18. Was zurück bleibt

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"Ich weiß nicht was du meist." Vincent stöhnte leise genervt. Das konnte doch nicht wahr sein. Er wünschte sich Mila und Kerem zurück. Die zwei hatten wenigsten nicht diese merkwürdige sexuelle Spannung. Sahana wandte sich lächelnd wieder ihm zu und ignorierte Hunter.

"Du sollst beim Flughafen warten. Einer seiner Leute wird dich abholen und nach Ankara fliegen." Nickend stand er auf, begierig darauf voran zu kommen.

"Verstanden. Lasst uns gehen." Glücklicherweise fanden sie schnell ein Taxi und fuhren zum Flughafen. Dieser war auch Hunters Ziel, schließlich musste er zurück zu Sangai. Vincent sah die Miene seines Bruders immer düsterer werden, je näher sie dem Flughafen kamen.

Seine Gedanken mussten bei Sangai und dem nächsten furchtbaren Auftrag sein. Vincent konnte sich sehr gut an dieses Gefühl erinnern.

Die Hilflosigkeit raubte einem den Atem, verhinderte das man die Kraft zur Rebellion aufbrachte und sperrte einen in einen mentalen Käfig.

Zum ersten Mal seit jener Nacht war Vincent froh über die frische Narbe in seinem Nacken. In der Eingangshalle wartete bereits eine Flugbegleiterin auf Vincent und ein Ticket auf Hunter.

Unbehaglich standen sie einander gegenüber, jeder mit seinen eigenen Problemen dieser Situation entsprungen beschäftigt. Vincent atmete tief durch und umarmte Sahana leicht.

"Es war schön dich kennenzulernen. Danke für deine Hilfe. Ich werde sie befreien, versprochen.", schwor er der jungen Frau, die ihm streng zunickte.

"Und sorg dafür das dieser Bastard es bereut. Das sind meine Kontaktdaten. Bitte gib sie Eliza weiter. Wir sind Familie. Ich will, dass sie das weiß und versteht, dass ich immer für sie da sein werde." Sie reichte ihm einen Zettel und verschränkte die Arme als ihr Blick auf Hunter fiel. Dieser kratzte sich unsicher am Kinn.

"Ich hoffe wir begegnen uns wieder, unter anderen Umständen versteht sich."

"Das hoffe ich auch.", erwiderte Sahana bitter. Für mehrere Sekunden starrte Hunter Sahana an. Die Spannung zwischen ihnen war beinahe mit Händen zu greifen. Vincent überlegte ob er nicht doch eingreifen sollte. Schließlich wollte er nicht das sein Bruder sich blamierte oder sich einen ordentlichen Kinnhaken verdiente. Unerwartet brummte sein Bruder

"Scheiß drauf." und küsste Sahana sanft. Diese schlug nicht sofort zu oder begann zu schreien, was Vincent durchaus als gutes Zeichen deutete. Stattdessen erwiderte sie den Kuss leidenschaftlich. Um den beiden einen privaten Abschied zu gönnen, senkte Vincent den Blick.

"Hättest du das doch mal früher gemacht.", hauchte Sahana leise. Hunter lachte an ihren Lippen.

"Ich wollte mir keine Ohrfeige einfangen."

"Großes Risiko, großer Gewinn, mein Freund. Jetzt geh und wehe ich kriege keine Nachricht von dir." Sie reichte auch Hunter einen Zettel, doch darauf stand bloß eine Telefonnummer. Vincent sah wie Hunter den Zettel einsteckte und dabei tatsächlich rote Wangen bekam.

So unwahrscheinlich diese Begegnung auch war, sie hatten offensichtlich die Chemie zwischen sich entdeckt. Ob Eliza und er auch so explosiv gewirkt hatten. War das der Grund für Milas Witze gewesen? Über beide Ohren grinsend wandte sich sein Bruder zu ihm und auch Vincent kam in den Genuss einer festen Umarmung.

Er hätte nie gedacht, solch einen Abschied zu bekommen. Seine Zukunft hatte eher nach einem schnellen, ungnädigen Tod durch Sangais unbeugsame Hand ausgesehen. Nun allerdings erwischte er sich dabei Hoffnung zu hegen. Mit Eliza an seiner Seite wollte er seinen Bruder, Sahana, Mila und Kerem wiedersehen.

Schweren Herzens ließen die Brüder ihre Verbündete am Flughafen zurück und stiegen in verschiedene Flugzeuge. Das Privatflugzeug von Sahanas potentiellen Schwäger war gut ausgestattet. Schnell verfiel Vincent in einen unruhigen Schlaf mit quälenden Abträumen. Vom Flug bekam er nichts mehr mit.

Die Suche nach Unsterblichkeit #Wattys20Where stories live. Discover now