Kapitel 15: Wenn geliebte gehen

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Moody forderte uns sehr. Verlangte, dass wir uns jedes kleinste Detail merkten und blitz schnell reagierten. Es war nicht unbedingt einfach, mit all seinen Anforderungen umzugehen, aber ich wollte es, ich wollte alles dafür tun eine gute Aurorin zu werden, koste es, was es wolle. James ging es genauso, er arbeitete hart, und wir lernten durchgehend dazu. Und die Zeiten wurden auch nicht einfacher, zwar war Hogsmead auf dem Weg der Besserung und hatte mit den Aufräumarbeiten begonnen, dennoch klaffte dieser Angriff wie eine große Wunde in der Zaubererwelt.

Was mich ein wenig beunruhigte, war, dass es zwischen mir und James unangenehm still geworden war. Wir standen auf, powerten uns bei der Arbeit aus und viel abends völlig fertig ins Bett. Mehr als ein paar Sätze am Tag wechselten wir nicht mehr. Außerdem war er unterbewusst angespannt, seine Eltern waren seit etwa einer Woche im Einsatz und hatten sich mur ein Mal gemeldet. Natürlich machte er sich sorgen, aber die machte ich mir auch. Nicht nur um seine Eltern um alle, die mir nahe standen. Außerdem hatte ich letzte nacht wieder einen dieser Träume gehabt, die mich schon seit längerem verfolgten. Voldemort, wie er spezifisch mich und James angriff, aber wieso sollte er das tun wollen? Klar, weil er alle angriff, aber diese Träume waren so real, als ob sich mich vor etwas warnen wollten.

Müde fuhr ich mir durchs Haar, versuchte mich wieder zu fokussieren und sah auf die Papiere vor mir. Heute waren James und ich zum Akten führen kommandiert worden. Ein ziemlich langweiliger Teil unseres Jobs, aber eben so wichtig, wie der Rest. Ich war dabei die Verhörprotokolle der letzten Tage durchzugehen und zu verbessern, als Sirius in das kleine Büro platzte.

„Mein erster Außeneinstatz Leute!", rief er fröhlich. Ich schenkte ihm einen kurzen Blick und sah dann wieder auf meine Zettel. James, der am Schreibtisch mir gegenüber saß, fuhr herum und beglückwünschte seinen besten Freund. Beide beschlossen mich kurz in ruhe weiter arbeiten zu lassen und verließen den Raum, doch kaum dass die Tür zu war, warf ich die Feder bei Seite und rang frustriert nach Luft. Die gerammte Stimmung war so bedrückend, dass ich es kaum aushielt. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen und einfach auswandern, doch dass wäre dann eine Person weniger, die versuchen würde, Lord Voldemort aufzuhalten. Noch einmal wischte ich mir durchs Haar, dann versuchte ich weiterzuarbeiten.

Am Wochenende ließ ich James alleine und besuchte Alice. Meine beste Freundin freute sich riesig, mich wiederzusehen, und erzählte mir gleich von ihrem Tag.

„Frank und ich sind so aufgeregt, wegen unserer Hochzeit, das glaubst du gar nicht!", strahlte sie. „Tatsächlich kann ich mir das ziemlich gut vorstellen", gab ich zurück. Meine Hochzeit lag nun zwar schon einige Wochen zurück, aber die Aufregung von damals ist mir durchaus im Gedächtnis geblieben. „Ich vermisse es so mit dir Zeit zu verbringen", wurde sie dann ernster. „Ich auch, merkwürdig irgendwie zu wissen, dass wir jetzt arbeiten und nicht mehr in Hogwarts sind oder? Ich meine wir sind jetzt richtige Hexen, verdammt ich bin sogar schon verheiratet, du heiratest bald, wie konnten wir so schnell erwachsen werden?" Fragte ich. Alice zeigte ihr breites Grinsen. „Keine Ahnung, aber bisher finde ich es auch nicht schlecht."

Ich warf mich auf das Sofa und schloss kurz die Augen. „Schon Pläne für deinen Junggesellinnenabschied?", fragte ich. Sie strahlte und sofort begannen wir uns in ihre Hochzeitsvorbereitungen zu stürzen.

Ich kehrte erst am späten Abend zurück. James war nicht in der Wohnung und so nahm ich an, dass er mit den anderen Rumtreibern unterwegs war. Ich gönnte ihm seinen Männerabend, aber als er auch die gesamte Nacht nicht zurückkehrte, wurde ich nervös. Er hätte wenigstens Bescheid geben können, dass er länger wegbleibt oder nicht? Vor allem in diesen unruhigen Zeiten, in denen alles passieren kann.

Jede Minute, die er nicht auftauchte, wurde ich nervöser und wütender.

Es war sicher schon beinahe sechs in der frühe, ich hatte nur wenige Schlaf abbekommen, da hörte ich, wie die Wohnungstür aufging. Sofort war ich hell wach und stand auf.

When life knocks at the Door (Rumtreiben FF 2. Teil )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt