Kapitel 4 - Kindheitsfreunde

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Lola konnte es nicht glauben.
Sie konnte sich aber nicht halten. All die Wut, die sie seit Bryan's Verschwinden aufgestaut hatte, ist aus ihr geplatzt. Und Jacob allein war Schuld daran.
Sie hasste die Legend's. Sie hasste dieses Viertel. Und sie hasste ihren Bruder dafür, dass er sich auf die Legend's eingelassen hatte und seine Familie einfach im Stich gelassen hatte, als es schwierig für ihn wurde.

Lola konnte nicht schlafen, weil Sie einfach nicht aufhören konnte nachzudenken.
Frische Luft tat ihr immer gut, wenn sie nicht schlafen konnte. Also ging sie raus, um ein paar Runden durch den Block zu laufen, in der Hoffnung sich etwas zu beruhigen.

Doch Lucky machte ihr einen Strich durch die Rechnung...

Lucky: „Hey, du kleine Ratte. Was machst du so spät draußen? Haben dir deine Eltern etwa nicht beigebracht, dass man um diese Uhrzeit draußen nicht alleine rumlaufen sollte?"
Lola: „Lass mich einfach in Ruhe, Lucky."

Lucky war nicht fertig mit Lola.
Die Ohrfeige von Jacob saß noch tief und in seinen Augen gab es nur eine Schuldige: Lola.
Er packte Lola am Arm und zerrte sie in sein Auto.
Lola weigerte sich einzusteigen und schrie wie verrückt.

Lucky: „Sei leise, du kleine Ratte. Du kommst mit mir, dieses Mal kann dich Jacob auch nicht retten."
Lola: „Jacob? Was hat das jetzt mit Jacob zu tun?"
Lucky: „Sei still und steig ein!"
Lola: „Lass mich sofort los, du perverses Arschloch!"

Lola schrie so laut, wie sie nur konnte.
Und gerade als sie dachte, dass sie keine Menschenseele hörte, fiel Lucky zu Boden.

Lola: „Omg, Jacob! Was hast du gemacht?"
Jacob: „Keine Sorge, er sollte in Kürze wieder aufwachen. Geht's dir gut?"
Lola: „Ja, mir geht's gut."
Jacob: „Komm mit."
Lola: „Nein, ich will spazieren. Danke für deine Hilfe aber ich gehe jetzt."
Jacob: „Spazieren? Du hast vor 2 Minuten noch wie verrückt nach Hilfe geschrien und jetzt willst du spazieren, als wäre nie was gewesen?"
Lola: „Ja?"
Jacob: „Alleine?"
Lola: „Ja?!"
Jacob: „Ich komme mit."
Lola: „Ganz bestimmt nicht. Ich brauche keinen Beschützer!"
Jacob: „Das ist mein Viertel und ich lasse dich um diese Uhrzeit nicht alleine spazieren."
Lola: „Das Viertel ist nicht das Problem, sondern die Hunde, die du als deine Brüder bezeichnest!"
Jacob: „Pass auf, wie du mit mir redest, Lola."
Lola: „Was willst du machen? Mich versuchen zu entführen, wie Lucky? Oder meine Familie zu erpressen? Oh, warte. Das habe ich ja total vergessen, das hast du schon gemacht!"
Jacob: „Ich habe deine Familie nicht erpresst!"
Lola: „Stimmt, du nicht. Aber deine dreckigen Freunde! Wir sind zusammen in diesem Viertel aufgewachsen, Jacob. Wie konntest du uns das antuen? Unsere Eltern waren Freunde, du Arschloch!"
Jacob: „Ich wollte nicht, dass es so kommt."
Lola: „Du bist doch der Anführer der Legend's. Wenn du deine Mitglieder nicht aufhalten kannst, wer dann? Wegen dir leben meine Eltern in Angst!"
Jacob: „Es reicht, Lola. Geh jetzt nach Hause."
Lola: „Lass mich. Ich hasse dich!"

Lola machte sich auf den Weg nach Hause.
Sie konnte ihre Tränen nicht länger unterdrücken. Als sie im Bett lag, lies sie ihren Tränen freien Lauf. Sie konnte einfach nicht glauben, was aus Jacob geworden ist.
Sie erinnerte sich an die Zeit zurück, als alles noch normal war, als Jacob noch normal war.
Aber Jacob war nach dem Tod seiner Eltern nicht mehr er selbst. Sein Vater war damals Anführer der Gang und nach seinem Tod musste Jacob seinen Platz einnehmen. Doch Jacob war noch lange nicht so erfahren, wie sein Vater und lies sich auf krumme Geschäfte ein, um irgendwie über die Runden zu kommen und mehr Macht und Respekt zu erlangen, da ihn zu Beginn keiner so ernst genommen hat, wie damals seinen Vater.

Lola wusste, dass Jacob nicht mehr der Alte war. Doch manchmal vermisste sie ihn.

Jacob... Ihr Kindheitsfreund, ihre erste Liebe.

𝐃𝐚𝐬 𝐇𝐞𝐫𝐳 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐬 𝐆𝐚𝐧𝐠𝐬𝐭𝐞𝐫𝐬.Where stories live. Discover now