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Ich riss meine Augen auf und rieb stark mit meinen Händen an meinen Augen. Es brachte nichts ich sah sie immer noch. Ihr warmes Lächeln schenkte mir dieses Glücksgefühl, aber ich war immer noch verwirrt. Langsam setze ich mich auf und schaute in ihre wunderschönen Augen.

„Mom?" flüsterte ich mit zittriger Stimme.
Langsam hob ich meine Hand und legte sie auf ihre Hand, welche auf ihrem Oberschenkel ruhte. Sie lächelte mich mit Tränen in den Augen an und wischte eine Träne mit ihrer freien Hand weg.

"hope. Schätzchen. Vertraue deinem Vater nicht." flüsterte sie und plötzlich wurde mir schwindelig.
„was?"
„Er hat nichts gutes vor. Verstecke dein Parfüm. Dein Roman. Alles." flüsterte sie und sie wurde immer blasser.

„Mom?" schrie ich, als ich sie nur noch ganz verschwommen sah. „Mom?" schrie ich nochmals , als ich sie gar nicht mehr sah und meine Hand ins Freie fiel.

„Mom." flüsterte ich und eine Träne rannte meine Wange entlang. „Nur eine Illusion." flüsterte ich und ließ mich aufs Bett fallen.

Was meint sie?
Sie ist tot.
Sie ist nicht echt.
Bitte, lass es ein Traum sein.

Doch diese Wörter spielten sich immer wieder in Dauerschleife ab. Immer und immer wieder.
Und so kam es dazu, dass ich die ganze Nacht aufblieb und kein Auge zu bekam, bis mein Wecker klingelte.

Immer noch völlig geschockt von allem, richte ich mich in Zeitlupen Tempo auf.
Ich machte meinen Wecker aus und schaute an die wand, und direkt kamen mir die Tränen, sodass eine schon einen Weg nach draußen fand.

Ich schloss langsam meine Augen, damit die restlichen Tränen raus konnten und ich meine Kopfschmerzen wenigstens etwas in den Griff bekommen kann.

Die ganze Nacht sind mir Moms Worte durch den Kopf gegangen und ich war einfach schockiert. Ich konnte nicht glauben, was passiert war. Das alles ist nicht echt, das war alles nur eine Illusion. Es ist nicht echt.

Rede ich mir ein, doch es klappt nicht.
Jedes einzelne Wort spielt sich immer wieder mehrmals ab. Ich werde ja schon verrückt.
Meine Augen sind völlig ohne Gefühl, durch diesen Schmerz. Meine Augen sind völlig rot, durch das nicht blinzeln. Meine Augen sind völlig angeschwollen, durch das ständige weinen.

Mein Herz tut verdammt weh. Ich vermisse sie so sehr. Ich hatte schon immer Angst, dass ich sie, an ihrem letzen Tag nicht in die Arme nehmen kann, und genau das ist passiert.
Genau mein schlimmster Albtraum ist passiert.
Ich konnte sie nicht in die Arme nehmen, ich war noch so klein. Ich wusste nicht was abgeht, dass einzige was ich sah war Blut. Rotes Zeug auf dem Boden. Meine Mutter lag da, während ich nur zuguckte. Bei jedem Schrei meiner Mutter zuckte ich immer zusammen. Egal wie sehr ich versuchte meinen Dad zu hassen, es funktionierte nicht. Ich hatte das Gefühl, dass er verzweifelt war, aber dennoch finde ich, dass er kein Recht hat, Mom zu erstechen.
Immerhin war sie noch um die dreißig Jahre.

Ich erinnere mich an jedes Detail. Ich musste in Therapie deswegen. Ich konnte nicht mehr schlafen. Immer kamen diese Bilder zum Vorschein. Immer diese abstoßenden Bilder.

[ Flashback ]

„Dad. Wann kommt Mommy?" fragte ich und freute mich einfach wieder die ganze Familie zu sehen. Ich habe Mom so vermisst.

„Ich habe sie so vermisst!" schwärmt Leyla plötzlich. „Nein! Ich habe sie mehr vermisst." zickte ich. „Nein ich!" - zickte nun sie. „Nein ich!" schrie nun ich genervt.

„Stop! Beide aufs Zimmer!" schrie dad, welcher sich schon seinen Kopf massierte. Ich drehte mich um und zeigte meine Zunge heraus und lief raus, doch im selben Moment klingelte es an der Tür.

painful love || ✔️Where stories live. Discover now