5. Kapitel

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Weihnachten rückte immer näher und damit auch mein zweites Date. Der Samstag kam ungewöhnlich schnell, ein weiteres Mal hatte ich das Gefühl jemand hätte die Uhren verhext und damit die Zeit beschleunigt. Und wie schon im November stand ich am Samstagmorgen hilflos vor dem Spiegel, mit den anderen als Hilfe, aber scheinbar noch immer nicht im Besitz eines passenden Outfits.

"Wieso ist es jedes Mal so schwer etwas zum Anziehen zu finden?", fragte ich genervt und nestelte an den Knöpfen einer dunkelgrünen Bluse herum, frustriert das sie offenbar zu nichts zu passen schien.

"Denk mal an die armen Kinder die das jeden Tag machen", meinte Luce und wälzte sich auf meinem Bett auf den Rücken.

"Die sind das gewöhnt", gebe ich zurück, "Sie müssen da bestimmt nicht mal mehr drüber nachdenken".

Luce lachte auf: "Erzähl das nicht meinen Freundinnen. Sie stehen genauso lang vor dem Spiegel wie ich wenn wir uns fertig machen".

"Wofür macht ihr euch fertig?", fragte Penelope verwirrt und entlockte Luce damit noch ein weiteres Lachen.

"Man könnte echt denken ihr Zauberer habt außerhalb der Schule kein Leben! Für Feiern natürlich, oder wenn wir ein Konzert besuchen oder sowas", erklärte sie dennoch mit geduldiger Stimme, "Wenn ihr wollt nehme ich euch in den Sommerferien mal zu etwas mit".

"Gehst du oft 'Feiern'?", fragte Aria und bei ihr klang es, als wäre es etwas völlig exotisches.

"Nicht wirklich. Ab und an, in den Ferien trifft man sich manchmal, aber ich bleibe auch lieber zuhause als mich irgendwo zu betrinken", erklärte sie, "Außerdem machen wir das auch noch nicht lange. Genau genommen dürften wir noch nicht einmal trinken".

"Seltsam", erwiderte Aria mit zusammengezogenen Brauen.

"Könnten wir uns bitte erstmal auf mein Problem konzentrieren?", fragte ich, ein wenig schnippisch. Ein Blick auf die Uhr hatte mir verraten das mir immens wenig Zeit blieb bis Alex mich abholte. Diesmal war es Penelope, die aufsprang und begann in meinem Schrank zu wühlen. Die anderen führten derweil ihre Diskussion weiter.

"Aber trinken tuen wir doch hier auch", mischte sich nun Davinia ein, "Warum dürft ihr das noch nicht? Ich meine deine Freunde sind doch nicht viel jünger als du, oder?".

"Klar feiern wir hier auch, aber in der Schule. Ich hab noch nie gehört das ihr während der Ferien irgendwas gemacht habt das über rumsitzen und Familienfeiern hinausging. Oder irgendwelche Besuche im magischen Ausland", antwortete Luce und begann ihre Haare mit den Fingern nach unten zu kämmen, sodass sie wie ein blonder Wasserfall über die Bettkannte fielen.

"Vielleicht sollten wir das mal machen", überlegte Cassie, "Die Ferien zusammen verbringen, trinken, ein bisschen das Leben genießen...".

"Du kannst doch das Leben auch genießen ohne dich zu betrinken", erwiderte Aria.

"Es geht ja auch nicht um das Betrinken", meinte Luce, "Naja schon auch, aber es geht ja auch um die Freunde, die man trifft und alles".

"Warum dürft ihr denn nun eigentlich noch nicht trinken?", fragte Davinia noch einmal ungeduldig.

"Naja man darf erst trinken wenn man achtzehn ist, legal. Dann bist du erwachsen und kannst ohnehin machen was du willst", antwortete Luce an den Baldachin des Bettes gerichtet und ich konnte Davinia durch den Spiegel verständnislos auf den Haar-Wasserfall blicken sehen.

"Ihr seid erst mit achtzehn erwachsen?", fragte sie ungläubig.

"Jap", erwiderte Luce, "Ich verstoße beinahe jedes Mal wenn ich in Hogsmeade bin oder hier Butterbier trinke gegen das Gesetzt der Muggelwelt".

Licht in der DunkelheitWhere stories live. Discover now