume, in denen ich jahrelang arbeiten würde. Die Küche und alle anderen Wirtschaftsräume befanden sich im Keller. Da unten wirkte alles grau und trist. Alle Wände waren in einem einheitlichen grau gestrichen und durch die Oberlichter fiel helles Tageslicht herein.

Trotz der frühen Stunde herrschte schon reger Betrieb. Eilig liefen, Dienstmädchen und Diener umher. Sie trugen Schüsseln und Terrinen mit Essen nach oben.
"John" rief ein großer, kräftiger Mann. Es war der Butler des Hauses, der auch schon bei meinem Gespräch anwesend war. "Hast du die Zeitungen gebügelt?" Ein junger, blonder Mann kam mit einem Stapel Zeitungen auf dem Arm herbei gelaufen.
"Ich bin dabei Mr Johnson" schnaufte er und verschwand in einer Kammer.

Der Butler musterte mich von Kopf bis Fuß. Sein Blick, war mürrisch und er sah sehr gestresst aus. "Sie sind also das neue Mädchen" schnaubte er. Ich nickte. "Sie sind zu früh" brummte er. Beschämt senkte ich den Kopf, "es tut mir sehr leid, Mr Johnson. Ich dachte nur, ich komme lieber zu früh als zu spät..."
Das erste Mal stahl sich ein lächeln auf das Gesicht des Butlers. "Das Ist eine sehr lobenswerte Einstellung, Clara" sagte er freundlich, "allerdings hat jetzt niemand Zeit für sie. Deshalb setzen sie sich einfach in den Aufenthaltsraum und warten, bis das Frühstück angerichtet ist."

Ich tat was man mir sagte und setzte mich an den langen Esstisch. Während ich wartete, beobachtete ich das Treiben und versuchte mir bei den anderen etwas abzuschauen. Denn ich wusste ja schließlich überhaupt nichts über das Leben in einem solchen Haus.

Dann stellte man mir das oberste Hausmädchen, Josephine vor.
Josephine war mir von Anfang an eine große Hilfe. Sie erklärte mir, wie man hier die Betten machte, Tabletts bestückte und wo ich alles finden konnte.

Meine Aufgaben waren sehr vielfältig. Am Morgen half ich beim vorbereiten des Frühstücks, bestückte Tabletts und half beim reinigen der Salons und der Bibliothek.

Wenn die Herrschaft aufgestanden war, putzten wir die Schlafzimmer. Es gab immer viel Arbeit. Mrs Parlow, die Hausdame und der Butler ließen uns kaum eine freie Minute.
Aber ich hatte eine sehr glückliche Zeit. Zum ersten Mal hatte ich eine sinnvolle Aufgabe und ich hatte das Gefühl gebraucht zu werden.

Ich teilte mir zu der Zeit ein Zimmer mit einem anderen Mädchen. Ihr Name war Evelyn. Sie war ein sehr liebenswerter Mensch. Wir verstanden uns immer sehr gut. Und sie wurde zu meiner besten Freundin.

Das Leben damals war hart. Wir mussten jeden Morgen um sechs Uhr aufstehen. Dann arbeiten wir den ganzen Tag. Meistens kamen wir erst so zwischen dreiundzwanzig und vierundzwanzig Uhr ins Bett. Deshalb war ich zu dieser Zeit meistens sehr erschöpft. Doch ich liebte meine Arbeit und war stolz darauf, dass ich es so weit geschafft hatte. Und manchmal träumte ich sogar davon einmal die Stelle der Hausdame zu übernehmen. 

An den Abenden hatten wir meistens ein wenig Freizeit, wenn die Herrschaft im Salon saß. In dieser Zeit saßen wir gemeinsam im Aufenthaltsraum, lasen, unterhielten uns oder manchmal spielten wir Klavier. Zu diesen Zeiten konnten wir für ein paar Minuten unsrem stressigen und strengen Leben entfliehen und einfach Spaß haben. Damals brachte mir der Kammerdiener John das Klavier spielen bei."

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