39 - Schwere Verluste/A

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"Hör auf, dir so etwas dummes zu wünschen! Selbst eine Sekunde mit dir würde vollkommen reichen. Außerdem wirst du wieder gesund. Wir werden alles vergessen und gemeinsam ein neues Leben starten. Wir werden viele kleine Kinder bekommen. Du bist nicht schwach, Engel. Du bist die stärkste Person, die ich kenne. Du schaffst das!"

"Ich liebe dich!", haucht sie leise ehe sie ihre Augen zumacht.

"Nein! Mach deine Augen auf! Bitte, mach sie auf!", schrie ich unter Tränen.

Ihr Herzklopfen verlangsamt sich und ich blicke nun hasserfüllt zu den zwei Personen, die man nun nebeneinander festhält.

„Warum, Sophie?", frage ich wütend und verletzt.

„Cohen ist mein Gefährte. Ich werde alles für ihn tun." Verachtungsvoll blicke ich sie an.

„Selbst wenn du dabei deinen Bruder tötest? Du hast die Liebe meines Lebens verletzt. Du hast vielleicht unser Kind getötet! Wie konntest du?", brülle ich wütend.

„Du verstehst es nicht. Du würdest für sie doch auch alles tun! Er konnte seinen Bruder nicht töten. Also wollte er deine Stelle als Alpha. Ich habe sie ständig angelogen, damit sie dich anlügt. Ich wollte, dass du wegen ihres Verlustes zu Grunde gehst. Aber sie ist immer wieder zu dir zurückgekehrt! Selbst als ich behauptet habe, dass du eine andere liebst und sie betrogen hast. Nein, nach zwei Tagen seid ihr verlobt! Ich habe keine andere Wahl gehabt, als sie zu töten. Mein Mate wollte der Alpha sein und ich seine Luna. Ich musste ihm helfen. Versteh mich bitte. Mia wird nicht mehr lange durchhalten. Gib dein Alpha-Amt in Frieden ab. Dann müssen wir dich nicht töten. Ich will dich nicht töten. Du bist mein Bruder. Ich weiß, dass du durch den Tod von Mia nicht lange leben wirst. Aber lass uns die letzten Tage vereint verbringen."

"Nimm nie wieder ihren Namen in den Mund! Bist du psychisch gestört oder warum sagst du solch unsinnige Sachen?", sage ich laut. Mias Herzschlag wird immer langsamer und ich weiß einfach nicht, was ich dagegen unternehmen soll. Wo bleibt dieser verdammte Krankenwagen?

"Ich bin deine kleine Schwester. Erinnere dich an unsere Kindheit zurück! Sag James, er soll uns loslassen!", sagt sie wütend und versucht sich aus dem Klammergriff von ihn zu lösen.

„James, tu es schmerzlos. Lass Cohen am Leben. Ich habe mit ihm noch eine Rechnung offen.", sage ich kalt.

Sophie reißt ihre Augen auf und schreit: „Du willst deine eigene Schwester umbringen! Für diese Schlampe?"

Wütend antworte ich ihr: „Denkst du wirklich, dass ich deinen Gefährten am Leben lassen werde? Du würdest es dann nicht lange überleben und ich wünschte, dass ich diese Entscheidung nie treffen müsste. Du hattest nicht das Recht dazu ihr so weh zu tun. Leb Wohl, Sophie!"

Als James ihr den Nacken bricht, fängt Cohen an zu brüllen. Er versucht sich zu wehren, aber seine Kräfte verlassen ihn allmählich. Das werden die schlimmsten Tage deines Lebens, verspreche ich ihn stumm und widme mich wieder meinen Engel zu. Alma beugt sich immer noch schockiert von den Geschehnissen zu uns rüber und reicht mir etwas.

„Du musst ihr das geben! Das hilft!" Ich nehme seltsam riechende Flüssigkeit und versuche es Mia zu geben. Du wirst wieder gesund. Ich weiß es.

(...)

Immer noch schockiert von den Ereignissen gehe ich den Gang auf und ab. Tyler weint schon seit Stunden und ich kann ihn verstehen. Unsere Schwester ist tot. Sie hat uns alle verraten. Sie wollte uns tot sehen. Ich habe immer noch Hoffnungen, dass dies alles nur ein Albtraum ist und ich jede Sekunde mit meinen Engel in den Armen aufwache.

Ein Arzt kommt aus dem OP-Saal heraus und sieht uns traurig an. Überlebt sie nicht? Ich höre ihren Herzschlag doch.

„Sind sie mit ihr verwandt?", fragt er.

„Sie ist meine Frau! Wie geht es ihr?"

„Ich bin zuversichtlich, dass es ihr bald wieder besser geht. Vielleicht wird sie einige Tage schlafen. Aber durch die Stichwunde wurde das Kind stark verletzt. Wir werden in der nächsten OP das Kind entfernen müssen. Es wird nicht mehr lange leben. Es tut mir außerordentlich leid."

Mit Tränen in den Augen nicke ich bloß. Ich war unfassbar dankbar, dass es Mia gut geht. Dass ich sie bald wieder in meine Arme schließen werde. Aber trotzdem fühlt es sich an, als würde man mir das Herz aus der Brust reißen. Mein Kind, unser Kind wird sterben. Ich sacke auf die Knie und fange an zu weinen. Tyler nimmt mich in den Armen und sagt ständig, dass alles wieder gut wird. Aber es hilft nicht. Ich brauche sie bei mir. Ich muss in ihre wunderschönen Augen sehen. Ich muss von ihr hören, dass alles wieder gut wird.

Ich löse mich von Tyler und renne nach draußen. An irgendjemanden muss ich meine Wut freilassen. Da fällt mit nur eine Person ein. Sobald ich mit ihm fertig bin, erledigt der Herzschmerz an Sophies Verlust den Rest. Ich selbst weiß, dass es verdammt weh tut, wenn man abgelehnt wird. Wie schmerzhaft muss es dann sein, wenn die Seelengefährtin nicht mehr lebt?

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Ich habe mich noch nie so traurig gefühlt, ein Kapitel zu schreiben. Es tat mir selbst im Herzen weh. Das nächste Kapitel wird das Letzte ein und anschließend gibt es direkt einen Epilog.

Die Wolfsgefährtin (Aiden & Mia)Where stories live. Discover now