"Izuku"

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Izukus Sicht:

Meine kalten Finger, glitten an der eben so kalten Wand entlang. Mein ganzer Körper bebte.
Der stürmische Regen, prasselte im Gleichtakt auf mich herab.
Meine triefenden Klamotten, erschwerten mir das laufen. Meine zitternden Beine gaben unter meinem Gewicht nach. Ich konnte mich noch mit meinen Händen auffangen, bevor ich auf den Boden viel.
Erschöpf lehnte ich mich an die Wand und blickte in den bewölkten Himmel.
Regen viel nun ebenfalls auf mein Gesicht, welches von tiefen Augenringen geziert wurde.

Ich hörte ein knacken von meiner rechten Seite, drehte meinen Kopf in diese Richtung um besser sehen zu können, was dieses Geräusch verursacht hatte.
„Ah du bist es..." murmelte ich. Ich wandte mein Gesicht wieder Richtung Himmel.
Ich hatte ihn zu oft gesehen, als das ich mich noch vor ihm erschrecken könnte. Ich hörte wie er näher auf mich zukam.
Blut tropfte auf mich hinunter, doch es war nicht sein Blut. Dass war es nie gewesen...

Sein Gesicht war jetzt direkt über meinem.
Ich blickte in meine grünen Augen, die wiederum auch nicht meine waren. Es war „der andere Izuku" wie ich ihn genannt hatte.
Anders als ich, war er blutverschmiert. Sein vor Schreck erstarrtes Gesicht, hatte sich in mein Gedächtnis gebrannt.
Diese Hände, die immer noch zitterten, obwohl es schon fast zwei Monate her war.
Der viel zu große Bademantel, der schlaff an ihm hinunter hing.

„Das war nicht ich", dies hatte ich versucht, mir einzureden. Doch glauben, tat ich es immer noch nicht.
Wie immer, stand er nur da, blickte abwechselnd auf mich und seine Hände.
Ich wusste, das er genau so viel Angst vor mir hatte, wie ich vor ihm, bloß das er wahrscheinlich erbärmlicher aussah. Wobei meine abgemagerte und zitternde Gestalt, wohl auch kein sonderlich schöner Anblick sein musste.

Schon von Anfang an wusste ich, dass er nur Einbildung war, eine Halluzination die mich, aus welchem Grund auch immer, verfolgte.
Der Regen viel einfach durch ihn hindurch und auf mich herab. Ich hatte bereits versucht ihn zu berühren, doch natürlich, hatte dies nicht funktioniert. Ich wünschte ich könnte etwas für ihn tun. Ich konnte den Schmerz nachvollziehen den er fühlte. Ich bemitleidete ihn.
Auch wenn es nicht all zu lange her war, dass ich auf der Straße lebte, hatte ich mich seit dem, ziemlich verändert.

Ich war kälter geworden, so schnell schockte mich nichts mehr. Ich hatte diese ungewünschten Veränderungen schnell bemerkt.
Vor drei Tagen, hatte ich einen toten Hund gesehen, er war wohl überfahren worden, denn seine Gedärme quollen heraus. Der alte Izuku hätte sich wohl erschrocken und den Hund bemitleidet, jedoch ich war nicht mehr so.
Doch ein Teil von ihm, war noch in mir, ich hatte den Hund begraben.
Ich saß lächerliche ein an halb Stunden daran, mit einem Spatel, im Garten eines verlassenen Hauses ein Loch zu graben, um den Hund hinein zu legen.
Selbst wenn es Zeitverschwendung war, für mich waren Dinge wie dies, das letzte was mich von einem Tier unterschied, das unter allen Umständen versuchte zu überleben.

Ich bereute alle meine bisherigen Entscheidungen, und machte Kayn dafür verantwortlich. Ich hasste ihn, für das was er mir angetan hatte. Obwohl es jetzt wohl etwas zu spät war.
Ich schwor mir, dass wenn ich ihn je wieder sehen würde, ich ihn für all das, was er mir angetan hatte, büßen lassen würde.
Die riesige Narbe, die meinen Oberkörper schmückte, würde mich immer an diesen Schwur erinnern.

Langsam fingen Sonnenstrahlen an, sich gewaltsam durch die dichte Wolkendecke zu zwängen.
Ich starrte auf das Blut, das am "anderen Izuku" hinunter floss.
Blut war es gewesen, dass mir auf der Straße half zu überleben.

Meine Spezialität kannte ich inzwischen genauer, dank Experimenten an Lebewesen.
Bei meiner Spezialität, handelte es sich nicht nur simpel ums töten. Der Tod war nur ein negativer Nebeneffekt, der auftreten konnte, wenn ich mich nicht ausreichend konzentrierte.
Um ehrlich zu sein, wäre mein altes Ich von mir enttäuscht, ich war genau zu dem geworden, das er hätte als Held bekämpfen wollen.
Ich hatte leben ausgelöscht, selbst wenn es unabsichtlich war, diente es mir nur dazu meine Spezialität besser zu verstehen.

Um genauer zu sein: ich hatte die Fähigkeit, das Blut von anderen Lebewesen zu kontrollieren. Ich hatte es per Zufall herausgefunden, als ich von einem Hund angegriffen wurde. Dieser blieb krampfhaft stehen, als ich meine Hand ausgestreckt hatte, da verstand ich es.

Ich hatte seitdem die Grenzen dieser Kräfte ausgetestet und herausgefunden, wie weit ich mein gegenüber kontrollieren konnte.
Bewegungen zu steuern, war so ziemlich am kompliziertesten, da ich aufpassen musste, dass das Blut nicht stehen blieb, falls das der Fall war, würde mein gegenüber sofort sterben.
Erschreckender weise, war das töten, das einfachste.
Das Blut konnte ich nur kontrollieren, solange es sich im Körper der Person befand. Ebenfalls funktionierte es nicht bei toten Lebewesen.

Ich hatte mich noch nicht getraut, zu testen mein eigenes Blut zu kontrollieren. Doch ich hatte Erinnerungen aus der Zeit bei Kayn, in denen sich mein Blut seltsam verhalten hatte.
Auch wenn ich versuchte, alle Erinnerungen an Kayn so gut es ging zu verdängen.

So hatte ich nun irgendwie geschafft, die letzten Wochen zu überleben. Durch den Fakt, das mein Gesicht, so ziemlich überall bekannt war, musste ich mich in dem heruntergekommenen Viertel der Stadt aufhalten. Selbst wenn mich jemand hier erkennen würde, würde es diese Person nicht interessieren.
Dies wahr wohl ein Vorteil als auch ein Nachteil, da man keinen Hilfe erwarten konnte. So hatte ich Dinge gesehen, die ich nie wieder vergessen würde.
Jedoch konnte ich von mir selbst auch nicht in den höchsten Tönen sprechen. Ich fügte mich in diese Gesellschaft perfekt ein.
Ich, der Menschen manipulierte und dabei riskierte, dass sie sterben, nur für Essen oder etwas Geld.

Ich hatte mithilfe meiner Spezialität of gestohlen, worauf ich nicht stolz war. Die Nächte, in denen ich mir ein Hotelzimmer leisten konnte, verbrachte ich damit, mich im wach im Bett zu wälzen und selbst Hass. Ich hasste mich mehr als zuvor, nicht nur dass ich nutzlos war, sondern das ich auch noch anderen Leuten Schaden musste um zu überleben.
Mehrmals war ich kurz davor, zu probieren, mein eigenes Blut zu stoppen, um allen ein Ende zu bereiten, doch ich hatte Angst.
Ich hatte verdammt nochmal Angst zu sterben.

Ironisch dass ein Mörder den Tod fürchtete....

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