1• Erste Begegnung

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"Kannst du übermorgen für Lea die Spätschicht übernehmen?" Fragte mich mein Chef. Ich nickte und schnappte mir meinen schwarzen Stoffbeutel "Ja kann ich übernehmen Ben, hab ich schon mit ihr geklärt" antworte ich ihm und steckte mir einen Ohrhörer in mein linkes Ohr. "Danke, schönen Feierabend!" Schrie er noch, bevor ich den kleinen Laden Verlies, hob ich noch meine freie Hand "Ciao!".

Ein Blick auf meine Handy Uhr verriet mir das es 20 Uhr 15 war. Aus meiner Spotify Liste wählte ich den Genre Rock aus und lies die Playliste einfach laufen. Es war schon viel zu spät, ich musste noch für eine Klausur lernen, die in drei Tagen fällig war. Ich durfte diese nicht vermasseln wie meine letzte.

Meine Eltern würden dann noch wollen das ich meinen Job kündige. Sie waren so schon nicht begeistert das ich so eine Arbeit hatte. Für sie war das eine Arbeit für diejenigen die nichts aus sich machen wollten. Die beiden wollten das ich in ihrer Arztpraxis etwas Geld nebenbei verdiene, 'da könnte ich mir auch die Zeit so einteilen wie es mir passt' meint meine Mutter immer.

Meine Eltern und ich waren selten einer Meinung, manchmal denke ich das ich adoptiert wurde. Aus meiner Jackeninnentasche suchte ich meine Zigarettenschachtel raus. Ich nahm mir einen Glimmenstängel mit meinen Feuerzeug raus, um sie mir zwischen meine Lippen zu legen und anschließend anzuzünden. Danach schmiss ich die beiden Sachen zurück in meine Tasche.

Als ich im Park angekommen war, suchte ich mir eine freie Parkbank. Es war schon wie eine Art Ritual geworden, nach der Schicht mich hier her zu setzen und meine Feierabend-Zigarette zu genießen. Besonders um die Uhrzeit war es sehr angenehm eine zu rauchen, weil nicht mehr so viel los war wie nachmittags und keine besoffenen hier lang gingen wie nachts.

Außerdem ist es im Park sehr unwahrscheinlich das meine Eltern mich rauchen sehen würden. Klar war ich alt genug, klar haben sie den Rauch bestimmt schon an mir gerochen, aber ich glaube es wäre nochmal was anderes wenn sie mich sehen würden. Meine Eltern lebten sehr gesund, meiner Meinung verpassten sie dadurch sehr viel im Leben.

Ich nahm mein Smartphone aus meiner Jackentasche, um ein Lied weiterzuschalten und anschließend durch mein Instagram Feed zu gehen. Ich hatte viele Bilder von Influencer, Models, Musik, Essen und Streetarts. Wie so viele Mädels wollte ich früher zu gerne Model werden, doch den Gedanken warf ich wieder schnell weg, als ich bemerkte das ich nicht mehr wachse, zu gerne esse und ein Sportmuffel war.

"Ehj, hast du vielleicht mal Feuer?" Ich schaute von meinen IPhone hoch, als ich eine kratzige Stimme bemerkte. Ein Junge, vielleicht so in meinem Alter stand vor mir. "Ehj schon mal garnicht" zischte ich. Freundlichkeit ist auch Luxus geworden, das bemerke ich immer wieder bei meinen Job.

Der braunhaarige stöhnte genervt auf "Hast du nun mal ein Feuerzeug für mich, oder nicht?". Augenverdrehend suchte ich mein Big Feuerzeug in meinen Stoffbeutel "Geht das auch ein wenig schneller? Ich hab keine Zeit" drängelte der Fremde. "Freundlichkeit war nicht so groß geschrieben in deiner Erziehung, oder?" Fragte ich genervt und hielt ihm das Feuer entgegen.

Der Junge brachte mich schon in den Minuten auf hundertachtzig. Grade nach der Arbeit war ich schnell reizbar. Plötzlich klingelte ein Handy. Der Fremde fasste sich an seine hintere Hosentasche, in der nächsten Sekunde nahm er ab. Im Augenwinkel sah ich wie ihm was rausgefallen war "Ehj Kasi, wo bleibst du?" Ich schüttelte mit dem Kopf. Der nächste der "Ehj" sagt.

Woher haben sie diesen Wortschatz her? "Ja Dikka, bin in zwei Minuten im Stu". Wenige Sekunden bemerkte ich erst wie der Fremde sich endlich von mir entfernte. Warte, Stop! Mein Feuer! Ich sprang auf, um ihn hinterher zu gehen, doch ich bemerkte das der Idiot schon weg war.

Erst ist er unfreundlich und dann klaut er mir noch mein Feuerzeug! So ein... Argh! Ich nahm einen letzten zug meiner Ziese, bevor ich die Kippe auf den Boden warf. Der Stummel landete direkt neben dem was er verloren hatte, neugierig hob ich die kleine durchsichtige Tüte auf.

Normalerweise befindet sich in solchen Tütchen Schmuck, klein Kram eben, aber keine grünen Dinger. Moment mal. Ich schaute es genauer an, es roch süßlich fiel mir auf. Ach du grüne neune! Meine zwei Finger halten hier gerade Drogen in der Hand! Blitzartig lies ich es wieder auf den Boden fallen.

Er ist ein krimineller! Jetzt sind meine Fingerabdrücke drauf! Was ist wenn es die Polizisten finden und sie es auf Fingerabdrücke untersuchen? Oder die Spürhunde es finden wenn ich es wegschmeiße? Oh Gott! Dann bin ich auch kriminell! Ich kann mir das nicht leisten, mit der Polizei was zutun gehabt zu haben!

Ich schaute einmal panisch nach links und nach rechts, um sicher zu gehen damit mich keiner sieht. Schnell hob ich die kleine Tüte wieder auf und schmiss sie in meine Tasche rein. Mir war plötzlich unglaublich heiß. Hektisch suchte ich einen Zettel und Stift, damit ich ihm eine Nachricht hinterlassen konnte. Doch da ich nur einen schwarzen Edding fand, hinterließ ich ihm eine Nachricht an der Lehne der Bank.

Ehj! Du hast mein Feuerzeug geklaut und ich habe deine Pflanzen bei mir! @Frxnces

Parkbank // Kasimir1441 fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt