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-Seungkwan's Sicht-

Laute Musik tönte durch den kleinen Bus, in welchem wir alle saßen. Es herrschte gute Laune und jeder sang überglücklich mit. War ja auch kein Wunder. Wir hatten nach langer Zeit einmal wieder frei und das für ganze drei Wochen. Wir konnten alle durchschnaufen und mussten uns gerade nicht für ein Comeback vorbereiten. Klar war der Gedanke daran immer im Hinterkopf, aber diese drei Wochen konnten wir es uns gut gehen lassen und die Zeit einfach unter uns und mit unseren Familien genießen.
Die erste Woche werden wir gemeinsam verbringen. Wir hatten ein großes Haus gemietet, etwas abseits, damit wir so gut es geht unsere Ruhe genießen konnten und nicht von Nachbarn gestört wurden. Auch ein Pool war neben dem Haus und ich wusste schon genau, dass es unzählige Wasserschlachten geben wird. Noch dazu werden viele neue und schöne Erinnerungen gschaffen werden.
Voller Vorfreude lächelte ich noch breiter als sowieso schon. Wir werden richtig Spaß haben.

Die restliche Zeit, werden die anderen bei ihren Familien verbringen. Ja, die anderen. Meine Eltern waren nämlich selbst unterwegs und machten eine Rundreise. Diesen Traum hatten sie schon seit sie jung waren und sich kennengelernt hatten. Deswegen wollte ich nicht stören und außerdem würde ich mich wahrscheinlich sowieso fehl am Platz fühlen, wenn sie wie zwei frisch Verliebte herum spazierten. Natürlich freute ich mich für sie, dass sie endlich ihren gemeinsamen Traum verwirklichen konnten, aber es würde mich wahrscheinlich auch deprimieren, denn ich war hoffnungslos verliebt und meiner Vermutung nach handelte es sich um einseitig Liebe.

Seufzend sah ich aus dem Fenster und betrachtete die vorbeiziehende Landschaft.

Deshalb werde ich, im Gegensatz zu den anderen, die restlichen zwei Wochen allein im Dorm verbringen. Naja, es gab schlimmeres.
Um zu dem Thema einseitiger Liebe zurückzukommen, in dieser Woche werde ich die Wahrheit erfahren. Ich habe mir vorgenommen, der gewissen Person im Laufe der Woche meine Gefühle zu gestehen. Es war eine optimale Situation. Wenn meine Liebe erwiedert wird, war sowieso alles super und ich würde die zwei Wochen alleine schon irgendwie überstehen und mich auf die kommende Zeit freuen.
Bei dem Gedanken klopfte mein Herz wie wild und meine Augen wanderten wie automatisch zu der schönsten Person auf der Welt.

Wenn meine Gefühle nicht erwiedert werden, hätte ich wenigsten etwas Zeit im Dorm, um mit der Abweisung klar zu kommen und keiner der anderen Jungs würde etwas davon erfahren. In meinen Augen der perfekte Plan.
Schnell wandte ich meinen Blick wieder ab, damit es nicht komisch wurde, falls mich jemand beim Starren erwischte. Wahrscheinlich war ich sowieso schon viel zu auffällig und ein paar ahnten vielleicht schon etwas. Doch ich konnte mich eben nicht noch mehr zusammenreißen und mehr Abstand von ihm nehmen. Außerdem wäre das bestimmt noch auffälliger. Ich hielt mich gerne in seiner Nähe auf und bis jetzt gab es auch keine Anzeichen, dass er etwas dagegen hatte.
Das machte mir natürlich ein paar Hoffnungen und ich wünschte mir, dass diese nicht falsch waren.

Ich hatte also eine einzige Woche. Diese Woche würde mein zukünftiges Leben beeinflussen, entweder positiv oder negativ. Wobei ich auf das erste hoffte. Es würde mit Sicherheit etwas komisch werden, wenn ich abgewiesen werde und unsere Freundschaft würde bestimmt kaputt gehen. Doch ich musste mein Glück versuchen. Wie sagt man so schön? No risk no fun, oder?
Hoffentlich zahlte sich das Risiko aus und zerreißt mein Herz nicht in tausend kleine Stücke.

Ich war irrsinnig aufgeregt, denn einen wirklichen Plan hatte ich nicht. Es würde sich schon eine gute Möglichkeit oder ein perfekter Moment ergeben, in dem ich zuschlagen werde. Ansonsten würde ich einfach selbst solch einen Moment schaffen, das kann doch nicht so schwer sein. Immerhin musste ich schon selbst etwas dafür tun, denn von allein wird nichts passieren.

Die Musik stoppte und der Bus blieb stehen. Sofort sah ich zu den anderen, die jeweils ein breites Lächeln in ihrem Gesicht hatten. Als gäbe es einen imaginären Countdown, sprangen wir gleichzeitig auf und stürmten zur Tür. Nachdem diese endlich geöffnet wurde, flitzten wir aus dem Bus und scannten die Umgebung ab.

Es war wirklich wunderschön. Wir befanden uns mitten in der Natur, kein anderes Haus weit und breit. Nur unser Miethaus befand sich vor uns und selbst dieses fügte sich perfekt in die Umgebung ein.
Es sah schon etwas älter aus und die Mauern waren bereits mit Pflanzen bewachsen, doch dies ließ es noch idyllischer wirken.

Als wir unsere Koffer entgegen nahmen und uns zur Haustür bewegten, gingen wir durch den ebenfalls wundervollen Vorgarten. Obwohl es unglaublich heiß war, sahen die Blumen keineswegs ausgetrocknet oder von der Hitze mitgenommen aus. Anscheinend werden sie gut gepflegt. Es schaffte eine angenehme und entspannende Atmosphäre. Bestimmt würde ich mich öfters im Garten aufhalten.

"Bereit?", hörte ich dann Seungcheol fragen und alle nickten begeistert. Also zückte er den Schlüssel und sperrte die Haustüre auf. Neugierig betraten wir das Haus und unsere Kinnladen fielen nach unten.
Es wahr Wahnsinn.
Obwohl es von außen eher alt aussah, war es innen total modern. Aber es wirkte dennoch nicht zu kalt oder lieblos. Es war einfach genau perfekt und ich würde auf der Stelle für immer hier einziehen. Es war süß eingerichtig und es schien, als stünde jedes einzelne Objekt an dem richtigen Platz. Nicht eine Sache störte mich und das war nicht so einfach. Ich konnte ziemlich wählerisch sein, wenn ich wollte. Dieses Haus jedoch übertraf meine Vorstellungen.
Wie Verrückte erkundeten wir das ganze Haus und es dauerte tatsächlich eine ganze Weile, bis wir uns wieder zusammenfanden und jeder seine Erkundungstour abgeschlossen hatte.

"Also ich wäre dafür, dass wir den Pool genauer unter die Lupe nehmen", grinste uns Hoshi an und sofort wurden die Koffer geöffnet und die Badehosen ausgepackt. Laut lachend stürzten wir uns ins Wasser und begannen eine Wasserschlacht. Diese dauerte ziemlich lange und zum Schluss hängten wir uns außer Atem und mit einem riesigen Lächeln an den Poolrand.

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