"Mensch"

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Izukus Sicht:

Seine Hand strich sanft über meine Narbe, ich musste meinen Würgereiz unterdrücken. „Kann ich mein Oberteil wieder anziehen, oder willst du mich weiter betatschen?!" genervt drehte ich mich von ihm weg und knöpfte mein Hemd zu. Kayn lachte, ein Geräusch das ich hasste. „Keine sorge, du musst dich nicht schämen! In deinem Alter hatte ich weniger Muskeln"
„Bist du sicher, dass das bei dir Muskeln sind und kein Fett?" Kayn schmunzelte und verwuschelte mir die Haare „Seid wann bist du denn so frech geworden?" ich warf ihm einen hasserfüllten Blick zu und setzte mich dann auf die Couch. Wir waren im Moment in einem der Außenposten der Schurken Liga untergekommen. Warteten auf Anweisungen der Anderen.

Einer der Schurken, die an Katsuki Bakugous Entführung beteiligt waren, wurde als Kayn Campell identifiziert..." ich musste Lächeln. „Bist wohl aufgeflogen was?" Er ließ sich neben mich hinfallen. „Scheint so. Ich bin überrascht, dass es so lange gedauert hat"

Mit zitternden Händen zündete er sich eine Zigarette an. Er nahm einen Zug. Der unangenehm beißende Geruch stieg mir in die Nase. „Was hast du jetzt vor?" er klang erschöpft. Jetzt wo ich ihn genauer betrachten konnte, erkannte ich, wie sehr er sich verändert hatte. Seine kurzen weißen Haare waren länger geworden, er hatte sie in einem Zopf nach hinten gebunden. Falten ließen sein Gesicht kantiger wirken, die smaragdgrünen Augen, die den Fernseher widerspiegelten, waren nur zur hälfte geöffnet. Obwohl sein Blick auf den Bildschirm gerichtet war, schaute er ins Nichts.

„Meine Schuld begleichen... so wie du es gesagt hast" er schmunzelte, atmete dabei den Rauch aus. „Bei der Schurken-Liga? Was schuldest du denen den bitte?" erneut nahm er einen Zug. „Sie haben mich aufgenommen..." „Und dich dazu gebracht Menschen zu töten-" fügte er hinzu.

Ich sprang auf „Als wärst du so viel besser! Wer von uns beiden ist den der gesuchte Serienmörder?!" Seine Augen wanderten zu mir hoch „Ich töte falsche Menschen, die die vorgeben etwas zu sein, was sie nicht sind. Die sogenannten "Helden" die diese Gesellschaft so verehrt. Menschen wie Katsuki Bakugou" ich packte seinen Kragen und zog ihn zu mir hoch „Lass ihn da raus!" Kayns Gesichtsausdruck war monoton, kein Anzeichen einer Emotion. Ich ließ los und schlenderte zum Fenster. Die Sonne war bereits am Aufgehen, in der Ferne konnte man Sirenen hören. „Hast du schon vergessen, warum du ihn hasst? Da ist er dir gegenüber etwas nett und du gehst ihm auf den Leim. Du verhältst dich wie ein alter Sack der von Huren abgezogen wird. Wer war es nochmal der sich doch unbedingt rechen wollte?" Er stand auf, lief auf mich zu. „Er hatte Angst um sein Leben. Natürlich hat er sich an dich geschmiegt wir eine läufige Katze!" Kayn rammte seine Hand gegens Fenster und versperrte mir den Weg.

„Das... ist nicht wahr" „Ist es nicht wahr oder willst du es nicht wahr haben? Wie naiv kann man sein. Du wolltest ihn umbringen, du hattest endlich die Entschlossenheit es zu tun, also was hat dich davon abgehalten es durchzuziehen?" ich lief einen Schritt zurück, stieß jedoch mit dem Rücken ans Fenster. „Er... Er ist ein Mensch-" „Oh? Das hat dich aber nicht davon abgehalten andere zu töten. Sogar deine eigene Mutter hast du im Stich gelassen, ohne ihren ach so geliebten Sohn konnte sie einfach nicht mehr und nahm sich das Leben. Warum bist du nicht zu ihr zurück gegangen, huh?" ein Kloß bildete sich in meinem Hals, die Luft blieb mir weg.

„Das... das wusste ich doch nicht- Ich hab das so nicht gewollt!"  „Dann solltest du langsam damit anfangen die Konsequenzen für dein Verhalten zu tragen. Es wird nicht ewig jemand da sein, der für dich geradesteht. Du tötest Menschen, also hast du selbst kein Recht mehr als Mensch, doch statt das du zugibst das du es warst, schiebst du es auf andere. Ware er nicht zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen, wäre es nicht passiert, nicht war?"

„Was... n- nein! Das stimmt doch nicht..." sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von meinen entfernt. „Du bist es, der tötet, aber es scheint dich nicht mal zu interessieren. Genau so wie deine Mutter dir etwas bedeutet hat, bedeuteten die Menschen, die deinetwegen tot sind, jemanden etwas. Wie ist es, zu wissen, dass das Monster was man so hasst, man selbst ist?"

...

„Es ist unerträglich..."

Er hatte recht, mit allem. Und das war es, was mich nur noch wütender machte. Er hatte recht, ich war ein Monster, genau so wie Katsuki, genau so wie er.
„Ich kann nicht mehr... ich will das alles nicht, und doch tue ich es. Was ist falsch mit mir?" ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich wollte weinen, doch keine einzige Tränen bildete sich.
Kayn trat ein paar Schritte zurück. „Du bist ein Monster, doch du kannst noch nützlich sein. Du gehörst mir, also tu was ich sage. Wer weiß, vielleicht vergibt dir die Welt eines Tages" er drehte sich um und verließ den Raum.
Meine Knie begannen heftig zu zittern und gaben schließlich nach. „Es war... also alles nur gespielt... Kacchan?"

Ich würde es wohl aufgeben müssen, ein Mensch zu sein.

Hey Leute!
Dieser Teil ist Leider etwas kürzer geworden, aber ich dachte mir, lieber kürzer als unnötig Text. Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, ich steckte wohl gerade in einer Art Schreibblockade, zudem ist es mit dem Online-Unterricht ziemlich ätzend...
Naja ich hoffe der Teil gefällt euch trotzdem! Und da der nächste Teil bereits vorgeschrieben ist, dürfte dieser auch bald hochgeladen werden.
~S~

Last wordsWhere stories live. Discover now