Mit einem vielbedeutendem Zwinkern wandt ich mich von ihr ab und lief schnurrstracks auf die Eingangshalle und die Haustür zu, wie ich es angekündigt hatte. Jetzt wo ich tatsächlich gleich hier draußen wäre, spürte ich einen ziemlichen Druck auf dem Hals und hätte am liebsten meiner netten Stiefmutter noch ein paar genauso nette Wörter wie sie mir an den Kopf geknallt, allein um meiner Selbstgerechtigkeit Willen. Aber ich schaffte es mir auf die Zunge zu beißen und auch sie ließ mich ohne einen Kommentar gehen, der meinen Kragen doch noch hätte platzen lassen können.

Also schaffte ich es ohne einen Krieg der Giganten in mein Auto und fuhr Richtung Dinnertime los. Außerdem war das mir zugefügte Unrecht auch bald vergessen, als meine Handflächen feucht wurden vor Vorfreude.

Ob wohl auch Ciara ins Dinnertime kam? Aber wenn Dyan da war kam sie sicherlich auch und Steven und sie schienen sich ja super verstanden zu haben. Und wo wir schon bei Stven waren, er würde Amanda bestimmt lieben! Soweit ich wusste hatte er schon lange darauf gewartet, dass sein Bruder sich mal festlegte und meine kleine, feurige, rothaarige Kollegin hatte Henry ziemlich im Griff, wenn ich daran dachte, wie er nun schon fast ein Jahr wegen ihr immer wieder zum Dinnertime kam.

Ein dickes dümmliches Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Die beiden waren einfach so niedlich!

Eine kleine Stimme in meinem Kopf fragte, ob wohl die anderen Dyan und mich als Pärchen genauso entzückend fänden, doch ich gebot ihr schnell Einheit. Nein, vergiss es Gehirn! Ich würde nicht zu diesen liebesbessenen Zombies mutieren und anfangen mir schon die Kinder von uns vorzustellen oder ähnliches. Es war nur ein Kuss gewesen und bei Dyan hatte ja selbst eine Nacht nichts zu bedeuten. Wahrscheinlich hatte er nur einfach kein anderes Mädchen zur Hand gehabt und mich daher kurzer Hand, als seine stündliche selbst-aufgeil-Puppe benutzt.

Aber Stefanie und all die anderen Mädels waren doch auch am Tisch gewesen...

Lalalala! Ich kann nichts hören!

Um diese nervende Stimme nicht zu Wort kommen zu lassen schaltete ich schließlich das Autoradio an und summte die Lieder laut mit, bis ich auf den Kiesparkplatz des Dinnertimes einparkte.

Wie immer zur Mittagszeit war das kleine Restaurant schon gut gefüllt, weshalb ich mich beeilte aus meinem Auto hinaus zu kommen und über den Personaleingang zu unseren Spinden zu gelangen, wo sich bereits Amanda umzog.

Mit einem fiesen Grinsen schlich ich mich von hinten an sie heran und wartete ab bis sie gedankenversunken auf ihrem Handy tippt , um sie dann in die Seiten zu pieksen. Obwohl ich noch nicht mal fest zustach sprang sie mit einem ohrenbeteubendem Schrei hoch und drehte sich noch in der Luft um. Sowohl ihre Reaktion als auch der erschrockene Gesichtsausdruck mit dem sie mich fassungslos anstarrte, ließen mich in schallendes Gelächter ausbrechen. Während Amanda wütend schnaubte und ihren Spint zuknallte öffnete ich meinen unter Lachtränchen und zog mir mein Arbeitsshirt an.

"Haha sehr witzig! Lachst du immernoch wenn ich an einem Herinfakt sterbe?", regte sie sich mit vor der Brust verschränkten Armen auf, doch ich nahm ihr die Nummer nicht ab.

"Klar doch! Und ich sorge sogar dafür, dass auf deinem Grabstein steht: 'Sie starb, nachdem ihre Freundin sie erschreckte. Möge sie nun endlich ihren Freiden finden und nicht von Plotergeistern verschreckt werden'." Da Amanda neben meinem Spint stand und ich mich gerade auf den Spiegel, der an der Innenseite der Tür angebracht war, konzentrierte, um mir einen Dutt zu machen, konnte sie mein schelmisches Grinsen nicht sehen, aber nach dem Schnauben, dass sie von sich gab, konnte sie es sich wohl bestens Vorstellen. "Danke, damit erfüllst du mir meinen letzten Lebenswunsch. Und ich werde auf deinen schreiben lassen 'Wäre sie in ihrem Leben öfters pünktlich zur Arbeit erschienen, hätte ihr Boss ihr den qualvollen Tod ersparen können'. "

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