8. Kapitel

17 0 0
                                    

Weihnachten kam und ging und hinterließ viel Schnee, sogar auf unserem Anwesen im Süden. Als wir im neuen Jahr alle nach Hogwarts zurückkehrten waren die Hügel in weiße Mäntel gehüllt, als hätte man sie mit Zuckerguss übergossen. 

Ich hatte den anderen nichts von meiner Begegnung mit Jason erzählt, zum einen, weil ich nach der Toilette nicht mehr sicher war wie viel tatsächlich passiert und wie viel meiner bloßen Fantasie und einem benebelt Geist entsprungen war. Zum anderen, weil Luce vermutlich recht behielt und er sich in der Zwischenzeit eine neues Objekt der Begierde gesucht hatte. Es würde nichts bringen sich zu viele Gedanken darüber zu machen. 

Nichtsdestotrotz hatte ich die ersten Tage der Ferien damit verbracht in meinem Zimmer darüber zu brüten und gleichzeitig die Sache mit Alex zu überdenken und war danach frustriert und gereizt gewesen, weshalb ich es am dritten Tag schließlich aufgab. Alles in allem betrat ich am Samstag nach den Ferien mit einem Guten Gefühl und freiem Gewissen die Schule wieder, bereit das Semester mit den besten Vorsätzen zu beginnen. Und sogar zwei Tage später, am ersten Schultag, als wir von unserer ersten Stunde Kräuterkunde im neuen Jahr zurück zur Schule stapften, war ich noch bester Dinge. 

Das Gras unter unseren Schuhen knirschte, die Luft war frisch und kühl und unsere Umhänge wurden nicht von Schneemassen durchtränkt, weil irgendjemand den Geist besessen hatte Wege freizuräumen. 

"Schade eigentlich", kommentierte Aria diese Ungewöhnlichkeit, "Papa hat mir zu Weihnachten einen Wasserdichten Umhang geschenkt, ich hätte ihn gerne ausprobiert". 

"Glaub mir du wirst noch genug Schneeballschlachten erleben um seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen", erwiderte Davinia grinsend und griff sich eine Handvoll Schnee von den aufgetürmten Mauern neben uns. Sie kam jedoch nie dazu zu werfen, ein Ruf von hinten rettete Aria vor der Ladung weißen Pulvers im Gesicht. 

"Atlin!", tönte es aus der anderen Richtung und Luce warf einen Blick über die Schulter. Der verwirrte Ausdruck in ihrem Gesicht wandelte sich in eine unlesbare Miene und ich folgte, verwirrt durch diesen Stimmungswandel ihrem Blick. Gute hundert Meter hinter uns lief Sirius Black, offensichtlich erpicht darauf uns einzuholen. Luce allerdings tat, als hätte sie nichts gehört und ging einfach weiter. 

"Willst du nicht warten?", fragte Cassie verwundert, auch sie war meinem Blick gefolgt. Aber Luce schüttelte nur den Kopf und zuckte mit den Schultern. 

"Er hat mich nicht aufgefordert zu warten", entgegnete sie gleichgültig und ich tauschte einen fragenden Blick mit Cassie aus, die nur mit den Schultern zuckte. 

"Aber er ruft dich", wand Penelope ein und blickte verunsichert zurück. Black lief uns noch immer hinterher, während er weiter nach Luce rief. 

"Und?", fragte diese als würden wir etwas ganz offensichtliches nicht verstehen. 

"Ich denke wirklich du solltest warten", beharrte Penelope und hielt unsere gemeinsame Freundin am Ärmel fest. Unwillig hielt sie an, wir alle mit. Sie brummte irgendetwas unverständliches ehe sie sich umdrehte und dem Jungen entgegenblickte. Es dauerte nicht lange, da hatte er uns erreicht. Mit einem Lächeln nickte er uns zu, offensichtlich schien er nicht ganz vergessen zu haben das wir fast einen ganzen Abend miteinander verbracht hatten.

"Kann ich kurz mit dir reden?", fragte er dann direkt an Luce gewandt, die, scheinbar eher widerwillig mit den Schultern zuckte. 

"Wir sehen uns gleich beim Essen, ja?", sagte sie an uns gewandt, ein spärliches Lächeln auf den Lippen. Penelope drückte zuversichtlich ihren Arm und ich schenkte ihr einen weiteren, misstrauischen Blick, aber dann zogen wir alle Richtung Große Halle ab, um etwas zu Essen zu ergattern. 

Licht in der DunkelheitWhere stories live. Discover now