"Komm schon Tessa", murmelte Dyan so nah bei mir, dass ich die Bewegung seiner Lippen schon fast spürte. "Ich weiß doch, dass du keine Schaufensterpuppe bist."

Sein Griff in meinem Nacken wurde stärker und im nächsten Moment presste sich sein Mund wieder auf meinen. Ich weiß nicht, welche Wirkung genau seine Worte auf mich hatten, aber auf jedenfall bewogen sie mich dazu auf ihn einzugehen und mit einem leisen Grummeln erwiderte ich seinen Kuss.

Es war kein ich -reiss-dir-gleich-die-Kleider-von-dem-Körper-Geknutsche aber als unschuldiges Gute-Nacht-Küsschen würde ich es auch nicht bezeichenen. Vor allem nicht, nachdem ich nach einigen Sekunden mit dem Rücken an die Spintwand gedrückt wurde.

Im Laufe unseres Kusses vergruben sich meine Hände ganz ohne mein Zutun in seinen Haaren und ich spürte wie sich auch seine zweite Hand auf meine Hüfte legte.

Zu sagen mein Geist wäre beflügelt wäre eine Untertreibung. Mein Verstand schien eher irgendwo unter der Decke zu hängen, so weit weg wie nur möglich von dem Tornado von Emotionen, der durch meinen Kopf wirbelte.

Und auch nachdem Dyan sich langsam wieder von mir löste und mich leicht atemlos zurück ließ war ich von jeglicher geistigen Aktivität befreit.

Verdammt! Was sollte ich denn jetzt sagen?

"Also wenn du willst wasche ich deine Jogginghose noch heute Nachmittag und bringe sie dir dann morgen mit."

Wenn ich mich selbst mit diesem jetzt-ehrlich?-Blick betrachten hätte können, hätte ich mich damit jetzt in Grund und Boden gestarrt!

Jetzt ehrlich Tessa?! Ihr küsst euch und du kommst wieder mit dieser verdammten Jogginghose an?! Vielleicht sollte ich nochmal auf die Option mit dem Spint zurück kommen und dadrin warten bis mein Gehirn wieder funktionstüchtig war.

Aber selbst wenn ich mich in einen der Schränke verkrichen hätte wollen, müsste ich erstmal an Dyan vorbei und irgendetwas sagte mir, dass er mich nicht einfach gehen lassen würde.

Wo wir aber gerade schon bei dem muskulösen, gelegentlich etwas bedrohlichen, heißem Badboy vor mir waren; der zog gerade eine Augenbraue in bester dein-ernst?-Manier hoch und schaffte es mich mit einer Mischung aus entnervtem Augenrollen und ... hm, ich würde es mal als Interesse interpretieren, zu mustern. Verlegen hielt ich seinem Blick stand und biss mir auf die Lippe, damit mir auch bloß nichts noch dümmeres herausrutschte!

Der verträumte Teil von mir, der noch immer etwas high von dem Kuss war, beschwor einer dieser Filmszenen in meinem Kopf herauf, in der ich mich nun wieder auf die Zehenspitzen stellen und den peinlichen Moment mit einem weiteren Kuss überbrücken würde.

Aber zumindest konnte ich inzwischen wieder rational genug denken um das, um Gottes Willen, NICHT zu tun!

Während wir uns immernoch gegenseitig anstarrten, er in dem Versuch mich dazu zu bringen noch etwas anderes zu sagen als meinen dämlichen Jogginghosen-Kommentar und ich stetig dagegen ankämpfend dem Drang genau das zu tun nachzugeben, began irgendwann sein rechter Mundwinkel zu zucken, bis er schließlich breit lächelte und in Gelächter ausbrach.

Verwirrt beobachtete ich ihn dabei wie er zur anderen Seite des Ganges taumelte und sich dabei vor Lachen den Bauch hielt.

"Wir... wir küssen uns und das erste was du fragst ist wann ich meine Jogginghose wieder haben will?", kichernd lehnte er sich gegenüber von mir an die Wand und wischte sich Lachtränchen aus den Augenwinkeln.

"Du bist eindeutig kein gewöhnliches Mädchen, Tessa Anderson."

Aha. Tja, freute mich wenn er das so witzig fand. Obwohl ich immernoch ziemlich durcheinander war und Dyans Lachflash, ähm, fragwürdig fand, konnte ich nicht verhindern, dass auch meine Mundwinkel sich nach oben zogen.

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