28• Verkupplungsversuch

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Frances POV.

"Wo bleibst du denn? Sie sind schon da" begrüßte mich meine Mum, als ich die Haustür hinter mir schloss. Ich drehte mich um, meine Mutter hatte ihre Arme in ihre Hüften gestemmt, wie so oft wenn sie sauer war. "Geh dich hoch umziehen, ich habe dir schon was rausgelegt, mit den Klamotten lässt du dich nicht blicken" dabei deutet sie auf meine Jogginghose und meinen Hoodie. Ich streifte mir meine Schuhe von meinen Füßen ab und ging nach oben, dabei verdrehte ich meine Augen.

"Brauchst garnicht so mit deinen Augen rollen, Fräulein" woher wusste sie bloß immer das ich meine Augen verdrehte, obwohl es nicht in ihrer Gegenwart war? Oben in mein Schlafzimmer angekommen, sah ich auch schon das Kleid was sie mir rausgelegt hatte. Ich runzelte meine Stirn und hob das Kleid hoch, um es mir genauer anzusehen. Es war ein schwarzes Kleid, bis zur Hüfte war es eng und dann ging es wie ein Skaterrock auseinander. Der Rock hatte noch schwarze Spitze mit einwenig Glitzer.

Meine Mutter machte wieder so einen Anstand, nur weil ich eine halbestunde zu spät kam. Normalerweise müsste ich noch nicht mal darauf hören, wenn sie mir sagt wann ich heim kommen soll. Ich zog mir meine Klamotten aus und zog das schicke Kleid an. Ich wusste garnicht das ich dieses schwarze Kleid besitze. Ich sah auf, als plötzlich meine Mum in meinem Zimmer stand "Dreh dich um" meinte sie.

Die schwarzhaarige machte den Reißverschluss zu und zupfte nochmal kurz an meinen Kleid rum. Warum mussten auch immer die Verschlüsse am Rücken sein? Was ist denn so schwer den an der Seite zu befestigen? "Pass auf Frances, unten sitzt Marcel, er möchte mal Zahnarzt werden und ist Singel, sei doch einbisschen nett zu ihm und unterhalte dich einwenig mit ihm" erzählte sie.

Meine Mutter lächelte mich warm an und wollte mir gerade meine Haare beiseite legen, als ich schnell reagierte "Hä, ich lasse meine Haare offen". Ich hatte noch einen Knutschfleck von Kasi, den durfte sie nicht sehen. Sie nickte "Ok, aber kämm sie dir bitte noch einmal durch". Ich seufzte "Ja mach ich" "Bis gleich" somit Verlies sie wieder mein Zimmer. Ich griff nach meiner Bürste. Jetzt wusste ich warum so ein großer Aufstand war, meine Eltern wollten mich mit einem zukünftigen Zahnarzt verkuppeln. Bevor ich nach unten ging, sah ich nochmal auf mein Handy.

Kasimir:
Bist du gut daheim angekommen? Grüß deine Eltern von mir. Sehen wir uns morgen wieder? Miss you, Love dich.

Ich:
Mach ich Baby, holst du mich morgen von der Frühschicht ab? Love dich auch, Babe.

Seufzend ging ich die Treppen nach unten, ins Wohnzimmer. Dort saßen meine Eltern, mein kleiner Bruder und die Eltern von dem Marcel an dem großen Tisch. "Guten Abend" lächelte ich, mein Vater stellte mich den dreien vor und ich setzte mich an den Tisch. Natürlich war nur noch der Platz zwischen meinem Bruder und Marcel frei.

Sofort musste ich an Kasimir denken, ich wäre gerade viel lieber bei ihm. Ein schlechtes Gewissen machte sich in mir breit. Ich machte ihm was vor, ich lies im in den Glauben das meine Eltern über uns Bescheid wussten. Doch es war besser so, ich wusste genau wie die beiden reagieren würden, wenn sie wüssten das ich mit einem Rapper zusammen war. Es bestätigte mich in dem Moment wieder, sie wollten das ich einen Freund habe, mit Zukunft; Arzt, Rechtsanwalt, Polizist etc. Eben einer wie Marcel beispielsweise.

Doch es war nicht meine Vorstellung von einem Freund, vom Leben. Ich wollte nicht wie meine Eltern enden; langweilig und öde. Klar hatten sie Kohle, hatten zwei gesunde Kinder, leiten eine Praxis, doch waren sie glücklich? Wohl kaum. Sie führten schon lange keine glückliche Ehe mehr, sie lebten nebeneinander her, aneinander vorbei. Weil sie sich dran gewöhnt hatten, nur an die Arbeit dachten und es nach den Jahren nicht mehr ändern wollten.

***

"Frances, Aufstehen!" Hörte ich meine Mum von unten schreien "Ja!" Seufzend stand ich nun auf. Ich nahm die Anziehsachen vom Stuhl und drottete ins Badezimmer. Jeden Abend suche ich mir Sachen für den nächsten Tag raus, weil ich frühs keine Zeit dafür habe, das wird mir sonst zu hektisch. Ich schloss die Tür hinter mir ab, schmiss meine Klamotten einfach auf dem Boden und machte Musik an. Singend zog ich mich aus und sprang schnell unter die Dusche. Als ich fertig war trocknete ich mich ab und zog mich an. Mein Outfit bestand heute aus einer schwarzen Skinny Jeans und einem weinroten lockeren Pullover.

Zum Schluss putzte ich noch meine Zähne, ehe ich zurück in mein Zimmer ging. Dort kämmte ich noch meine Haare, die ich dann zu einem lockeren Dutt zusammen machte und trug noch Wimperntusche auf, übermalte meine Markierung von Kasi und malte meinen Augenbrauen nach. Nun ging ich nach unten in die Küche "Guten Morgen mein Schatz" trällerte meine Mutter. Ich erwiderte eine kurzes "Morgen" ich lies mich auf den Stuhl fallen und nippte an meinen Kaffee, den mir meine Mam gemacht hat.

"Marcel war doch nett gestern Abend" lächelte mich meine Mutter an. Ich seufzte einmal auf, solche schwierigen Gespräche kann ich am Morgen garnicht leiden, ich brauchte so schon am frühen Morgen meine Ruhe. "Das wäre doch so ein richtiger Junge mal für dich, hat er dir deine Nummer gegeben?" "Ja ein ganz netter Kerl" meinte ich genervt "Und nein hat er nicht" -ein Glück. "Du kannst ihm doch mal im Internet anschreiben, dann könnt ihr euch mal treffen" erzählte meine Mutter weiter. Ich lächelte sie übertrieben an und nickte "Na klar, sehr gerne" meinte ich ironischerweise.

Ein Blick auf die schwarze Wanduhr die aus Glas bestand verriet mir das ich los muss. Ich war noch nie so glücklich, an die Arbeit zu gehen. Mit einem hieb trank ich den Kaffee aus und stand auf "Bye Mum" "Ciao mein Schatz, pass auf dich auf". "Immer weißt du doch" sagte ich, dabei zog ich meine Jeansjacke an und danach meine weinroten -zum Pulli passenden- Vans an. Es waren Platform Oldskool Vans. "Natürlich räume ich deine Tasse weg! Wohnst ja nicht neunzehn Jahre hier das du wissen kannst wo der Geschirrspüler ist! Wo bin ich hier gelandet?!" Hörte ich meine Mutti noch meckern.

Parkbank // Kasimir1441 fanfictionWhere stories live. Discover now