Kapitel 14

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"Warum? Bist du eifersüchtig?" Gina sah mich an und grinste.

"Nein, aber du würdest es doch auch nicht mögen wenn man deinen ältesten Freund als Fuckboy abstempelt, oder?", fragte ich einwenig genervt.

Warum sollte ich eifersüchtig sein? Ich habe Sammy gestern nach gefühlten 10 Jahren mal wieder gesehen, obwohl es eigentlich nur 6 waren.

Eigentlich kannte ich ihn nicht einmal richtig. Klar, wusste ich alles von dem 10 jährigen Sammy, der andere Kinder immer von Schaukeln geschubst hat, wenn ich Lust hatte zu schaukeln.
Aber ich wusste kaum etwas über den 17 jährigen Sammy.

"Mein ältester Freund ist ein Fuckboy.", sagte sie und lachte. Stimmt, Matt, sie kennen sich ja schon seit dem Kindergarten.

Matt scheint mir gar nicht so schlimm zu sein, außer das er immer der erste ist, der betrunken ist.

"Ist ja schon okay, ich frag Sammy ob er kommen will. Aber wenn er nicht will, bin ich auch nicht dabei." Ich ließ mich immer so leicht überreden. Ich wünschte ich hätte eine stärkere Persönlichkeit.

Gina grinste, als hätte sie etwas gewonnen. Ich denke nicht, das ich jemals sauer auf sie sein könnte.

Der Rest des Tages ist relativ schnell rumgegangen. Ich habe Jack so gut wie es ging ignoriert, man könnte es kindisch nennen, aber eigentlich beschütze ich nur mich selbst vor weiterem Schmerz.

Jedoch bin ich nicht die einzige die ignoriert, Jack hat mich nicht einmal angeguckt und wenn, dann waren seine Blicke emotionslos.

Als ich die Schule verließ, sah ich Jack. Er stand angelehnt gegen die Schulmauer und starrte auf sein Handydisplay.

Als er von seinem Handy kurz aufsah und mich bemerkte, schauten wir uns gegenseitig eine Weile an.

Es war eine gefühlte Ewigkeit, doch wahrscheinlich waren es nur wenige Sekunden, denn bevor ich überhaupt etwas machen konnte sah er schon wieder auf sein Handy.

Ich wollte mit ihm reden, ihm alles erklären, ich konnte nicht ertragen das er sauer auf mich ist.

Auf halbem Weg zu ihm, entschied ich mich doch dagegen. Was soll es schon bringen mit ihm zu reden? Er hat mir selber gesagt, das er sich niemals ändern wird.

Ich sah Sammy's Auto und ging in seine Richtung.

"Na.", sagte Sammy als ich gerade die Tür hinter mir geschlossen hatte. "Hey.", antwortete ich und lächelte. "Wie war die Schule?", fragte er mich während er ausparkte. "Gut. Kann ich dich was fragen?", sagte ich. "Klar? Was gibt's?", antwortete er.

"Ich wurde auf eine Party eingeladen, jetzt am Freitag, aber ich weiß nicht ob das so dein Ding ist, also-", ich kam nicht weiter, denn ich wurde von Sammy unterbrochen.

"Bist du verrückt? Ich liebe Partys!", sagte er voller Begeisterung. Super. "Aber wir müssen nicht gehen, wenn du nicht willst.", fügte er noch hin zu.

"Ist schon okay, ich will das du Spaß hast.", sagte ich. "Ich hätte auch so Spaß, solange du dabei bist.", antwortete er.

Ich fing an wie ein Idiot zu grinsen, Sammy könnte wirklich süß sein.

"Ich mag dein Lächeln.", sagte er, "Deine Mutter hat gesagt sie hätte dich seit Tagen nicht mehr fröhlich gesehen."

Ich hätte nie gedacht das meine Mutter das bemerkt hätte. Aber wenn sie es bemerkt hat, warum hat sie nie mit mir darüber geredet? Bin ich ihr nicht wichtig genug, sodass sie denkt ich bräuchte niemanden mit dem ich über meine Probleme reden kann?

"Ach, das hat sie gesagt?", fragte ich so, als wüsste ich nicht warum sie so etwas sagen sollte. "Ist es wegen diesem Jungen?", fragte er ganz direkt.

Dieser Junge alias Jack Gilinsky.

"Kann schon sein.", antwortete ich. "Willst du mir erzählen was zwischen euch vorgefallen ist?", er sah mich traurig an. "Nicht wirklich."

Ich wollte wirklich mit anderen darüber reden, aber irgendwie hatte ich das Gefühl das mich niemand verstehen würde. Ich kannte Jack nicht einmal lang genug um wirkliche Gefühle aufzubauen, um wirklich verletzt zu sein wegen den Dingen die er getan hat, aber ich war es.

Sammy sah mich verständnisvoll an und konzentrierte sich weiter auf die Straße.

Zu Hause angekommen warf ich meine Tasche in die Ecke und zog mir die Schuhe aus. Sammy schloss die Tür hinter uns.

"Mom?", rief ich um zu gucken ob meine Mutter noch zu Hause war. "Ja?", hörte ich aus der Küche. Ich ging den Flur entlang und lehnte mich an den Türrahmen der Küche.

Meine Mutter war in Eile, warum sollte sie auch einen ruhigen Tag verbringen? "Gehst du irgendwo hin?", fragte ich und deutete auf die Tasche in ihrer Hand.

"Ich hab ein Meeting, Schätzchen. Könne spät werden.", sagte sie und gab mir einen Kuss auf die Wange während sie die Küche verließ.

Sie verabschiedete sich von mir und Sammy und schon hörte man die Haustür zufallen.

Ich und Sammy waren wieder einmal alleine.

"Worauf hast du Lust?", fragte ich ihn. "Vielleicht eine Runde schlafen, wenn das für dich okay ist. Ich bin echt müde.", sagte er. "Ich bin auch total müde.", antwortete ich und er lächelte.

Wir redeten noch ein wenig und entschieden uns dann beide dazu in unsere Zimmer zu gehen um uns ein wenig auszuruhen.

Ich zog mir Leggings und ein weites Oberteil an, damit es bequemer ist.
Ich hörte es an der Tür klopfen. "Komm rein.", sagte ich. Sammy öffnete die Tür, er hatte es sich wohl auch bequemer gemacht, denn er trug Basketballshorts und ein weißes Tshirt. Er sah irgendwie heiß aus.

"Ich wollte nur noch mal gucken ob es dir gut geht und dir sagen, das du gut schlafen sollst.", sagte er. Aw, er war so süß.

Er wollte gerade die Tür hinter sich schließen, als ich ihn aufhielt. "Sammy?", fragte ich. "Ja?", antwortete er. "Willst du nicht hier schlafen?" Er lachte und kam zurück ins Zimmer.

Mir war es in diesem Moment so egal, ob es Sammy war der sich auf den Weg machte sich neben mich ins Bett zu legen. Ich wollte einfach nur eine Schulter zum anlehnen.

Er legte sich neben mich und ich kuschelte mich in seine Arme. Vor der Zeit mit Jack hätte ich sowas wahrscheinlich niemals gemacht, aber jetzt hatte ich kein Problem mehr damit. "Schlaf gut.", flüsterte ich. "Schlaf gut.", antwortete er.

Bad lips, good taste || Jack GilinskyWhere stories live. Discover now