Schmerz

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Kayns Sicht:

Ich zog Izuku auf die Beine, die ihn jedoch nicht hielten. Ich hob ihn hoch, bevor er umfallen konnte und trug ihn zum Bett. „Warte hier" befahl ich ihm.
Dieser verängstigte und bemitleidende Blick quälte mich.

Ich stapfte ins Bad und schaute in den Spiegel.
Das, was ich in ihm sah, hasste ich über alles. Diese weißen strubbeligen Haare, diese grünen Augen, die Freundlichkeit ausstrahlen und auch doch Angst verbreiten. Und mein noch faltenloses Gesicht, welches nur all zu oft von einem falschen Lächeln geziert wurde, verabscheute ich.
Wie oft hatte ich schon Spiegel zerschlagen, da ich meinen eigenen Anblick nicht ertragen konnte.

Ich öffnete den Wasserhahn und wusch mir über das Gesicht.
Schon wieder hatte ich jemanden eine Spezialität übertragen, diesmal ist es wirklich ausgeartet. Warum hatte ich nur einen Mittelschüler genommen?
Ich werde ihn jetzt nicht mehr in sein altes Leben zurück lassen können. Zudem hatte er durch die Übertragung eine enorme Verletzung erlitten, das die Spezialität sich so gegen seinen Körper wehrt, hätte ich nicht gedacht.

Ich nahm das Verbandszeug aus dem Medizinschrank und schlürfte zurück ins Zimmer.
Dort sah's der zierliche Junge auf dem Bett, er hatte seinen Blick nach Unten gerichtet, er war in seinen Gedanken versunken, plante wahrscheinlich schon eine Flucht.
Ich setzte mich neben ihn, doch er bemerkte mich erst, als ich ihm sanft auf die Schulter tippte. Er guckte zusammen und sah erschrocken zu mir hoch.

„Izuku, ich wechsle jetzt deine Verbände. Es könnte etwas wehtun" er nickte stumm und drehte sich zu mir.
Auf seine eigene Art war er mutig, natürlich hatte ich bemerkt das er zitterte, ich bewunderte ihn dafür das er so ruhig blieb.
Ich nahm seine Verbände ab. Bei jeder einzelnen Bewegung zuckte er zusammen.
Er hatte die Augen zugekniffen, vielleicht half das ja, gegen den Schmerz?

„Willst du sie sehen?" fragte ich ihn als ich den letzten Verband ab nahm. Wieder nickte er nur.Ich führte ihn ins Bad. Er öffnete erst seine Augen als er vorm Spiegel stand, was er sah erschrak ihn.


Sein Körper war vom Bauch aus, bis hoch zum Kiefer aufgeschlitzt. Eine langer, vernähter Schnitt zog sich dort entlang.
Getrocknetes Blut klebte um die Wunde herum. Die Wunde war tief, das hatte ich selbst gesehen.

Er starrte in den Spiegel. Izuku sah wie Hypnotisiert, grade aus, ich streckte meine Hand nach ihm aus, doch wagte es nicht ihn zu berühren.
Er legte seinen Finger auf den Schnitt, zuckte aber wegen dem Schmerz zusammen. Es glitt mit seinem Finger an der genähten Wunde entlang. „Was ist mit mir passiert?" nuschelte er.
Ich lehnte mich an die Wand, „Manchmal ist es so, dass das Gefäß die Spezialität ablehnt. Sie ist ein Fremdkörper, wenn das passier platzt das Gefäß, da die Spezialität ihn nich verlassen kann"

Er strich weiter über seine Wunde, „Also habe ich jetzt eine Spezialität?"
„Ja, hab ich doch gesagt" meine Stimme klang ungewollt genervt.

Izuku streckte mir seinen rechten Arm hin, auf dem noch die Spuren der Übertragung zu sehen waren.
„Und das?" fragte er „Das geht nach einiger Zeit wieder weg" ich Zeigte ihm meine Hand, auf der nur noch blass die schwarzen schlieren zu sehen waren.

Er nickte: „Was passiert jetzt mit mir?" es wurde still im Raum. Izuku schaute verzweifelt zu mir auf.
„Du wirst erstmal bei mir bleiben. Solltest du versuchen wegzulaufen, werde ich dich töten. Deine Spezialität sollte sich bald zeigen, je nachdem was deine Spezialität ist, entscheide ich, ob ich dich behalte oder nicht."
Seine Gesichtszüge wurden etwas weicher. „Mit dem Tod kannst du mir nicht drohen, schließlich habe ich darüber nachgedacht zu sterben." Izuku  blickte wieder in den Spiegel.
„Na gut, solltest du weglaufen oder dich umbringen, sorge ich dafür das deine Mutter den nächsten Morgen nicht mehr erlebt." Seine Augen weiteten sich. „Oh, warte wie hieß er? Katzuki Bakugou war es glaube ich, der soll sich ja anscheinend ziemlich bei der Suche nach dir engagiert haben.
Mit seiner Hilfe, konnte ein Phantombild von mir gemacht werden, ziemlich lästig. Vielleicht sollte ich den auch töten. War das nicht auch der, der dich verprügelt hat? Ich würde dir doch bestimmt einen Gefallen tun, wenn ich ihn töte oder? Bei der Gelegenheit, könnte ich auch gleich seine Spezialität stehlen! Was meinst du Izuku?"
Mein Grinsen war hörbar. „Nei- bitte nicht" Izuku sackte auf den Boden

„Aus jemanden mit einer so verkorksten Persönlichkeit, kann doch nur bestenfalls so was werden wie ich" ich verstand nicht weshalb Izuku so reagierte, ich würde die Person die mir Schmerzen zugefügt hat mit Freuden zerquetschen. Doch er saß nur auf dem Boden, umklammerte mein Bein und flehte mich an sie zu verschonen.
Ich zog mein Bein weg, und Seufzte „Wenn du mir gehorchst, werde ich ihnen nichts tun!" er blickte zu mir auf, sein Gesicht war verheult.
Ich drückte ihm ein Taschentuch ins Gesicht. „Mein erster Befehl ist, das du diese Weinerlichkeit verlierst! Ist ja echt unerträglich!"

Last wordsWhere stories live. Discover now