Condition - Bedingung

De lisamariemenzel

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Es ist mehr als sechs Monate her, als Damian Evelyn das letzte Mal gesehen hat. Seitdem hat sich einiges verä... Mais

Vorwort
Frage
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eleven
twelve
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chapter ten

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De lisamariemenzel

"You have a destiny. Always remember that."

Während Cathy und ich tatsächlich bei einem Drink blieben, hatte Grace bereits ihren dritten Tequila Shot hinter sich. Man sollte meinen, dass man ihr das anmerken sollte, doch sie bewegte sich so grazil über die improvisierte Tanzfläche, dass ich daneben einfach nur bescheuert aussah.

In der Zwischenzeit war auch Rachel zu uns gestoßen. Sie und Cathy lachten gerade über irgendetwas, das ich nicht mitbekommen hatte, doch das war mir egal. Meine Schwester so glücklich zu sehen, zauberte auch mir ein Lächeln auf die Lippen.

Scheinbar hatten alle anderen mehr Durchhaltevermögen als ich, denn nach nur kurzer Zeit war ich schon total außer Puste und brauchte dringend frische Luft. Schnell gab ich meinen Freunden Bescheid und zwängte mich dann durch die Menschenmenge. Es kam mir so vor, als hätte sich jeder hier einmal verdoppelt, denn es fiel mir wirklich schwer, den Ausgang ausfindig zu machen.

Gerade als ein Kerl zur Seite trat und ich die Umrisse der Haustüre erkannte, stolperte jemand gegen mich und riss mich beinahe zu Boden. Rechtzeitig bekam ich die Person an den Schultern zu fassen und wir konnten uns unversehrt aufrichten. Als ich verwirrt den Kopf hob, blickte ich in zwei strahlend blaue Augen.

„Du könntest ein bisschen besser aufpassen, wohin zu läufst", merkte die Fremde an und strich sich ihre langen blonden Haare glatt.

Irritiert runzelte ich die Stirn. „Du bist doch gerade gegen mich gelaufen", korrigierte ich und musterte sie etwas genauer.

Sie war beinahe einen halben Kopf größer als ich, was vermutlich an diesen unglaublich hohen Schuhen lag, die sie an den Füßen trug. Die schlanken und vor allem langen Beine setzte sie in einer enganliegenden schwarzen Jeans perfekt zur Szene und trug dazu ein bauchfreies Top in derselben Farbe. Nur ihre Lippen hoben sich farblich ab. Diese waren nämlich in einem dunklen Rot gefärbt. Als ich wieder bei ihren Augen ankam, hob sie fragend die Brauen. Verdammt, sie hatte mich erwischt.

„Hab ich irgendwo einen Fleck, oder was ist dein Problem?" Diese Stimme. Täuschte ich mich, oder kam sie mir irgendwie bekannt vor?

„Du kommst mir irgendwie bekannt vor", ließ ich sie wissen und suchte währenddessen in meinem Gedächtnis nach irgendeinem Namen. Nur konnte ich keinen finden.

Kurz blitzte etwas in ihren Augen auf, bevor sie sie genervt verdrehte. „Das höre ich heute gefühlt zum hundertsten Mal." Sie strich sich die Haare hinter die Ohren und schaute mich dann mit einem neutralen Gesichtsausdruck an. „Ich kann nichts dafür, dass ich aussehe wie Emily Ratajkowski in blond."

Kurz musste ich überlegen, wen sie damit meinte, doch dann fiel es mir ein. War diese Emily nicht ein bekanntes Model und hatte mal in einem Film mit Zac Efron mitgespielt? Folgte ich ihr nicht sogar auf Instagram? Tatsächlich waren Ähnlichkeiten da, aber das war nicht alles.

„Das ist es nicht", murmelte ich und inspizierte sie weiter. „Ich bin mir sicher, dass wir uns schon mal getroffen und unterhalten haben."

Die Fremde schluckte und dann griff sie plötzlich mit beiden Händen nach meinen Armen. „Was soll das?", fragte ich schockiert und wollte mich aus ihrem Griff winden, doch er war zu fest.

„Schau mich an", forderte sie und als ich es nicht tat, wiederholte sie es eine Spur langsamer und fordernder: „Schau mich an, Eve!"

Als ich meinen Namen hörte, hob ich den Kopf. Ich wollte fragen, woher sie ihn kannte, doch als ich in ihre Augen blickte, bekam ich kein Wort mehr heraus. Ich hätte schwören können, dass ihre Augen vorhin noch blau waren. Jetzt leuchtenden sie beinahe in einem strahlenden weiß.

Hör mir jetzt genau zu." Ihre Lippen bewegten sich nicht, doch ich hörte ihre Stimme in meinem Kopf. „Du kennst mich nicht und du erinnerst dich an nichts, was vor acht Monaten passiert ist. Cathy ist deine Schwester und du bist mit ihr aufgewachsen. Du kennst deine Kraft noch nicht lange und musst üben, sie zu kontrollieren. Ansonsten verläuft dein Leben ganz normal. Du hast deine besten Freunde und machst bald deinen Abschluss. Wenn ich dich jetzt loslasse, wirst du vor die Tür gehen und das machen, was du vor hattest. Du wirst nicht hinterfragen, was gerade passiert ist."

„Entschuldigung! Irgendjemand hat mich wohl geschubst." Die Person, die gerade in mich gelaufen war, strich ihre Hose glatt und lächelte schief.

Ich erwiderte ihr Lächeln. „Kein Problem. Das kann passieren."

Sie hob zum Abschied die Hand und verschwand dann in der Menge hinter mir. Schulterzuckend machte ich mich auf den Weg zum Ausgang. Als ich an die frische Luft trat, atmete ich sie erleichtert ein und wieder aus.

Drinnen lief ein guter Song, weshalb sich niemand auf der Veranda aufhielt und ich sie ganz für mich alleine hatte. Die Ruhe tat verdammt gut und ich spürte, wie mein Körper langsam herunterkam und die Hitze aus ihm wich.

Entspannt lehnte ich mich mit den Armen auf das Geländer aus weißem Holz und blickte in den Vorgarten. In der Dunkelheit konnte ich nicht viel erkennen, doch es war klar, dass er sehr gepflegt war. Mit Sicherheit hatte diese Familie einen Gärtner.

Da fiel mir ein, dass ich immer noch keine Ahnung hatte, wer diese Party eigentlich ins Leben gerufen hatte. Wahrscheinlich wussten das die meisten Leute nicht. Es war schon komisch, dass man in einem fremden Haus tanzte, trank und teilweise die beste Zeit seines Lebens hatte, obwohl man keine Ahnung hatte, wo man war.

Und trotzdem war ich froh, hier zu sein. Im Moment verlief mein Leben perfekt. Ich hatte meine besten Freunde, machte bald meinen Abschluss und würde dann zusammen mit Cathy auf das Belmont College in Nashville gehen. Nach dem Abschluss hatte sie eine Pause gemacht und deshalb konnten wir nun zusammen unsere Träume verwirklichen. Es verlief alles perfekt und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass mir etwas fehlte. Vielleicht waren es auch die vielen Fragen, die mir im Kopf herumschwirrten. Ich war eine Ordeal und hatte keine Ahnung, woher meine Kraft kam und warum ich sie hatte. Sollte das Ganze nicht einen tieferen Sinn haben? Sollte das nicht eine Gabe sein, mit der ich etwas tun sollte? Oder vielleicht interpretierte ich auch zu viel hinein.

Seufzend blickte ich in den Himmel. Es war keine einzige Wolke zu erkennen und diese schwarze Kuppel über uns war voll mit leuchtenden Sternen. Ich hätte eine Ewigkeit hier verweilen können. Irgendetwas hatte diese Ruhe an sich, dass sie spannender war als alles andere, das in diesem Haus vor sich ging.

„Wenn du noch länger hier draußen bist, solltest du dir eine Jacke überziehen."

Erschrocken löste ich mich von dem Geländer, wollte mich umdrehen und verlor dabei das Gleichgewicht. Bevor ich jedoch auf dem Boden landen konnte, schlang sich ein Arm um meine Hüften und half mir zurück auf die Beine. Als ich aufblickte, schaute ich in zwei grüne Augen, die ich sofort erkannte.

Adrik war mir so nahe, dass mir die Luft zum Atmen fehlte. Seine Hand ruhte noch immer auf mir und an dieser Stelle breitete sich eine gefährliche Hitze aus. Ich räusperte mich und in dem Moment, löste er sich von mir. Zur selben Zeit war ich erleichtert und enttäuscht. Was ging hier vor sich?

„Ich hätte nicht gedacht, dass dich meine Worte gleich umhauen", scherzte er nach einer kurzen Pause, ohne zu lächeln.

Ich bekam wieder Luft und konnte erst jetzt so richtig erkennen, wer da eigentlich vor mir stand. Adrik trug eine schwarze Jeans und ein lockeres graues Hemd, dessen erste drei Knöpfe wieder mal offen waren. Im Gegensatz zu vor ein paar Tagen, war er weitaus schlichter gekleidet. Trotzdem sah er unglaublich gut aus und ich musste etwas lächeln, als ich dieselben Schuhe an seinen Füßen entdeckte. Als ich wieder zu ihm schaute, zuckten seine Mundwinkel.

„Ich hab dir etwas mitgebracht", fuhr er fort und erst jetzt bemerkte ich die Jacke in seinen Händen. Er zögerte kurz, als wollte er sie mir über die Schultern legen, doch dann hielt er sie mir einfach hin.

Ich brachte ein leises danke zustande und schlüpfte hinein. Es musste seine Jeansjacke sein, denn sie war mir einige Nummern zu groß.

Adrik ließ sein Blick über mich wandern und sofort schoss mir die Röte ins Gesicht. „Steht dir besser als mir", merkte er an und das machte es auf keinen Fall besser.

„Das kann ich mir kaum vorstellen", entgegnete ich und verpasste mir in Gedanken eine Ohrfeige. Flirtete ich etwa mit ihm? Ich kannte ihn überhaupt nicht!

Adrik stellte sich neben mich und lehnte sich mit dem Rücken gegen einen der Pfeiler. „Wie gefällt dir die Party?"

„Ganz gut", antwortete ich vielleicht etwas zu schnell.

Adrik hob die Augenbrauen. „Und warum verbringst du sie dann hier draußen?"

Ich zuckte mit den Schultern. „Erwischt", gab ich zu und lächelte leicht. „Partys sind nicht so mein Ding."

Er verschränkte die Arme vor der Brust und ließ mich keine Sekunde aus den Augen. „Vermutlich sollte ich mich jetzt angegriffen fühlen. Ich hab mir wirklich Mühe gegeben."

Einen Moment brauchte ich, bis es mir klar wurde. „Du?", fragte ich schockiert.

„Ich", bestätigte er und lachte anschließend aufrichtig. Eine angenehme Wärme breitete sich in meinem Körper aus. Adriks Lachen klang in meinen Ohren wunderschön. Insgeheim wünschte ich mir, dass er niemals damit aufhörte.

Peinlich berührt ließ ich mein Gesicht in den Händen verschwinden und schüttelte den Kopf. „Entschuldige. Das ist natürlich eine tolle Party."

„Du brauchst mich nicht in Watte zu packen." Der Boden knarzte, als er einen Schritt auf mich zu machte und plötzlich nach meinem Handgelenk griff. Er zog leicht daran und ich ließ meine Hand sinken. Adrik stand direkt vor mir und ließ von meiner Haut nicht ab. Auch nicht, als mein Gesicht bereits wieder vollkommen zu sehen war. „Ich bin auch nicht wirklich ein Fan von Partys", flüsterte er und ein Schauer jagte über meinen Rücken.

„Warum schmeißt du dann eine?", fragte ich, doch es war beinahe nur ein Hauchen.

Er ließ meine Hand los und drehte sich wieder in Richtung des Gartens. Nervös rieb ich über die Stelle, an der er mich gerade noch berührt hatte.

„Ich bin neu hier. Ich dachte, es wäre eine gute Idee, um Kontakte zu knüpfen."

Das stimmte. Adrik war, soweit ich wusste, erst vor ein paar Tagen aus England hier her gezogen. Warum, wusste ich nicht. Das wollte ich ihn auch nicht fragen. Schließlich kannten wir uns noch nicht lange. „Hat es denn funktioniert?", hakte ich nach.

„Mehr oder weniger." Er drehte den Kopf zu mir und blickte mir wieder tief in die Augen, als wöllte er mir damit etwas sagen. „Die meisten sind nur gekommen, um sich an meinem Alkohol zu vergreifen und sich zu besaufen."

Ich schnaubte. „Warum wundert mich das nicht?" Man brauchte nur einen Blick durch die Fenster zu werfen, um zu sehen, wie die meisten gierig aus ihren Bechern tranken oder sogar ein Spiel daraus machten, wer seinen schneller leerte.

Als ich mich wieder Adrik zuwand, stand er plötzlich genau vor mir. Dadurch, dass er mich mit seiner Größe überragte, blickte er quasi auf mich herab. „Vermutlich, weil es das Ziel von den meisten ist."

„Sich zu betrinken, bis sie nicht mehr aufrecht gehen können?" Meine Gedanken wanderten zu Brandon, als ich ihn nicht finden konnte und er sich währenddessen hinter dem Haus mit Tyler prügelte. Der Alkohol hatte sein Vorhaben mit Sicherheit unterstützt.

Adrik stand immer noch vor mir. In seinen Augen blitzte etwas auf, das ich nicht deuten konnte. „Die meisten denken, es wäre ihre Aufgabe als Jugendliche." Seine Worte waren beinahe nur ein Flüstern, doch ich verstand jedes davon, da er mir so nahe war.

„Nur die meisten?", fragte ich und schluckte. Wieso machte mich seine Anwesenheit so verdammt nervös?

„Manche-" Er machte eine Pause und sein Blick fiel kurz auf meinen Mund und wanderte dann zurück zu meinen Augen. „Manche haben eine andere Bestimmung."

Mein Herz machte einen Hüpfer. Ich weiß nicht, ob es Adrik war oder der Satz, den er gerade von sich gegeben hatte. Er wusste nicht, wie viel Wahrheit darin lag. Bevor ich jedoch etwas darauf sagen konnte, schwang die Tür auf und ich entfernte mich automatisch einen Schritt von Adrik.

Eine kichernde Grace lief auf mich zu.

„Hey Eve", lallte sie und stützte die Hände in die Hüften, während sie kurz die Augen schloss, als müsste sie sich sammeln.

„Hallo Grace", erwiderte ich ihre Begrüßung und warf Adrik einen entschuldigenden Blick zu. Dieser schüttelte nur amüsiert den Kopf.

Als sie die Augen wieder öffnete, schaute sie von mir zu Adrik und dann wieder zu mir. „Das ist Adrian!" Sie zeigte auf ihn und tat so, als wäre er überhaupt nicht hier.

„Adrik", korrigierte er Grace und runzelte die Stirn. Na warte. Meine beste Freundin konnte was erwarten. Irgendwann würde ich alle Klamotten aus ihrem Kleiderschrank klauen und sie würde daran verzweifeln.

„Wie auch immer", murmelte sie und griff nach meiner Hand. „Es tut mir leid, Andreas, aber ich muss Eve entführen."

Adrik machte nicht einmal mehr Anstalten, sie an seinen richtigen Namen zu erinnern. Das hatte sowieso keinen Sinn und das schien auch er zu bemerken.

Scheinbar hatte ich überhaupt nichts mitzuentscheiden, denn Grace zog mich bereits wieder Richtung Tür. Schnell warf ich noch einen Blick hinter die Schulter. Stumm formte ich ein danke mit den Lippen und bevor die Tür vor mir ins Schloss fiel, sah ich Adrik lächelnd nicken.

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Ich glaube, die Frage ist an dieser Stelle angebracht: Seid ihr immer noch Team #Develyn oder mittlerweile vielleicht sogar Team #Adrelyn ??? Also ich schweige und genieße haha.

Fühlt euch feste gedrückt <3

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