128 tage vorher.

191 16 1
                                    




Nun stand ich hier im regnerischen London in einem Internat in dem mich niemand kannte. Von meinen Eltern habe ich mich bereits draußen verabschiedet, sonst würde es für meine Mutter zu emotional werden.


Ich betrat das Zimmer mit der Nummer 28.


Ich sah niemanden, hörte allerdings die Dusche laufen. Also war mein Zimmernachbar schon hier. Seine Seite des Zimmers war etwas chaotisch, was mich zum grinsen brachte. Ich legte meine beiden Koffer auf mein Bett und fing an meine Schränke einzuräumen.


Kurz nachdem ich fertig war, ging die Dusche aus und ein etwas braungebrannter schwarzhaariger Junge betrat das Zimmer nur mit einem Handtuch bekleidet. Etwas verwirrt aber doch grinsend kam er sofort auf mich zu um mir seine Hand zu reichen.


''Hey, meine Name ist Zayn Malik. Ich bin jetzt das dritte Jahr hier am Internat. Ich bin 17 Jahre alt und liebe es zu malen und zu zeichnen, tatsächlich bin ich auch richtig gut darin.''

Mit den Worten dreht er sich um, holte frische Klamotten aus seinem Schrank und zog sich an.


''Ähm, ich bin Harry Styles. 16 Jahre alt und habe eine Vorliebe für letzte Worte von berühmten Personen.'' Mit diesem Satz hab ich nun seine volle Aufmerksamkeit bekommen. Verständlich, ich denke so etwas hört man auch nicht ständig.


Er drehte sich um und fing wieder an zu grinsen. ''Ich habe ein Stipendium für das Internat bekommen, meine Eltern sind getrennt und mein Vater ist Alkoholiker.'' Während er den Satz beendet verlässt er den Raum und lässt mich verwirrt zurück. Was sollte ich denn mit dieser Information anfangen?

Kurz darauf stand er wieder im Raum und sah mich durchdringend an. ''Kommst du? Ich muss meine Möbel aus dem Fernsehraum holen, die lagern wir dort während den Sommerferien.'' Ich nickte ihm zu und stand auf.

Ein wenig später stand nun ein kleines Sofa und ein noch kleinerer Fernseher in unserem Zimmer. Einen von seinen Kartons hatte er umgedreht und der funktionierte nun als kleiner Tisch zwischen Sofa und Fernseher.

Wir ließen uns auf das kleine Sofa fallen und ich schnaufte kurz auf.


''Nur damit das klar ist, ich bin nicht deine Eintrittskarte für die ''coolen Kids'' hier. Mit denen kann ich nichts anfangen, ich sage es nur gleich.'' Er starrte zum Fenster hinaus.

''Keine Sorge, ich war noch nie einer von den ''Coolen'' also falls man mir das nicht eh ansieht.'' lachte ich.

Nun lachte er auch. ''Gut, dann können wir Freunde sein. Das gefällt mir. Komm wir gehen jetzt zu Louis' Zimmer, er hat nämlich immer Zigaretten und ich habe ihn jetzt seit 6 Wochen nicht gesehen.''


Mit diesen Worten schnappte er mich am Arm und zog mich ein paar Zimmer weiter. In das er ohne zu klopfen hinein trat.

Ich trottete ihm etwas unbeholfen hinterher und bemerkte sofort ein riesen großes Bücherregal, dass mich total begeisterte.


''Oh hey Zayn, wie schön dich wieder zu sehen! Es ist schon viel zu lange her. Du glaubst nicht was mir in den Ferien passiert ist, ich habe eine alte Freundin von mir auf einer Party getroffen und dann hat sie auch noch einfach versucht mich zu küssen, während ihre Hand auf meinem Schritt lag. Und das obwohl ich in einer Beziehung bin. Unfassbar was sich manche Leute erlauben. Wen hast du da mitgebracht?'' lachte mir eine wundervoll klingende Stimme entgegen.

''Das ist Harry Styles. Mein Mitbewohner und er kann letzte Worte von berühmten Personen auswendig. Ich wollte eigentlich fragen ob du Zigaretten da hast?'' entgegnet ihm Zayn.

''Ja, da auf dem Tisch. Hallo Harry, ich bin Louis Tomlinson.'' sagte er liebevoll und nahm mich in den Arm.

Ich hingegen brachte nicht ein Wort raus, zu überfordert war ich von Louis' wundervollen blauen Augen.


Nachdem Zayn sich die Zigaretten genommen hat, liefen wir einen kleinen Weg entlang durch den Wald. Wir kamen an einem kleinen See an, an dem ein paar Schüler eine Hollywoodschaukel aufgestellt hatten.


Zayn zündete sich eine Zigarette an und blies den Rauch aus.

''Siehst du den Schwan vorne auf dem See? Der wurde vom Direktor dort ausgesetzt, um die Schüler davon abzuhalten hier herumzulungern und etwa zu rauchen oder trinken. Der Schwan ist nämlich sehr aggressiv. Wir nennen den Direktor nur ''den Adler'', denn er wohnt ebenfalls hier auf im Internat und sieht wirklich alles. Vor ihm musst du dich in acht nehmen, er riecht auch Zigarettenrauch also wenn wir nachher zurück gehen musst du auch aufpassen. Willst du eigentlich auch mal ziehen?''

Zayn redete sehr viel, aber es gefällt mir. Da ich selbst nie der größte Redner war. Ich nickte auf seine Frage hin und nahm ihm die Zigarette ab.

Er sah mich wieder mit diesem durchdringenden Blick an und ich nahm einen großen Zug. Allerdings hatte ich zuvor noch nie geraucht, was sich auch direkt bemerkbar machte weil ich in einen ekelhaften Hustenanfall fiel. Ich warf die Zigarette auf den Boden und trat sie aus.

''Man gewöhnt sich dran.'' lachte er. ''Ich muss jetzt allerdings los und meine Freundin suchen, vielleicht kann ich sie dir ja später noch vorstellen. Man sieht sich.'' mit diesen Worten stand er auf und lief zurück in Richtung Internat.

Ich blieb noch ein wenig sitzen und dachte nach. In zwei Tagen geht der Unterricht los, hoffentlich habe ich einige Kurse mit Zayn zusammen. Es war schön zu wissen einen Freund zu haben und mit ihm sogar ein Zimmer zu teilen. Ich bin mir sicher die Zeit wird schön werden.


''Na, hat dir Zayn unseren Platz gezeigt?'' sagt auf einmal eine wundervolle Stimme hinter mir.

Ich nickte ihm zu und rutschte etwas auf die Seite, damit er sich neben mich setzen konnte.


''Kannst du wirklich letzte Worte von berühmten Personen auswendig?''

Wieder nickte ich nur.

''Ich habe mein Lieblingsbuch mitgebracht ''Der General in seinem Labyrinth'' von Gabriel García Marquéz, es ist ein historischer Roman. Kennst du ihn?''

''Seine letzten Worte waren ''Wie komme ich bloß aus diesem Labyrinth heraus?'' und das Buch hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Liest du gerne? Ich habe die vielen Bücher in deinem Zimmer bemerkt.'' Ich blickte starr gerade aus, ich hatte Angst mich in seinen Augen zu verlieren.

Er zündete sich eine Zigarette an.

''Ich kaufe immer wieder Bücher die mich ansprechen, so baue ich mir meine eigene kleine Bibliothek zusammen. Ich habe jedes Buch in meinem Zimmer auch gelesen. Komm wir gehen zurück, es wird langsam dunkel und ich habe keine Lust dem Adler zu begegnen.''

Wir standen zusammen auf, Louis trat seine Zigarette aus und wir machten uns auf den Weg zurück ins Internat.

-

⋙ looking for him ⋘ | l.s. ✓Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora