34 - Antrag/M

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Ich verstehe nichts mehr. Warum lügt man, dass der eigene Vater tot ist nur damit man der nächste Alpha werden kann? Und Luna? Ausgerechnet ich? Wie soll ich verdammt nochmal eine Mutterrolle übernehmen, wenn ich mich nicht einmal um mich selbst kümmern kann?

„Es wird alles gut werden! Hab keine Angst!", höre ich Aidens Stimme. Mein Kopf schießt zur Seite. Er sieht mich liebevoll an.

Wie soll ich das nur hinkriegen, denke ich bloß.

„Ich bin bei dir!" Geschockt reiße ich meine Augen auf. Aidens Mund hat sich nicht geöffnet. Wie konnte ich ihn eben hören?

„Das ist Teil der Markierung. Du bist jetzt offiziell meins und gehörst an meiner Seite. Wir können uns durch unsere Gedanken unterhalten!", sagt er dieses Mal laut.

„Nur wir?", frage ich immer noch perplex.

„Ja, niemand hört uns. Ich kann außerdem in dieser Art mit meinem Rudel kommunizieren. Das geht aber nur, wenn man ein Werwolf ist und zum Rudel gehört. Das zwischen uns ist nur durch unsere Mate-Verbindung möglich. Du musst dafür kein Werwolf sein."

„Ich glaube, das ist viel zu viel Info für mich. Ich muss das erstmal alles verdauen. Kannst du mich nach Hause fahren? Ich glaube ich schaffe das heute nicht."

Aiden nimmt meine Hand in seine und küsst sie. „Natürlich, Engel. Ich bin nur froh, dass du nicht flüchtest."

Ich lehne mich vor und bleibe kurz vor seinen Lippen stehen. Leise flüstere ich: „Ich kann nicht mehr flüchten. Immerhin gehöre ich seit gestern Nacht dir."

Aidens Augen nehmen wieder die goldene Farbe an. Er packt mich am Nacken und presst meine Lippen auf meine. Ich erwidere diesen Kuss direkt und ziehe ihn an den Haaren näher zu mir.

„Ich liebe dich, Engel!", sagt Aiden während des Kusses.

Wir werden durch ein Klopfen an der Scheibe unterbrochen. Ruckartig setze ich mich wieder normal auf den Beifahrersitz und blicke zum Fenster. James blickt uns grinsend an. Aiden wirft ihm direkt einen bösen Blick zu.

„Wartest du hier kurz, Kleines?", fragt Aiden mich. Ich nicke lediglich und schon verlässt Aiden das Auto. Er steuert auf das Haus zu und verschwindet kurz. James macht währenddessen die Beifahrertür auf und wackelt mit den Augenbrauen.

„Kein Wort!", ermahne ich ihn mit roten Wangen.

„Tut mir leid, aber das kann ich nicht. Ich muss einfach einen Kommentar loswerden. Man, Aiden hat dich mehr als nur markiert."

„James!", ermahne ich ihn. Er fängt jedoch an zu lachen, weshalb ich ihn nur feindselig anstarre.

„Sorry! Ich ärgere meine Luna nicht mehr. Sonst bringt mich Aiden noch um. Apropos Aiden, dein Retter in der Not kommt schon. Siehst du ihn? Oh man, er hat ja rote Wangen! Unser Alpha hat rote Wangen bekommen!", sagt er amüsiert und sieht Aiden dabei zu, wie er auf das Auto zusteuert.

„James, wenn du noch einmal deinen Mund aufmachst, dann werde ich vergessen, dass du mein Freund bist."

James bleibt still und salutiert nur. Ich muss lachen und verabschiede mich von ihm. Während der Autofahrt blicke ich Aiden ständig an.

„Er hat Recht, du bist plötzlich rot im Gesicht."

„Du kennst das Rudel nicht. Hätte ich gewusst, dass die Hälfte dort versammelt ist, dann wäre ich nie reingestürmt."

„Haben die etwas gesagt?"

Er schüttelt leicht mit dem Kopf und sagt: „Ich habe morgen eine Besprechung mit einem anderen Alpha. Ich will, dass du in dieser Zeit bei uns Zuhause bleibst. Damit meine ich UNSER Zuhause, bei mir. Ich muss wissen, dass du in Sicherheit bist."

„Wieso?", frage ich ihn.

„Er wird morgen sehen, dass ich dich endlich gefunden habe. Ich will nicht, dass er dir auch nur ein Haar krümmt. Wenn er dir etwas antut, werde ich schwach und genau das will er. Er will mein Rudel übernehmen."

„Was? Ich will nicht, dass du dich mit ihm triffst."

„Süße. Habe keine Angst. Ich bin durch die Markierung noch viel stärker als er. Er wird sich nicht getrauen mich anzugreifen. Um dich mache ich mir größere Sorgen."

„Ich liebe dich, Aiden. Nichts und niemand kann uns trennen."

Er parkt in meiner Ausfahrt und stellt den Motor ab. Anschließend steigt er aus dem Auto und macht mir wenige Sekunden meine Tür auf. Er reicht mir seine Hand, die ich nur zu gerne annehme.

„Dann heirate mich!", sagt er plötzlich. Ich schnappe nach Luft und mein Herz bleibt stehen. Er geht plötzlich auf die Knie und sieht mir in die Augen.

„Mein Engel, ich weiß, dass dies mit Abstand der unromantischste Heiratsantrag ist. Ich habe weder einen Ring noch irgendetwas vorbereitet. Aber ich liebe dich von ganzem Herzen. Ich würde alles für dich tun. Ich würde, ohne zu zögern mein Leben für dich geben. Ich will, dass du meine Frau wirst. Die Mutter meiner Kinder und das am liebsten so schnell wie möglich. Ich kann nicht mehr warten. Willst du mich heiraten, Liebes?"

Mit Tränen in den Augen falle ich in seine Arme und rufe: „JA! Es ist perfekt. Ich will nichts Großes und ich brauche nur dich."

Er küsst mich leidenschaftlich und sagt dann leise: „Ich liebe dich, Engel."

„Ich liebe dich auch."

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Noch 6 Kapitel!

Das große Finale findet bald statt!

Ihr könnt gerne in der Zwischenzeit meine andere Geschichte lesen. Das neue Kapitel ist auch schon online

Die Wolfsgefährtin (Aiden & Mia)Where stories live. Discover now