Kapitel 17: Die Longebottoms

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Ich hatte James erstmal auf die Couch verbannt. Mein Ehering lag seit ein paar Tagen auf dem Nachtisch und jeder Blick, den er von mir auf sich zog, verursachte ein ungutes Gefühl in mir. Es fühlte sich falsch an den Ring nicht mehr zu tragen und James ein wenig auf Abstand zu halten, jedoch wollte ich ihm sein Verhalten auch nicht einfach so vergeben. Alice meinte ich soll nicht so gemein sein, ihm vergeben, damit wieder alles normal werden kann zwischen uns und damit wir unser Vertrauen wieder aufbauen können, aber ich wollte, dass er sich wenigstens etwas bemühte.  Wenn er davon ausgeht, dass ich ihm immer alles vergeben werde, wer weiß, was er dann das nächste mal abziehen wird. Auch wenn ich wirklich nicht glaubte, das James jemals fremdgehen oder mich verlassen würde, hatte ich wirklich angst davor, dieses ungute Gefühl loderte wie eine kleine Flamme in mir und unterstütze die Stimmung zwischen Mir und James nicht gerade. 

Zusammen Arbeiten in der Woche für Moody und am Wochenende für Dumbledore unterstützte auch nicht unbedingt das Verhältnis zwischen mir und James. Wir verbrachten zwar beinahe jede freie Minute miteinander, aber hatten nicht wirklich Zeit um die Lage zwischen uns zu klären.  Diese Bedrückende Stimmung machte mich wahrscheinlich genauso wahnsinnig wie mich. 

Um so mehr freute ich mich auf etwas Abwechslung. Alice Junggesellenenabschied. 

"Ich freue mich so", quickte meine beste Freundin und drückte mir einen Shot in die Hand. Ich lachte und kippte die Flüssigkeit runter. Wir waren zu Fuß unterwegs durch London auf dem Weg zum tropfenden Kessel. Immer wieder hielten wir an um Shots zu kippen. Hestia machte immer wieder Fotos mit einer alten Kamera und die Anderen in der Runde tranken noch mehr als ich. Es war schon jetzt ein lustiger Abend. 

Tom, der Wirt des Tropfenden Kessels, begrüßte uns überschwänglich und gab uns die Erste Runde aus. Die zweite ging auf Alice, dritte auf mich. Anschließend Filmriss. Ich war nicht stolz darauf, aber vielleicht habe ich das auch irgendwie gebraucht. 

Mit üblen Kopfschmerzen wachte ich im Bett von Alice auf. Sie lag neben mir und sah ziemlich fertig aus. Ungefähr so, wie ich mich fühlte. "Morgen", murmelte sie und wischte sich grob eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Was ist alles gestern passiert? Sind wir im tropfenden Kessel hängen geblieben?", fragte ich. Meine Stimme klang ungewohnt kratzig und das plötzliche verlangen nach Wasser ließ mich nach meinem Zauberstab suchen. Zum glück lag er direkt neben mir. "Ja Florian hat uns tatsächlich noch in seine Eisdiele gelassen und eine runde Eis ausgegeben, aber was danach war keine Ahnung." Seufzend schwang ich den Zauberstab und ließ mir etwas Wasser in den Mund und über das Gesicht laufen. Das es mir dadurch besser ging wäre übertrieben.  

"Wo ist Hestia? Vielleicht weiß sie ja was", murmelte ich. "Boden", erklang eine sehr müde Stimme nicht weit von mir. "Lebst du noch?", fragte ich sie. "Mhm", kam es wenig motiviert von ihr zurück. "Was war nach dem Eisessen?", fragte ich sie. "Wir sind durch die Winkelgasse, haben die ersten Schnapsleiche nach Hause gebracht, die letzten Flaschen geleert und sind dann schlafen", brummte sie. "Ich glaube mir wird schlecht", kam es von Alice, die direkt aufstand und im Bad verschwand. "War jedenfalls Lustig soweit ich weiß", gab ich von mir und richtete mich etwas auf. Wasser tropfte von meinen Wangen auf die Oberschenkel und hinterließen dunkle Flecken auf meinem Kleid. Sah irgendwie unheimlich aus. Oder ich war einfach noch viel zu Betrunken. Mein Blick glitt suchend über den Boden und blieben an Hestias Lederstiefeln hängen. Sie sah ziemlich fertig aus, was mir verriet, dass ich wahrscheinlich noch schlimmer aussah. "Ich glaube ich sollte mal nach Hause, sonst macht James sich noch sorgen", murmelte ich. "Schau vorher vielleicht nochmal nach Alice, ob sie noch lebt, ich denke, es wäre sicherer, wenn ich hier noch bisschen liegen bleibe", kam es von Hestia. Ich nickte, was sie wahrscheinlich gar nicht sah, stand auf und schlurfte Richtung Bad. 

When life knocks at the Door (Rumtreiben FF 2. Teil )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt