Kapitel 1

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Heute ist mein erster Schultag an der neuen Schule. Ich bin vor zwei Tagen aus Manhatten nach Omaha gezogen, das ist eine große Veränderung, aber ich bin es gewöhnt. Meine Eltern sind beide viel beschäftigte Geschäftsleute, wir mussten schon ein paar Male umziehen, weil der Auftrag meines Vaters in eine andere Stadt verlegt wurde. Meine Eltern sind außerdem nie zu Hause, die Tatsache das ich ein Einzelkind bin macht die Situation noch schlimmer. Ich bin praktisch die meiste Zeit auf mich allein gestellt. Es ist nicht so, das ich es manchmal nicht genieße einfach mal alleine zu sein, ganz im Gegenteil, aber es gibt Momente wo man seine Eltern gerne um sich herum hätte.

"Beeil dich Jessica, du bist spät dran!", höre ich meine Mutter von unten rufen. Noch ein letzter Blick in den Spiegel und ich gehe runter in die Küche zu meiner Mutter. "Bist du heute zu Hause?", fragte ich sie. "Nein Schatz, ich bin auf einer Modenschau in New York, ich komm erst in ein paar Tagen wieder.", antwortete sie. Der Fakt das sie mich Schatz nennt macht die Tatsache das sie mich in einer mir völlig fremden Stadt alleine lässt auch nicht besser. "Und Dad?", fragte ich. "Der hat ein Meeting, könnte spät werden.", gab sie zurück.

Ich griff nach meiner Tasche und ging aus dem Haus, in der Hoffnung ich würde den Bus noch rechtzeitig erreichen. Ich sehe den Bus an der Haltestelle stehen und bevor ich einen Schritt in Richtung Bus machen konnte ist er schon los gefahren. Toll, wie soll ich jetzt in die Schule kommen? Plötzlich sah ich ein Auto neben mir am Straßenrand parken "Hey, brauchst du eine Mitfahrgelegenheit?", sagte das Mädchen aus dem Auto. "Ja klar, warum nicht.", antwortete ich. Ich setzte mich ins Auto und sie fragte mich "Bist du neu hier? Ich habe dich noch nie gesehen. Und wo musst du überhaupt hin?". "Ehm ja, ich bin neu. Am Samstag hergezogen. Mein Name ist Jessica Walker. Und ich muss zur East Wood High School, so heißt sie glaube ich." "Nett dich kenne zu lernen Jess. Ich darf dich doch so nennen, oder?", fragte sie und ich nickte,"Mein Name ist Gina Edwards. Ich gehe auch auf die East Wood, trifft sich ja gut." "Und holst du immer Leute am Bürgersteig ab oder ist das heute zum ersten Mal?", fragte ich sie lachend. "Ich hab gesehen wie der Bus vor deiner Nase weggefahren ist, was wäre ich für ein Mensch wenn ich dich nicht mit geholt hätte?", antwortete sie lachend. Es war eine Zeit lang ruhig und dann kamen wir auch schon auf den Parkplätzen der Schule an. "Da wären wir Miss Walker.", sagte sie in einem eleganten Tonfall. "Dankeschön Madame Edwards.", gab ich zurück.

"So was ist deine erste Stunde?" - "Ehm, ich weiß nicht. Ich muss meinen Stundenplan noch abholen." - "Ich zeig dir wo das Sekretariat ist, komm mit.", sagte Gina und ich folgte ihr. Nachdem ich meinen Stundenplan bekam, sagte ich zu ihr "Uh, Mathe." Und sie antwortete "Hab ich auch, ein Glück, es ist tot langweilig, jetzt habe ich wenigstens jemanden zum reden. Lass uns gehen."

Nach einer gefühlten Ewigkeit war die Doppelstunde Mathe endlich vorüber und wir hatten Pause. "Ich geh gerade ins Bad, kommst du gleich nach in die Cafeteria, okay?", fragte mich Gina. "Klar.", antwortete ich. Jedoch hatte ich keine Ahnung wo die Cafeteria war. Gina verließ schnell den Klassenraum und ich kramte den Schulplan aus meiner Tasche, den die Sekretärin mir gegeben hat. Ich ging durch den Gang und achtete eigentlich kaum auf mein Umfeld, da ich versuchte auf dem Plan die Cafeteria zu finden. Plötzlich spürte ich etwas vor mir. "Pass doch mal auf!", sagte ein großer Junge zu mir. Er drehte sich um und sah mich an. Er war so schön, ich konnte es kaum glauben. Er hatte braune Augen, braune Haare, war ungefähr 1 1/2 Köpfe größer als ich und seine Augenbrauen waren perfekter als die von manchen Mädchen. Wow. "Ist was?", fragte er und schaute mich komisch an. Ich erwachte aus meinem Tagtraum und sagte "Nein, tut mir leid.", "Warum guckst du dann als hättest du Gott gesehen?", fragte er mich lachend. Es war aber nicht das Lachen wo er mit mir lacht, sondern eher über mich. Ich rollte mit den Augen und fing an meine Bücher vom Boden zu sammeln. Er drehte sich um und sprach weiter zu dem bildschönen Mädchen. Oh Gott, wenn der schon mit so einer abhängt, werde ich nie eine Chance haben. Ich mein, ich will auch gar keine Chance bei ihm, oder doch? Quatsch nein, er ist ein totales Arschloch. Aber natürlich musste ich direkt am ersten Tag in den attraktivsten Jungen den ich je gesehen habe reinlaufen und mich komplett blamieren. Tja, so ist das Leben und meins läuft gerade echt Scheisse.

Bad lips, good taste || Jack GilinskyWhere stories live. Discover now