Frau Holle und der tüchtige Martin

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Es war einmal vor langen Zeiten, da lebte in einem Dorf ein stattlicher junger Bursche, der hieß Martin. Er war überall gern gesehen, weil er zupacken konnte und alle Arbeit gut verrichtete.

Martin war auch sonst ein tüchtiger Bursche, der im Dorf hinter allen Röcken her war. Das war auch nicht verwunderlich, hatten doch alle Mädchen, ob Mägde oder Bauerntöchter, ein Auge auf ihn geworfen. Es gab viele, die ihm freigiebig ihr Honigtöpfchen zeigten, wovon er liebend gern naschte und nicht nur seine Finger hineinstupste. In den Winternächten wärmte er manches Bett, so dass die Dirnen in ihren kalten Kammern nicht frieren mussten. Im Sommer wusste er um versteckte kleine Gärtchen, die er bestellen und düngen durfte.

Nur eine Jungfrau im Dorf hielt ihm stand, obwohl er sie schon lange umwarb. Es war Marie, die war schön und fleißig und die Stieftochter der Witwe eines Bauern. Sie musste alle Arbeit im Hause tun und das Aschenputtel sein. Das arme Mädchen musste sich täglich an den Brunnen setzen, und so viel spinnen, dass ihm das Blut aus den Fingern sprang. Oft stand Martin dabei und flüsterte Marie allerlei Löbliches ins Ohr und versprach ihr das Glück auf Erden. Er sprach geheimnisvoll davon, auch eine schöne Spindel zu besitzen, die er ihr des Abends gern zeigen wolle, damit sie ihre Finger darauf tanzen lasse. Aber Marie wollte davon nichts wissen.

Nun trug es sich zu, dass die Spule einmal ganz blutig war, da beugte sie sich in den Brunnen und wollte sie abwaschen, doch sie sprang aus der Hand und fiel hinab.


ENDE der LESEPROBE

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