17 Kapitel

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Danke an alle Reader und die, die Voten und Kommis schreiben <3
Schon 1K likes!!!!! Ich freu mich voll :)
Das Kapitel ist etwas länger.
Viel Spaß beim Lesen.
LaraHockey

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Ich stand in einem mittelgroßen Raum, der nicht so hell erleuchtet war.
An der linken Wand waren zwei Fenster, an der rechten stand, wie auch schon in dem Zimmer, in dem ich gewartet hatte, ein brennender Kamin.
Die Flammen warfen flackernde Schatten in den Raum und erfüllten ihn mit einem angenehmen orangefarbenen Licht.
Vor dem Kamin standen mitten im Raum zwei rote Sofas. Sie sahen ebenso weich wie die Sessel von vorhin aus.
Auf diesen Sofas saßen ein Mann und eine Frau.
Ich erstarrte. Meine Eltern.
Die Frau hatte graue Haare und stechend blaue Augen, zudem trug sie perlmuttfarbene Ohrringe.
Ich stockte.
Momentmal.....war das....? nein...!
"Ms Chandel???" Ich sah geschockt auf meine Lehrerin, die mich vom Sofa aus anlächelte.
"Ja, Emily. Ich bins. Das ist jetzt wahrscheinlich etwas verwirrend für dich...."
Und wie! Ich blickte da echt nicht mehr durch! Die sollte meine Mutter sein??
Ich hatte nichts gegen sie. Im Gegenteil. Eigentlich fand ich sah ganz nett, aber als Mutter?
Um nicht die ganze Zeit Ms Chandel anzustarren, sah ich mir den Mann neben ihr genauer an.
Er hatte kurze, dunkelbraune, leicht gelockte Haare, klare, grüne Augen und trug ein kariertes Hemd mit einer dunklen Hose.
Wenn ich so darüber nachdachte, erkannte man irgendwie schon, dass ich deren Tochter war: Ich hatte ebenfalls braune, glatte Haare, klare, grüne Augen und bekam wie meine Mutter beim Lächeln Grüppchen.
Sie beide strahlten mich an, Ms Chandel deutete auf eines der Sofas.
"Setz dich doch."
Ich setzte mich auf das Sofa ihnen gegenüber.
"Wenn du uns nicht gleich Mama und Papa nennen möchtest, ich heiße Ralf und das ist Milli." Fing Ralf an und deutete auf Milli. Ich nickte nur.
"Es tut uns wirklich leid unter was für Umständen du von uns erfahren musstest. Wir werden so bald wie möglich versuchen, deine Freundin zu retten. Du hast mit Sicherheit viele Fragen. Am Besten stellst du sie uns zu erst einmal, damit nicht allzu große Verwirrung aufkommt.Wir versuchen sie dir dann so gut wie möglich zu beantworten." Sagte Ms Chandel, Milli, freundlich. Ich nickte erneut. Wo sollte ich nur anfangen? Sollte ich sie vielleicht erstmal fragen, warum sie sich nie bei mir gemeldet hatten? Oder lieber wieso sie mich überhaupt weg gegeben hatten?
Nein, wahrscheinlich käme das dann direkt unhöflich rüber und selbst, wenn ich im Moment noch keine sehr hohe Meinung von ihnen hatte, wollte ich nicht, dass sie mich nicht mochten.
Also fing ich mit einer allgemeinen Frage an, die mir spontan einfiel.
"Es geht in der Schule ein Gerücht um, dass ein Schüler sie dabei gesehen hat, wie sie einen Wasserdrachen hervor gerufen haben. Stimmt das?" Fragte ich an Ms Chandel gewandt. Ich musste es einfach wissen. Jedenfalls mit der Vermutung, dass sie eine Königin war, hatte das Gerücht ins Schwarze getroffen.
Milli sah mich überrascht an.
"Dann hat es also doch einer gesehen...." Sie seufzte tief.
"Was....?"
"Vor zwei Jahren kam ein mächtiger Geist in der Schule zu mir und verlangte seine Macht zurück. Zudem wollte er, dass Geister unterrichtet werden dürfen. Ich widersprach, doch er wollte nicht eher gehen, als wenn er sein Recht bekommen hatte. Zudem wollte er, wenn ich ihm nicht zustimmte, die gesamte Schule zerstören. Ich wurde wütend, was er von mir verlangte. Schließlich war ich seine Königin! So fing ein Kampf an. Er war ziemlich mächtig, doch er ahnte ja nicht, was ich konnte. Meine einzige Möglichkeit, die er nicht nachmachen konnte war, einen Drachen hervor zu rufen. Schon als er ihn sah, floh er.Den Drachen, den der Schüler gesehen hatte war allerdings kein Wasserdrache. " Sie schmunzelte kurz.
"Das war ein Geistdrache. Sie werden, warum auch immer, häufig verwechselt..."
Ich nickte nur. So war das also gewesen. Das musste ich unbedingt den anderen erzählen!
Obwohl ich ihnen dafür erstmal sagen sollte, dass ich selber ein Geist war... Mein Herz wurde ganz schwer. Keiner meiner Freunde, abgesehen von Derek, wusste, wo ich war.
Bestimmt machten sie sich bereits Sorgen.
"Vor einigen Jahren wurden alle Geister von dem Rat vernichtet. Also, sie durften nicht mehr unterrichtet werden und sie versuchten die Macht der Geister zu unterdrücken. Wieso gibt es euch dann noch? Ich meine, müsstet ihr nicht eigentlich von den anderen Elementen auch wie alle Geister vernichtet worden sein?"
Milli seufzte schwer und ihr Blick verdüsterte sich bei meiner Frage.
"Ja, das denken viele. Nur ein paar Bändiger wissen, dass wir noch existieren. Wir wurden nicht vernichtet, weil wir die Königsfamilie der Geister sind. Der Rat der Elemente hätte uns nur zu gerne umgebracht und das Schloss zerstört, doch er hat auf der Island of Elements keine Macht mehr. Hier herrschen...man könnte sagen....andere Mächte. Zudem wäre, wenn wir nicht mehr hier leben würden, das gesamte Gleichgewicht der Elemente durcheinander. Den Elementen würde es nicht gut tun, wenn eines fehlt. Das hängt mit der Magie, die hier auf der Insel herrscht, zusammen, ist aber sehr kompliziert um es dir jetzt zu erklären..." Ihre Stimme klang traurig. Naja, es gab ja wohl auch ein schöneres Leben als, dass alle dachten man wäre Tod und man auf einer Insel verband lebte.
"Habt ihr mich deswegen weggegeben?" Meine Stimme klang heiser.
"Das ist einer von vielen Gründen. Wärst du hier aufgewachsen, hättest du keine richtigen Freunde gehabt und känntest fast nichts von der Welt. Du wärest zum Beispiel nie in einem Supermarkt gewesen oder würdest nicht mehr als eine Handvoll Kinder kennen, die zu dem noch zu den Butlerfamilien gehören würden, jetzt als simples Bespiel mal. Es ist üblich, dass die Kinder der Königsfamilien weggegeben werden, damit sie 'normal' aufwachsen. Nur die Wenigsten wissen davon. Außerdem kommt dazu, dass wenn du auf dieser Magischen Insel aufgewachsen wärst, deine Magie schon viel früher und besser ausgereift wäre, als sie eh schon als Königskind ist. Auch um das, was deiner Freundin passiert ist zu umgehen. Wir wollten nicht, dass so etwas wegen deiner 'Herkunft' passiert...."
"Tja, jetzt ist eben doch passiert." In meiner Stimme lag Wut, June war nur wegen mir entführt worden. Weil irgendjemand meine,beziehungsweise die Macht, des Ringes haben wollte.
Wer war so nach Macht aus??
Unwillkürlich musste ich an Elja denken, doch brachte nur ein "Okay" raus.
"Warum tut ihr nichts gegen Elija?" Fragte ich stattdessen.
Milli und Ralf wechselten einen kurzen Blick.
»Wie kommt sie auf Elija?« Fragte Millie rasch.
»Ich weiß nicht. Meinst du er hat wieder alle versammelt?« Erwiderte Ralf.
»Also wenn, dann habe ich nichts davon mitbekommen. Aber gut möglich, dass er neue Schmuckstücke verteilt hat.
Ach, es wird immer schwerer bei dieser Lage unsere Leute zu schützen.« Millie's Stimme klang verzweifelt.
»Ich frage Emily mal...«
Hallo? Ich hatte gute Ohren, die hören konnten, was sie da besprachen. Was redeten sie denn dann in der dritten Person von mir??
Ihre Stimmen klangen irgendwie merkwürdig, aber ich konnte nicht feststellen, woran es lag.
"Wie kommst du jetzt auf Elija? Es ist doch schon ein paar Jahre her, dass er diesen Anschlag gemacht hat." Fragte Ralf und sah mich mit zusammengekniffenen Augen an, als würde er die Antwort schon erahnen.
Hatte er das nicht gerade schon selber gesagt, dass Elija alle wieder versammelt hatte? Verwirrt schüttelte ich den Kopf.
Dachten sie etwa, ich wäre blöd? Naja, tat ich ebenso, als hätte ich nichts gehört.
"Er hat alle Geister versammelt und trainiert uns jetzt."
"Sowas in der Art hatten wir schon vermutet." Sagte Milli seufzend.
Ach echt? Ich saß bei eurer Vermutung ja auch nicht irgendwie neben euch oder so.
"Wurdest du auch trainiert?"
"Ja, wieso?"
Milli und Ralf wechselten erneut Blicke.
»Meinst du, er hat sie erkannt?«
»Wenn sie schon Prüfungen hatten, bestimmt. Sie müsste alle anderen in den Schatten stellen als Königstochter...«
»Was wenn er es wusste? Und...er hat Emilys Freundin entführt?«
»Kann gut sein. Er ist so machtsüchtig, zu ihm würde das passen. Sollen wir es ihr sagen?«
»Noch nicht jetzt. Sie soll erstmal hier ankommen...«
Ernsthaft? Dachten die irgendwie ich wäre taub oder so?? Ich saß keine zwei Meter von denen weg und die redeten über mich, als wäre ich gar nicht da. Was sollte das?
"Hast du noch weitere Fragen?" Ralf sah nun wieder mich an.
Ich schaute perplex zurück.
Mit fehlten die Worte.
Was sollte das?
"Was werdet ihr tun wegen Junes Entführung?"
"Wir müssen erstmal gucken, von wem sie entführt wurde."
War das nicht klar? Sie meinten das doch gerade selber. Elija hat sie entführt.
Doch anstatt was zu sagen, nickte ich nur.
"Lest ihr meine Gedanken?" Diese Frage platzte einfach so aus mir heraus. Eigentlich wollte ich nicht so direkt fragen, aber ich wusste einfach nicht, wie ich es anders formulieren sollte.
"Nein. Wir könnten zwar, aber die Gedanken eines Menschen sind eine sehr private Angelegenheit. Wenn du was auf dem Herzen hast, würdest du es uns sagen, wenn wir es wissen sollen." Millis Stimme war ganz ernst.
Gut, dann konnte ich wenigstens schon mal in Ruhe denken und mich über sie aufregen ohne auf mein Wortwahl achten zu müssen.
Wir unterhielten uns noch eine Weile über Gedanken, bis Anne mich schließlich zu meinem Zimmer brachte.
"Ich hole dich, wenn es Abendessen gibt, das ist so um sieben rum." Anne redete den ganzen Weg auf mich ein und erzählte mir alles mögliche über das Schloss.
Zuerst führte sie mich aus dem Zimmer wieder in die Eingangshalle und die breite Treppe hinauf.
Oben angekommen gab es zwei Flure und ein paar Türen.
Ich folgte ihr den rechten Flur entlang. Nachdem wir an einigen Zimmern vorbei gegangen waren, zweigte der Gang nach links ab und ging eine Treppe hoch.
Nach zwei weiteren Treppen, und einigen langen Gängen, blieb Anne schließlich vor einer Tür stehen.
Ich hatte keine Ahnung, wie ich hier je wieder hinaus finden sollte....
"Hier ist dein Zimmer. In dem Schrank dort hängen schon ein paar Kleidungsstücke, da du ja kein Gepäck hast. Bis später."
Sie öffnete die Tür, schob mich hinein und ging wieder.
Staunend blieb ich an der Tür stehen.
Dieses Zimmer war eindeutig kein Babyzimmer.
Es war ziemlich groß, hatte hohe Wände und die Decke war mit wunderschönem Stuck verziert.
In der Mitte der Rechten Wand stand in den Raum hinein ein weißes Himmelbett mit einer blauen Bedecke und Kopfkissen.
Gegenüber vom Bett war in die Wand ein Kamin eingehauen, er war an den Rändern ebenfalls mit Stuck verziert.
Links und rechts daneben waren hohe Fenster und rote Vorhänge.
An der linken Wand stand ein großer, aus altem Holz geschnitzter Kleiderschrank.
An der Wand gegenüber von der Tür stand nahe der rechten Wand ein Schreibtisch, links daneben war eine Glastür, wahrscheinlich führte sie zu einem Balkon.
Ich ging zu ihr und öffnete die vorsichtig. Tatsächlich, hinter dieser Tür war ein Balkon auf dem ein Holztisch und zwei Stühle standen.
Ich trat an das Metallene Geländer.
Die Aussicht war fantastisch! Ich konnte fast über das gesamte Tal sehen, am Horizont sah ich sogar das Funkeln des Meeres.
Ein lauer Wind wehte und ich ließ mir die schon tief stehende Sonne ins Gesicht scheinen.
Ich blieb ein paar Minuten lang so stehen, bis ich mir mein Zimmer weiter ansah.
Erst jetzt fiel mir eine Tür rechts von meinem Bett auf.
Ich öffnete sie.
Wow, ich hatte sogar ein eigenes Badezimmer!
Der Boden war mit weißen Fliesen ausgelegt, die Wände waren ebenfalls weiß.
Mir gegenüber stand an der Wand eine Dusche und daneben eine Badewanne.
An der linken Wand war eine Toilette und ein Waschbecken.
An der rechten Wand stand ein kleiner Schminktisch und ein Regal, in dem alle möglichen Shampoos drin standen.
Ich musste lächeln. So ließ es sich schon Leben.
Ich ging wieder in mein Zimmer und sah auf eine Uhr, die über dem Schreibtisch hing.
17:12 Uhr. Was? So spät schon?!
Ich hatte noch ungefähr zwei Stunden bis zum Abendessen.
Also ging ich zu dem Schrank und öffnete ihn.
Was Anne mit 'ein paar Kleidungsstücke' gemeint hatte, war deutlich untertrieben.
Der ganze Schrank hing voll von dicken Pullovern bis zu Sommer Kleidern und Blusen.
Da meine Kleidung schon ziemlich schmutzig war, woher auch immer, suchte ich mir ein passendes Outfit aus dem Schrank aus.
Wer auch immer mir diese Kleidung gekauft hatte, kannte eindeutig meinen Geschmack.
So gut wie alles in diesem Schrank gefiel mir auf Anhieb.
So dauerte es auch so seine Zeit bis ich was Passendes und sehr schlichtes ausgesucht hatte:
Ein graues Shirt mit einer engen Jeans.
Ich beschloss, zu duschen.
Als ich mich unter das laufende Wasser stellte, fühlte es sich an, als würde ich in einem warmen Regen stehen.
Der Duschkopf war ziemlich groß, sodass viel mehr Wasser auf mich hinab regnete als in der Schule oder zu Hause, wo er immer nur sehr klein gewesen war.

Es klopfte dreimal an der Tür und ich öffnete sie.
Es war Anne. "Es gibt jetzt Abendessen." Sie lächelte mich an.
"Neue Kleidung. Und habe ich deine Sachen nicht gut ausgesucht? " Stellte sie strahlend fest.
"Die sind alle von dir?" Fragte ich überrascht und sie nickte.
"Ja, die sind richtig cool." Ich strahlte zurück. Woher kannte sie nur meinen Geschmack?
Anne führte mich durch tausend Gänge und ein paar Treppen, das Einzige, was ich auf unserem Weg wiedererkannte, war die Treppe in der Eingangshalle, die wir jedoch nicht runter gingen, sonder zu einer Tür dahinter liefen.
»Nachdem Emily fertig gegessen hat, bringe ich sie zurück auf ihr Zimmer, sie kennt sich hier mit Sicherheit noch nicht aus...«
Warum sprachen hier alle so, als stände ich nicht direkt neben ihnen?
"Das wäre nett. Ich habe nämlich keine Ahnung, wie ich in mein Zimmer zurück finde. Das ist übrigens echt schön." Antwortete ich ihr und ignorierte, dass sie nicht mit mir gesprochen hatte.
Sie blickte mich verwirrt an.
"Wie bitte?"
"Wenn du mir nach dem Abendessen den Weg zu meinem Zimmer zeigen würdest. Das wäre nett." Wiederholte ich. Hatte ich so undeutlich gesprochen?
Wir blieben vor dieser Tür stehen.
"Hier ist der Speiseraum."
Anne öffnete sie und wir traten ein.
Ich stand in einem großen, länglichen Raum. In der Mitte stand ein langer Tisch, an dessen Ende Milli und Ralf saßen.
Ein mit Diamanten verzierter Kronleuchter hing von der Decke und erhellte den Raum.
"Hallo Emily. " Begrüßten mich meine Eltern lächelnd.
"Hallo." Ich lächelte schüchtern zurück. Ich hatte mich noch nicht so wirklich an sie gewöhnt.
Ich setzte mich Ihnen gegenüber und kurz darauf kam ein Koch mit drei Tellern herein.
Es gab Steak mit Kartoffelpüree und Bohnen im Speckmantel.
Als ich fertig war, hielt ich mir müde meinen vollen Bauch.
Wenn es hier immer so leckeres Essen gab, musste Derek mich am Ende von der Insel rollen, wenn wir zurück zur Schule fahren wollten.
Nach dem Essen brachte Anne mich auf mein Zimmer, wo ich mich dann umzog und schließlich müde in mein weiches Bett fiel.
Mir fielen auch sofort die Auge zu und ich sank in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

School of Elements I  ~ The forgotten ElementWhere stories live. Discover now