24. Epilog

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Vincent, Eliza, Hunter und etwa hundertfünfzig von Sangais Soldaten fuhren in die nächstgelegene Stadt mit Flughafen. Mit einem Anruf organisierte Vincent ihnen einen Flug nach Ankara. Eliza schlief an seiner Schulter und wurde erst wach als sie in der sonnigen Türkei landeten. Am Flughafen wartete Nerve und Abdel Osmann bereits auf sie. Das Wiedersehen war eine Mischung aus Freunde und Traue zugleich.

Die Nachricht von Tristans Tod schlug ein tiefes Loch in Osmanns Herz. Großzügig half er Vincent eine Unterkunft für seine Ziehbrüder zu finden und die rechtlichen Schritte für die Erbschaft einzuleiten. Über ein Monat verbrachten sie in Osmanns Palast und erholten sich von den Strapazen ihrer Reise.

Sie erhielten sogar Nachricht von Mila und Kerem. Beiden ging es gut, sie waren nach Singapur zurück zu Milas Familie gereist. Niemand war ihnen gefolgt oder hatte sie bedroht. Elizas Erleichterung war kaum in Worte zu fassen. Genauso wie ihr Kummer. Zusammen mit Osmann verarbeitete sie den Verlust ihrer Eltern. Jeden Abend erzählte er ihr Geschichten aus deren Leben und schuf so eine Verbindung zu ihrer Herkunft.

Sie weinte und lachte viel während dieser Stunden. Zu ihrer Schwester Dimetra nahm sie kontakt auf und versprach ihr schnellstmöglich Sahana vorzustellen. Sie hatte zwar ihre Eltern verloren, doch diese Hinterließen ihr eine große Familie.

Nach langem Überlegen beschlossen Vincent, Hunter und einige der älteren Soldaten ein altes Waisenhaus in Bulgarien in eine Ausbildungsakademie für Sangais Ziehsöhne zu verwandeln. Er sollte ihnen Heim und Familie ersetzen und besonders den jüngeren Kindern ein normales Leben ermöglichen. Durch Sangais beachtliches Vermögen war die Finanzierung kein Problem. Eliza wohnte noch zwei Monate bei Osmann bis sie Vincent schließlich nach Bulgarien folgte und bei ihm einzog. Es gab nur noch eine Sache zu klären.

An einem Morgen:

Der Brief vor ihnen auf dem Tisch glich einem Damoklesschwert. Die Dokumente darin würden ihr Leben verändern. Ihrer beider Leben. Mit zitternden Händen öffnete Eliza den Umschlag und begann laut zu lesen. "Sehr geehrter Herr Sangai. Wir haben, wie gewünscht ihre DNA nach dem Gen in den zugesendeten Daten gesichtet. Zwar sind wir uns unsicher, wie sie zu solch hoch komplexen Daten und Forschungsmaterialien gekommen sind, doch nichts desto trotz haben wir die Arbeit beendet. Mit bis zu 99,9%er Wahrscheinlichkeit sind Sie Träger des markierten Gens," Eliza sah auf und begegnete Vincents Blick. Staunen, Schock und auch ein wenig Furcht mischten sich in seinen Augen und sie war sicher, ihr Gesicht, sagte das gleiche.

"Wir sind unsterblich.", hauchte er und griff nach ihrer Hand.

"Wir sind unsterblich."

Die Suche nach Unsterblichkeit #Wattys20Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt