28 Kapitel

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Hier kommt schon das nächste Kapitel.
Es ist, wie das letzt Kapitel, ziemlich kurz, aber ich war mir noch nicht sicher, wie es weiter gehen soll.
LG LaraHockey

"Ihr meint doch nicht June ist der Gestaltenwandler??" Fragte meine Mutter sichtlich überrascht.
"Doch. Also, naja, jedenfalls die, die da herum springt. Die echte June ist ja dann wohl die, die noch bei der Tür steht..." Antwortete ich und warf einen Blick zur echten June.
Als sich alle Aufmerksamkeit ihr zuwandte, schaute sie verlegen zu Boden.
"Jetzt müssen wir die andere June nur noch umbringen." Sagte Derek grimmig und wandte sich wieder um.
"Wie tötet man so ein Teil eigentlich?" Fragte ich ihn.
"Keine Ahnung. Wie einen Menschen?"
"Wahrscheinlich..."
Zögernd trat ich einen Schritt auf dieses Wesen zu, doch wurde von Milli zurück gehalten.
"Wir können euch dabei leider nicht helfen, da wir ja keine Kräfte haben, wir wären nur im Weg. Also viel Glück. Ihr schafft das." Sie lächelte mir aufmunternd zu und ich erwiderte mehr schlecht als recht das Lächeln, was, in der Erwartung gleich meine augenscheinliche Freundin umzubringen, eher wie eine Grimasse aussah.
Ich wollte mich gerade wieder zu June umwenden, als sie mich nochmal zurück hielt.
"Emily?" Ich drehte mich wieder um.
"Das nächste Mal, wenn wir auf eine Mission müssen, ketten wir dich an einen Stuhl, damit du auch nicht aus allen Zufällen der Welt mitkommen kannst." Bei ihren Worten musste ich grinsen.
"Em, wie sollen wir das machen?" Fragte Derek neben mir und kurz besprachen wir eine "Taktik".
"Ihr müsst sie in ihrer menschlichen Gestallt töten!" Rief Ralf. " Sonst habt ihr keine Chance."
Ich warf Derek einen unsicheren Blick zu, doch er nickte nur und wir gingen auf June zu.
Diese fing an, sich im Kreis zu drehen, als sie uns bemerkte.
"Und? Wollt ihr mit mir Tanzen? Es ist doch wunderbar, oder?" Ein irrer Ausdruck trat in ihre Augen und sie fing an wie wild zu kichern.
Das war doch echt krank.
Ehe sie mich am Arm packen und mich mit sich ziehen konnte, schoss aus meinen Händen ein Feuerseil, was sie binnen Sekunden umwickelte.
Derek zögerte ebenfalls keine Sekunde und half mir mit magischen Seilen June zu umschlingen.
Sie sah uns entsetzt an und schrie. Schrie, dass es in den Ohren weh tat. Das Schlimmste aber war, als ihr dicke Tränen über die Wangen liefen und sie mich aus großen, flehenden Augen ansah. Wie es die echte June getan hätte.
Mittlerweile glich sie eher einer Mumie, nur ihr Kopf war noch nicht von den brennenden Fesseln eingewickelt.
Ich hätte sie jetzt umbringen können, doch ich konnte nicht.
Ihr verzweifelter Blick brachte mich zum Zögern.
Wie schafft man es, seine Freundin umzubringen? Während sie weinend und verzweifelt vor einem stand und eine um Gnade anflehte?
Ich hatte keine Ahnung.
Ich wusste, was sie war. Ein Gestaltenwandler. Nicht die echte June. Ich würde nur ein schreckliches Wesen umbringen, nicht meine Freundin.
Doch obwohl ich dies immer und immer wieder in meinem Kopf wiederholte, brachte ich es einfach nicht über mich.
Vermutlich war das das Schlimmste an so einem Gestaltenwandler. Dass man seine Freunde töten musste, um wieder zu Kräften zu kommen.
Ich schluckte schwer. Ich hatte keine andere Wahl, außer vielleicht, dass Derek und mir auch noch die Kräfte genommen wurden, dass Elija an die Macht kam und dass er alles zerstören würde.
Auf einmal schossen Wurzeln durch June hindurch, rankten in ihre Nase, kamen aus den Ohren wieder heraus.
Derek hatte mein Zögern bemerkt und hatte mir diese Aufgabe abgenommen.
June stieß einen gurgelnden Laut aus, röchelte und schrie. Das war der schlimmste Moment, dennoch je erleben würde.
Auf einmal, als sie von immer mehr Wurzeln durchbohrt wurde, sie sich um sie rankten und ihre Haut durchstießen, verwandelte sich ihr weinerlicher Gesichtsausdruck in eine Grimasse aus Hass und Grauen.
Sie hatte bemerkt, dass sie als Mensch nicht mehr lange überleben konnte.
Vernichtend schaute sie mich an. Der gleiche Dampf, wie der, der im Raum hing, quoll aus Mund und Nase.
Sie bäumte sich auf, versuchte wütend gegen ihre Fesseln anzukämpfen.
Hasserfüllt blickte sie zuerst mich, dann Derek an, während sie immer mehr menschliches verlor und sich in ein kleines Etwas verwandelte.
Höchstens einen Meter hoch.
Es glich einem Krebs ohne Schale, nur, dass seine Haut mit tausenden von Stacheln gespickt war und er lange nicht so schutzlos und nackt wirkte.
Bewegungslos sackte er zusammen, blieb reglos liegen.
Die kalten Augen blickten ausdruckslos ins Leere.
Wars das jetzt? War der Gestaltenwandler tot?
Der Nebel im ganzen Raum schien sich immer schneller zu drehen, verschwand nach und nach.
Einige Schwaden flogen auf die Gefangen zu und strömten durch deren Mund. Sie bekamen starke Hustenanfälle, ihre Haut nahm eine eindeutig gesündere Farbe an und sie wirkten gleich viel kräftiger.
Gebannt schauten alle auf den Nebel, der nach und nach zu jedem flog, dem die Kräfte genommen wurde.
Niemand achtete auf den Toten Gestaltenwandler, dessen lebloser Körper sich langsam erhob und mitten in der Luft hängen blieb.
Ein immer kräftigeres Feuer wirbelte um ihn herum und breitete sich aus.
Zu spät bemerkte bemerkten wir das Feuer.
Wir hatten keine Zeit mehr, zu flüchten, als auch schon der ganze Raum zu explodieren schien.
Schützend warf Derek einen Arm um mich, ein lauter Knall erfüllte die Luft und dröhnte in meinen Ohren.
Wie in Zeitlupe nahm ich war, wie wir durch die Luft flogen.
Mein Körper fühlte sich taub an und ein durchdringendes Fiepen übertönte den Lärm, als mir auch schon schwarz vor Augen wurde.

School of Elements I  ~ The forgotten ElementOnde histórias criam vida. Descubra agora